Oktavreinheit E-Gitarre vs Konzertgitarre, bzw. Steg mit Reitern vs festen Steg

  • Ersteller brennbaer
  • Erstellt am
B
brennbaer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.04.24
Registriert
18.06.14
Beiträge
781
Kekse
4.579
Hallo,
hoffe ich bin mit der Frage einigermaßen im richtigen Bereich.

Bei E-Gitarren befinden sich ja i.d.R. bewegliche Reiter am Steg, über die man durch Positionsänderung die Oktavreinheit einstellen kann.
Bei Akustikgitarren sind ja hingegen, soweit ich es beurteilen kann, meistens gerade Stege verbaut, wo man die Reinheit der einzelnen Saiten nicht individuell anpassen kann.
Wenn ich mir anschaue, wie deutlich unterschiedlich die einzelnen Reiter bei E-Gitarren eingestellt sind, verstehe ich nicht, wie maes ebei festen Stegen überhaupt schafft, die 6 Saiten oktavrein hinzukriegen.

Kann mir jemand erklären, warum man bei E-Gitarren anscheinend bewegliche Reiter benötigt und bei Akustikgitarren nicht?
 
Eigenschaft
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn du genau hinschaust, ist der Steg bei vielen Westerngitarren 1. schräg positioniert, so dass es grob schon mal richtig ist und 2. oben etwas breiter gehalten sowie an der Saitenauflage nach vorne oder hinten spitz zugeschliffen für die Detaileinstellung.

Also ist da (außer vielleicht bei billigen Instrumenten) schon die Oktavreinheit in Betracht gezogen worden. Zumindest pro Modell, das wird wohl nur von sehr kleinen Herstellern für jedes Instrument individuell eingestellt. Und: Nachträgliche Neueinstellung bedeutet halt viel mehr Aufwand - einen neuen Steg.

Manuelle Einstellmöglichkeiten hat man bei akustischen Gitarren nicht so gerne, weil das die Schwingungsübertragung auf den Korpus beeinflusst. Haben aber sogar große Firmen wie Gibson oder Fender in den 70ern gemacht - und das taucht dann teilweise heute bei Reissues dieser Modelle wieder auf.

Edit: Bei E-Gitarren spielt der Korpus eine geringere Rolle (der ist neben dem Aussehen und der Handhabbarkeit für den Spieler im Prinzip nur dafür da, die Saiten an einem Ende festzuhalten). Der Ton wird ja direkt durch die Schwingung der Saite im Magnetfeld der Tonabnehmer erzeugt. Da kann man dann ohne Nachteile eine komfortable Einstellung der effektiven Saitenlänge zur Verfügung stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@gustavz Da hast du ja genau den richtigen Artikel mit jeder Menge Information verlinkt (hat natürlich dann leider auch ne gewisse TLDR Tendenz :D )
 
danke für die Beiträge, das hat mir einiges an neuen Erkenntnissen gebracht.

In dem Zusammenhang hätte ich noch diese Frage:
welche Rolle spielt denn die Länge der Saiten?
So hat ja eine Gitarre im Les Paul-Style eine bspw. deutlich kürzere hohe E-Saite, als eine Stratocaster. (durch die Anordnung auf der Kopfplatte)
Wenn man das im Verhältnis zu den Reitern betrachtet, könnte man ja vermuten, dass die Reiter bei LPs und Strats sehr viel unterschiedlicher aeingestellt sein müssten, als sie es in Realität sind.
Oder ist das egal, weil ja bei beiden die Auflagepunkte auf den Sätteln identisch sind und somit die Gesamtlänge der Saiten keine Rolle spielt? Das also tatsächlich nur die Länge vom Sattel bis zum Steg/Reiter relevant ist?
 
Das geht ja immer weiter Richtung Physik ...

Die Tonhöhe einer Saite wird bestimmt durch die Länge, die Dicke** und die Spannung - je kürzer und je stärker gespannt, desto höher ist der erzeugte Ton. Wenn bei einer Strat die gleichen Saiten wie auf ner Les Paul benutzt werden, sind sie länger (von Sattel bis Steg) - und müssen somit stärker gespannt werden, um den gleichen Ton rauszukriegen.

Die (kleine) Längenänderung durch den einstellbaren Steg hat damit praktisch gesehen nix zu tun***. Damit sorgt man nur dafür, dass beim Greifen im 12. Bund wieder der gleiche Ton (ne Oktave höher) rauskommt.


** gilt genau genommen nur für Saiten aus gleichem Material, soll aber hier einfachheitshalber genügen.
*** Bzw. nur sehr wenig, weil ja die Länge ne Winzigkeit beeinflusst werden kann. Deswegen muss man bei der Einstellung der Oktavreinheit auch nachstimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das geht ja immer weiter Richtung Physik ...
:D bin halt ein neu- und wissbegieriges Kerlchen :D
Die (kleine) Längenänderung durch den einstellbaren Steg hat damit nix zu tun, damit sorgt man nur dafür, dass beim Greifen im 12. Bund wieder der gleiche Ton (ne Oktave höher) rauskommt.
Ja, eben, die Oktavreinheit.

Mit war halt nicht klar, ob sich unterschiedliche lange Saiten bei identischer Mensur bezüglich der Oktavreinheit anders verhalten
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben