Plattenresonator für selbstgebauten Absorber für Sprecherkabine?

chris_sun
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Hallo zusammen,

(für ungeduldige: zum letzten Abschnitt springen, da versteckt sich die eigentliche Frage ;))

da ich als (Theater-)Schauspieler und Regisseur durch Corona erst mal arbeitslos geworden bin (das läuft jetzt zwar hoffentlich wieder an aber noch bin ich mir für meine Auftritte im Herbst nicht ganz sicher), habe ich jetzt einen alten Plan wieder hervorgeholt: Ich will mir zu Hause einen möglichst professionellen Arbeitsplatz einrichten an dem ich Sprachaufnahmen aller Art, vom Hörbuch bis zum Werbejingle, aufnehmen kann.

Jetzt bin ich dabei das halbe Internet umzugraben um mir soviel Know-How zusammenzusuchen, dass ich bei meinem Vorhaben nicht schon bei den ersten Schritten den Karren an die Wand fahre. Wie es ja öfter im Leben vorkommt (https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt) ist mir erst unterwegs aufgefallen wie komplex das Thema ist, mit dem ich da gerade ein Tänzchen wage....

Meine momentane Situation: Ich habe in meiner Wohnung einen -wie ich jetzt gemerkt habe eigentlich zu kleinen- Raum, der sich als "Sprecherkabine" anbieten würde.
Plus: 1.: Er hat keine Außenwände, ist dadurch definitiv der ruhigste Raum in der Wohnung. 2.: Er dient bisher als Abstellraum, ist also relativ frei in der Nutzung, bzw. ich kann dort verändern was immer ich für nötig halte, ohne dass der Rest der Wohnung ein Tonstudio werden müsste.
Minus: Mit 1,80 m x 1,25 m x 2,60 m ist er scheinbar eigentlich zu klein für einen "richtig guten" akustischen Raum.

Ich möchte in den Raum ein Mikrofon- und Kopfhörerkabel legen und den Computer im Nebenraum lassen. Ich hätte also dadurch auch kein sonstiges Lüfterrauschen im Raum.

Der Rechner von Hofa-Akustik hofa-akustik.de/raumakustik-rechner
schlägt mir jetzt Absorber und Bassfallen für über 2000,-€ vor um den Raum optimal "in den Griff" zu bekommen. Das übersteigt mein Budget bei weitem.

Auf der Suche danach was man so selber machen kann bin ich auf diese Absorber mit einem Rahmen aus einem Ikea-Regal gestoßen: https://www.bonedo.de/artikel/einze...hop-no3-breitbandabsorber-aus-ikea-regal.html
Und dieser Herr verfolgt im Grunde den selben Ansatz, füllt das gute Teil nur anders.


Der Plan ist vier von diesen Aborbern zu bauen, einen vorne an die schmale Seite, zwei an die eine längere Seite, einen an die andere, hinter mir an der Tür habe ich einen Akustikvorhang, von dem auch noch ein paar Zentimeter übrig sind um ihn noch etwas über die Kante an der Wand entlanglaufen zu lassen, in die zwei Ecken vor mir würde ich mir zwei (kleinere, da das Zimmer einfach sonst voll ist...) Bassfallen bauen und das ganze mit einem kleinen Akustiksegel mit einer Basotect-Platte garnieren (die Decke ist aus Rigips oder so was, da muss ich aufpassen wieviel ich dranhängen kann). Ich hoffe, dass ich diese Elemente im Falle eines Umzugs leicht mitnehmen kann, sich der finanzielle Aufwand im Rahmen hält und ich selbst bei einem späteren "upgrade eventuell noch verwendung dafür finden würde.

Meine eigentliche Frage: Fast alle Internetseiten fassen Sänger und Sprecher in ihren Beschreibungen zusammen, bzw. manchmal kommt man auf Seiten, die im Grunde gar keine Unterscheidung machen, sich beim näheren Betrachten aber eher an Musiker wenden. Nun wird gesagt (was ich absolut nachvollziehbar finde), dass sprechen in einem Raum erstmal das unkomplizierteste ist, da natürlich der Schalldruck erheblich geringer ist (sofern nicht geschrien wird). Gehe ich aber richtig in der Annahme, dass ich Beispielsweise die etwas kompliziertere Füllung des Boneo-Artikels, die eben im unteren Teil des Regals einen "Tiefmitten-/Bassfalle (genauer:(...) einen Plattenresonator)" unterbringen will für mein Vorhaben gar nicht brauche? Dass ich die Regale auch einfach komplett mit Steinwolle oder ähnlichem füllen kann und für meine Bedürfnisse das einen ausreichenden Effekt haben sollte?



Ich bereite mich innerlich darauf vor durch eine Antwort (über die ich mich außerordentlich freuen würde) tiefer in den Kaninchenbau zu stürzen, und versuche solange weiter die Geheimnisse der Akustik (so weit ich sie verstehe) auf meinen kleinen Raum zu übertragen.

