Neuland - ein Mix aus Viola und Gambe

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Nun, ich beschäftige mich bereits eine ganze Ewigkeit mit Instrumenten, Reparaturen ect. und befinde mich gerade in einem Bauprozeß einer Viola d A´more. (dazu kommt bei gegebener Zeit und Fortschritt ein eigener Threat)
Da das ganze Projekt sehr nun "frei Hand" entsteht (Kreuzung aus Viola d A´more und Tenorgambe. Bundiert, geknickter flacher Boden aber in einer "semi" Violinform (leicht eigenes Design), spiele ich gerade mit ein paar Gedankengängen zur Besaitung. Daran möchte ich euch teilhaben lassen und vielleicht einen kleinen Diskurs zu... außergewöhnlichen Streichinstrumenten anregen. Mal ganz fernab der Tradition die uns bekannt ist.

Eigentlich hat die Viola d A´more ja neben den bis zu 7 Saiten noch genau so viele Resonanzsaiten wie sie spielbare Saiten hat. Da muss ich natürlich weiter denken, kann man mehr Resonanzsaiten dazu packen ? Möglich, wird nur größer und schwerer. Aber was wenn ich nun je eine zweite Saiten bei den spielbaren Saiten dazusetze und so quasi das Spiegel was die Gitarristen als 12 Saitige Gitarre haben, wo jede Saite ja einmal gedoppelt ist, die höheren Saiten sogar eine Oktave höher gestimmt.

Wobei ich wohl eher einen ganz normalen zweiten Satz aufziehen müsste. Einfach deswegen weil ich für die Oktavierten 2. Saiten wahrscheinlich irgendwelche Stahlsaiten nehmen müsste. Das wäre wiederum Gift für die Darmbundierung und das Ahorngriffbrett.

Das ganze eng beieinander so das man quasi immer zwei Saiten des gleichen Tons gleichzeitig greift. Ich denke mir hätte es sowas mal in der Welt der Streichinstrumentte gegeben wäre ich sicher schon irgendwo irgendwann mal darüber gestolpert (Aber alles kenne ich natürlich auch noch nicht). Das würde dann ja mal eben 14 Saiten auf dem Instrument sein. Eine Art bundiertes gestrichenes Instrument für Akkordbegleitungen, aber auch allein könnte ich mir das sehr interessant vorstellen.

Eine zusätzliche Saite um den Tonumfang nach oben oder gar unten zu ergänzen ist ja schon eine absolute Seltenheit bei den Streichern, aber ist das begründet, oder vielleicht nur ... Tradition ?

Dann denke ich mir vielleicht hat das ganze ja auch einen sehr simplen aber triftigen Grund das es sowas nicht gibt, sowas wie:
-Allgemein schlechte Ansprache
-unbespielbare Brücke
-zu hohes Gewicht des Instruments
-nicht angenehm zu spielen.
-Dinge die ich einfach nicht sehe/erkenne.
-Die Saiten behindern sich gegenseitig durch ihre Vibrationen

Was sagt ihr, könnte das klappen ? Übersehe ich was offensichtliches ?

Oder gibt es sogar sowas schon und ich habe tatsächlich nur etwas übersehen?

Spielt einer on euch auch irgend ein... eher ungewöhnliches Instrument der Streicherfamilie ?
 
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Das Projekt liest sich sehr interessant 🙂

Mein alter Musiklehrer war ein Anhänger der "moderneren" Streichinstrumente, die "nur" vier Saite haben und in Quinten gestimmt werden. Das klinge klarer und sei angenehmer zu spielen.

(Bis auf Kontrabaß, der in Quarten gestimmt wird, weil das sonst kein Mensch spielen könne. - Was eindeutig so nicht zutrifft 🤕)

Ich fand das auch immer faszinierend, welche theoretischen Möglichkeiten es im Instrumentenbau gäbe, aber ich würde dennoch etwas zur Vorsicht mahnen, nicht einer "Featuritis" zu erliegen, was man alles in ein Projekt packen möchte.

Man kann sich auch Saiten machen lassen. Vielleicht wären für die Oktavsaiten dünnere Nylonsaiten eine Option -?
 
und so quasi das Spiegel was die Gitarristen als 12 Saitige Gitarre haben,

Ein sehr spannendes Konzept gab es da mal von Ibanez. Sie haben nur einen Teil der Saiten gedoppelt. Damit sozusagen "Best of Both Worlds" erreicht.

Die Dopplung erfolgte in zwei unterschiedlichen Abstufungen.

Hier ein paar Informationen von der damaligen MuMe2015 ==> #96

Hier die Aufteilung für typische A-Gitarren ...
  • 1st: D'Addario® EXP™11 Coated 80/20 Bronze .012
  • 2nd: D'Addario® EXP™11 Coated 80/20 Bronze .016
  • 3rd: D'Addario® EXP™36 Coated 80/20 Bronze .023
  • (3rd): D'Addario® EXP™36 Coated 80/20 Bronze .008
  • 4th: D'Addario® EXP™36 Coated 80/20 Bronze .030
  • (4th): D'Addario® EXP™36 Coated 80/20 Bronze .012
  • 5th: D'Addario® EXP™11 Coated 80/20 Bronze .042
  • 6th: D'Addario® EXP™11 Coated 80/20 Bronze .053

Zitat:

Im Gegensatz zu den mittlerweile äußerst beliebten 7- und 8-Saitern setzen die 108 Modelle der AEL Serie von Ibanez auf Doppelchörigkeit statt dem erweiterten Tonumfang. Durch die Dopplung bestimmter Saiten entfaltet das Instrument eine von 12-Saitern oder Mandolinen bekannte atemberaubende Klangfülle mit dem Spielkomfort einer üblichen Western.

Die AEL108MD kommt mit jeweils zwei D- und G-Saiten. Dies verleiht der Western eine starke Mittenpräsenz und Breite, welche sich im Signal des eingebauten Fishman Sonicore beeindruckend widerspiegelt.

Diese Gitarren haben es letztendlich nicht geschafft (der einfache Gitarrist hat die Vorzüge nicht verstanden). Ich habe sie aber mehrmals gespielt und war schon ziemlich begeistert von der "fetten Mitte", ohne die Möglichkeit zur Verzierung (Vibrato, Bending) auf den Diskantsaiten zu verlieren.

Viel Spaß mit dem Projekt

Gruß
Martin
 
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Der Bogen erreicht sicher eine einzelne Saite besser als zwei.
Beim Yaylitanbur spielt der Bogen nur auf den untersten beiden gleichen Stahlsaiten die aber dafür zusammengeführt in gleicher Kerbe aneinander liegend besser und satter klingen als mit Abstand zueinander oder nur eine der beiden Saiten.
Beim Stimmen kommt nur dann ein Ton wenn beide Saiten in der zueinander passender Spannung sind.
Geknotete Bünde aus Angelschnur vertragen die Stahlsaiten gut.
 
Spannendes Projekt, ich freu mich auf die Dokumentation!

ins unreine geschrieben:

* 5-Saitige Celli und Kontrabässe gibt es, Cello mit "hoch e" und KB sowohl mit "tief H" als auch mit "hoch c", so mein Kenntnisstand.
* Das Problem wird das Streichen - der Bogen muss dann extrem präzise geführt werden, wenn Saiten dicht beieinander liegen oder der Griffbrettradius wird unangenehm rund.
* Dauerhaft 2 Saiten gleichmäßig spielen zu müssen ist schwierig (12-Saiter Gitarren werden oft geschlagen, beim "schrumm" ist das einfacher)
 
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Erstmal danke an alle die sich hier beteiligt haben.

Da habt ihr mir einigen guten Input gegeben. Wodurch ich die letzte Woche gut was zum sinnieren hatte.
Von der Unsinnigkeit von Doppelbesaitungen bei Kontrabässen bis hin zu mehrstufigen Resonansaiten (Also 1-3 Sätze resonanzsaiten übereinander statt nebeneinander über einen Stufigen Steg zu führen) und gespaltenen Schnecken um all die Saiten auch sicher und ordentlich unter zu bringen, habt ihr da als Gedankengänge losgetreten. Das war sehr angenehm, danke euch !



@Heike
Ja die theoretischen Möglichkeiten die der Instrumentenbau bietet faszinieren mich von Tag zu Tag aufs neue.
Mir geht es dabei mehr um das Theoretisieren anstelle des Tatsächlichen Features reinquetschen in dieses Projekt.
Die Resonanzsaiten wird es sowieso bekommen und sehr wahrscheinlich auch den zweiten Saitensatz.
Ob ich jedoch das notwendige Kleingeld habe mir extra Saiten anfertigen zu lassen, wage ich zu bezweifeln.
Da habe ich nämlich keine Ahnung was das kosten würde...

@hack_meck

Danke für dieses Stück Info. tatsächlich ein äußerst interessanter Gedanke nur die Mitten zu doppeln, kann mir vorstellen das dies einen sehr prallen Klangteppich ergibt,
das müsste man tatsächlich mal ausprobieren. Frage mich ob es da (beim allein spielen) vielleicht etwas dünn am oberen und unteren Ende wirkt.

Leider ist es ja im laufe der Geschichte schon des öfteren passiert das prinzipiell gute Ideen einfach nicht genug Anklang bei der breiten Masse gefunden hat und deswegen nicht weiter produziert wurde. Aber wer weiß vielleicht wird das ja in ein paar Jahren von irgendwem wieder ausgegraben und dann plötzlich zu DEM HEIßEN SCHEISS des Jahres 20xx ernannt.


@120 Danke dir, es kommt wirklich selten vor das man mir mal ein Instrument vorsetzt von dem ich noch nicht viel weiß, oder es nur vom sehen und hören her kenne, mir aber der Name nicht geläufig ist.
Das mit der Harmonie der Saiten finde ich wirklich sehr interessant, da hast du mir was gegeben wo ich wieder etwas ergründen und ausprobieren kann.

Das mit der Angelschnur ist auch eine schöne Idee, das werde ich demnächst mal an meinem "Kay Cello" ausprobieren (welches deutlich mehr als nur Mkay ist) Wenn das ganze bockt und funktioniert hat man mit den Bünden quasi ein neues Instrument zu entdecken.

@cello und bass

Die Dokumentation beginne ich wahrscheinlich anfang kommenden Monat, wenn zumindest der Zargenkranz final abgeschlossen ist. Ich bin halt kein gelernter Instrumentenbauer, (noch nicht, aber ich arbeite dran, vielleicht wird es mit fast 40 ja doch noch was mit ner erneuten Ausbildung) daher dauert bei mir jeder Schritt mindestens doppelt so lang wie ein Profi an Zeit einkalkulieren müsste. Dazu die leichte Scheu, ich meine wir haben hier in dem Board schon einige wirklich krasse Bauvorhaben begleiten dürfen. Dadurch geht mir ganzschön die Muffe das ganze öffentlich zu präsentieren. Aber so lange wie ich schon hier bin, wird es mal Zeit etwas (für mich) wirklich wichtiges und essenzielles hier beizutragen.

Deine Einwände mit dem Streichen sind mehr als nur berechtigt, aber im Endeffekt wird es dann doch nur ein sehr eigenes Instrument auf das man sich dann seperat einspielen und einstellen muss... Bei einem Instrument der größe einer Bassgambe (mein nachfolgendes Projekt), kann ich mir durchaus vorstellen das dies auf dauer sehr anstrengend werden könnte. Gleichzeitig würde es vielleicht aber auch dabei helfen die eigene Bogenführung, für egal welches Instrument, intensiver zu betrachten und dort Fortschritte zu machen. Wie das sich dann auf Griffbrettradien auswirkt muss ich dann mal schauen, das wird wahrscheinlich der aufwändigste Schritt an dem Bauprojekt. Da sehe ich dann schon x verschiedene Stege zuschneiden, zum Glück hab ich da noch nen ordentlichen Block an Spiegelahorn für rumliegen...

Neben den 5 Saitigen Cellis die (im vergleich zum Kontrabass) ja deutlich seltener mit extra Saite daher kommen, wäre hier noch die Viola da Spalla erwähnenswert, weil bei der die 5. Saite standartmäßig vorhanden ist. Und den 5 Saitigen Kontrabass kann man wohl nur noch mit der Violone toppen (sehr herrliches Instrument).
 
