Panikattacken auf der Bühne

  • Ersteller dermahsel
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ich kenn das auch.
mein tipp an dich/euch... stellt euch doch mal im geiste das worst case szenario vor... unsere angst lässt aber jeglichen gedanken an das "danach" nicht zu. sprich.. wenn du angst hast, dich auf der bühne oder allg. in der öffentlichkeit zu übergeben zu müssen, dann stell dir das vor.. die angst lässt dich aber nur bis zu dem "und dann kotze ich alles voll" denken... wen du dann aber sagst ... "hey und was ist dann danach?" und du siehst, dass es zwar unangenehm ist zu reihern, aber dass dabei nichts schlimmeres dabei ist, dann kann man die angst entkräften. man muss das szenario mi kopf zu ende spielen. niemand wird dich wegen ner kotzattacke in der öffentlichkeit auf lebzeiten meiden oder verspotten. das, wovor man denkt angst zu haben wrd einfach nicht passieren.. selbst wenn man sich übergeben muss.

ich denke dass man genau hier ansetzen sollte. man muss sich das "danach" vor augen führen und nicht bei dem bild stehen bleiben, wie man kotzenderweise auf der bühne steht ;)

das ganze mit alk wegzuspühlen ist meiner meinung nach falsch.. auch regelmäßig mittelchen einschmeißen kann keine lösung sein.. egnausowenig wie dieser situation aus dem weg gehen... genau das gegenteil musst du machen. spiele so viele auftritte wie nur geht !!! udn wenn du denkst, dass du nen anfall bekommst, dann nicht flüchten oder abbrechen... DURCHZIEHEN !!! weil wenn du abbrichst, gibst du deinem körper das gefühl das richtige getan zu haben.. weil die angstsymptome ja besser werden wenn du von der bühne runter gehst. ja super, aber die angst kommt dann beim nächsten mal wieder. Du musst das ding durchziehen um deinem körper zu zeigen "hey... da ist nichts schlimmes dabei auf einer bühne zu stehen.. und ausserdem macht mir das spaß!"

ich hoffe geholfen zu haben....
 
hhrrrrrrrr schrieb:
mh krass.....
ich hätte den thread nicht lesen dürfen.....hab noch nie was von dem phänomen gehört. jetzt hab ich irgendwie angst auch an sowas während nem auftritt zu leiden weil ich es mir richtig gut vorstellen kann wenn es dir die luft abschnürrt :(
wie gehen eure bandkollegen damit um? haben das nur sänger?

...lass dich nicht beeinflussen; panik-attacken sind nicht ansteckend, ok?
Gruss :great:
 
btb schrieb:
ich möchte dazu mal etwas aus meinem Leben plaudern. Hab mir lange überlegt, ob ich das hier poste, aber ich denke es könnte einigen helfen. Vorab: auch ich kenne das Problem und ich weiß, dass meine Erfahrungen in erster Linie auf mich zutreffen und nicht wahllos reproduzierbar sind auf Andere. Aber vielleicht ist ja der ein oder andere dabei, dem es zufällig genauso geht.

Schweißausbrüche, weiche Knie, Bluthochdruck, Herzrasen, Ohnmachtsanfälle.... plötzlich, ohne Grund, in den dollsten Varianten und den unmöglichsten Situationen. Was ist mit mir los? Ich weiß es scheinbar selber nicht, kann aber nichts dagegen tun. - Stimmt! Wenn es soweit ist, kann ich nichts dagegen tun, aber ich kann mein Leben ändern, und damit Abhilfe schaffen. Zu den Ursachen (bei mir!) ein Zitat:

Die Kindheit spielt auch eine Rolle bei Menschen, die keine Vorgeschichte mit Misshandelungen haben. Als Kinder lernen wir schon in jungen Jahren ein guter Mensch zu sein. Um ein guter Mensch zu werden, müssen wir aufhören uns zu dem, was wir hätten sein können, weiter zu entwickeln.

