Pickup für klassische Gitarre, wenn möglich kein Piezo

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Hallo,

ich suche einen gut klingenden Tonabnehmer, der möglichst schnell zu installieren und deinstallieren ist, für klassische Nylonsaiten-Gitarre.

Ich sag jetzt mal, mit 200 EUR sollte das Teil bezahlt sein, lasse mich auch überzeugen mehr Kohle in die Hand zu nehmen, wenn es sinnvoll ist. Ich spiele vorwiegend Fingerpicking, mein Vater auch gelegentlich Flamenco-Stil. Je nach Bedarf sollten wir es bei Solo-Liveauftritten (Clubgröße, ohne Band) beide nutzen können. Am liebsten was zum aufkleben oder um im Korpus zu befestigen.

Ob aktiv oder passiv weis ich nicht, tendenziell bin ich Anhänger des KISS (Keep it simple, stupid!)-Prinzips. Zu Verstärkung, kleine Gesangsanlage verfügbar. Mittelfristig wäre so 'ne AER-Kiste gut vorstellbar.

Wir haben zwei günstige Condenser-Mikros, allerdings verspreche ich mir live davon nicht allzuviel (Rückkopplung, unausgewogene Lautstärke durch Bewegung, Störgeräusche). Wird auf jeden Fall aber auch noch getestet.

Habt ihr Tipps? Danke im voraus…

Gruesse, Pablo
 
Eigenschaft
 
Da bei Nylonsaiten keine magnetischen Tonabnehmer wie bei E-Gitarre verwendet werden können, gibt es eigentlich neben Mikros nur die Piezoelektrizität als System der Tonübertrageung. Aber die sind beileibe nicht alle schlecht.
Eigentlich ist gerade bei Flamanco-Stil ein echtes Mikro nicht so verkehrt. In kleine Clubs bei gemäßigter Lautstärke ist das auch kein Problem.
Bei Paco ging das ja auch.

Also es gibt natürlich Kombinationen aus eingebautem Mikro und Piezo, aber das wiederspricht sich wieder mit Deinem KISS-Prinzip.
Was Du ausprobieren könntest ist das AKG-C-411, das ist ein Kondensatormikro für die Decke.
Ansonsten können wir Dir unzählige Piezo-Systeme empfehlen, die in Korpus oder Steg eingebaut werden und dann über den Gurtpin als Klinkenbuchse raus.
Relativ natürlich finde ich noch das iBeam von LR Baggs.

Aktive System sind empfehlenswert, oder zumindest ein externe Preamp (z.B. am Gürtel), das muss nicht in der Gitarre sein.
 
Beim Thema Paco:
Die drei großen Gitarristen, zusammen Live bei Pavarotti and Friends: Paco, Al Di Meola und John MacLaughin. Paco und John mit Mikro abgenommen, Al über ein Piezo. Und ein grauenhafter Klang des letztgenannten. Ich würde über ein einigermaßen vernünftiges Kondensator-Mikrofon nachdenken. Es klingt meiner Meinung nach am besten.
Klar können Piezos gut klingen. Mit entsprechendem Preamp. Und so etwas nachzurüsten halte ich für schwierig, und wenn man sich ein externes Gerät zulegt, kann man vom Aufwand und den Kosten her auch gleich ein Mikro nehmen.
Was GEH sagte, empfinde ich am sinnvollsten, kleine montierbare Mikrofone sind für unter 100€ zu haben: https://www.thomann.de/de/akg_c_411_l.htm
Was die taugen, kann ich aber nicht sagen, andere Geräte dieser Art gibt es für 400-800€.
Ich würde das AKG mal ausprobieren.
Grüße,
Leon

EDIT: Lustig, genau von dem Video, dass GEH gepostet hat, sprach ich, ohne seinem Link gefolgt zu sein.
 
Was GEH sagte, empfinde ich am sinnvollsten, kleine montierbare Mikrofone sind für unter 100€ zu haben: https://www.thomann.de/de/akg_c_411_l.htm
Also ich kenne das Ding, er sollte es erst einem Test unterwerfen.
Der Output ist nicht besonders hoch, bezüglich Rückkopplung ist es natürlich nicht Rockband tauglich.
Klanglich ist es besser als ein Piezo aber nicht ganz so gut wie ein Mikro, weil ein Mikro vor der Gitarre, wo sich der Klang entfaltet, immer noch besser klingt wie auf der Decke.
Die Beweglichkeit ist natürlich der Vorteil.
 
Danke für eure Anregungen, ich werde mich später noch mal melden. Ich bin noch auf den Schertler Dyn-G gestossen. Gibt es da was sinnvolles, preislich zwischen dem AKG und dem Schertler PU? Sowas ähnliches wie den AKG Tonabnehmer hatte ich mir vorgestellt.

Das das nicht so klingen kann, wie ein Mikro vorne dran gestellt ist mir soweit klar. Mir geht es um einen praktikablen, möglichst gut klingenden Kompromis ohne viel Aufwand einen Verstärker für Gesang und Gitarre einsetzen zu können, da man in einer Kneipe ohne Verstärkung schnell untergeht.

Also, Einsatz im Bandkontext ist momentan nicht die Frage. Es geht ausschließlich erstmal um Solo, bzw. Gitarrenduo-Einsätze.

Melde mich nochmal, bis später.

Gruesse, Pablo
 
Ja, das Schertler Dyn hat duchaus einen guten Ruf.
Ich weiß auch, dass der Pickup bei anderen akustischen Instrumente wie Mandoline empfehlenswert sein soll.
Der Preis ist aber so exorbitant, dass ich leider noch niemand mit so einem Ding getroffen habe. :nix:

Ich würde aber die Sache mit einem guten Kondensatormikro vor dem Instrument nicht ganz ausschließen.
Für kleinere Lautstäkenanforderung gibt es klanglich nichts besseres.
Auch bei guten Live-Aufnahmen (Clapton Unpugged Video angucken) spielen die Leute mit Mikro.
Das Mikro hat auch den Vorteil, das Geräusche, die die Hand am Korpus verursacht, nicht ganz so verstärkt werden wie ein Pickup irgendwo am Korpus es macht.
 
Auf ner Messe habe ich mal das Rumba ausprobiert und war vom Klang her ganz angetan von dem Teil. Zur Rückkopplungsempfindlichkeit kann ich allerdings nicht viel sagen.
 
Mir fällt B-Band AST (unter der Schalldecke) oder UST (unter dem Steg) ein, dazu der Endpin Vorverstärker.
Der AST überträgt auch klopfen auf die Schalldecke gut, neigt aber schneller zum Rückkoppeln.
Der UST ist rückkopplungsärmer, aber Percussion kommt nicht so natürlich.
Beispiel: AST Komplettsystem

Wenn du einen AER Verstärker mit 9V Fernspeisung (die nennen das 9V Phantomspeisung, ist aber technisch gesehen der falsche Begriff) verwendest, brauchst du nicht mal eine Batterie sondern nur ein Kabel mit 6.3 mm Stereoklinke
Im Endpinverstärker wird dann der Batterieanschluß nur gebrückt.

Der Einbau hält sich sowas von im Rahmen. Ohne Verstärkung spielen: nichts davon zu sehen.

Gruß
Christoph
 
Ich habe jetzt das AKG bestellt und probiere mal aus, ob wir damit klarkommen. Melde mich, wenn das Dingen da ist. Vielleicht mach ich auch ein paar Samples, wenn Interesse besteht.

Gruesse, Pablo
 

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