Philosphien beim Einsatz eines Summen EQs ausgehend vom Ansatz von Dave Natale

Mfk0815
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Dabei sind die Bänder so eingestellt, dass die Kompression im 4. Band am stärksten ist, also da, wo es am schnellsten unangenehm vom Klang wird (höchste Empfindlichkeit des Gehörs).
OT: Kennst du das Video? Ab ca 1:10:00 erklärt Dave Natale wie er den GEQ einstellt. das mit den 160 Hz und den Oktaven dazu kann ich nachvollziehen, die Geschichte mit den 2-4 kHz ist dann schon ein wenig schräg, wie ich finde.

Da sich ab hier die Diskussion in Richtung Benutzung des Summen EQs verlagert hat, habe ich das aus dem Original Thread ausgelagert
 
Zuletzt bearbeitet:
die Geschichte mit den 2-4 kHz ist dann schon ein wenig schräg, wie ich finde
Inwiefern?
Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass Vocals gerne mal bei 2-4 kHz etwas „stichelig“ werden können. Allerdings ist da natürlich auch viel Sprach/Textverständlichkeit drin in dem Bereich.
 
Da geht es nicht um einen Vocals Kanal sondern um die PA-Summe, der zieht da oben gleich generell alles raus. Naja, wenn man halt so laut wie geht mischt, dann kann das vielleicht Sinn ergeben (wobei "so laut es geht" für mich in keinem nur irgendwie erdenklichen Universum auch nur den geringsten Sinn ergeben könnte), aber da ich ich eben dem Prinzip "so laut wie gerade notwendig und dann noch etwas leiser" folge, brauch ich derartige Kniffe nicht. Nur die 150-200 Hz, so grob mal gesagt, sind meist ein massives Problem, das man/ich gerne auch beherzt per EQ aus dem Weg räume. Aber EQ ist ja eine statische Geschichte, während DynEQ und MultibandKompressoren da dynamischer ran gehen. Sind halt ein anderes Werkzeug für andere Aufgaben.
 
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der zieht da oben gleich generell alles raus
Kommt mir auch etwas extrem vor.
Ich kenne zwar durchaus, dass man da insbesondere bei manchen PAs mal was rauszieht, aber pauschal und so stark, kommt mir auch ein bisschen krass vor, weil da ja auch einiges an Info drin ist, v.a. was Gitarren, Vocals, etc. angeht.
 
Ich habe mal eine laute Band in einer kleinen, und wegen Fasching vollkommen überfüllten Location gemischt. Die Leute standen quasi DIREKT vor meinen Boxen. Damit das auf diese kurze Distanz nicht wehtat, habe ich den Bereich 2k bis 4k auch etwas abgesenkt, und einer der Gäste hat mir bestätigt, dass er eigentlich nie so nah an die Boxen gehen würde, dass es aber trotz der Lautstärke nicht unangenehm klang. Unter normalen Umständen allerdings würde ich das auch nicht machen. Und wenn man tiefe Locations zu beschallen hat, muss man sogar die Höhen etwas anheben, so dass es vorne etwas spitz klingt. Dann ist es weiter hinten genau richtig.

Das Video mit Dave Natale habe ich gesehen. Ich mische üblicherweise nicht so laut, da muss man halt anders vorgehen. Es gibt beim System-Tuning ja diesen Ansatz, eine Frequenz am 31-Band-EQ im Master erst ganz runterzuziehen und dann so weit hochzufahren, dass man sie so grade wahrnimmt. Das macht man mit jeder Frequenz, und dann sind die (für das Gehör des Einstellenden) alle gleich laut. Wenn man sich nun Fletcher-Munson vor Augen führt und überlegt, dass einem die tiefsten Tiefen nicht wehtun und die Höhen eh nicht so prominent sind in einem Livemix, dann bleiben da die Mitten übrig, und die hat er alle abgesenkt. Dave hat eine geschmacksabhängige Lautstärkereduktion vorgenommen.
 
Ich kenne das bei Oberklasse PA-Systemen in der Liga von D&B Line-Arrays, etc. (in der Dave ja unterwegs sein dürfte) eigentlich garnicht. Die Systeme sind so gut abgestimmt, dass wir da noch nie was in dem Bereich rausziehen mussten.

Wenn da dann überhaupt ein Main EQ gesetzt ist, dann nur wegen dem Raum.

Bei manchen horngeladenen Tops, Cobras, etc. kenne ich das schon mal, dass die etwas „in die Fresse“ klingen und da ggf. auch mal was LEICHT rausgezogen/gezähmt wird.
 
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Ja, ich kenne das Video. Ein solches Vorgehen widerspricht meinem persönlichen Ansatz des Systemtunings, der mehr auf Messtechnik basiert. GEQs sind für mich ein Werkzeug aus dem letzten Jahrtausend, das ich nur noch anfasse, wenn es gar nicht anders geht.
Deswegen kann ich aber nicht ausschließen, dass man damit zu guten Ergebnissen kommt. Ich war noch bei keiner Show, die er gemischt hat. Am Ende ist richtig, was gefällt. Aber für mich ist der dort beschrieben Weg heute fragwürdig.
Grundsätzlich sollte man meiner Ansicht nach die Systemabstimmung als "wissenschaftlichen" Vorgang von einer Geschmacksentzerrung als "künstlerischem" Vorgang trennen. Multibandkompression und Kompression im Allgemeinen zähle ich zu letzterem. Ich habe auch schon den Fehler gemacht, den Multibandkompressor beim Systemtuning noch vom letzten Pulteinsatz an gehabt zu haben. Das kann dann bei Messungen zu unerwünschtem Verhalten führen.
Ich kenne das bei Oberklasse PA-Systemen in der Liga von D&B Line-Arrays, etc. (in der Dave ja unterwegs sein dürfte) eigentlich garnicht.
Vermutlich hat er diese Arbeitsweise vor langer Zeit entwickelt, als die Systeme noch nicht den heute weit verbreiteten Qualitätsstand hatten.
Wenn da dann überhaupt ein Main EQ gesetzt ist, dann nur wegen dem Raum.
Meine zugegeben nicht sehr umfangreichen Erfahrung nach ist der "künstlerische" Einfluss auch bei Systemtechs weit verbreitet. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass in so gut wie jedem Systemrack noch Lakes, Prodigys und ähnliches verbaut sind, in denen zusätzlich entzerrt wird, obwohl die systemeigenen Steuerungen dazu alle Möglichkeiten selbst bieten.
 
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GEQs sind für mich ein Werkzeug aus dem letzten Jahrtausend, das ich nur noch anfasse, wenn es gar nicht anders geht.
Naja, der Typ verwendet ja auch einen FOH Platz aus dem letzten Jahrtausend. Und ich kenne einige Pulthersteller von digitalen Geräten die nach wie vor viel davon halten in jedem Bus fix einen GEQ anzubieten. Dafür haben die dann sehr spartanische PEQs ind den Bus Mastern. Und dann sind halt nich die Anwender, die sich ärgern, dass z.B beim WING oder X32 man Slots aus dem FX Rack verbraten muss um GEQs, die ja so immens wichtig sind für das Einstellen der PA, in den Bussen zu haben. Ich brauch die auch nicht.
Ein solches Vorgehen widerspricht meinem persönlichen Ansatz des Systemtunings, der mehr auf Messtechnik basiert.
Ich denke, das was der Dave da macht ist nach dem System Tuning bzw auf das gute System Tuning aufgesetzt. Wie ich schon sagte, ich bin kein Fan von "So laut es irgenwie geht".
in der Liga von D&B Line-Arrays, etc. (in der Dave ja unterwegs sein dürfte)
ich denke der nutzt nach wie vor am liebsten Clair Brothers Systeme. Die kennt er und damit wei´ß er wohl blind umzugehen (inkl. Summen EQ :juhuu: )
Die Systeme sind so gut abgestimmt, dass wir da noch nie was in dem Bereich rausziehen mussten.
Kommt halt immer darauf an wie gut der Systemer wirklich gearbeitet hat. Mir sind, von dem was da üblicherweise angeboten ist, zu viele Bässe im Spiel, die ich entweder raus reklamiere oder halt am Pult raus ziehe. Ich mag einfach den "Regenwurmzieher"-Effekt nicht. Was halt auch von einem Systemer nicht wirklich beachtet werden kann, ist wie sich z.B die Bühne und die Mikrofonierung bei bestimmten Frequenzen verhält. Da braucht es dann halt auch mal Nachbesserungen im Summen EQ, egal wie der realisiert ist. Wobeiich da an sich versuche das Problem per Kanal Bearbeitung zu lösen.

Und manchmal hat man eine PA ohne Systemer oder der Möglichkeit an der PA selbst Raumkorrekturen vorunehmen. Die Cobra, Nexo Alpha oder PS z.B die kommen mit einem System Amp, der halt meist so ist, wie er ist. Dann bleibt es am Menschen, der das Pult betreut, hängen und damit zwangsläufig am Pult-EQ, wie ich meine.
 
Es gibt beim System-Tuning ja diesen Ansatz, eine Frequenz am 31-Band-EQ im Master erst ganz runterzuziehen und dann so weit hochzufahren, dass man sie so grade wahrnimmt. Das macht man mit jeder Frequenz, und dann sind die (für das Gehör des Einstellenden) alle gleich laut.
Das kann eigentlich nicht funktionieren, wie es gedacht ist, weil "gleich laut" vom absoluten Schalldruckpegel abhängt. Auf diese Weise bekommt man dann eine Korrektur, die passen würde, wenn man die PA an der Hörgrenze betreiben würde. Bei höheren Pegeln sind dann allerdings Bässe und Höhen zu laut.

Aber vielleicht ist genau das der tatsächlich gewünschte Effekt, nur mit der falschen Begründung.
 
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