Peavey KB 100 brummt - (wie) ist das zu beheben?

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Ich habe vor einiger Zeit einen Peavey KB 100 sehr günstig geschossen. Eigentlich ist das Teil genial für mich. Ich nutze es für Gesang, Akustikgitarre und meine Akustik-Stompbox. Der Klang gefällt mir wirklich gut, wäre da nicht dieses lästige Brummen.

Der Verstärker brummt. Dabei ist es egal, ob ich etwas angeschlossen habe oder nicht. Ebenso egal ist es, wie die Potts eingestellt sind. Das Brummen ist immer da. Spiele ich laut, so wird es übertönt, aber in Spielpausen stört es dann eben doch wieder.

Wie kann ich herausfinden, was genau die Ursache für das Brummen ist?

Gibt es eine (wirtschaftlich sinnvolle) Möglichkeit dieses Brummen beheben zu lassen bzw. es selber zu beheben?

Sollte ich das falsche Unterforum erwischt haben, so bitte ich um Verschiebung.
 
Eigenschaft
 
Danke für den Hinweis mikroguenni, aber mein Problem scheint zeigt ja doch deutlich andere Symptome. In dem von dir gelinkten Thread heißt es "Lately, after playing for a while, the amp starts to emit a loud hum. The instrument signal can be heard faintly in the background." Bei mir tritt das Brummen nicht erst nach einer Weile des Spielens auf, sondern ist sofort nach dem Anschalten vorhanden. Zum anderen ist es ja deutlich leiser als das Instrumentensignal, so dass es eigentlich nur während Spielpausen stört.

Ferner habe ich wenig weiter experimentiert:

Wenn ich das Signal nicht über die normalen Kanäle im Eingangsbereich in den Verstärker speise, sondern aus meinem Mixer direkt in den Effect Return des Verstärkers gehe, dann ist das Brummen weg. Was dann noch bleibt ist ein minimales Restgeräusch, was aber nach meiner Einschätzung durchaus mit dem Leerlaufgeräusch eines normal funktionierenden Amps zu vergleichen ist. Da ich wie gesagt über einen externen Mixer verfüge, bin ich auf die Mehrkanaligkeit des Verstärkers nicht angewiesen, aber ich verliere mit diesem Workaround natürlich die EQ Sektion des Peavey.

In einem weiteren Schritt habe ich also den Pre-EQ-Insert des Verstärkers probiert und in den dortigen Returnkanal das Signal eingespeist. Allerdings ließ sich das Brummen auf diesem Weg nicht beseitigen. Auch hier lief kein Signal über die Eingangskanäle des Peavey.

In einem dritten Schritt habe ich das Signal in den Eingangskanal des Peavey geschickt, dann aber nicht in die EQ-Sektion laufen lassen, sondern per Pre-EQ-Insert auf einen Palmer-Pocket-Amp geleitet und von dort via Kopfhörer abgehört. Von dem Pocket amp habe ich in diesem Test kein Signal zurück in den Peavey geleitet. Bei diesem Versuchsaufbau tritt auf dem Kopfhörer kein Brummen auf, wohl aber wieder auf dem Peavey.

Interpretiere ich die Befunde falsch, wenn ich zu dem Schluss komme, dass das Brummen von der EQ-Sektion des Verstärkers stammen muss?

Da mir durch meinen Mixer ein Eingang vollkommen reicht, überlege ich nun, mir einfach ein EQ-Pedal zwischen Mixer und den Peavey zu hängen. Oder hat jemand alternative Vorschläge für einfache und günstige Workarounds?
 
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Bei mir tritt das Brummen nicht erst nach einer Weile des Spielens auf, sondern ist sofort nach dem Anschalten vorhanden. Zum anderen ist es ja deutlich leiser als das Instrumentensignal, so dass es eigentlich nur während Spielpausen stört.

Ferner habe ich wenig weiter experimentiert:

Wenn ich das Signal nicht über die normalen Kanäle im Eingangsbereich in den Verstärker speise, sondern aus meinem Mixer direkt in den Effect Return des Verstärkers gehe, dann ist das Brummen weg...