genau das war mein Problem: Ich durfte nie der Mensch werden, der ich immer werden wollte. Vor einigen Jahren habe ich ziemlich harten Schlußstrich gezogen. Ich habe angefangen, Dinge zu tun, die ich schon immer machen wollte, mir aber von meinem sozialen Umfeld verwehrt wurden ( alles legale Dinge, die die Lebensqualität nicht beeinträchtigen ;) ) Ich habe dadurch Menschen verloren, aber auch viele wertvolle neue Menschen kennengelernt, die mich so nehmen, wie ich wirklich bin. Die Musik ist dabei ein wichtiger Teil meines Prozesses. In der Musik kann ich alles das ausdrücken, was mich vorher gefangen genommen hat. Dies befreit ungemein! Seit etwa 3 Jahren bin ich nahezu vollkommen frei von Attacken, fühle mich sauwohl, das Leben ist einfach geil! Der Preis war hoch, aber mein Leben hat an Qualität gewonnen. Ich würde sagen: das war es wert!

Fazit: versuch nicht, die einzelnen Situationen in den Griff zu bekommen, das schaffst Du nicht - ändere Deine Einstellung und Dein Leben !

:)

ich möchte mich hier anscliessen und meine erfahrungen hier wiedergeben...Was btb schreibt stimmt voll und ganz...

Nun mal von vorne:

Panikataccken sind normale reaktionen des körpers um eine gefahr zu bewältigen; stell Dir vor Du stehst in der Wüste und siehst auf einmal einen Löwen; Du hast 2 möglichkeiten: fliehen oder Kämpfen. Was macht dann dein Körper? Er läuft auf hochturen, darum hast du Herzrasen (es muss sofort mehr Blut und sauerstoff den muskeln liefern, darum auch die kurze und schnelle atmung...weiter muss der körper auch sofort abgekühlt werden, darum die schweissausbrüche....der körper braucht die ganze energie: sämtliche nicht in diesem moment wichtige funktionen werden ausgeschaltet (z.B. Verdauung)... Nun dass ist alles völlig normal, eben wenn man einem löwen begegnet...was aber wenn man auf der bühne steht, oder mitten in der Nacht aufwacht, oder wenn man einen vortrag haltet...

Wichtig ist es erstmals zu wissen was panik-attacken sind (ich habe 2 jahre gelitten bis ich erstamls erfahren habe dass es panik-attacken gibt).

Panik-attacken dauern durchschnittlich maximal 1 stunde (meistens weniger), aber sie gehen wieder vorbei!

Deine angst ohnmächtig zu werden kannst Du sofort loslassen. In der obern beschriebene Situation mit dem löwen würde der körper nie in ohnmacht fallen, denn das würde ja der Tot des menschen bedeuten. Der Schwindel kommt von der schnellen, kurzen atmung.

Nun zu meinen kurzfristigen tipps:
- atmung (mit dem singen ist es zwar schwierig...stell ich mir vor, bin kein sänger): lang und tief atmen, am besten 5 sekunden einatmen und 7 sekunden ausatmen..das hilft innerst kürze
- kein alkohol..ich weiss es beruihgt, aber gerade deswegen nimm es nicht!
- wenn möglich keine medikamenten. Die einzige möglichkeit für mich eine angst zu überwinden ist die Situation zu bewältigen...immer wieder, immer wieder
- Du musst herausfinden warum Du panikattacken hast...hier hilft aus meiner erfahrung nur eine therapie. Ubteschätze diesen aspekt nicht...
- als not hatte ich immer bachblüten "rescue" bei mir, habe ich aber fast nie genommen, aber schon zu wissen dass ich im notfall mindestens etwas zu verfügung hatte war für mich hilfreich...

Wie schon gesagt wurde muss jeder seinen weg finden.

Ich wünsche Dir von Herzen alles gute "just keep going" :great:
Grruss
 
ein schöner thread. man ist also nicht alleine ;)

