Niere vs Superniere

miwe
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Hi,

ich stehe vor der Aufgabe Mikrofone einzukaufen.
Bedingungen: Sehr kleine Bühnen, unerfahrene Sänger im Umgang mit dem Mikrofonen, konventionelle Monitore - 2x vorne an der Front.
Keyboard links, Percussion Mitte (Cajon) rechts inne Bass, aussen Gitarre - insgesamt 4 Sänger. Der Sänger in der Mitte besitzt bereits ein
Sennheiser evolution e840S (Superniere)
PA: 2 Fullrangeboxen ohne SUBS.
Kostenrahmen: MAX 200 Eur pro MIC.
Kann mir jemand sagen worin der PRAKTISCHE Unterschied zwischen den beiden Charakteristiken besteht?
Ich selbst tendiere ja zur Niere - aber vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden oder übersehen.

Besten Dank!
 
Eigenschaft
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für Superniere doch eine gewisse Erfahrung und Selbstkontrolle hilfreich ist. Bei unserer Singer/Songwriter Reihe, wo ständig andere Musiker mit uns auftreten, haben wir von Sennheiser mit Superniere auf ein Sennheiser Niere zurückgewechselt. Das klappt bei den meisten einfach besser. Nun muss dazu gesagt werden, dass so eine Singer/Songwriter Veranstaltung sicherlich deutlich leiser ist als eine Rock oder Metal Combo.
Der merkbare Unterschied ist, bei der Niere muss man nicht genau am Mike kleben, bei der Supernieren ist die Lautstärrke recht schnell weg wenn man (insbesonder seitlich) vom Mike weggeht.

Also: NIERE! :opa:
 
Hi,

ja so ähnlich waren meine Gedankengänge auch. Aber eine Frage, rein technisch betrachtet: Wann kommt eine Superniere zum Einsatz? Wann spielt Sie ihre Vorteile aus?
 
Bei Leuten (wie mir) die gerne mit den Lippen am Mikro kleben und das ganze bei höllischer Lautstärke :evil:
leider bietet sich mein aktuelles musikalisches Betätigungfeld dafür nicht an ;)
 
Alles klar. Da weiss ich was zu tun ist :) Lieben Dank :)
 
Niere ist, speziell bei ungeübten Sängern, deutlich unkomplizierter im Handling. Die anderen Unterschiede bzw Position der Monitore, unterschiedliches klangliches Verhalten, sond da nicht mehr so wichtig für mich.
Sennheiser e935 z.B wären eine gute Wahl. Das SM58, m.M.n zu Unrecht schlecht geredet, geht auch immer, finde ich z.Yb um einiges besser als das günstige e835 von Sennheiser. Auch nicht unerwähnt sollte das Audio Technica AT 2010 sein. Das ist ein Kondensatormikro und für mich die erste Wahl bei Sängerndie das mit Mikrofonabstand nicht so gut drauf haben.
 
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Danke! Ich sehe wir sprechen ungefähr die gleiche Sprache. :) Machst Du mikrofontechnisch Unterschiede zwischen Mann und Frau? (Grundton)
 
Ich stoße auch in dieses Horn:
Die Niere ist einfacher in der Anwendung durch unerfahrene SängerInnen.
Die Superniere hat ihre Vorteile auf lauten Bühnen oder in Gebäuden mit schwieriger Raumakustik, da sie weniger Umgebungsschall aufnimmt.

Da es Dein Budget hergibt: Vergleiche mal Sennheiser e935 (Niere) mit e945 (Superniere). Sie klingen fast identisch, die Niere ist minimal kräftiger im Bassbereich, nichts, was man mit einem kleinen Dreh am EQ nicht ausgleichen könnte. Aber (diesen Vergleich habe ich schon gemacht, da musst Du mir mal glauben) die e945 nehmen auf lauten Bühnen einfach weniger vom umgebenden Bühnenlärm mit auf. Übrigens, bei Sennheiser klingen e935 und e945 wesentlich besser als z.B. e835 und e845 - auch diesen Vergleich habe ich schon gemacht, mein e845 nehme ich seitdem nur noch als Talkbackmikro, auf die Bühne kommen nur noch 935/945.
 
ah, verd.... ein e835s ist es, da wohl der Wunsch Vater des Geschreibsels.
 
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Zum SM58 kann ich nur kopfnickend voll zustimmen. Das Mikro hat seinen schlechten Ruf (woher kommt der denn) überhaupt gar nie nicht verdient. Das SM58 ist ein Mikro das immer geht, egal wie und egal wo. Kein Wunder ist es doch auf jeder Bühne immer wieder gerne gesehen.

Zum Thema:
Niere ist klanglich weniger färbend und vom Handling besser. Dafür nimmt es eben von der Seite ein wenig mehr auf, was man aber durchaus mit entsprechender Gesangstechnik und Bühnenpegel/Positionierung ausbügeln kann. Also nix Problem.