Das spricht für den gleichen Fehler, nämlich eine fehlende Verbindung zwischen (Elektronik)Masse und Metallgehäuse. Nur mit dem Unterschied daß es bei Dir immer vorhanden ist, bei dem anderen Gerät erst nach einiger Zeit auftritt.

Nimm einen XLR Stecker, löte eine kurze Litze an Pin1 und verbinde das andere Ende mit dem Gehäuse - evtl. irgenwo unterklemmen. Dann müsste der Fehler weg sein. Das ist dann die provisorische Lösung nach dem Motto: nichts ist so dauerhaft wie ein Provisorium.
 
Nimm einen XLR Stecker, löte eine kurze Litze an Pin1 und verbinde das andere Ende mit dem Gehäuse

Und wo soll ich den XLR-Stecker reinstecken?

Was mich noch irritiert ist der Umstand, dass bei mir das Nutzsignal deutlich lauter ist als das Brummen. Sicher, dass meine Befunde dennoch für den gleichen Fehler sprechen?
 
Entschuldigung, die Eingangsbuchsen sind ja Klinke. Also keinen XLR sondern einen Klinkenstecker mit einer angelöteten Litze an Masse. Den steckst Du in einen freien Eingang, das andere Ende der Litze an das Metallchassis. Dann hörst Du sofort ob das Brummen weg ist.

Der Peavey Verstärker hat zwei verschiedene Massen. Die Vorstufen bekommen ihre Masse direkt vom Chassis über die Gehäuse der Potis und Buchsen. Wenn dort etwas gebrochen ist, fehlt die Masse und es brummt. (In PWR Amp in und out nichts einstecken, da trennst Du nur das Signal und das Nutzsignal ist weg.)

Wenn das nichts bringt, so kannst Du auch den Klinkenstecker mal versuchsweise in den Anschluß für den Reverb Fußschalter stecken, Litze wieder ans Chassis. Da ist das Klinkengehäuse mit der Masse der Leistungsstufen verbunden.

Eine der beiden Möglichkeiten sollte das Brummen weg bringen. Wenn sich dabei nichts ändert liegt ein Fehler im Netzeil vor, das ist aber eher unwahrscheinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, einen XLR-Eingang hat der KB100 ja schon. Aber Klinken habe ich rumliegen und müsste sie nicht extra kaufen. Wenn ich so eine Klinke nehme, welches Kabel muss dann an das Gehäuse? Das äußere was den langen Hals des Klinkensteckers bedient oder das innere, welches die Spitze des Klinkensteckers versorgt?
 
ja, das lange das den "Hals bedient".

Der Rest bleibt frei.

IMG_1563 (2).jpg
 
Danke! Werde mal schauen, ob ich morgen mal zum Probieren komme und dann vom Ergebnis berichten.

Ach so: Hast Du einen Tipp für mich, wo ich an das Gehäuse gehe?
 
nee, Versuch mach kluch :rolleyes: Irgendwo, wo der Lack nicht zu dick ist und Du Kontakt bekommst.
 
Ich konnte es nicht abwarten bis morgen und habe eben mal probiert.

Den Stecker hatte ich so konfiguriert, wie von dir beschrieben. Die Litze habe ich an verschiedenen Stellen des Gehäuses (Schrauben, Metallteile) und auch an die Erdung des stromzuführenden Kabels gehalten. Leider ohne Erfolg, denn das Brummen blieb unverändert. Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob ich eine geeignete Stelle probiert habe, oder ob der Versuch einfach fehlgeschlagen ist. Wie kann ich das herausfinden um sicher zu gehen?
 
Hast Du sowohl einen Eingang als auch die Buchse für den Reverb Schalter (remote switch) ausprobiert?

Wenn Du den Klinkenstecker auf Power Amp in Steckst und mit der Litze auf die Masse gehst, sollte das Gerät komplett still sein, weil es dann kein Signal mehr von der Vorstufe bekommt und der Eingang kurzgeschlossen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wenn ich das Signal nicht über die normalen Kanäle im Eingangsbereich in den Verstärker speise, sondern aus meinem Mixer direkt in den Effect Return des Verstärkers gehe, dann ist das Brummen weg.
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In einem weiteren Schritt habe ich also den Pre-EQ-Insert des Verstärkers probiert und in den dortigen Returnkanal das Signal eingespeist. Allerdings ließ sich das Brummen auf diesem Weg nicht beseitigen. Auch hier lief kein Signal über die Eingangskanäle des Peavey.