wenn ich dann auch kurz aus meinem leben plaudern darf (auch wenn ich als musiker noch nie auf ner bühne gestanden habe):
meine größte jugendsünde war eine party bei dem ne menge flaschen alkohol gelehrt wurden. in jeder flasche war noch ungefähr ein "kurzer" rest drin ... naja was macht der stark angeheiterte alkoholafngänger (ich war 16 ;) )... er kippt alles in ein glas (whiskey, appelkorn, wein, wodka und kindersekt (!) und einige sachen an die ich mich nicht mehr erinnere) und leer dies unter den entsetzten augen eines "alkoholprofis" schnell. "viel saß heute nacht" waren seine worte. dummerweise hab ich nicht gereihert sondern alles irgendwie schön verdaut und die nacht auf dem klo geschlafen. die nächsten 2 wochen waren ziemlich schlimm, tabletten, magenspiegelung, ultraschall ("ist es vielleicht doch ein tumor?") und das ganze programm.
das mieseste war allerdings dass ich (wie weiter oben jemand gesagt hat) in situationen wo man nicht weglaufen kann so eine übelkeitsattacke bekam. also schick ins restaurant mit der freundin war ne nervenprobe. ins kino mit der clique? wenn die letzte mahlzeit lange her war ok. beim kumpel übernachten? jo aber lieber keine chips und kein bier. Winterurlaub mit der Familie in Österreich? das wird hart wenn man nach dem frühstück 1000m über den boden in ner überfüllten Gondel sitzt. Klassenfahrt? Seminare? Parties? macht alles keinen spaß, hab oftmals drauf verzichtet und ne menge bekanntschaften aufgeben müssen. wie soll man den leuten auch auf nem seminar abends am langerfeuer erklären dass man nichts trinken möchte weil man sonst kein auge zumacht. oder erkläre den anderen studenten dass dein magen knurrt du aber trotzem nicht in die mensa willst. die wollen einem dann sogar geld geben weil sie denken man könne es sich net leisten. aber es graute mir einfach vor dem überfüllten hörsaal wenn man dann 1,5 stunden da sitzt und nichts anderes in den kopf bekommt als "kotz bloß nicht, kotz bloss nicht...."
und das nur aus angst. denn immer wenn ich zu hause war hatte ich dieses problem nie. hab mich schon öfters zulaufen lassen (obwohl ich alkohol nur ganz selten trinke) ohne probleme - aber nur wenn ich für mich alleine war und ich mir sagen konnte: "kotzen? ach ok - bekommt ja keiner mit".
anderes beispiel: ich sitze morgens um 6 in ner straßenbahn und habe keinerlei probleme damit. aber sobald die nachmittags propenvoll ist spielt meine psyche wieder verrückt und gaukelt mir vor dass mir schlecht wird.
dabei hab ich seit (einschließlich) dieser party nie reihern müssen.

naja aber seit dem letzten jahr geht es eigentlich ganz gut. vorm autofahren bei fremden hab ich immernoch etwas angst aber sonst war es ok. endlich gehts bergauf und ich war optimistisch dass die zeit der "ne ich hab keine lust wegzugehen" ausreden vorbei war aber vor nem monat hab ich dann etwas gegessen was doch etwas älter war und mir den magen verdorben. hab zwar gekotzt aber immerhin war ich alleine (obwohl mich nächsten morgen 3 leute gefragt haben was denn los war - sind eben keine schalldichten wände hier :) ) und immerhin weiß ich dass meine magen normal funktioniert. doch jetzt geht der ganze scheiß wieder los. und sogar noch abgedrehter:
mir wurde (inzwischen geht es wieder besser) fast jeden abend so 2-3 stunden nach dem abendessen schlecht. frühstück und mittag? nix aber abends musste ich vorsichtig sein. dann beginnt man sich doch wirklich zu fragen ob man nicht einen an der waffel hat. immerhin hat mir mal jemand gesagt: "wenn man was schlechtes gegessen hat und 2 stunden ohne zu kotzen übersteht dann bleibts auch drin".
ne freundin ist schon richtig sauer auf mich weil ich noch nicht zum arzt gegangen bin aber ich weiß dass da keine medikamente helfen ... ist eben ne kopfsache.
 
also beim ersten auftritt war ich auch noch recht aufgeregt und hatte weiche knie!!!
aber von dem ganzen psychoscheiß halte ich nix!!!

ich hab mich einfach dran gewöhnt dass es mal besser und mal schlechter läuft also macht euch nix draus wenn ihr mal so richtig scheisse seit auf der bühne!!!
es wird euch schon keiner den kopf abreißen!!! mehr als auspfeifen können die auch nicht machen!!!(naja eigentlich schon so wie schlagen :) ne nur scherz!!!)


also wenn ich mal sehr aufgeregt bin vor nem gig dann geh ich auf die bühne und tue einfach so als wenn mich das alles nix angeht und ich nur da bin um die show zu genießen!!!

unser sänger macht es anders er dröhnt sich so lange mit bier zu bis er nicht mehr aufgeregt ist!!

in dem sinne:)

probierts einfach aus was dass beste ist für euch!!!
 
