Nylonsaiten, die nicht so lange brauchen, bis sie sich stimmen lassen

mix4munich
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Hallo Gemeinde,

ich habe gestern meine erste Gitarre, eine klassische Gitarre mit Nylonsaiten, nach Jahren mal wieder aus dem Koffer geholt. Da eine Saite gerissen war, habe ich sie komplett neu besaitet - erst etwas langsam, da außer Übung, aber das ging dann zunehmend schneller. Ist wie Fahrradfahrer, einmal gelernt, vergisst man das nicht :) Allerdings habe ich seit Gestern Mittag ungefähr schon ein Dutzend mal nachgestimmt. Ich weiß, dass Nylonsaiten länger brauchen als Stahlsaiten, bis sie sich gedehnt haben und das Tuning halten. Ach ja: Diese Saiten waren NOS - new old stock, lagen seit ca. 20 Jahren im Koffer.

Bei Stahlsaiten hat es ja inzwischen deutliche Fortschritte gegeben, was das Halten der Stimmung kurz nach dem Aufziehen der Saiten angeht, Titaniumsaiten z.B. zieht man auf, stimmt sie einmal, und das war es dann, die Stimmung hält. Gibt es sowas inzwischen auch bei Saiten für Klassikgitarren?

Beispiel: https://www.thomann.de/de/ernie_ball_3115_skinny_top.htm - so ähnliche habe ich auf einer meiner Strats. Einmal gestimmt, läuft.

Gruß,
Jo
 
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Bei Nylonsaiten wirst du um eine gewisse "Wartezeit" nicht rumkommen ;) Die sind halt sehr viel elastischer als Stahlsaiten.

Mein Tipp: nach dem Aufziehen die Saiten jeweils ein paar (2-3) Halbtöne höher als normal stimmen und dann die Saiten mehrmals in Abständen stark dehnen.
Dabei die Gitarre als "Bogen" denken, bei dem du die Sehne spannst. Nylons kannst du ruhig einie Zentimeter aus der Spannungsebene herausziehen.
Wenn du das innerhalb des ersten Tages mehrmals machst, bekommst du die Saiten auch einigermaßen "schnell" stimmstabil.
 
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Allerdings habe ich seit Gestern Mittag ungefähr schon ein Dutzend mal nachgestimmt.

Gewöhn dich dran ;-)
Es ist absolut normal, dass man Nylonsaiten generell permanent Nachstimmen muss. Auch wenn man sie schon Wochen drauf hat.
Je nachdem, wie sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit verändern, kann man da beim Spielen auch alle paar Minuten nachstimmen. Wenn du mal ein Konzert mit Klassikgitarre gesehen hast, hat höchstwahrscheinlich der/die MusikerIn nach jedem Stück kurz nachgestimmt. Machen btw viele Stahlsaitenspieler auch.
Nach dem Aufziehen kann man die Zeit deutlich verkürzen, indem man die Saiten einfach mal ordentlich strapaziert: leicht dran ziehen, mit größerer Kraft mal alle Bünde durchspielen. Ich mach da immer so Fingerübungen.
Es ist aber wirklich so, dass so Saiten selbst, wenn man da 6-8h am Tag drauf spielt noch mehrere Tage brauchen, bis sie halbwegs stimmstabil sind. Deswegen ziehen auch alle Konzertgitarristen die ich kenne ungefähr eine Woche vor nem Auftritt neue Saiten auf und nicht direkt am Tag davor.
Carbon-Saiten sind manchmal etwas besser, aber spielen sich deutlich anders und die Guten sind auch deutlich teurer.

Titaniumsaiten z.B. zieht man auf, stimmt sie einmal, und das war es dann, die Stimmung hält
Auch bei größeren Bendings? Bei kräftigerer Spielweise? Hartem Strumming?
Ich kenn jetzt diese speziellen Saiten nicht, aber ich hab relativ viel ausprobiert und sobald man die Saiten ein bisschen belastet, verstimmen die sich halt trotzdem alle. Es bringt ja nix, wenn man die Gitarre aus dem Ständer nimmt, alles stimmt und dann spielt man 10 Sekunden und die Stimmung ist daneben..

Mein Trick um das alles zu minimieren: Ich spiel auf Stahlsaiten nur noch beschichtete Saiten: Wenn ich nur alle 6 Monate die Saiten wechseln muss, statt jeden Monat, erspart das viel Frust.
Bei Nylons guck ich auch, welche Saiten da langlebiger sind. Aber stimmen muss man die trotzdem allesamt. Da führt kein Weg dran vorbei.

Generell immer: Stimmen, paar Minuten spielen, nochmal stimmen. Dann hält es meist etwas länger.
 
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Na ja, hier mal meine bescheidene Nylongitarrenerfahrung....

Als Multiinstrumentalist spiele ich nur gelegentlich Konzertgitarre und habe längst nicht alle Saiten ausprobiert (eigentlich deutlich zuwenige, um eine aussagekräftigen Vergleich machen zu können).
Aber mir ist das Problem bekannt und ich habe diesbezüglich sehr wohl Unterschiede zwischen verschiedenen Saiten feststellen können.

Ich bin dann bei La Bella 900B hängengeblieben:


Weil es für mich am besten gepasst hat (das Halten der Stimmung), ich nicht weiter vergleichen wollte und weil ich die Farbkombination schwarze Nylon und goldene Bass-Saiten elegant finde. Und dass die tiefen Saiten poliert sind, schadet ja nichts; ich finde das ganz angenehm bei Klassik. ;)
Zugegeben, beim Saitenwechsel dehne ich die Saiten natürlich schon recht stark, danach sind sie aber - in meinen Augen - erstaunlich stabil.

Müsste ich mal wieder bei meiner Gitarre wechseln, mittlerweile hat die Verpackung ein anderes Design, aber die Saiten sollten sich nicht wesentlich gändert haben.
 
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Probier's mal mit Carbonsaiten. "Meine Lieblinge" sind Optima No. 6; AFAIR hielten John Hope die Stimmung offenbar noch etwas schneller, gefielen mir persönlich aber vom Klang nicht ganz so.
 
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Ich danke Euch allen für die Antworten - so langsam kommt die Erinnerung zurück, wie lange das auch früher gedauert hat. Jetzt, nach drei Tagen, halten die Saiten die Stimmung ziemlich gut - ich kann problemlos einzelne Songs durchspielen, ohne nachstimmen zu müssen, nur alle paar Stunden noch ein paar Cent. Die Saiten, die Ihr empfohlen habt, werde ich in Zukunft mal ausprobieren.
 

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