Neue Mikrofone und Automatikmischer für Kirche

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Hallo, lese seit Jahren im Forum mit und jetzt mein erster Beitrag:

Unserer Kirche erhielt vor rund 15 Jahren eine Erweiterung welche auch mit einer Tonanlage ausgestattet wurde. Dadurch, dass ich beruflich mit Tontechnik zu tun habe, wurde ich kürzlich darauf angesprochen ob ich mir diese Mal ansehen kann. Mir wurde berichtet, dass man mit der Anlage nie richtig zufrieden war, da man an manchen Stellen in der Kirche schlecht hört. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass aus ästhetischen Gründen die Lautsprecher (4 Stück) in der Holzdecke "versteckt" wurden und von oben nach unten strahlen (siehe Foto rote Pfeile). In den letzten Monaten gab es aber weitere Vorfälle, welche spontan auftreten: "Die Stimme kling wie Micky Maus" "Laute Störgeräusche als ob Pferde trampeln würden" ecc. Habe mir vor Ort die Anlage angesehen und wirkt auf mich "zusammengebastelt" (siehe Foto). Sie wurde vom örtlichen Musikgeschäft installiert. 3 Stück 4-Kanal-Mixer welche miteinander verbunden sind und jeweils durch 2 kleine EQs, durch 3 Feedback Destroyer und einen 31Band EQ laufen. Die Mikrofone, welche sich beim Altar, Ambo (Lesepult), Priestersitz und Kantor (Vorsänger) befinden, scheinen alles No-Name-Produkte zu sein und knacken bei der kleinsten Berührung.

20191128_171909.jpg Kirche2.jpg

Das Problem mit den verbauten Lautsprechern wird nicht zu ändern sein, die restlichen Probleme kommen jedoch sicher von der "zusammengebastelten" Anlage und den billigen Mikrofonen. Deshalb wäre meine Idee:

1) Alle Mikrofone zu ersetzen: Sennheiser Me34 mit Schwanenhals bei Altar, Ambo und Priestersitz; Sennheiser E935 beim Kantor
2) Alle Komponenten im Rack (bis auf Systemcontroller und Endstufen) durch einen Automatikmischer wie z.B. Shure SCM820 oder Stemin MX12 (scheint wie Akg dmm12 zu sein) zu ersetzen

Ich habe mit Automatikmischer keine Erfahrung, vielleicht kennt jemand aus dem Forum die genannten Geräte oder noch geeignetere Alternativen? Findet ihr die Mikrofone passend?

Freue mich auf eure Anregungen.
 
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Hallo und willkommen im Board...

zu Allererst wäre es interessant zu wissen, was da für Lautsprecher verbaut sind, dann würde ein detaillierteres Bild des Racks (oder die Links zu den verbauten Geräten) nützlich sein.

Ich kenne einige Kirchen, die bis heute mit ELA Technik und "Blechsäulen"-Boxen (4-8 ovale Breitbänder) an den Wänden/Säulen eine sehr gute Sprachverständlichkeit bieten.

Deine Idee des "Abspeckens" ist sicherlich richtig, aber der Knackpunkt bez. allg. Sprachverständlichkeit sind (neben den Störungen) sicher die Lautsprecher bzw. deren Position und Anzahl.
Hier müssen die Entscheidungsträger der Gemeinde in den sauren Apfel beissen, das zugunsten der Sprachverständlichkeit die Ästetik zurückstehen muss.
Ich denke, das es trotz neuer Anlage wie z.B. von dir Genanntes zwar keine "Störungen" mehr auftreten, aber die Verständlichkeit wenig profitiert.
 
Also ich sehe da 2 Nexo Controller und 2 dazugehörige Camcos. Das ist amtliches Material und keine Bastelware!
Schau mal was da in der Decke drin streckt. Wenn alles richtig gemacht wurde, werden da wohl Kisten von Nexo drin sitzen, ansonsten machen die Controller keinen Sinn. Falls ja sitzen die sehr suboptimal, was eben der Sprachverständlichkeit und der Koppelgefahr nicht zuträglich ist, aber man kann damit leben.

Die FBX von Peavy machen keinen Sinn, wenn man das richtig einstellt. Der GEQ ist wegen der Controller eigentlich auch obsolet. Man müsste mal sehen wie der im Signalfluss hängt.

Was sind das nun für Mikros? Mach mal Bilder.

Automatikmischer kann hier vollkommen OK sein. Ist eben auch Einstellungssache.

Wie hört sich das Material an, wenn man ne CD abspielt? Ist das Klangbild OK oder kracht es da auch? Mach mal zuerst diesen Test und schieb nicht gleich alles auf die Mikros oder auf die gesamte Anlage. Wenn du wirklich Ahnung hast, dann kann man die Anlage sicher so einstellen, dass es wieder ordentlich klingt. Versuch erst mal das.

Nochmal:
Wenn unbedingt neue Mikros, dann sollten wir zunächst wissen was da bisher am Start ist. Überprüfe auch mal die Anschlüsse und Leitungen. Evtl. sind die durch.

Ich sag es mal so: In 95% der Fälle sitzt der Fehler direkt an den Knöppen.
 
Und wenn du schon dabei bist, weitere Fotos zu machen, dann bitte auch mal ein Bild vom Raum von hinten nach vorn, auf dem auch die Seitenwände zu erkennen sind.
Wenn ich das zweite Foto richtig deute, dann ist die komplette Rückwand eine Glasscheibe (?). Dann wäre es nicht sonderlich sinnvoll, mit einer oftmals üblichen Boxenausrichtung von vorne nach hinten zu beschallen. Da würden die Reflektionen zu einen Problem. Je nach dem, was in der Decke verbaut ist, bzw. wie groß der Investitionswille ist, könnte man allerdings über eine Boxenausrichtung von der Decke aus schräg nach hinten nachdenken.

Die Mikrofone ... scheinen alles No-Name-Produkte zu sein und knacken bei der kleinsten Berührung.
Nicht vorhandene Markennamen müssen nicht unbedingt ein Problem sein. Einige Ausstatter speziell für Kirchen label sogar Markengeräte um auf "Eigenmarke", oder entfernen die Label ganz. (Keine Ahnung, was die meinen verschleiern zu müssen :nix:)

Das Knacken kommt in vielen Kirchen daher, dass sehr viele (ungeübte) Sprecher als erstes mal am Mikro rumbiegen, bevor sie das erste Wort von sich gegeben haben, auch wenn das Mikro hintrher nicht deutlich anders steht, als vorher. Dabei wird aber sehr oft die Steckverbindung belastet. Evtl. hilt es schon, da ein paar Schrauben nachzuziehen, oder diese Verbindung anderweitig in Stand zu setzen.
 
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Hallo, vielen Dank für eure Antworten.

zu Allererst wäre es interessant zu wissen, was da für Lautsprecher verbaut sind, dann würde ein detaillierteres Bild des Racks (oder die Links zu den verbauten Geräten) nützlich sein.

Zeichnung mit der Verkabelung des Racks und der genauen Bezeichnung der Geräte:
Schaltplan Kirche.jpg


Also ich sehe da 2 Nexo Controller und 2 dazugehörige Camcos. Das ist amtliches Material und keine Bastelware!
Schau mal was da in der Decke drin streckt. Wenn alles richtig gemacht wurde, werden da wohl Kisten von Nexo drin sitzen, ansonsten machen die Controller keinen Sinn. Falls ja sitzen die sehr suboptimal, was eben der Sprachverständlichkeit und der Koppelgefahr nicht zuträglich ist, aber man kann damit leben.

Mit "zusammengebastelt" meinte ich nicht die Nexo-Systemcontroller und Camco-Verstärker, sondern die Geräte darüber (Foto vom letzten Post oder Zeichnung), welche man alle durch einen Automatikmischer ersetzen könnte.
Wegen den Controllern gehe ich auch davon auch, dass die Lautprecher von Nexo sind und stimme deinen weiteren Aussagen vollkommen zu. Dadurch, dass die Lautsprecher von oben auf die Bänke strahlen, hören natürlich die Personen, welche sich ganz hinten in der Kirche befinden (oder der Chor, steht hinter diesem Holzgitter neben der Orgel) und somit nicht direkt von den Lautsprechern angestrahlt werden, schlechter, aber insgesamt ist der Klang um ein Vielfaches besser als ich ihn aus anderen Kirchen mit ELA Technik kennen.

Deine Idee des "Abspeckens" ist sicherlich richtig, aber der Knackpunkt bez. allg. Sprachverständlichkeit sind (neben den Störungen) sicher die Lautsprecher bzw. deren Position und Anzahl.

Änderungen an den Lautsprechern sind weder möglich (Kostengründe, Verträge mit Künstler/Architekt), noch nötig, da (wie meine Erfahrung weiter unten mit dem Chor zeigt) die Anlage ab dem Nexo-Controller in Ordnung ist. In meinem ersten Post hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, denn das Hauptproblem sind die Störungen welche sich in letztet Zeit bemerkbar machen. Also z.B. 3 Tage ist alles gut, dann knackt (ecc) es einen Tag öfters, dann geht es wieder usw.

Und wenn du schon dabei bist, weitere Fotos zu machen, dann bitte auch mal ein Bild vom Raum von hinten nach vorn, auf dem auch die Seitenwände zu erkennen sind.
Wenn ich das zweite Foto richtig deute, dann ist die komplette Rückwand eine Glasscheibe (?). Dann wäre es nicht sonderlich sinnvoll, mit einer oftmals üblichen Boxenausrichtung von vorne nach hinten zu beschallen. Da würden die Reflektionen zu einen Problem.

Ein Bild von hinten nach vorne (aus dem Internet vor dem Einbau der Orgel)
Kirche 3.jpg
Nein, die Rückwand ist keine Glasscheibe, sondern dadurch, dass diese Kirche ein Neu/Anbau ist, grenzt sie direkt an die Außenwand der "alte Kirche".


Weitere Infos (hätte ich schon beim ersten Post angeben sollen - mir kam dort aber mein Text schon wie ein Roman vor )

Als ich die Anlage vor knapp 10 Tagen begutachtete, habe ich die Feedback-Controller überbrückt, da ich mir auf die Aussage "kling wie Micky Maus" dachte, dass diese vielleicht fälschlicherweise Frequenzen herausfiltern und somit das Klangbild so stark verändern, dass es nach "Micky Maus" klingt. Da es auch nach dem Überbrücken keine Rückkopplungen gab, hab ich es so belassen. Ich habe mich heute mit dem Sekretär der Pfarrei (hat mir die Mikrofon-Foto geschickt) unterhalten und er meinte, dass die Anlage seit meinem Besuch besser klingt und keine "Micky Maus Störungen" mehr aufgetreten sind.

Der Hauptgrund warum ich damals in der Kirche gewesen bin, war, weil mich eine Bekannte gefragt hat, ob ich ihr bei ihrem Kinderchor helfen kann, welcher 2-3 Mal im Jahr den Gottesdienst mitgestaltet. Eigentlich ging es nur darum die Akustikgitarren, welche den Kinderchor begleiteten ein wenig zu verstärken. Nachdem ich bei der Probe aber gehört habe, wie schrecklich die Solo-Stimmen, welche das Kantor-Mikrofon (siehe Foto unten) benutzten, klangen, hab ich beim Gottesdienst mein Soundcraft UI mitgebracht: mit Gitarren und Mikrofon für Solo-Sänger (und noch 2 Kleinmembran für Chor, welche ich dann auch noch aufgestellt habe) direkt in die Tonanlage der Kirche und das klang dann ganz anders. Nach dem Gottesdienst kamen mehrere Personen nach vorne zur Chorleiterin und sagten, dass sie noch nie so gut in der Kirche gehört hatten.

Das Knacken kommt in vielen Kirchen daher, dass sehr viele (ungeübte) Sprecher als erstes mal am Mikro rumbiegen, bevor sie das erste Wort von sich gegeben haben, auch wenn das Mikro hintrher nicht deutlich anders steht, als vorher. Dabei wird aber sehr oft die Steckverbindung belastet. Evtl. hilt es schon, da ein paar Schrauben nachzuziehen, oder diese Verbindung anderweitig in Stand zu setzen.

Es ist eben nicht die Steckverbindung, sondern der Schwanenhals selbst der für ein Krachen sorgt. Beim Priestersitz (siehe Foto) auch die Steckverbindung, weil das Mikrofon nicht zum Stativ passt (wird mit XLR aufgesteckt). Bei jeder Berührung (es reicht auch aus, sich neben dem Stativ zu bewegen) "wippt" das Mikrofon auf dem XLR Stecker und sorgt so für lautes Knacksen. Es wäre auch zu erwähnen, dass aus Angst vor Diebstahl die Mikrofone vor- und nach jedem Gottesdienst (durchschnittlich 2 Mal pro Tag) aus/in die Sakristei gebracht werden und da auch jedes Mal der Schwanenhals bewegt wird (nach 15 Jahren also ca. 10000 Mal).
Hier ein paar Fotos der Mikrofone, welche mir geschickt wurden (Pop/Windschutz bei den Schwanenhalsmik. wurden dafür entfernt). Falls diese bezüglich Marke ecc. besser sind als ich vermutet hatte, lass ich mich gerne eines Besseren belehren:

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Nun im Prinzip hast du ja durch deine Chor-Erfahrung scon einen exakten Eindruck, was klanglich machbar ist...
Die Mikrofonwahl (E34) erscheint mir lt. Datenblatt (kenne Sie nicht) als passend und Sie sind vermutlich auch für z.B. Chorverstärkung/ Gitarren geeignet, dann aber gleich mit passendem Hals und Stativ (logisch) und ggf. auf Grund deiner Konzerterfahrung noch 1-2 mehr (oder 2 Kleinmembraner).
Der Stemin Mischverstärker erscheint mir (auch nur anhand des Datenblatts) geeigneter, weil feiner justierbar (DSP, EQ, Delay, Kompressor/Limiter).
 

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