Lostdog Ole schrieb:
also beim ersten auftritt war ich auch noch recht aufgeregt und hatte weiche knie!!!
aber von dem ganzen psychoscheiß halte ich nix!!!

ich hab mich einfach dran gewöhnt dass es mal besser und mal schlechter läuft also macht euch nix draus wenn ihr mal so richtig scheisse seit auf der bühne!!!
es wird euch schon keiner den kopf abreißen!!! mehr als auspfeifen können die auch nicht machen!!!(naja eigentlich schon so wie schlagen :) ne nur scherz!!!)


also wenn ich mal sehr aufgeregt bin vor nem gig dann geh ich auf die bühne und tue einfach so als wenn mich das alles nix angeht und ich nur da bin um die show zu genießen!!!


unser sänger macht es anders er dröhnt sich so lange mit bier zu bis er nicht mehr aufgeregt ist!!

in dem sinne:)

probierts einfach aus was dass beste ist für euch!!!

naja, so einfach ist es nicht, wir sprechen da von 2 komplet verschiedenen sachen; das eine ist lampenfieber und das andere sind panikattaken. Lampenfieber weisst Du wo, wie und wann es erscheint....panikattacken können in jedem moment auftreten, ohne "vorwarnung" und die symtome sind so etwa 10mal schlimmer; die betroffene Person ist überzeugt dass sie am sterben ist...
 
Fastel schrieb:
ein schöner thread. man ist also nicht alleine ;)
das mieseste war allerdings dass ich (wie weiter oben jemand gesagt hat) in situationen wo man nicht weglaufen kann so eine übelkeitsattacke bekam. also schick ins restaurant mit der freundin war ne nervenprobe. ins kino mit der clique? wenn die letzte mahlzeit lange her war ok. beim kumpel übernachten? jo aber lieber keine chips und kein bier. Winterurlaub mit der Familie in Österreich? das wird hart wenn man nach dem frühstück 1000m über den boden in ner überfüllten Gondel sitzt. Klassenfahrt? Seminare? Parties? macht alles keinen spaß, hab oftmals drauf verzichtet und ne menge bekanntschaften aufgeben müssen. wie soll man den leuten auch auf nem seminar abends am langerfeuer erklären dass man nichts trinken möchte weil man sonst kein auge zumacht. oder erkläre den anderen studenten dass dein magen knurrt du aber trotzem nicht in die mensa willst. die wollen einem dann sogar geld geben weil sie denken man könne es sich net leisten. aber es graute mir einfach vor dem überfüllten hörsaal wenn man dann 1,5 stunden da sitzt und nichts anderes in den kopf bekommt als "kotz bloß nicht, kotz bloss nicht...."
und das nur aus angst. denn immer wenn ich zu hause war hatte ich dieses problem nie. hab mich schon öfters zulaufen lassen (obwohl ich alkohol nur ganz selten trinke) ohne probleme - aber nur wenn ich für mich alleine war und ich mir sagen konnte: "kotzen? ach ok - bekommt ja keiner mit".
anderes beispiel: ich sitze morgens um 6 in ner straßenbahn und habe keinerlei probleme damit. aber sobald die nachmittags propenvoll ist spielt meine psyche wieder verrückt und gaukelt mir vor dass mir schlecht wird.
dabei hab ich seit (einschließlich) dieser party nie reihern müssen.

naja aber seit dem letzten jahr geht es eigentlich ganz gut. vorm autofahren bei fremden hab ich immernoch etwas angst aber sonst war es ok. endlich gehts bergauf und ich war optimistisch dass die zeit der "ne ich hab keine lust wegzugehen" ausreden vorbei war aber vor nem monat hab ich dann etwas gegessen was doch etwas älter war und mir den magen verdorben. hab zwar gekotzt aber immerhin war ich alleine (obwohl mich nächsten morgen 3 leute gefragt haben was denn los war - sind eben keine schalldichten wände hier :) ) und immerhin weiß ich dass meine magen normal funktioniert. doch jetzt geht der ganze scheiß wieder los. und sogar noch abgedrehter:
mir wurde (inzwischen geht es wieder besser) fast jeden abend so 2-3 stunden nach dem abendessen schlecht. frühstück und mittag? nix aber abends musste ich vorsichtig sein. dann beginnt man sich doch wirklich zu fragen ob man nicht einen an der waffel hat. immerhin hat mir mal jemand gesagt: "wenn man was schlechtes gegessen hat und 2 stunden ohne zu kotzen übersteht dann bleibts auch drin".
ne freundin ist schon richtig sauer auf mich weil ich noch nicht zum arzt gegangen bin aber ich weiß dass da keine medikamente helfen ... ist eben ne kopfsache.

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Heftig.....bist du mein zweites ich? :confused: :eek:
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Es wurde häufig hier vorgeschlagen das selber zu überwinden....klar kann man machen, aber warum nicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und das ganze doppelt so schnell in den Griff bekommen????....;)

eine sache noch: bei mir war es zum Schluss soweit das ich Angst davor hatte wieder Angst zu bekommen...:screwy:

Linktipp: http://www.emetophobie.de/emetophobie.html
 
Also so richtig heftig hatte ich in der richtung noch nichts, ausser mal nen paar schweiß anfällen :rolleyes:
 
Hallo!

Vorneweg: ich find's verdammt mutig dass hier so viele ihre tiefsten GEfühle posten! Meine Achtung erstmal dazu! Das find ich vorbildlich.

zum thema: ich hatte bis jetzt sowas noch nicht.. stand noch nie auf der bühne.. nur bei anderen gelegenheiten vor vielen leuten. War sehr aufgeregt, aber ich wusste genau wann die Aufregung kommt. Denke hier eher an Lampenfieber! Aber wenn ich hier so eurer post lese (was mich sehr beeindruckt hat) fängt mein herz etwas heftiger anzuschlagen, und ich denke nur mit geteiltem gefühl an meinen ersten gig ( der bald anstehen wird)auf einer bühne vor leuten! ich denke dass diese angst unberechtigt ist, aber sie ist da.
 
Ich muss dir trotz deines Aufrufs es nicht zu tun dringend dazu raten, eine Therapie zu machen. Denn die Attacken die du hast haben ja höchstwahrscheinlich nichts mit dem Auftritt an sich sondern mit was ganz anderem zu tun (Schwere Kindheit, ein Trauma, o.ä.). Ich selbst habe damit zwar keine Erfahrung, aber mein Mitbewohner hat auch Panikattacken, aber nichts bei Auftritten sondern beim einschlafen...
Wenn du also noch keine Therapie machst, dann mach auf jeden Fall eine. Es wird dir helfen!

Ansonsten kann ich dir nur raten, KEINE Drogen zu nehmen, denn die machen alles unter Garantie noch schlimmer... Wenn man säuft, kifft oder was auch immer macht nur um sich für den Auftritt "fit" zu machen, der ist innerhalb weniger Wochen abhängig (weiss ich aus eigenen und auch aus Erfahrungen aus meinem Umfeld).

Ich weiss zwar nicht ob das folgende bei dir hilft, aber das ist eine gute Übung zum entspannen, die ich vor Auftritten öfters mal mache, wenns mir nicht so gut geht. Man muss sich allerdings auf dieses etwas esoterische einlassen (ich fands am anfang auch etwas komisch). Also du setzt dich erstmal in einen ruhigen Raum oder wenn das bei dem Auftrittsort nicht vorhanden ist, dann setzt dich draussen auf ne Parkbank. Dann Schliesst du die Augen und fängst an dich auf deinen Atem zu konzentrieren. Einatmen, Ausatmen. Wie fühlt sich das an im Bauch und in der Lunge? Wie fühlt sich meine Luftröhre an? Und atme in der Geschwindigkeit in der du willst. Das ist sehr wichtig. Es darf nicht anstrengend sein. Nach einiger Zeit denkst du dann, dass mit jedem Einatmen alles Gute in dich hineingesogen wird. Also Liebe zu deiner Freundin, freuen auf einen Auftritt, Erfolg im Job, gute Note in einer Klausur. Egal was. Stell dir einfach vor, wie dieses Gefühl in dich "reingesaugt" wird. Das machst du dann einfach eine zeitlang. Dann stellst du dir vor, dass bei jedem ausatmen alles Schlechte von dir weggeht. Normalerweise sind das Stress im Job oder der Steuerbescheid, etc. Bei dir würde ich mir einfach vorstellen, dass diese Angst/Panik aus dir rausgeht. Das machst du dann solange, bis du dich ruhig fühlst. Dann bringst du dich langsam(!) wieder in die Realität zurück und öffnest schliesslich die Augen. Ich verbinde das meistens gleich mit dem Einsingen, da ich es sehr schön finde, wenn man nach so einer Meditation ein paar Töne singen kann... Ist aber Ansichtssache.
Wie gesagt, ich weiss nicht ob das bei extremen Fällen wie deinem hilft, da es nur eine Entspannungsübung und kein Therapieansatz ist, aber vieleicht lindert es ein wenig, so dass du zuende performen kannst. Einen Versuch ist es sicherlich wert, weil es wirklich nicht aufwendig ist.