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Mit der Angelschnur mußt du sicher vier mal rum und gut Spannung drauf bringen damit die Verknotung sich nicht löst.
Ich mußte da etwas üben.
Je dünner die Schnur umso sünner werden dann auch die Knoten.
 
Ich hab die Schnüre bisher nur zum angeln genutzt, aber ich denke eine geflochtene Schnur für Wels mit 1,25mm Durchmesser sollte da schon taugen, zumal das geflochtene vielleicht noch dafür sorgt das es mehr Gripp hat.

Was für Instrumente hast du denn mit der Angelschnur bundiert, wenn ich fragen darf ?
 
* 5-Saitige Celli und Kontrabässe gibt es, Cello mit "hoch e" und KB sowohl mit "tief H" als auch mit "hoch c", so mein Kenntnisstand.

Bei der tiefe Saite kann man manchmal zwischen H und C wählen. Der Klassiker war C, weil man damit einfacher Linien parallel zum Cello führen konnte. Manche Viersaiter haben daher auch eine sog. C-Mechanik, um die E-Saite bei Bedarf zu verlängern.

Man muß nicht immer alles in Quarten oder Quinten haben, das kann durchaus interessante Möglichkeiten beinhalten.

Manche Spezialisten spielen auch 6-saitige KBe.

Eine Möglichkeit, zu mehr Tonumfang zu kommen, ist Quintstimmung auf dem Viersaiter. Dafür gibt es kommerzielle Saitensätze von Thomastik-Infeld (Spirocore) und Pirastro (mehrere Arten).

Bei Stichwort "Resonanzsaiten" fällt mir noch ein, manche indischen Musiker stimmen auch europäische Instrumente (Streicher, aber auch Mandoline etc.) in Ga Sa Ga Sa (von tief nach hoch, also entsprechend GCGC und Transponaten) weil sie das von heimischen Instrumenten wie der Sarasvati Vina her gewohnt sind. Und das hat sich bestens bewährt,
 
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Bei Resonanzsaiten, die man greift, also so wie bei der 12-saitigen Gizze sehe ich das Problem, dass die aneinanderscheppern könnten, wenn man die zu nah aneinander macht und heftig streicht. Beim Streichen schwingen Saiten ja ausgreifender als beim Zupfen, weswegen man auch einen größeren Abstand der Saiten zum Griffbrett braucht. Reine Pizzicato-Spieler (Bass) können mit der Saitenlage ja runter gehen. Wenn die zu weit auseinander sind, dann greifst du nicht sauber oder flutscht in den hohen Lagen vllt sogar zwischen die Saiten.

Wenn du Oktavsaiten verwendest ist die eine ja dünner als die andere, und dann musst du das Paar schräg anstreichen. Dann kommst du leicht in Konflikt mit den anderen Saiten. Dann müsstest du den Griffbrettradius verkleinern, was irgendwann zu Problemen mit der Bespielbarkeit führt, was im übrigen auch ein Grund ist, warum man nicht 6 oder noch mehr saiten auf eine Geige / ein Cello / einen Bass packt. Bei der Gambe spielt man ja gern auch mal zwei oder noch mehr Saiten zusammen, da kann der Radius ja größer sein, also das Griffbrett weniger gewölbt. Aber wenn du eher genau nur eine Saite spielen willst, brauchst du die Rundung.

Wenn du klanglich etwas Richtung Viola d'amour haben willst, dann würde ich die Resonanzsaiten auch nicht aufs Griffbrett legen, sondern irgendwo anders hin. Es muss ja nicht unter dem Griffbrett sein. - Ich hab vor demnächst (steht auf meiner Bauliste nicht ganz oben) eine 12-saitige E-Gitarre zu bauen mit zusätzlichen entweder 6 (c, d, e, f, g, a (muss man dann je nach Tonart umstimmen)) oder 12 (c, cis, d, dis, e, f, fis, ...) Resonanzsaiten, die dann aber auf einen extra Hals kommen. Das geht beim Streichinstrument nicht, aber trotzdem gibts da Platz.

Auf jeden Fall hast du da ein tolles Projekt und ich bin gespannt, wie es weiter geht. Viel Erfolg!
 
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Die Baglamas und ähnliche werden mit Nylonschnüren versehen.
Die gibt es auch fertig abgelängt in schwarz dafür zu kaufen sind aber teurer.
Die Schnur aus dem Anglerbedarf geht genauso gut.
Die Dicke ist 0,33 mm.
Damit kann die Verknotung schlank ausfallen.
Es gibt Videos zum Baglamabünde setzen auf denen man aber schwer was erkennt.
Da hab ich dann rumprobiert.
Es hat eine Weile gedauert bis meine Bünde hielten.
Bilder davon hab ich im Beitrag zum Cümbüs.
https://www.musiker-board.de/threads/cuembues-baglama-als-kleiner-yayli-tambur.742154/
 
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Danke leute für den Input

Die Idee mich bei anderen Ethnischen Instrumenten umzusehen st wirklich gut, ich glaube die Indische Satir hat ja auch ne Menge Resonanzsaiten, da gibt es vielleicht welche die verwendbar sind...

Zum Thema 6 Saitige Kontrabässe werfe ich mal die Violone in den Raum, sehr interessantes Gerät, irgendwie der vorgänger des heutigen Kontrabasses. Auch aus der Gambenfamilie stammend, bundiert und mit 6, selten sogar mit 7 Saiten... Sehr prickelndes Instrument, welches auch noch auf meiner Agenda steht, die Pläne dazu hat freundlicherweiße das deutsche Nationalmuseum gesponsort.

Aber das Projekt muss noch warten, alles kostet halt Geld und son Hartz Satz reicht leider nicht für allzu große Sprünge. Weswegen auch das jetzige Projekt immer wieder ins stocken geraten wird.

@left to do

Das mit den dünneren Oktav-Saiten die ja dünner sind, liesse sich doch in der Theorie durch eine anpassung der Saitenführung. Also den Sattel partiell etwas höher gestalten wo die Oktavsaiten aufliegen,anpassen. Dann würden Oktav und Hauptsaiten im Endeffek beide gleich hoch aufliegen und das anstreichen der Saiten sollte besser zu bewerkstelligen sein.

Das größere Problem scheint da tatsächlich die ermittlung des maximalen Ausschlagpunktes der Saitenschwingungen zu sein. Irgendwo muss es ja einen Punkt geben wo beide noch bespielbar sind, sich aber nicht berühren beim schwingen. Da ich kein großer Mathematiker bin, müsste man das wohl über stumpfes ausprobieren herausfinden müssen.

Das Unterbringen der Resonanzsaiten bereitet mir gerade eigentlich kein Kopfzerbrechen, hab da ne Idee wie ich das Bewerkstelligen möchte. Klassisch unter dem Griffbrett. Mit meinem Standart Halskantel 400x80x60 werde ich da nicht auskommen, aber ich habe von meiner Bassgambe den Halskantel schon hier wovon ich sowieso nicht alles nutzen werde, deswegen habe ich dort einen 100, x 95 x 600er Ahornblock quasi "übrig". Wenn ich das wie hier geplant mache, werde ich das Instrument nur wie eine Viola spielen können wenn ich mir eine "Schulterstütze" in V Form mit Gurt (wie bei diesen speziellen Egeigen in V form) konstruiere die das ganze beim spielen stützen, sonst wird das wohl schwer. Wobei ich noch garnicht weiß wie es letztendlich gespielt werden soll, das werde ich sehen wenn es soweit ist.



Das angehängte Bild dient nur als Skizze, es ist weder Maßstabsgetreu noch sonderlich ordentlich gezeichnet, aber da dieser Thread nu auf der Hauptseite gelandet ist, seh ich mich irgendwie im Zugzwang etwas zu liefern, was das ganze zumindest rudimentär veranschaulicht. Den letztendlich zündenden Funken hat da übrigens entsprechende Person geliefert, welche die Kopfplatte der Ovation dazu editiert hat auf dem Bild auf der Hauptseite, fettes Danke an dich unbekannterweise !!!!
 

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Die Idee mich bei anderen Ethnischen Instrumenten umzusehen st wirklich gut, ich glaube die Indische Satir hat ja auch ne Menge Resonanzsaiten, da gibt es vielleicht welche die verwendbar sind...

Zunächstmal heißt es der Sitār wie Persisch "Dreisaiter", nicht wie Gitarre-mit-S. Das persische Instrument hat bis heute drei Saiten. (War übrigens vor ein paar Jahre noch bei Thomann im Programm.) Und die ältesten indischen Instrumente hatten das auch noch.

(Ich frage mich nur, wie das wohl geklungen haben mag als man noch Darmsaiten verwandte -?)

Die Resonanzsaiten auf dem Sitar sind aus Stahl, haben alle dieselbe Stärke (.008" beim LaBella-Satz), aber nicht dieselbe Länge, weil die Stimmwirbel seitlich zwischen den Bünden sitzen. Üblich sind 11-13 Stück davon.

Resonanzsaiten sind manchmal etwas eigenwillig, brauchen eine Weile, bis sie ihre Aufgabe lernen und müssen genau gestimmt werden.

Nebenbei gibt es auch (nord-) indische Streichinstrumente mit Resonanzsaiten wie Sarangi, Dilruba und Esraj. (In Südindien nimmt man bevorzugt die europäische Violine, allerdings in SGSG, transp. CGCG gestimmt.)
 
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Aber das Projekt muss noch warten, alles kostet halt Geld und son Hartz Satz reicht leider nicht für allzu große Sprünge. Weswegen auch das jetzige Projekt immer wieder ins stocken geraten wird.
Ja, das Problem kommt mir bekannt vor. Bin Rentner mit Behinderung und Grundsicherung. Da ist es manchmal schwer, Prioritäten zu setzen.

Der traditionelle Ansatz gefällt mir sehr gut, der bietet sich ja auch an, denn die Resonanzsaiten unterhalb der gegriffenen Saiten zu führen, hat sich ja von der Hardanger-Geige bis zur Sitar bestens bewährt. Ich sehe da eigentlich nur Vorteile. Vor allem sind die Resonzsaiten dann nicht im Weg. Noch ein Vorteil, den ich noch garnicht angesprochen hab. ist die Sache mit der unterschiedlichen Saitenlänge, wenn man die Resonanzsaiten auf dem Griffbrett führt und dann natürlich auch greift. Bei der 12-saitigen Akoustikgitarre haben die Saiten und die Resonanzsaiten im Regelfall die gleiche Länge, was nicht tragisch ist, da sie meist nur in den tiefen Bünden gespielt wird. Bei E-Gitarren setzt man aber Brücken ein, bei denen man die Oktavreinheit der Haupt und Resonanzsaite getrennt einstellen kann, was ja durchaus Sinn macht. Wenn du die traditionmelle Lösung wählst und dich gern in den höheren Lagen aufhälst, dann hast du zumindest hierbei ein Problem weniger, über das du nachdenken musst. Außerdem musst du dir auch keine Sorgen mehr machen, wie die unterschiedlich dicken Saiten greifst, streichst, oder welchen Abstand die haben müssen.
Der einzige "Nachteil" von unter dem Griffbrett geführten Resonanzsaiten, ist evtl der, dass man die nicht dämpfen kann. Aber mal ehrlich, wer will das schon? Der Nachklang gehört ja mit zum Reiz dieser Besaitung.

Wobei ich noch garnicht weiß wie es letztendlich gespielt werden soll

Jaa, da lohnt es sich glaub ich rumzuexperimentieren. Als ich noch selbst Kontrabass und etwas Cello gespielt habe, fand ich die aufrechte Spielweise sehr angenehm und hab so auch auf Geigen und Violas rumgeklimpert, was mir viel besser gefallen hat als die Haltung unter dem Kinn. Bei den leichten Instrumenten gibts da dann natürlich auch einige Nachteile, zum Beispiel, dass das Instrument beim Vibrato gleich mitzittert. :LOL: Aber da kann man ja rumtüfteln. Die Violenspieler früher haben das ja auch hingekriegt. Diese V-förmigen Geigen finde ich interessant, die haben auch noch einen zusätzlichen Gurt. Damit kann man dann schon recht aktiv über die Bühne hoppeln. :biggrinB: Ein Gurt ist aber ja auch bei einer eher traditionellen Form eine Möglichkeit, das Gerät evtl sitzend am Bein zu fixieren oder so. Dann fälllt das mit dem Hoppeln allerdings flach. Aber das hast du vermutlich eh nicht vor. :ROFLMAO:
Soll es eigentlich eher eine traditionelle Form werden oder mehr Richtung modern?
 