Superniere färbt ein wenig mehr und nimmt eben auch weniger von der Seite auf, dafür aber bauartbedingt von hinten wiederum mehr. Wenn man aus der Achse geht, dann verschlechtert sich die Empfindlichkeit signifikant und der Klang verändert sich im gleichem Ma0e.

Ob dies auf einer "lauten" Bühne Vorteile hat, ich weiß nicht. Mit InEar eher, mit konventionellem Monitoring eher nicht, denn da kommt es primär auch und vor allem auf das Monitorgerät an und auf den Knöppedreher.

Ich tendiere auch bei ungeübten Nutzern deutlich zur Niere.
 
Hallo zusammen, besten Dank für eure zahlreichen Hinweise. :)
 
Hallo miwe,

es gibt ja schon den Konsens eine normale Niere einzusetzen. Das empfehle ich auch und plädiere für das SM58! Das ist ein super robustes und flexibles Mikrofon, jahrelang wurde bewiesen, dass es einfach ein tolles Bühnenmikrofon ist und selbst mein SM57, das ich für dem Amp nehme, klingt zum Teil besser als die Mitbewerber.

Ich glaube, dass da sehr viel Marketing im Spiel ist... Und mal ehrlich, wir spielen Blues, Rock und singen nicht über irgendwelche Backing Tracks auf den Bühnen.

Ich hatte gerade das Gefühl, dass ich mal ein anderes Mikro bräuchte. Gesagt-getan, mehrere bestellt und direkt verglichen...
Ergebnis: Ich bleibe bei meinem SM58, weil die Unterschiede dann doch eher marginal sind.

Dazu muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich immer ein TC Harmony G XT dazwischen hänge. Da gibt es den Tone-Button, der automatisch zum selbst eingepegelten Gain dann Kompression, Gate und EQ hinzufügt. Damit klingt das SM58 einfach klasse.

Im Studio gibt es sicherlich feiner auflösende Mikros und da muss man vielleicht auch etwas variabler sein. Aber im Alltag nehme ich weiterhin mein Mikro, mit dem man zur Not auch mal einen Nagel in die Wand schlagen kann...

Ray
 
Dazu muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich immer ein TC Harmony G XT dazwischen hänge. Da gibt es den Tone-Button, der automatisch zum selbst eingepegelten Gain dann Kompression, Gate und EQ hinzufügt. Damit klingt das SM58 einfach klasse.

Ray

Hi - sowas will ich auf der Bühne eher vermeiden - den Sound will ich soweit wie es irgendwie geht unter meiner Kontrolle haben.
GATES gegenüber bin ich im Livebetrieb eher verhalten eigestellt - jedenfalls was Gesangsmikrofone angeht - hier wägt man sich in trügerischer Sicherheit.
GAIN, Kompression und EQ sind Aufgabe des Menschen am Mischpultes - diese Dinge von der Bühne aus zu regeln oder gar auf Automatismen zu vertrauen halte ich für falsch.
Hier sollte man auf seine Ohren und auch auf die bereits gesammelte Erfahrung vertrauen.

LG Michael
 
Zum SM58 kann ich nur kopfnickend voll zustimmen. Das Mikro hat seinen schlechten Ruf (woher kommt der denn) überhaupt gar nie nicht verdient.
Nee, schlechten Ruf finde ich nicht. Es ist nur so, dass andere Hersteller, aber auch Shure selbst, ordentlich Konkurrenz auf den Markt gebracht haben und da sieht SM58 mitunter wirklich alt aus. Was aber nicht heisst, dass es nicht weiter seinen Zweck erfüllt.
 
Auch wenn mich einige wieder prügeln werden: Für eine akustische Darbietung ist das
wesentlich besser geeignet.
Ich bin da absolut konform zu @Mfk0815
IMHO sind die Sennheise 935/945 die wesentlich bessere Wahl - das SM58 ist ein Rockröhrenmikrofon, das auch Pegel braucht; d.h. ein größerer/wechselnder Abstand ist beim SM58 nicht förderlich und Pegelmäßig nicht ganz easy zu beherrschen.
Mehr als der Mikrofonabstand ist bei Niere oder Superniere die Aufstellung der Monitor-Wedges zu beachten - sonst pfeifts.
 
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Hi, ich möchte noch erwähnen - dass die Sänger eher verhalten mit dem Mikro umgehen - dies auch noch lernen müssen. Sie singen zwar gut - aber Rockröhren - was die Lautstärke betrifft - sind sie eher nicht.
Ein Sänger möchte sogar etwas Abstand zum Mikrofon haben - ich habe diesem aber bereits erklärt dass diese Idee eher eine "schlechte" ist :)Ich denke auch dass meine Entscheidung eher Richtung Sennheiser 935 / 945 gehen wird. Damit alle zufrieden sind nehme ich das SM58 als Talkback - einverstanden? (kleiner Scherz)
 

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