Paulownia als Combo-Gehäuse geeignet?

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Ich bin mal wieder im Begriff, ein altes Topteil in ein Combo-Gehäuse zu verfrachten, bin aber Sperrholz/Multiplex irgendwie leid. Langweilig...
Nun bin ich über Paulownia gestolpert, was ein ein irrsinnig leichtes Holz ist. Das käme dem Gewicht des kleinen 10 Watt Combos natürlich entgegen.
Als Korpusholz hat sich das Gewächs ja bereits etabliert. Nun frage ich mich natürlich, was die Stabilität angeht.
Als sehr leichtes Holz (man hat das Gefühl, Balsa in den Händen zu halten...) mit entsprechend geringer Dichte hab ich die Befürchtung, daß selbst Schwalbenschwanzzinken keine ausreichende Statik zeigen könnten.
Gibt es diesbezüglich bereits Erfahrungen, die ihr mit mir teilen könnt?

Allerbesten Dank und viele Grüße,

euer Oliver
 
Eigenschaft
 
Nun du musst es von der anderen Seite sehen. Im Bassbereich wird dieses Holz ja bei Bässen auch benutzt und so ein Saitenzug von Basssaiten ist schon brutaler als von Gitarren Saiten. Ich denke schon das dieses Holz das Gewicht aushalten sollte. Ansonsten würde ja jedweder Bolzen bei Bassbridges keinen Halt finden und ebenso sofort rausreissen.

Kleiner Nachtrag:
Du dieses Holz wird ab und an auch bei Möbeln zum Bau hergestellt. Was meinst du hilft dies deutlich weiter?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was schwebt dir denn vor?
Massivholz oder Leimholz?
 
Vielen Dank schon mal, Dudes!

Afaik ist das Holz (da es einen großen Anteil Kernholz hat) nur als Leimholz als "Bretterware" zu bekommen. Bei den spezialisierten Betrieben (Holz Possling z.B.) gibt es jedenfalls nur Leimholz.

Man fragt sich natürlich, warum dieses Holz nicht schon längst im Verstärker- und Cabinetbau verwendet wird, wenn man damit so enorm viel Gewicht sparen kann.

Ich denke, ich gebe dem mal eine Chance
 
Klar fragt man sich dies, vor allem wenn immer Birke, Sperrholz oder MDF sonst verwendet wird. Ist halt die Frage wieviel Klangeigenschaft das Holz bei dem Combo ausmachen würde....

Aber vielleicht ist es auch schlicht zu teuer für einen Hersteller vom gewohnten abzuweichen oder man hat Angst vor den total konservativen Gitarristen.

Oder es ist eben die Sache das dieses Holz nach verarbeitung extra behandelt werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, Daddy,
bau dir mal ein 4 x 12 Box und wenn du die dann alleine schleppen kannst, hat es sich gelohnt:evil:
 
Sperrholz (gerade das günstige, NICHT Multiplex) ist auch nicht allzu schwer. Pappelsperrholz hat ca. 450 kg/m³. Birke-Multiplex hingegen 650 kg/m³.
Gut, Paulownia ist da mit 300 -330 kg/m³ nochmal ne ganze Ecke leichter, aber die Gründe warum das in der Massenfertigung (noch) keine Verwendung findet dürften wohl sein:
  • geschätzte 95 - 98 % aller Gitarrenamps/ Combos/ Boxen werden mit Tolex überzogen, da ist Massiv-/Leimholz halt Perlen vor die Säue.
  • Selbst Leimholz arbeitet stärker als Sperrholz/Multiplex. Solche Holzwerkstoffe haben in DIN-Normen (neuerdings EU-Norm) geregelte Schwind- und Quellmaße (meist im 0,x -1% Bereich, also vernachläßigbar), sowie ebenfalls genormte Härte, Dichte, Widerstände gegen Stoß- und Scherkräfte, etc. Sieht halt doof aus, wenn das was in <füge hier Billiglohnland ein> maßhaltig produziert wurde, nach Containerverschiffung nur noch als Schrott ankommt, weil das Holz zu dolle gearbeitet hat.
  • Sperrholz, wenn es in größeren Mengen abgenommen wird, ist günstig. Klar, wäre bei Paulownia wohl auch der Fall (wie ja alles günstiger ist, wenns in großen Mengen gekauft wird), aber ich denke Sperrholz schlägt Leimholz zumindest noch längere Zeit preislich.
  • Vielleicht ist einfach noch kein Holzwerkstoffhersteller auf die Idee gekommen, ein Sperrholz aus Paulownia in großem Stil herzustellen und als "Ultra-Leicht-Sperrholz" zu vermarkten. Bisher hat Pappelsperrholz diesen Nimbus inne.

Wer sich für die Rohdichte verschiedener Holzwerkstoffe interessiert, kann das z.B. HIER nachlesen.
 
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Ach Mensch, Jungs!

Ihr seid ja großartig!

Vielleicht ist einfach noch kein Holzwerkstoffhersteller auf die Idee gekommen, ein Sperrholz aus Paulownia in großem Stil herzustellen und als "Ultra-Leicht-Sperrholz" zu vermarkten. Bisher hat Pappelsperrholz diesen Nimbus inne.

Ich hätte gedacht, Gabun-Sperrholz hätte da auch einen Stich.
Jedoch ist das verhältnismäßig teuer und ist nicht überall zu bekommen.
 
Naja also Kurzum stossempfindlicher als MDF oder Span sollte es wohl nicht sein, von daher wohl auch dort tauglich. Aber woran willste den Speaker aufhängen? Ebenso Palownia oder was anderes?
 
Nee, das Baffle mache ich aus 9mm Fichten-Sperrholz.
Wenn da 3 oder 4 Kilo Speaker dran zerren, traue ich Leimholz nicht, zumal ich dann wohl zwei Stücke noch per Lamellos verbinden müsste. :)
 
Daddy du musst es so sehen. Probieren könnte man es, wenn das nicht hält kannst du immernoch Sperrholz fürs Baffle nutzen.
 
Kleines Update:

heute die Gehäusewände zugeschnitten und die ersten Schwalbenschwänze mit dem Japaner gesägt. Verfluchte Axt, ist das Zeug hart! Wiegt zwar nüscht, lässt sich aber nur mit Trapezzahn sägen. Könnte ein kleiner Kampf werden.....
 
Tja da ist dann nun echt die Frage ob du nicht sogar das Baffle aus dem Holz mitmachst
 
Ja, das wäre eine Überlegung wert. Dann müsste ich zwar 18mm Leimholz durch die Dickenhobelmaschine laufen lassen (mehr als 10mm Baffle halte ich für übertrieben) aber was tut man nicht alles für ein wenig Musik... :D
 
Bei den Ryobi-Sägen (wenn du die gemeint hast) ist die Dreieckzahnung für Längsschnitte und die Trapezzahnung für Querschnitte.
Ich hab bei meinem Gesellenstück damals eine Dozuki Mini 150 verwendet:
20141107_181331.jpg Acht Schubkästen, vorne & hinten verzinkt, macht 32 Schwalbenschwanzverbindungen á 4 Schwalbenschwänze. Alle an einem Arbeitrtag gesägt und ausgestemmt. Zufälligerweise war genau an dem Tag der Innungsmeister da, zur Baufortschrittskontrolle. Dem ist ein Ei aus der Hose gefallen, als er das gesehen hat.
Gefordert wird nur 1 (in Worten: Eine) gezinkte Verbindung. Aber damals kannte hierzulande noch kaum einer die Vorteile japanischer Holzbearbeitungswerkzeuge.
Und wie man sieht (aktuelles Foto), auch ca. 22 Jahre später keine offenen Fugen. Die Buche-Bohle für die Schubkästen war allerdings auch 8 Wochen in der Trockenkammer.
 
Bei den Ryobi-Sägen (wenn du die gemeint hast) ist die Dreieckzahnung für Längsschnitte und die Trapezzahnung für Querschnitte.
Ryoba. Ja, ich weiß.
Das ist mein geliebter Japaner:
http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/712806/Ryoba-Komane-240.htm
Nur scheint bei Paulownia die Dreiecksverzahnung nur unzureichend zu arbeiten. Da ist nur böses rattern angesagt. Keine Ahnung, ob das an der Faserlänge liegt. Bei Erle, Esche, Eiche oder Bambus musste ich nicht so schwitzen.
 
Jo, sowas ist auch meine Baustellen-Allzweckwaffe. Aber bei Zinkungen fährst du mit einer Dozuki oder Kataba besser, wegen dem steiferen Blatt. Vor allem die Dozuki Mini hat in dem Fall die Nase vorn:
  • geringste Schnittbreite 0,35 mm
  • durch seine Kompaktheit ist man nah an der Action -> präziseres Arbeiten
  • der verstärkte Rücken ermöglicht ebenfalls präzises Sägen "am halben Riss"
 
Ja, so'ne Mini wäre für meine Zwecke der Zinkung sicherlich eine Bereicherung/Erleichterung.
Wobei...., die Ryoba ist im Vergleich zu den ollen Spannsägen (mit denen ich und sicherlich auch du das lernen mußten) schon mal ein echter Fortschritt. :D
 
Ja, definitiv. Wobei eine gut geschärfte und geschränkte Gestellsäge (so hießen die bei uns) auch ein mächtiges Werkeug ist. Verzinkungen möchte ich damit aber definitiv nicht mehr machen müssen.
 

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