Es ist mir jetzt schon zweimal aufgefallen, daß Resonanzsaiten (wie auf Sitar, Sarangi, Dilruba etc.) mit Oktav- bzw. Doppelsaiten (wie auf 12-sait. Gitarre, Saz, Ud etc.) verwechselt wurden.

Resonanzsaiten werden nicht gegriffen, die sollen nur mitschwingen. Und über die zu fahren, um einen Raga vorzustellen ist frevlerisch. Den soll man langsam und genüßlich herausarbeiten. Wenn man streicht, klingen die natürlich für die Dauer des Streichens. Auch das ist erwünscht.

Doppelsaiten machen den Klang voller, sind aber genau wegen der Unmöglichkeit, beide exakt gleich zu stimmen, nicht so exakt in der Intonation. Wie das Beispiel des Ud zeigt, ist das aber mitnichten ein Hindernis, mit Micro-Intonation zu arbeiten.

(Geht wesentlich besser als auf'm Fretless Bass, selbst mit Roundwounds 😟)
 
Grund: Dämlich vertippt
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Also wirklich Heike, durch dich lerne ich immer mehr mir noch unbekannte Streichinstrumente kennen. Danke dafür.

Würde mich ja fast interessieren ob die Völker des Asischen Raums da "selbst" drauf gekommen sind Streichinstrumente zu entwickeln oder ob diese auch durch den Afrikanischen/Nahöstlichen Raum entstanden sind. Denn soweit ich weiß sind unsere Streichinstrumente ja durch letzteren Raum nach Europa geschwappt wo Ihnen irgendwann zwischen 14 und 1600 die uns bekannte Form gegeben wurde.

Die Tatsache das Laut deinen Wiki Seiten die Indischen Instrumente erst nach 1700 dort aufgetaucht sind, würde ja schon fast dafür sprechen das ggf auch durch diese Welle entstanden sind und somit die Wiege der Streichinstrumente ganz klar einem Raum zuzuordnen wären.

Andererseits gab es ja auch früher schon die Nyckelharpa und Konsorten die ja wenn man dem ganzen nachgeht teilweise schon auf 1350 datiert sind. Da weiß man dann jedoch auch nicht ob die WIkinger damals vielleicht was von Ihren Feldzügen mitgebracht und so den Stein ins Rollen gebracht haben.... SPannend Spannend mit euch hier zu fachsimpeln.


@left to do

Im Optimalfall kann ich das Instrument unter zuhilfenahme besagter V Konstruktion im stehen wie eine Viola und im sitzen wie eine Gambe spielen, aber das wird sich tatsächlich erst herausstellen wenn das Instrument fertig ist.

Zur angedachten Form habe ich dir mal einen Link im Privaten geschickt, da ich mich hier nicht selber Kreuzverlinken möchte.


Für die, die es vielleicht noch nicht mitbekommen haben, erste Schritte des Instruments sind tatsächlich im Streicherforum unter Instrumente einzusehen.
 
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Es ist mir jetzt schon zweimal aufgefallen, daß Resonanzsaiten (wie auf Sitar, Sarangi, Dilruba etc.) mit Oktav- bzw. Doppelsaiten (wie auf 12-sait. Gitarre, Saz, Ud etc.) verwechselt wurden.
Klar hast du Recht Heike, und der Unterschied liegt ja auch auf der Hand. Ich hab "Resonanzsaiten" halt für alles verwendet, weil das grad für mich einfacher schien. Manchmal ist das ja hilfreich, es einfacher zu halten. Und es ist ja durchaus auch so, dass ne Doppel- oder Oktavsaite auch dann über Resinanz mitschwingt, wenn man die aus Versehen oder bewusst mal nicht anschlägt. Aber wie gesagt, du hast natürlich Recht, man sollte das nicht durchenanderschmeißen.
Für die, die es vielleicht noch nicht mitbekommen haben, erste Schritte des Instruments sind tatsächlich im Streicherforum unter Instrumente einzusehen.
Es lohnt sich da hin zu gucken, also mir gefällt des sehr, was ich da gesehen hab. :)
 
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