Plastik-Alt/Tenor tiefer stimmen für Ensemble: Wieviel Hz tiefer möglich?

[riccc]

Hallo,
Wenn man mit Plastik-Alt oder-Tenor im Ensemble von Holzflöten (Mittelklasse, wohl ab Werk noch auf 440 Hz eingestellt) mitspielen will,
ist da mit Stimmungsproblemen zu rechnen?
Ist die Stimmung einer aktuellen Plastikflöte bei Raumtemperatur von 16-24 Grad immer genau 442 Hz?
Wenn nicht, in welchem Maße würde sie sich wie ändern?
Wieviel Hz kann man denn ca. einen Plastik-Alt/-Tenor von Aulos noch sinnvoll runterstimmen,
genügend um mit Flöten, die bei 432-435 Hz liegen noch zusammenzugehen?
Vielen Dank, Richie

 

[Dietlaib]

Ich habe eine Aulos 509B Symphony Alto. Wenn ich sie bei Zimmertemperatur zusammenstecke, ohne sie extra warmzuspielen, fühlen sich 440 Hz für mich gut an. Für 442 Hz muss ich schon stärker blasen und somit auch lauter spielen als ich es normalerweise mache. Gut vorstellbar, das die 2 Hz noch kommen, wenn sie aufgewärmt ist.

Ich hab das Stimmgerät danach auf 435 Hz und im nächsten Schritt auf 432 Hz eingestellt und die Flöte entsprechend tiefer gestimmt.

Um die 432 Hz zu erreichen, musste ich den Mittelteil schon gut 6 bis 7 Millimeter aus dem Flötenkopf ziehen. Die Flöte funktioniert dann aber immer noch, d.h. auch die tiefen Töne sprechen noch an. Ich habe alle chromatischen Töne über 2 Oktaven von unten nach oben durchgespielt und konnte die Anzeige des Stimmgeräts bei 432 Hz bei jedem Ton in die Mitte bringen und halten. (Inzwischen ist die Flöte auch warm.) Die technischen Voraussetzungen sind also gegeben. (So tief habe ich noch nie gestimmt, hätte nicht gedacht, dass die Flöte dann immer noch funktioniert.)

In der Praxis orientiert man sich natürlich nicht mit einem Stimmgerät sondern an den anderen Spielern. Mit ein wenig Erfahrung sollte es einem Spieler also durchaus gelingen, mit einer Aulos Altflöte mit anderen, tiefer gestimmten Flöten zusammenzuspielen und dabei in Stimmung zu bleiben.

Nachtrag: Hab gerade wieder zu der Altflöte gegriffen, um noch ein bisschen zu spielen und nicht daran gedacht, dass sie noch tiefer gestimmt war. Beim freien Spiel, ohne aufs Stimmgerät zu achten, klang das tiefe "h" schon ein bisschen zu hoch. Lässt sich aber ausgleichen, wenn man das erste Loch des Doppellochs auf dem "f" zusätzlich schließt. Insgesamt stimmt eine Flöte natürlich "in sich" immer besser, wenn man sie nicht so extrem runterstimmt. Aber wie oben geschrieben, machbar wäre es.

Ausserdem ist die Aulos eine tolle Flöte und gar nicht mal teuer. Das kann man also ruhig riskieren.

 

[riccc]

Hallo Dietlaib, das hast Du wohl extra für mich ausprobiert? Super, Danke!