Passende, effiziente Übungsroutinen zur (Wieder-)Erlangung der Fingerfertigkeit?

  • Ersteller Chriss_Guitar
  • Erstellt am
Chriss_Guitar
Chriss_Guitar
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.04.24
Registriert
15.05.06
Beiträge
859
Kekse
13.794
Ort
Kempten
Hallo liebe Mitmusiker,


gleich vorne weg - ich fand einfach keinen passenden Thread, daher habe ich mir erlaubt, einen Neuen zu starten.

Folgendes: Nach ca. einem Jahr fast kompletter Abstinenz des Gitarre spielens, konnte ich letztens endlich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nach gehen.

Allerdings traf mich fast der Schlag, nachdem ich fest stellen musste dass meine Fingerfertigkeit bzw. mein Level mehr als schlimm gelitten hat. Vor allem beim Alternate Picking merk ich es ziemlich extrem.

Nun muss man dazu sagen, dass ich mir das Ganze vor 20 Jahren mit süßen 9 Jahren selber bei brachte - viel, viel, viel spielte und ergo natürlich entsprechend gut war um es einfach mal so direkt zu sagen - ist ja nicht arrogant gemeint.

Um so größer war/ist natürlich die Enttäuschung darüber, wie sehr ich nachgelassen habe. Da mir Arbeit und Freizeit jetzt deutlich mehr Zeit bieten, mich auch mal locker 2-3 Stunden hin zu setzen und nichts anderes zu machen, wollte ich es auch entsprechend mal in Angriff nehmen ABER:

Was genau? Im Üben war ich noch nie wirklich diszipliniert.

Mein größtes Problem ist, passende Übungen zu finden. Oftmals findet man nur einzelne Läufe die zwar irgendwann mal irgendwo ganz gut rein passen, auf die man aber nicht wirklich viel aufbauen kann. Oder sie trainieren rechte- und linke Hand nur eben für diesen speziellen Lauf aber sobald man die Lage wechselt, steht man doof da.

Puh, viel Text um auf den Punkt zu kommen.

Wie macht ihr das? Welche Übungen könnt ihr empfehlen um möglichst vielseitig üben zu können?

Ich habe ein paar Sachen von Jamtrack Central aber die sind halt auch wieder sehr isoliert und hoch gezüchtet. Alternate Picking ist da eher weniger vertreten.

Ich wäre euch über jeden Tipp, jede Übung, was auch immer mehr als Dankbar. Mag mein altes Niveau wieder haben und hoffe, dass ihr mir bei meinen Anlaufschwierigkeiten etwas helfen könnt. :)

Außerdem dachte ich mir, ist das Ganze ja eventuell auch für den Ein oder Anderen ganz hilfreich.

In diesem Sinne schon einmal vielen Dank

LG
Chriss
 
Eigenschaft
 
Hui,

ich denke ein komplexes Thema. Wenn ich Zeit habe zum Üben (im Schnitt 3-4 Stunden/Woche, dann am Stück meist eine Stunde) ist der Ablauf meist so:

Zum Aufwärmen ca. 10 min Pentatoniken oder ähnliches (z.B. auch mal Akkordwechsel) im Viertel-, Achtel- oder Achtel-Triolen Rhythmus. Danach je was ansteht (Bandprobe, Unterrichtseinheit beim Gitarrenlehrer) ca. 20-30 min. 1 oder 2 Musikstücke, die neu sind oder auch noch nicht so gut laufen. Rest der Zeit Jammen zu Backingtracks oder Stücke spielen die man schon kennt und worauf man gerade Bock hat.

Manchmal nehme ich aber auch nur die Gitarre und hau einfach ein paar Classic Rockstücke zum Original oder Backingtrack raus :m_git1:. Ohne "Vorspiel" sozusagen ;).

Gruß

Gaddy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke dir für deine Antwort! :)

Prinzipiell mache ich es ähnlich. 10-15 Minuten aufwärmen (inzwischen merke ich, dass das wirklich etwas bringt - dachte früher sowas brauch kein Mensch).
Dann eben die Übungsroutine und genau da ist mein Problem - welche Übungen?

