Pickguard furnieren?

Zergio
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Hallo zusammen,

ich würde gerne das alte Pickguard meiner Ibanez furnieren. Einen kläglichen Versuch, à la "ich machs einfach mal nach eigener Logik", habe ich schon schon hinter mir. Ist sehr sehr mies geworden.
Im Internet finde ich verschiedenste Vorgehensweisen, wovon mir einige überhaupt nicht einleuchten. Daher mal die Frage in die Runde: habt ihr schon mal ein Pickguard furniert? Wenn ja, wie? :)

Beim ersten Versuch habe ich das Pickguard angerauht, gleichmäßig eine dünne Schicht Holzleim aufgetragen, Furnier positioniert und unter Druck (Bücher u. Hantelscheiben) trocknen lassen. Im Nachhinein weiß ich selbst, dass das komplett falsch war - bitte nicht urteilen. :ugly:
Trotz Druck ist das Ahornfurnier (0,6mm) hierbei Wellig geworden, sah nicht aus wie ein Teil des ganzen (wie draufgeklatscht), und lies sich mit wenig Kraft wieder abreißen.

Wie kann ich das verhindern? Welchen Kleber nehme ich am besten? Ich habe etwas von einer Methode gehört, wo der Kleber durch bügeln härtet.


LG
 
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Wäre es da nicht einfacher aus Furnier ein komplett neues Pickguard zu basteln? Hab keine Erfahrung damit, kann mir aber vorstellen, dass Holzleim auf Plastik nicht so gut hält.
 
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Wäre es da nicht einfacher aus Furnier ein komplett neues Pickguard zu basteln? Hab keine Erfahrung damit, kann mir aber vorstellen, dass Holzleim auf Plastik nicht so gut hält.

Das habe ich mir auch vorstellen können, wollte es aber trotzdem ausprobieren. Es hält nicht. :D

Und ein ganz neues zu basteln wäre auch ne Idee :gruebel:
Bei dem Pickguard handelt es sich leider um das Originalpickuard, das hatte der Vorbesitzer durch eine Neulackierung geschändet. Es ist zu schade zum wegwerfen, deswegen kam mir die Idee mit dem Furnier um es zu 'retten' (den Lack habe ich vorher natürlich runtergeschliffen).
 
Du musst das PG deswegen ja nicht wegwerfen.
 
Vielleicht wäre ein Bild vom Gitaren-Korpus samt Griffbrett hilfreich...

Es gibt Pickguard-Rohlinge, da legt man das alte als Schablone drauf und dann sägt, bohrt und feilt man das neue Pickguard passend.
Mit etwas Glück - gängige Marke & Modell vorausgesetzt - findet man sogar fertig passende neue Pickguards, oder jemand verkauft ein passendes altes einer baugleichen Gitarre.

Generell ist sicher auch die Frage zu stellen, ob die Neuanschaffung des Pickguards in preislich vertretbarer Relation zur betroffenen Gitarre steht.

Ansonsten - dein vorhandes Pickguard scheint ja durch den Vorbesitzer schon hinreichend ruiniert worden zu sein, da kann man auch weitere Experimente anstellen, sauber abschleifen, grundieren, wieder anschleifen, Sprühlack in Wunschfarbe in mehreren dünnen Schichten drauf, Klarlack drüber...

Unter "Furnier" verstehe ich eine dünne Echtholz-Platte, die mit dem Untergrund verbunden wird, und anschließend mit irgendeiner anderen transparenten Schicht versiegelt wird ( - um das Furnier zu schützen). Sowas könnte ich mir evtl. noch vorstellen, allerdings würde ich dazu wohl das Original-Pickguard als Schablone für eine Trägerholzplatte verwenden, und das Furnier da drauf leimen, und nach Trocknung mit ordentlich Klarlack überziehen.
 
Holz auf Kunststoff ist nicht ideale Kombination zum Verkleben. Mit Kontaktkleber (Pattex etc.) sollte es gehen, aber auch mit doppelseitigen Klebefolien, erfordert aber etwas Übung beim Aufziehen. Ansonsten wie oben vorgeschlagen neues Griffbrett aus Sperrholz fertigen - nette Laubsägearbeit und ggf. mit Furnier optisch verbessern.
 
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Oder ne nette Folie aufkleben. Mit eigenem Muster immer ein Unikat.

Gruß
Jörg
 
Also: Holzleim hält natürlich nicht auf Kunsstoffen, wie du bereits festgestellt hast ;)....

Ich würde einen Sprühkleber aus der Dose nehmen, diese sind meist dafr sehr gut geeignet (Verarbeitungshinweise lesen) oder den Patex-Kontaktkleber. Dieser hat jedoch den Nachteil das er meist eine stärker Auftragsschitt benötigt (da u.a. beidseitiger Auftrag mit Pinsel). Auch Lackleim, der Kunststoffe wie PUR-Lack gut anlößt, ist nur bedingt zu empfehlen.

Ich würde auch das PG aus Sperrholz machen das entsprechend furniert ist und dann schön mit einer Laubsäge aussägen o. allternativ mit einer kleinen Handfräse ausfräsen.
 

Geklebt mit Kontaktkleber, der auf Hitze reagiert. Beide Seiten mit Kleber bestreichen, mit dem Heißluftföhn erwärmen und mit hohem Druck aufeinander pressen.
 
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Das Problem bei "einseitigem Furnieren" ist der einseitige Zug.
Deshalb wird beim Furnieren von Spanplatten usw immer beidseitig (möglichst das selbe Furnier) furniert.
Sonst biegt sich das Pickguard später bei Temperatur/Feuchte-Änderung in eine Richtung.

Insofern ist es tatsächlich besser ein "Sperrholz" aus drei Furnierschichten (mit 90° gedrehter Mittellage) zu basteln.
Da kannst Du dann auch Weißleim nehmen.

Weißleim ist nur für Holz, PU-Kleber funktioniert gut für Schichtstoff, Kunststoff usw.

Wenn Du es trotzdem tun willst, dann tatsächlich mit Pattex, da dieser flexibler ist und vielleicht etwas mehr federt und es somit etwas weniger schnell krumm wird.
 
Das Problem bei "einseitigem Furnieren" ist der einseitige Zug.
Deshalb wird beim Furnieren von Spanplatten usw immer beidseitig (möglichst das selbe Furnier) furniert.
Sonst biegt sich das Pickguard später bei Temperatur/Feuchte-Änderung in eine Richtung.


Von der Problematik her richtig, in Wirklichkeit ist es aber der Weissleim der das Werkstück verzieht. Da dieser ja bei der Kohäsion ins Holz eindringt. Presst/ Furniert man dann noch heiß (65 C) MUSS man beidseitig Leim angeben. Es reicht aber auf der Rückseite ein Gegenzugpapier zu nehmen.

Man kann durchaus auch nur Einseitig furnieren ! Allerdings nur kalt und mindestens 2 Stunden ruhen lassen bei gleichmäßiger Luftzirkulation !!
 
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Kann man beides, es wird sich trotzdem verziehen wenn sich Wärme oder Feuchtigkeit ändert, glaub mir.
Vielleich fällt es bei einem Pickguard nicht soo sehr ins Gewicht, aber egal ob warm oder kalt, das Furnier arbeitet anders wie der Kunststoff und somit bekommt man den "Effekt" des Bimetalls =Krümmung

(Das Gegenzugpapier ist nur die Sparfuchsmethode, verzieht sich bei Wandpanelen trotzdem unterschiedlich zum Furnier und wird bei hochwertigen Produkten vermieden und mit echtem Furnier ersetzt)
 

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