Christian
 
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Danke für den Link! Vor allem ist mir aufgefallen was ich vergessen habe:

Frage 1: Wie viel Erfahrung hast du schon mit Raumakustik? (Mehrfachstimmen erlaubt!)
[ ] Keine Ahnung!
[x] Hab ein paar Videos geschaut
[x] War schon mal in einem professionellen Tonstudio
[x] Habe mich ein bisschen in die Materie eingelesen
[ ] Habe mich schon sehr viel damit beschäftigt
[x] Sonstiges: habe als Synchronsprecher, für Tonaufnahmen im Theater und für Werbespots in diversen Tonstudios gearbeitet, allerdings immer auf der anderen Seite der Glasscheibe

Frage 2: Was willst du in dem Raum machen?
[ ] Gesangsaufnahmen machen
[ ] Akustische Instrumente aufnehmen
[ ] Musikproduktion am Computer
[ ] Musik mischen
[ ] Final mastern
[x] Sonstiges: Sprachaufnahmen

Frage 3: Hast du Probleme mit Nachbarn?
[ ] Meine Nachbarn hören mich, wenn ich Musik mache.
[ ] Ich höre meine Nachbarn/Zug/Straße etc. beim Musikmachen.
[x] Sonstiges: Schalldämmung ist nicht das Problem des Raums

Frage 4: Ich weiß, was das Problem in meinem Raum ist, nämlich...
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen dumpf/muffig
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen dünn
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen spitz
[ ] Auf meinen Aufnahmen sind zu viele Störgeräusche
[x] Mein Raum hallt zuviel nach
[x] Sonstiges: Raum ist klein

Frage 5: Welche Qualität erwartest Du Dir?
[ ] Probemitschnitt
[ ] Für die Familie und Freunde
[ ] Indie-Produktion
[ ] Semi-professionell
[x] Professionell

Frage 6: Wie hoch ist Dein Budget?
So hoch es sein muss um mit Selbstbau ein möglichst professionelles Ergebnis zu erreichen

Frage 7: Wie weit bist Du bereit, deinen Raum vom aktuellen Zustand ausgehend zu verändern?
[x] Ich würde die Möbel in meinem Raum umstellen (der Raum ist leer)
[x] Ich würde einen Akustikvorhang installieren
[x] Ich würde Absorber/Diffusoren aufhängen und Basstraps in die Raumecken stellen
[ ] Bin bereit Wände zu verschieben und Decken einzuziehen!

Frage 8: Ist Selbstbau von Absorbern etc. geplant/möglich?
[ ] Zwei linke Hände und alle Finger Daumen
[x] Hatte Basteln in der Schule
[x] Muss nicht schön sein
[ ] Heimwerker
[ ] Vollprofi

Frage 9: Welches Equipment ist vorhanden (Interface, Monitore, Messmikro)? Kannst du damit umgehen?
Interface Zoom R 16, Mikro T-Bone Sc 1100 (Verbesserungen geplant aber Raumakustik ist die größere Baustelle

Frage 10: Lade bitte einen Raumplan mit allen Maßen (Länge x Breite x Höhe), Fenstern, Türen, Dachschrägen und Kaminen etc. hoch! Fotos sagen oft mehr als 1000 Worte, sind hier also gerne gesehen!
1,80 x 1,25 x 2,60 Wände und Decke Rigips, Boden Kacheln
 
Ist die Raumhöhe nun 1,80 oder 1,25 oder 2,60?

LxBxH korrekt anzugeben wäre hilfreich.

Bin kein Raumakustikexperte, aber der Erfahrung nach dürfte nach Raumakustischer Behandlung mittels Absobern und Diffusoren für den Einsprecher ein sehr klaustrophobischer Hamsterkäfig rauskommen. Da ist dann nix mehr mit befreitem Einsprechen...

Vlt. tut es ja auch das Wohnzimmer oder Schlafzimmer mit mobilen Absorbern. :gruebel:
 
Die Höhe sind die 2,60 m. Habe gestern mal einen versuch einer Podcast-Aufnahme gemacht (noch ohne Akustik-Elemente, lediglich zwei Matratzen und ein Akustik-Vorhang) und bemerkt, dass für den Komfort des Sprechens vermutlich das größte Problem die fehlende Belüftung ist. In der kleinen Kammer ist die Luft dann doch sehr schnell verbraucht.

Vlt. tut es ja auch das Wohnzimmer oder Schlafzimmer mit mobilen Absorbern. :gruebel:

Mobil sollen die Absorber ja ohnehin sein. Dann könnte ich im Falle einer klaustrophobischen Höhle eventuell auch wieder mit Sack und Pack umziehen.

Habe die Ikea-Regale jetzt besorgt und werde mich kommende Woche mal ans basteln machen (ohne Plattenresonator... gehe davon aus, dass das für meine Zwecke ausreicht...)

Grüße
Christian
 

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