Noten (Voc+P) umarrangieren für Combo

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Questlove
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hallo leute,

ich benötige (mal wieder) euren fachmännischen rat in bezug auf notation und arrangieren.

folgende problematik:
ich bemühe mich die noten für unsere band (rhythmusgruppe + bläsersatz + gitarre + gesang) selber zu arrangieren. sei es durch raushören oder anhand von leadsheets oder ähnlichem. aber aller anfang ist schwer... .
wenn ich jetzt zb "vielen dank für die blumen" mir käuflich erwerbe (gesang + klavier) und versuche das auf die rhythmusgruppe zu projezieren, dann kommt es unweigerlich zum konflikt zwischen bass und klavier-bassnoten.
wie handhabt ihr solche sachen?
lasst ihr meinetwegen beim klavier die bassnoten weg oder versucht ihr die oktaviert höher mit einzusetzen/-spielen?

was habt ihr für tipps in die richtung? :)


vielen dank im voraus für eure (hoffentlich) hilfreichen antworten! :)


?uestlove aka Kröppadamus ;)
 
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Hallo Questlove,

das ist ja ein generelles Problem beim Thema Klavier/Keyboard im Band-Zusammenhang:
Die meisten käuflichen Noten sind so arrangiert, daß man sie auf dem Klavier notfalls auch alleine im Wohnzimmer spielen kann. Das hat übrigens meist nicht viel damit zu tun, was auf den zugrundeliegenden Originalaufnahmen von den einzelnen Instrumenten gespielt wurde.

Außerdem neigen Pianisten mit klassischer "Solo-Ausbildung" dazu, ihr Klavier in einer Band genauso zu spielen, als ob sie alleine wären.
Das ist ja genau der Punkt, den Du ansprichst.

Bei einem Arrangement für Combo mußt Du also darauf achten, daß das Klavier nicht zu baßlastig ist, also entweder Chord-Voicings benutzen, die nicht so tief hinuntergehen, oder, überspitzt formuliert: die linke Hand auf den Rücken binden :D
Im Ernst: lieber links beispielsweise nur Akkorde spielen, dann hat man die rechte Hand für Einwürfe und anderes frei. Auf jeden Fall in der Regel nicht den Baß im Klavier mitspielen! Den hat man schließlich schon besetzt.

Im konkreten Fall würde ich das Intro so spielen wie im Original (und wahrscheinlich auch in den Deinen Kauf-Noten): Klavier-Solo, wie es dasteht.
Dann, wenn die Band einsetzt, spielt das Klavier überhaupt keinen Baß mehr. Hör Dir doch mal die Original-Musik an (gibt's bei z. B. U2be) - da hört man während des Stückes sowieso alles mögliche, nur kein Klavier. Es gibt also alle Hände voll zu tun für verschiedenste Instrumente.
Wenn Ihr kein akustisches Klavier benutzt oder auch die Möglichkeit/den Willen habt, andere Sounds zu spielen, wird vom gekauften Arrangement also praktisch nichts mehr übrigbleiben als die Akkorde und der Baß.
Das ist übrigens der Grund, warum ich mir so ein typisches PVG-Arrangement eigentlich nie kaufe. ;)

An manchen Stellen, z. B. am Schluß beim langgezogenen "diiiiiiiiiiiiiiiiiiir", wo der Baß diese aufsteigende Viertelbewegung hat, kann ich mir auch vorstellen, die mit auf dem Klavier mit oktavierten Bässen mitszuspielen.
Dann ist es aber wichtig, daß Baß und Klavier exakt gleich spielen, sonst beißt es sich. Da ist dann nicht viel mit künstlerischer Freiheit des Basses.

Viele Grüße
Torsten
 
Ich habe diesen Beitrag verfaßt, ehe Torstens Post veröffentlicht war. Bitte daher, etwaige Dopppelgleisigkeiten zu entschuldigen:

Um das von Dir beschriebene Problem zu umgehen, bieten sich viele Möglichkeiten an. Einige davon sind:

1) Piano spielt nur grundtonlose Voicings
2) Piano spielt grundsätzlich in höherer Lage (ohne, ins Extrem abzugleiten ...)
3) Piano beschränkt sich darauf, rhythmische Lücken mit "Licks" zu füllen
4) Bei Grooveorientierter Musik: Piano und Bass (und Gitarre) üben sich in Komplementärrhythmik, gehen sich also aus dem Weg, und sind nie oder nur selten GLEICHZEITIG zu hören. Das ist eine sehr elegante und Wirkungsvolle Methode, erfordert aber ein hohes Maß an Planung und Koordination.

LG - Thomas
 

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