Passiver Mid-Cut Regler

DH-42
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Ich bin auf den passiven Mid-Cut für E-Gitarren gestoßen.
Theoretisch klingt es praktisch, wenn man beim Wechsel von Rock auf Metal einfach an der Gitarre Volume / Gain hoch und Mitten etwas rausdrehen kann.

Hier zwei mögliche Schaltungen:

5854d1248577325-torres-mid.gif



Hat jemand Erfahrungen damit?
Oder mache ich einen Denkfehler?
Gibt es vielleicht noch bessere Schaltungen?
 
Eigenschaft
 
Es mag sein, dass die Mittenabsenkung ein wenig zum Gesamtsound beiträgt, aber durch eine große Verzerrung, von der ich jetzt mal ausgehe, werden sie wieder raufgeschraubt. Deshalb gehört die Klangreglung hinter den Zerrer.
 
EQ vor der Verzerrung ist für Klangcharakter bzw die Struktur der Zerre entscheidend, EQ dahinter formt nur noch ein bischen nach. Wenn es matscht oder in den Mitten nicht drückt, hilft ein EQ nach der Zerre effektiv nix.

Unklar ob die Schaltungen funktionieren wie gedacht (müsste man zur Kontrolle simulieren), aber in jedem Fall haben sie einen Riesennachteil : Es werden (mechanisch wie elektrisch) sehr große Spulen benötigt, und wenn diese nicht spezielle Konstruktion haben (brummkompensiert, oder zumindest Ringkern, und im Mu-Metallbecher geschirmt) dann fangen sie Brumm ein wie Hulle. Dazu kommt, dass sie deutlich Pegel klauen (mehr als allein durch die Absenkung zu erwarten ist). In der Gibson/Epiphone Lucille ist eine ähnliche Schaltung (nicht regelbar, dafür auf verschiedene Frequenzen schaltbar), die ist bei mir sofort rausgeflogen aus genau den zwei Gründen.

Deswegen macht man solche Mid-Cuts besser aktiv, in Form eines Saugkreises nach einem Impedanzwandler, und die Spule des Saugkreises wird mit ein Schaltung emuliert. Das ist klein, brummt nicht und funktioniert stabil. Kann man in die Gitarre bauen oder in ein Pedal (oder gleich ein EQ-Pedal nehmen).

Einfacher ist es. PUs zu nehmen die eher zuviel an Bass und Höhen liefern und dann passive Tonblenden für Bässe und Höhen zu verwenden. G&L macht sowas serienmäßig bei vielen Gitarren und Bässen, funktioniert bestens.
 
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Wegen der großen Spule hatte ich mir auch schon Sorgen gemacht.

Einfacher ist es. PUs zu nehmen die eher zuviel an Bass und Höhen liefern und dann passive Tonblenden für Bässe und Höhen zu verwenden. G&L macht sowas serienmäßig bei vielen Gitarren und Bässen, funktioniert bestens.

Das ist ein interessanter Ansatz. Welche Humbucker Pickups wären denn dafür geeignet?
 
Ich bin nicht so der PU-Experte, aber mit dem Entwistle Dark Star ND (der auch noch sehr günstig ist) habe ich gute Erfahrungen. Das ist ein "heißer" Overwound-Typ, der trotzdem sehr spritzig ist, also überhaupt nicht muffig klingt, und über seine 12 verstellbaren Polepieces extrem variabel eingestellt werden kann, und der auch gesplittet oder parallel verschaltet gut funktioniert, was einem klassischer PAF nicht so gut gelingt.
Für deine Anwendung, da bin ich mir nicht sicher ob für High-Gain Metal es der richtige Weg ist, die Mitten rauszudrehen und die Tiefbässe nicht, das dürfte mE nicht ideal sein, weil ja der Matsch durch zuviel Bass entsteht und wenn dann noch Mitten rausgenommen werden der Zerrcharakter erst recht drucklos und undifferenziert wird. Man müsste die Arbeitsfrequenz der Mid-Cuts schon sehr tief ansetzen.... womit man auch gleich nur einen passenden Bass-Cut verwenden kann. Also mal mit einem EQ-Pedal (vor der Zerre) ausprobieren, was wo rein-/rausgedreht werden muss. Um den typischen gescoopten Metal-Sound zu erreichen, muss man ja eher *nach* der Zerre die Mitten rausdrehen (oder Bässe und Hohen rein), dafür vor der Zerre den Bass rausnehmen, damit es nicht matscht.
 
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