In einem dritten Schritt habe ich das Signal in den Eingangskanal des Peavey geschickt, dann aber nicht in die EQ-Sektion laufen lassen, sondern per Pre-EQ-Insert auf einen Palmer-Pocket-Amp geleitet und von dort via Kopfhörer abgehört. Von dem Pocket amp habe ich in diesem Test kein Signal zurück in den Peavey geleitet. Bei diesem Versuchsaufbau tritt auf dem Kopfhörer kein Brummen auf, wohl aber wieder auf dem Peavey.

Interpretiere ich die Befunde falsch, wenn ich zu dem Schluss komme, dass das Brummen von der EQ-Sektion des Verstärkers stammen muss?
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Hi,

diese Tests hören sich so an, als läge das Problem tatsächlich zwischen Pre-EQ-Insert und Power Amp In. (S. 6 dort: http://assets.peavey.com/literature/manuals/kba100.pdf )

Somit könnte es neben dem von mikroguenni beschriebenen Masseproblem auch ein Problem in der Filterung der Versorgungsspannung dieses Bereichs der Elektronik sein.

Da Du gerne einen EQ hast, wie Du schreibst, könntest Du wie von Dir beschrieben vom Mixer über einen separaten EQ in den Power Amp In gehen oder beim Pre-Eq-Insert rausgehen in einen externen EQ und von dort in den Power Amp In.

Oder Du lässt den Amp in einer Werkstatt durchchecken und reparieren.

Gruß
Ulrich
 
Hast Du sowohl einen Eingang als auch die Buchse für den Reverb Schalter (remote switch) ausprobiert?

Ja, leider ohne Erfolg.

Da Du gerne einen EQ hast, wie Du schreibst, könntest Du wie von Dir beschrieben vom Mixer über einen separaten EQ in den Power Amp In gehen (...)

Das ist mein derzeitiger Workaround.

(...) oder beim Pre-Eq-Insert rausgehen in einen externen EQ und von dort in den Power Amp In.

Das wäre auch eine Option, da ich den Peavey aber wie geschrieben am Mixer nutze, bringt es mir (derzeit) keinen Vorteil.

Oder Du lässt den Amp in einer Werkstatt durchchecken und reparieren.

Hast du eine Idee, was das kosten kann?
 
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Ferner habe ich wenig weiter experimentiert:

Wenn ich das Signal nicht über die normalen Kanäle im Eingangsbereich in den Verstärker speise, sondern aus meinem Mixer direkt in den Effect Return des Verstärkers gehe, dann ist das Brummen weg. Was dann noch bleibt ist ein minimales Restgeräusch, was aber nach meiner Einschätzung durchaus mit dem Leerlaufgeräusch eines normal funktionierenden Amps zu vergleichen ist. Da ich wie gesagt über einen externen Mixer verfüge, bin ich auf die Mehrkanaligkeit des Verstärkers nicht angewiesen, aber ich verliere mit diesem Workaround natürlich die EQ Sektion des Peavey.

In einem weiteren Schritt habe ich also den Pre-EQ-Insert des Verstärkers probiert und in den dortigen Returnkanal das Signal eingespeist. Allerdings ließ sich das Brummen auf diesem Weg nicht beseitigen. Auch hier lief kein Signal über die Eingangskanäle des Peavey.

In einem dritten Schritt habe ich das Signal in den Eingangskanal des Peavey geschickt, dann aber nicht in die EQ-Sektion laufen lassen, sondern per Pre-EQ-Insert auf einen Palmer-Pocket-Amp geleitet und von dort via Kopfhörer abgehört. Von dem Pocket amp habe ich in diesem Test kein Signal zurück in den Peavey geleitet. Bei diesem Versuchsaufbau tritt auf dem Kopfhörer kein Brummen auf, wohl aber wieder auf dem Peavey.

Interpretiere ich die Befunde falsch, wenn ich zu dem Schluss komme, dass das Brummen von der EQ-Sektion des Verstärkers stammen muss?
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Was verstehst Du unter Effekt Return? Nach meinen Unterlagen hat der Verstärker einen Pre EQ Insert (Patch) auf der Frontplatte. Auf der Rückseite gibt es einen PreAmp out und einen Power Amp in. Außerdem eine Buchse "Remote Switch". Was verstehst Du unter Effect Return?

Für mich klingt es immer noch nach einem Masseproblem. Gegen die Vermutung daß es die Filterung der Versorgungsspannung sein könnte spricht daß die Power Amp Section offensichtlich sauber spielt obwohl dort auch einige ICs sind die an der gleicher +/- 15V Versorgung hängen.

Leuchtet eigentlich die PWR LED wenn der Verstärker eingeschaltet ist?
 
Hi mikroguenni,

Deine Hinweise klingen so, als hättest Du evtl einen Schaltplan.
Der würde mich interessieren, dann könnte ich evtl mit mehr "Hintergrund" mitreden.

Hast Du einen Link auf den Plan?

Gruß
Ulrich
 
Hi,

vielen Dank mikroguenni!

Der Blick ins service manual in Bezug auf Deine Idee der verlorenen/schlechten Masseverbindung und in Bezug auf das Brummen im Bereich des EQ (zwischen Pre EQ Patch, J2, und Preamp Out, J5) zeigt, dass z.B. Opamp U5B mit Pin 5 als Bezugspunkt direkt an Masse liegen sollte.
Pin 5 ist aber mit der Massefläche auf der Platine/PCB über einen Jumper (auf S. 3 im service manual zwischen U5 und R31 zu sehen) verbunden; zudem ist dort die Masse über eine sehr lange und dünne Leiterbahn mit der restlichen Massefläche verbunden.

Das wäre z.B. ein Ansatzpunkt für eine Fehlersuche für einen Techniker, wenn der Tipp von mikroguenni mit der Verbindung des
Buchsenmasse-Anschlusses der Pre EQ Patch-Buchse mit der Gehäusemasse nichts bringt.

Zu der Frage, was so eine Reparatur beim Techniker kosten kann:
Wenn jemand motiviert drangeht und - wovon ich ausgehe - was davon versteht, dürfte den Fehler zu finden nicht allzu schwierig sein. Bauteile, die evtl ersetzt werden müssen, bewegen sich in der EQ-Sektion im Bereich von wenigen Cent bis wenige Euro (vermutlich sind die Potis am teuersten). Der Aufwand, das Gehäuse zu öffnen, um an die Platine dranzukommen, dürfte am größten sein und deshalb den höchsten Anteil der Arbeitskosten ausmachen.
Was kostet eine Techniker-Arbeitsstunde? Mit 1 Stunde muss man schnell mal rechnen ...

Möglich wäre aber auch, dass die Potigehäuse, die vermutlich an der Frontplatte verschraubt sind und nur darüber "geerdet" werden, diesen Kontakt durch Korrosion oder eine gelockerte Verschraubung verloren haben. Dadurch schirmen sie das Tonsignal dann evtl nicht mehr ausreichend gegen Brummeinstreuungen ab.

Eine Maßnahme, die dagegen helfen könnte ist, alle Potiverschraubungen der EQ-Potis zu lösen, den Kontakt zu kontrollieren/zu verbessern und sie dann wieder festzuschrauben. Aber auch dafür sollte man das Gehäuse öffnen, nicht dass man beim Los- oder Festschrauben noch die Potis zu stark bewegt und die Platinenkontakte beschädigt.

Also auch das eine Aufgabe für eine erfahrene Person!

Gruß
Ulrich
 

Wenn die LED leuchtet ist damit geklärt daß in diesem Bereich die Masse vorhanden ist.

Möglicherweise sind die Kabelverbindungen zur Buchse PWR Amp in/out (hinter dem Poti Low Mid) bzw. zur Buchse Out/In (hiner der Buchse) nicht in Ordnung. Ich glaube Du kommst um den Techniker nicht herum.
 

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