"neuer" Drumsound

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Nico6288
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Hi,
ich bin seit ca. 15 Jahren im Recordingbereich zu Hause, bin also absolut kein Anfänger mehr.
Gerade was Drums angeht, haut das mit dem Mix sehr gut hin und es klingt doch ziemlich fett.... soweit der Input und das Recording gut war.
Ich mag mich aber soundtechnisch weiterentwickeln.
Seit einiger Zeit stelle ich nun fest, wenn ich Radio höre, dass sich ein "neuer " Drumsound etabliert hat.
Gerade bei modernen Rockproduktionen klingt das Schlagzeug immer extrem definiert und prägnant; Insbesondere bei Snare und Toms. Das wirkt für mich ein wenig unnatürlich und genau das würde ich gerne in der nächsten Produktion anwenden.
Zum Beispiel:


Nun frage ich mich, was sich geändert hat. Ich tippe auf Tirgger und Drumreplacement. Oder gibt es da eine neue Form der natürlich Bearbeitung, die komplett an mir vorbei gegangen ist?
Hätte da jemand ein paar Tipps und Ratschläge?
 
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Ich tippe auf Tirgger und Drumreplacement. Oder gibt es da eine neue Form der natürlich Bearbeitung, die komplett an mir vorbei gegangen ist?

Mal so, mal so. Klar gibt es eine Menge Produktionen im modernen Rock/Metal die sehr stark oder sogar vollständig auf Drumsamples setzen. Dann gibt es aber auch viele Produktionen die auf Drumsamples nahezu oder sogar vollständig verzichten - dazu zählt übrigens auch das Gravity Album von BfmV.

Irgendeinen ganz speziellen Trick gibt es dafür eigentlich auch nicht. Auch hier wird, wie eigentlich immer beim Recording, der Mix schon zu 80% bei der Aufnahme gewonnen (oder halt auch verloren). Das wichtigste hierbei ist wirklich, dass das nur mit einem wirklich excellenten Drummer funktionieren kann, da er für diesen Sound schon in der Lage sein muss mit einer nahezu maschinenartigen Präzision zu spielen! Hast du einen solchen Drummer gefunden und recordest ihn an einem sauber gestimmten Set, in einem gut klingenden Raum und vernünftig mikrofoniert, mixt sich dieser ultra direkte Sound auch fast von selbst.

Achte mal drauf wie die beiden Kick-Tracks schon klingen, bevor nur ein einziges Plugin darauf rumwerkelt!



Was definitiv eine Hilfe beim erreichen dieses Sounds sein kann (aber kein Muss ist), ist deine besonders starke Isolation der einzelnen Kessel zum Rest des Kits. Hier gibt es dank digitaler Bearbeitung inzwischen Möglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was klassische Gates bieten können. Wie z.B. den inzwischen schon fast legendären "Nolly's Pro-MB Trick":



Oder Beau Burchells Phase Reverse Trick:



Oder extra für diesen Einsatzzweck gemachte Plugins wie JST Tominator:



So nützlich diese Helferlein aber auch sein können, wenn der rohe Drumsound nicht schon direkt und "auf die Fresse" klingt, wirst du um den Einsatz von Samples tatsächlich kaum drum herum kommen.....
 
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hi,
danke für die Tipps.
War die letzen Wochen wegen Prüfungen ziemlich raus.

Also den MB-Trick kannte ich noch nicht. Hat mir ziemlich gut geholfen. Vielen Dank dafür.
Damit kann ich das Triggern sehr gut umgehen.

Der Tominator allerdings verändert den Tomsound ziemlich zum Schlechten :/
 
Wers noch nicht kennt: Drumatom, eine praktische Software um Bleed etwas wegzuputzen. Hab das mal probiert, war auf Kicks und Toms nicht immer der Gewinner, aber so 3-6dB weniger HihatGeraschel auf ner Snare sind meist ohne Verluste drin. Vorausgesetzt, man weiß wie eine Hihat eher isoliert aufzunehmen ist. Diese Tricks kennen nicht so viele ;-) Man kann mit Drumatom auch stärker weghobeln, aber dann kommen langsam die Nebenwirkungen. Jedenfalls ist Drumatom die einzige Möglichkeit die ich kenne, eine Hihat, die im selben Moment wie der Snareschlag klingt, im Snaremikrofon ein paar dB runterzurechnen, ohne eins der Spektraltools in kleinteiliger Handarbeit auszupacken. Möchte man nur eine Alternative zum Gaten/Expanden dann hilft in einigen Fällen auch Wilkinsonaudio DeBleeder, kann gefühlvoll dosiert gut helfen. Und kostet nicht viel. Da gibt es - grad im isolieren kleiner leiser Schläge - aber schon noch so manchen unpopulären Trick, der in keinem YoutubeVideo zu finden ist.
Beim oben zu hörenden Drumsound ist wie ich meine 90% die Vorbereitung, daß das Set SO klingt, bevor man auch nur einen Finger Richtung Mikrofone rührt. Das ist richtig Arbeit. Gäbe es eine Abkürzung zu so einem Sound, die Studios/Bands würden das alle machen und den eingesparten Etat versaufen.
 

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