Das Problem was du hast ist einfach nicht von heute auf morgen zu lösen... Aber es ist auf jeden Fall machbar!!!

Ich wünsch dir viel Erfolg und Glück auf diesem manchmal doch sehr steinigen Weg.
 
Hallo, ich melde mich auch mal im Club an.
Ich finde es auch gut, dass das hier zum Thema wird. Es ist schwer, jemanden zu finden, der das Gefühl nachvollziehen kann. So eine Panikattacke fühlt sich an, als ob man eine entsicherte Pistole am Kopf hat. Absolute Handlungsunfähigkeit und Todesangst.

Alkohol hilft nur vermeintlich, wenn man versucht, "dosiert" zu trinken, ist das schon ein sicheres Zeichen für Suchtverhalten. Also Finger weg!:twisted:

Mir hat Gesprächstherapie geholfen. Da wurden Kindheitserfahrungen ausgegraben und ich habe gestaunt, was da alles eine Rolle spielt. Besonders die Eltern, die "nur das Beste wollen":confused: , erzeugen eine Erwartungshaltung, der keiner standhalten kann.
Das kommt dann wieder hoch, wenn man auf der Bühne steht oder nur an einer roten Ampel.

So habe ich verstanden, was mit mir passiert und wie ich damit umgehen kann:

1. Ich falle um und der Gig muss abgebrochen werden, alle denken, ich stehe unter Drogen, das Publikum ist sauer und alles wegen mir. Nie wieder werden wir einen Auftritt bekommen und ich fliege aus der Band.
Meine Gedanken:"Reiss dich zusammen, du musst da jetzt durch!, Stell dich nicht so an!" Ergebnis: Ich setze mich unter Druck=PANIK!

2. Ich falle um und werde weggetragen.
Meine Gedanken:"UND? Wo ist das Problem? Ich darf mich ja wohl hinlegen, wo ich will!":p
Ergebnis: Wenn ich mir erlaube umzufallen, passiert es interessanterweise nicht.
 
sweeney schrieb:
2. Ich falle um und werde weggetragen.
Meine Gedanken:"UND? Wo ist das Problem? Ich darf mich ja wohl hinlegen, wo ich will!":p
Ergebnis: Wenn ich mir erlaube umzufallen, passiert es interessanterweise nicht.

So siehts aus. Zudem kommen dann die ganzen Groupies und kuemmern sich liebevoll um den armen Musiker falls man doch umfallen sollte ;)
 
Whych schrieb:
So siehts aus. Zudem kommen dann die ganzen Groupies und kuemmern sich liebevoll um den armen Musiker falls man doch umfallen sollte ;)

Na das sind ja mal Aussichten!:great:
Wie nennt man eigentlich männliche Groupies? Die hätte ich dann gerne!
 
sweeney schrieb:
Na das sind ja mal Aussichten!:great:
Wie nennt man eigentlich männliche Groupies? Die hätte ich dann gerne!