Ich will nicht stumpf 20 Minuten den selben Lauf üben oder 3-NPS Übungen machen die ich so tatsächlich nicht einsetzen kann bzw. die realitätsfern sind.

Daher bin ich um jede Übung oder Links zu Übungen mehr als Dankbar :p

LG
 
Na ja, Pentatonik kann man schon in verschiedensten Fällen einsetzen. Diese dann auch in verschiedenen Lagen zu beherrschen ist sicher auch nicht so verkehrt. Damit kann man schon ganz nett ein Solo improvisieren. Ich spiele die Läufe auch im Versatz, d.h. 1,2,3 dann 2,3,4 etc.
Das ganze dann aufwärts und abwärts, mal mit Wechselschlag mal ohne. Das bringt eine Menge, glaub mir.

Als Ergänzung: Am Anfang relativ langsam üben und ruhig auch mal sein Gedudel aufnehmen (wenn möglich). Bei höheren Gaineinstellungen hört man dann ganz gut die Nebengeräusche (wie z.B. mitschwingende Saiten), Stichwort Abdämpfen

Gruß
Gaddy
 
Zuletzt bearbeitet:
@GibsonFreak

hier mal eine einfache Aufnahme von solchen einfachen Anwendungsbeispielen. E-Pentatonik abwärts, beide Melodielinien etwas versetzt.

https://soundcloud.com/gad-nibuk/like-allmans
 
@GibsonFreak: Ich sehe es so, dass gerade die realitätsfernen Übungen teilweise sehr viel bringen, schau dir beispielsweise mal "Joe Satriani's Guitar Tips" auf YouTube an. Da sind einige sehr ungemütlich Muster dabei, die aber in puncto Fingerfertigkeit der Hit sind. Beispielsweise die Warm-Up-Übung, in der er die Akkorde spielt, die er als Zungenbrecher bezeichnet (ich glaube es müsste Figure 6 sein wenn ich mich recht erinnere):

1-5----
2-4-3-7
3-3-4-6
4-2-5-5
-----6-4
--------

Und darüber dann allerlei mögliche Variationen. Wenn einem das locker (!) flockig von der Hand geht, welche Griffwechsel sollen einen dann noch fordern?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mein größtes Problem ist, passende Übungen zu finden.
Falsch!

Im Üben war ich noch nie wirklich diszipliniert.
Richtig!

Es bringt rein gar nichts, dir die tollsten Uebungen der Gitarrengeschichte aufzuzählen. Arbeite an deiner Disziplin, setze dir Ziele und setze dich unter Druck, diese Ziele auch fristgerecht zu erreichen. Ansonsten schreibst du in einem halben Jahr wieder den genau gleichen Thread.
 
Ich will nicht stumpf 20 Minuten den selben Lauf üben oder 3-NPS Übungen machen die ich so tatsächlich nicht einsetzen kann bzw. die realitätsfern sind.
Noten beim Spielen nennen, mit Metronom spielen, Töne überspringen, nach Rhythmen üben. Entsprechend verschiedene Patterns:

1 2 3 4 5 ...
1 3 2 4 3 5 ...
3 1 4 2 5 3 ...
1 4 2 5 3 6 4 7 ...
4 1 5 2 6 3 7 4 ...

Das geht bis zur Oktave. Gibt noch viel mehr aber das reicht um 2 Jahre zu füllen.

Das ist nicht stumpf, hierdurch lernst du das Griffbrett kennen.

Stumpf ist es, Riffs auswendig zu lernen und diese dann nur aneinander zu reihen.
 
Entschuldigt die fehlende response, war etwas eingespannt.

Danke erst einmal für die - sehr ehrlichen - direkten Antworten und auch Lösungsvorschläge.

Ich denke mal, in der Einfachheit liegt das Erfolgsrezept - Fingerunabhängigkeit.

Wer weitere Ideen oder Vorschläge hat, gern her damit - aber danke auf jeden Fall schon mal für das bisher vorgeschlagene, das hilft mir auch schon sehr weiter! :)

LG
Chriss
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben