Phexydelic
Registrierter Benutzer
Nabend miteinander,
ich weiß nicht wieviel Leute wir hier haben, die sich dafür interessieren, aber vielleicht ergibt sich ja eine nette Diskussion.
Momentan bin ich dabei mich durch viele alte Wu Tang Scheiben zu hören, hauptsächlich die 36 Chambers + die erste Runde der Soloscheiben, von denen mich vorallem die Liquid Swords jedes Mal wegbügelt. Zwischendurch wird immer mal wieder DJ Krush eingeworfen, aber meistens verweil ich momentan in RZAs dunklen Soundlandschaften.
Ich find RZA's alten Sound sehr, sehr intressant und mag die Art wie er aus ner Menge Samples, viel Gefühl und wenig Regeln wirklich dunkle, atmosphärische Soundcollagen bastelt. Getoppt mit den sehr dunklen, kratzigen "gritty" Drumsounds ist das für mich ein Sound, den ich sehr verfolgens- und lernenswert finde um ihn ins eigene Repertoire mitaufnehmen zu können.
Mir ist klar dass RZA für den Sound natürlich anderes (altes) Equipment benutzt hat, als wir das heute tun und der Charakter des Sounds vermutlich auch hauptsächlich daher kommt. Wenn ich mich richtig erinner sind für die ersten Scheiben hauptsächlich Ensoniq Sampler und angeblich eine TR-909 verantwortlich, und diverse Geräte durch die er seine Drum Machines nochmal gefetzt hat.
Die Frage ist nun .. wie würdet ihr versuchen mit modernen Mitteln (in meinem Fall wär es Ableton, aber ich freu mich über jede Beschreibung mit allerlei Hard- und Software. Seid Kreativ!) und ohne die Mittel sich eben mal einige alte Sampler rauszulassen einen ähnlichen Sound zu kreieren?
Meine ersten Ansätze waren meine Drum Samples bzw. mein Drum Rack komplett durch diverse Bit Crusher zu feuern um den Sound auf 8-12 Bit zu reduzieren, und dann die daraus entstehenden nervigen Nebengeräusche mit einem Hi-Cut bei ca 2-3 KHz zu entfernen. Ein großer Fan bin ich von der Lösung nich, da mich die Nebengeräusche trotz Cuts noch nerven, bzw. eher deren Existenz im Ausgangszustand. Zweiter Ansatz war iZotopes Vinyl VST zu verwenden, was übrigens ein kostenloses Plugin ist welches ich nur empfehlen kann um ein bisschen mehr "Vintage" und "Grittyness" in den Sound zu bekommen, was mir schon etwas mehr gefällt .. aber immernoch nicht so ganz das Wahre.
Meine Unzufriedenheit kann allerdings auch einfach an meinen Drum Samples liegen. Ich tu mich hier zugegeben noch etwas schwer mit der Wahl, darum kam mir noch die Idee eventuell meinen Plattenspieler wieder zu entstauben, mir ne neue Nadel zu kaufen (alte ist leider hinüber) und zu versuchen aus älteren Scheiben sich ein paar Drums zu samplen. Inwiefern die Idee zum Erfolg führt kann ich gerade nicht einschätzen, da ich es mir sehr schwierig vorstelle einzelne Drum Hits aus den alten Scheiben rauszukitzeln, um damit dann vernünftig Drum Kits zusammenzubauen, aber der Sound wäre glaub ich ein großer Schritt in die Richtung. Hat irgendjemand zufällig Erfahrung damit? Bin mir fast sicher, dass die Jungs das damals auch so gemacht haben um an ihre Drum Sounds zu kommen..
Und wenn wir schon bei dem Thema sind ... ich bin mir auch immer nicht sicher wieviel der Drums aus gesampleten (Soul/Funk) Loops stammen, wieviel aus einer Drum Machine oder ob eventuell tatsächlich Drum Hits aus Vinylaufnahmen gesampled wurden. Als Beispiel GZAs "Duel of the Iron Mic" auf der Liquid Swords Platte: Der Hook stammt definitiv von David Porter's "I'm Afraid The Masquerade is Over" (0:05), allerdings bilde ich mir auch ein dass das Ride Becken aus dem Sample genommen ist, die Kick + Snare jedoch nicht oder nur zum Teil und dann mit einer Drum Machine gelayered. Sieht für mich nach relativ komplexen EQing aus, auch die Tatsache dass die Gitarre des gesampleten Loops mal mehr, mal weniger stark herauskommt. Wie glaubt ihr ist der Sound entstanden?
So, das war mal verhältnismäßig viel Text und viele Fragen. Mal sehen ob ich der einzige bin, der hier über so einen Quatsch nachdenkt oder ob wir hier vielleicht eine schöne Diskussions- und Analyserunde hinbekommen, harhar.
Good Times,
Phexy
btw, ich war mir nicht sicher ob ich das Thema ins Producing- oder ins Looping/Sampling-Forum packen sollte, da es sich hierbei ja mehr oder weniger um beide Themen dreht. Da der Fokus aber doch mehr auf samplebasiertem Produzieren liegt hab ich es mal hier rein gepackt. Falls das Thema woanders besser aufgehoben ist, bitte gerne verschieben.
ich weiß nicht wieviel Leute wir hier haben, die sich dafür interessieren, aber vielleicht ergibt sich ja eine nette Diskussion.
Momentan bin ich dabei mich durch viele alte Wu Tang Scheiben zu hören, hauptsächlich die 36 Chambers + die erste Runde der Soloscheiben, von denen mich vorallem die Liquid Swords jedes Mal wegbügelt. Zwischendurch wird immer mal wieder DJ Krush eingeworfen, aber meistens verweil ich momentan in RZAs dunklen Soundlandschaften.
Ich find RZA's alten Sound sehr, sehr intressant und mag die Art wie er aus ner Menge Samples, viel Gefühl und wenig Regeln wirklich dunkle, atmosphärische Soundcollagen bastelt. Getoppt mit den sehr dunklen, kratzigen "gritty" Drumsounds ist das für mich ein Sound, den ich sehr verfolgens- und lernenswert finde um ihn ins eigene Repertoire mitaufnehmen zu können.
Mir ist klar dass RZA für den Sound natürlich anderes (altes) Equipment benutzt hat, als wir das heute tun und der Charakter des Sounds vermutlich auch hauptsächlich daher kommt. Wenn ich mich richtig erinner sind für die ersten Scheiben hauptsächlich Ensoniq Sampler und angeblich eine TR-909 verantwortlich, und diverse Geräte durch die er seine Drum Machines nochmal gefetzt hat.
Die Frage ist nun .. wie würdet ihr versuchen mit modernen Mitteln (in meinem Fall wär es Ableton, aber ich freu mich über jede Beschreibung mit allerlei Hard- und Software. Seid Kreativ!) und ohne die Mittel sich eben mal einige alte Sampler rauszulassen einen ähnlichen Sound zu kreieren?
Meine ersten Ansätze waren meine Drum Samples bzw. mein Drum Rack komplett durch diverse Bit Crusher zu feuern um den Sound auf 8-12 Bit zu reduzieren, und dann die daraus entstehenden nervigen Nebengeräusche mit einem Hi-Cut bei ca 2-3 KHz zu entfernen. Ein großer Fan bin ich von der Lösung nich, da mich die Nebengeräusche trotz Cuts noch nerven, bzw. eher deren Existenz im Ausgangszustand. Zweiter Ansatz war iZotopes Vinyl VST zu verwenden, was übrigens ein kostenloses Plugin ist welches ich nur empfehlen kann um ein bisschen mehr "Vintage" und "Grittyness" in den Sound zu bekommen, was mir schon etwas mehr gefällt .. aber immernoch nicht so ganz das Wahre.
Meine Unzufriedenheit kann allerdings auch einfach an meinen Drum Samples liegen. Ich tu mich hier zugegeben noch etwas schwer mit der Wahl, darum kam mir noch die Idee eventuell meinen Plattenspieler wieder zu entstauben, mir ne neue Nadel zu kaufen (alte ist leider hinüber) und zu versuchen aus älteren Scheiben sich ein paar Drums zu samplen. Inwiefern die Idee zum Erfolg führt kann ich gerade nicht einschätzen, da ich es mir sehr schwierig vorstelle einzelne Drum Hits aus den alten Scheiben rauszukitzeln, um damit dann vernünftig Drum Kits zusammenzubauen, aber der Sound wäre glaub ich ein großer Schritt in die Richtung. Hat irgendjemand zufällig Erfahrung damit? Bin mir fast sicher, dass die Jungs das damals auch so gemacht haben um an ihre Drum Sounds zu kommen..
Und wenn wir schon bei dem Thema sind ... ich bin mir auch immer nicht sicher wieviel der Drums aus gesampleten (Soul/Funk) Loops stammen, wieviel aus einer Drum Machine oder ob eventuell tatsächlich Drum Hits aus Vinylaufnahmen gesampled wurden. Als Beispiel GZAs "Duel of the Iron Mic" auf der Liquid Swords Platte: Der Hook stammt definitiv von David Porter's "I'm Afraid The Masquerade is Over" (0:05), allerdings bilde ich mir auch ein dass das Ride Becken aus dem Sample genommen ist, die Kick + Snare jedoch nicht oder nur zum Teil und dann mit einer Drum Machine gelayered. Sieht für mich nach relativ komplexen EQing aus, auch die Tatsache dass die Gitarre des gesampleten Loops mal mehr, mal weniger stark herauskommt. Wie glaubt ihr ist der Sound entstanden?
So, das war mal verhältnismäßig viel Text und viele Fragen. Mal sehen ob ich der einzige bin, der hier über so einen Quatsch nachdenkt oder ob wir hier vielleicht eine schöne Diskussions- und Analyserunde hinbekommen, harhar.
Good Times,
Phexy
btw, ich war mir nicht sicher ob ich das Thema ins Producing- oder ins Looping/Sampling-Forum packen sollte, da es sich hierbei ja mehr oder weniger um beide Themen dreht. Da der Fokus aber doch mehr auf samplebasiertem Produzieren liegt hab ich es mal hier rein gepackt. Falls das Thema woanders besser aufgehoben ist, bitte gerne verschieben.
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