Na die nennt man auch Groupies. Ich wuesste wenigstens nicht das es da einen andern Ausdruck dafuer gibt ;)
 
jaaaa, bei mir is das alles nicht so drastisch...also ich hatte vor 2 tagen ein gig, und da habe ich auch übele befürchtun gen gehabt...ich könnte allerdings nicht sagen ob das noch drastischer wäre, wenn ich mich mit meiner musik öffnen würde...

bei uns ist es so...unsere musik ist ...naja, sagen wir eine hommage an knorkator.im enteffekt, wenn etwas tierisch in die hose geht wird das alles nur lustiger...
aber die sache ist halt, dass man sich aufgrund unserer mucke selbst verstellt...is ja klar, niemand lacht jemand aus, der über sich selber lacht.
deshalb is die nervosität schon weg, wenn wir den ersten akkord spielen und uns von sek 1 an zum affen machen...:D wenn ich jetzt ernste lieder über meine gefühle singen müsste, wär das wieder was anderes....hab aber keine ahnung, wie ich reagiere, wenn ich "verletzlich" bin
 
Bevor de denkst ich bin altklug:

Habe Jahrelang Theater im Theater der Deutschen Jugend in Bonn gespielt, mein grösster bisheriger gig war vor 9-12000 Leutz in Rotterdam auf dem Festival für Rock in den Niederlanden (Habe da 3 Jahre gewohnt).

Ich hatte die ersten Male immer Angst zu versagen und bei nem Frontmann is des scho gehörige Sch..... .

Mir hat es echt geholfen die Augen zu zu machen (wirkt manchmal auch besser:D ) oder einfach die Augen auf Schwarz zu blenden: Augen auf Blick auf nichts Fixieren und die Augen etwas überanstrengen. Hatte den Effekt das ich keinen sah und ich das Publikum dann echt "vergessen bzw. übersehen " habe!

Hoffe Dir zu helfen

Dragor:great:
 
Panikattacke wäre übertrieben aber ich habe meinen ersten (richtigen) Gig nicht genießen können eben weil ich mir vor und während dem Spielen ziemlichen Stress gemacht habe.

Es war aber auch'ne beschissene Ausgangssituation und ähm.....am Rest der Band lag's auch ein Bisschen. Die beiden vorhergegangenen Gigs (mit'ner anderen Band) im Bekanntenkreis lifen stressfreier ab weil ich sicherer auf die Bühne gegangen bin. Deshalb denke ich, dass Vorbereitung die Angst lindern kann.
 
Kenne das, mir wird schwindelig, ich habe Angst umzufallen.
Habe mal einen Spruch gelesen, an den ich jetzt immer denke:

Nur wenn Du Dir vor Angst fast in die Hose machst, ist das, was Du bringst, eine Glanzleistung!!!!

Hilft mir!
 
Ich kenne Panikattacken, und lebe damit schon viele Jahre, jedoch hatte ich es nie so extrem wie hier einige berichten, und dafür bin ich auch dankbar. Auf der Bühne ist es mir übrigens auch noch nie passiert. Gitarre spielen beruhigt mich einfach.

Falls dann doch einmal der Anflug von Panik in mir aufkommt dann besinn ich mich meist auf mich selbst, mache mir klar das es momentan gar keinen grund dafür gibt. Atme langsam, und begeb mich weg von Menschen, weil um eine Panikattacke in den griff zu kriegen brauch ich so wenig Menschen wie möglich um mich herum (ich hab Panikattacken seltsamerweise öfters auf Parties, vor allem wenn ich eher ein Fremder auf einer Party bin)
 
Hiya,

Bei mirds leider immer schlimmer und ich hab die letzten 3 Gigs damit eigentlich ruiniert.
Ich kann weder ins Publikum schauen, meistens fixier ich Griffbrett oder sonstwas auf der seite. Noch bring ich irgendwas zusammen. Hab echte Blackouts. Wenns Solo kommt, denk ich schon in der Strophe, das wird schiefgehen und verhau dann gleich die Strophe mit...

Die ersten beiden Gigs waren cool. Aber wenn bei den letzten auch nur die kleinste Kleinigkeit schief ging, wars vorbei. Teilweise red ich mir schon den aergsten Bloedsinn ein. nach dem motto, wenn ich dies oder jenes ganz genau SO mache und nicht anders - was weiss ich.

Ich mach am 22.12. noch nen Gig. Verhau ich den wieder spiel ich nur mehr im Wohnzimmer. Is ja jedes mal super peinlich.

Jamsession nach nem Sixpack - DAS geht. Aber ich kann mich nicht alle 2 Wochen zudröhnen. Ausserdem klingts in Wirklichkeit genauso scheisse, nur dass ich es dann nicht mehr merke :)

cu
martin
 

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