Abhörsituation verbessern

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Ich stelle gerade Überlegungen an, wie ich meine Abhörsituation verbessern könnte.

Ich sitze hier in einem Keller mit niedriger Decke, ca. 2,30m. Zwei Wänder (vor mir und links sind mit Holz vertäfelt, hinter mir ein Holzschrank (ca. 3,30 Abstand zu den Monitoren). Ein recht großer Raum, es gibt krasse Flatterechos, wenn ich in die Hände klatsche.

Meint Ihr, es könnte etwas bringen, wenn ich mir z.B. so t.akustik PET Ceiling Absorber 180 WH an die Decke hänge? Und vielleicht noch Wall Absorber hinter die Lautsprecher?
 
Frage 1: Wie viel Erfahrung hast du schon mit Raumakustik? (Mehrfachstimmen erlaubt!)
[] Keine Ahnung!
[X] Hab ein paar Videos geschaut
[X ] War schon mal in einem professionellen Tonstudio
[ ] Habe mich ein bisschen in die Materie eingelesen
[ ] Habe mich schon sehr viel damit beschäftigt
[ ] Sonstiges:

Frage 2: Was willst du in dem Raum machen?
[ X] Gesangsaufnahmen machen
[ X] Akustische Instrumente aufnehmen
[X ] Musikproduktion am Computer
[X ] Musik mischen
[ ] Final mastern
[ ] Sonstiges:

Frage 3: Hast du Probleme mit Nachbarn?
[ ] Meine Nachbarn hören mich, wenn ich Musik mache.
[ ] Ich höre meine Nachbarn/Zug/Straße etc. beim Musikmachen.
[X ] Sonstiges: Nein, keine Probleme

Frage 4: Ich weiß, was das Problem in meinem Raum ist, nämlich...
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen dumpf/muffig
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen dünn
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen spitz
[ ] Auf meinen Aufnahmen sind zu viele Störgeräusche
[ X] Mein Raum hallt zuviel nach
[ X] Sonstiges: Flatterechos

Frage 5: Welche Qualität erwartest Du Dir?
[ ] Probemitschnitt
[ ] Für die Familie und Freunde
[ ] Indie-Produktion
[X ] Semi-professionell
[ ] Professionell

Frage 6: Wie hoch ist Dein Budget?
Klein

Frage 7: Wie weit bist Du bereit, deinen Raum vom aktuellen Zustand ausgehend zu verändern?
[ ] Ich würde die Möbel in meinem Raum umstellen
[ ] Ich würde einen Akustikvorhang installieren
[X ] Ich würde Absorber/Diffusoren aufhängen und Basstraps in die Raumecken stellen
[ ] Bin bereit Wände zu verschieben und Decken einzuziehen!

Frage 8: Ist Selbstbau von Absorbern etc. geplant/möglich?
[ ] Zwei linke Hände und alle Finger Daumen
[X ] Hatte Basteln in der Schule
[ ] Muss nicht schön sein
[ ] Heimwerker
[ ] Vollprofi

Frage 9: Welches Equipment ist vorhanden (Interface, Monitore, Messmikro)? Kannst du damit umgehen?
Audient ID24, Genelec 1029A + Subwoofer

Frage 10: Lade bitte einen Raumplan mit allen Maßen (Länge x Breite x Höhe), Fenstern, Türen, Dachschrägen und Kaminen etc. hoch! Fotos sagen oft mehr als 1000 Worte, sind hier also gerne gesehen!
Kommt noch
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Absorber hinten und Diffusoren vorne hinter der Abhöre oder umgekehrt?

Leider ist in dem Raumplaner unter

https://takustik.com/

nicht zu erkennen, was Diffusoren sind und was Absorber.

Bei einem Anruf bei Thomann teilte man mir mit, dass an der Studiorückwand und an der Decke Diffusoren angebracht wären, vorne hinter der Abhöre Absorber.

Nun lese ich unter
https://takustik.com/de/magazin/ein-studio-fuer-einen-filmmusikkomponisten/

von einem "Spiegeltrick": "Die Position der Absorber ermittelte Andrej mit dem alten„Spiegeltrick“: Mithilfe eines kleinenSpiegels fährt man an der Wand entlang und stoppt an der Stelle, an der man seine Speaker vom Arbeitsplatz aus sehen kann. Das sind die Stellen, an denen man die Absorber unbedingt installierensollte, der Rest wird hingegen gleichmäßig verteilt"

Das würde allerdings bedeuten, dass hinten die Absorber ran kommen, vermutlich auch an den Seitenwänden.

Ich bin verwirrt. Wie ist es nun: Absorber hinten und Diffusoren vorne hinter der Abhöre oder umgekehrt? An den Seitenwänden Diffusoren oder Absorber? Einzig die Decke ist klar!
 
Hi :hat:

Im "Normalfall" kommen an den Erstreflexionspunkten Breitbandabsorber hin. Billig/Effektiv. Stichwort: Kammfiltereffekt beseitigen. Ein Kammfiltereffekt lässt sich allerdings auch mit einem Diffusor vermeiden. :D Mit anderen Worten: An den Erstreflexionspunkten funktioniert beides. Bei der Kosten/Nutzenrechnung gewinnt jedoch klar der Absorber.
Um im Bassbereich was bewirken zu können, ist es in den Ecken des Raums am Effizientesten. Hier hab ich noch nie Diffusoren im Einsatz gesehen. Die würden elend gross werden damit die im Bassbereich wirksam sind. Daher meistens Absorber, oder Resonatoren für den Bassbereich. Auch ein Absorber muss für den Bassbereich ziemlich dick sein. Kleinere Aussenmasse geht mit einem Resonator, allerdings muss dieser auf der Raum abgestimmt werden, was als Laie ohne Messmöglichkeiten ein Ding der Unmöglichkeit sein dürfte.

Diffusoren sind was Feines. Allerdings würde ich sie erst einsetzen, wenn grob die "akustischen Probleme" im Raum bereits behandelt wurden. Um den Klang weiter zu "veredeln". Sind die Raumprobleme mal grob angegangen, verschlechterst mit weiteren Absorbern meistens den Klang. Dann wirds zum dumpfen, muffligen und schliesslich totem Klang im Raum.
Mit Diffusoren bleibts lebendig. Nachhall bleibt bestehen, jedoch diffus bzw "gestreut". In Richtung und Laufzeit. Der Raum wirkt grösser als er tatsächlich ist.
[ X] Sonstiges: Flatterechos
Wenns "nur" um Flatterchaos geht, die kriegst mit wenig Aufwand unter Kontrolle. Hören sich schlimmer an als sie sind:D Das sind Reflexionen die sich zwischen paralellen Wänden aufschaukeln können. In einem mittleren/kleinen Raum, kannst davon ausgehen, dass diese Reflexionen sich Diagonal über mehrere Wände/Decke/Boden sich aufbauen. (Nur über 2 Wände wäre die Laufzeit zwischen den einzelnen Echos zu kurz als dass sie das menschliche Gehör als einzelnes verzögertes Signal wahrnehmen könnten. Erst ab ca 30ms ist die Verzögerung auch als solche wahrzunehmen. In 30ms legt der Schall ca 10m zurück. Um ein Flatterchaos nur über zwei paralelle Wände zu bekommen, ist beinah ausgeschlossen, wenn die Wände weniger als 10m auseinander stehen.
Und wenn man davon ausgehen kann, dass sich das Flatterchaos diagonal über mehrere Wände im Raum aufbauen muss, weil die Distanzen sonst zu kurz wären, bleiben nur wenige Punkte an den Wänden übrig, wo dies überhaupt möglich ist, dass ein Signal über 4 oder mehr Wände wieder verzögert zum Ursprungsort gelangt. Du brauchst nur einen dieser vier oder mehr Punkte an den Wänden zu finden und zu absorbieren oder abzulenken. Somit ist das Feedback unterbrochen, und das Flatterecho weg.
Apropo "Spiegeltrick". Um sich das mal Bildlich vorzustellen, stell dir vor, alle Wände sind Spiegel, Decke und Boden auch. Egal wo du hinschaust, wirst du dein Spiegelbild sehen. Das ist OK. Nicht gut ist es, wenn du irgendwo das Spiegelbild des Spiegelbilds Spiegelbild siehst, sone Endlosschleife. Das wäre dann das Flatterchaos;)
Frage 2: Was willst du in dem Raum machen?
[ X] Gesangsaufnahmen machen
[ X] Akustische Instrumente aufnehmen
[X ] Musikproduktion am Computer
[X ] Musik mischen
[ ] Final mastern
[ ] Sonstiges:
Die Gesangsaufnahmen setzen hauptsächlich voraus, dass keine Resonanzen im Raum sind. Natürlich klingen unterschiedliche Räume in der Aufnahme unterschiedlich, aber solange da keine störenden Resonanzen sind, finde ich das Geschmacksache, wie der Raum klingt.

Nicht so beim Mischen. Da ist eine Raumsymmetrie sehr wichtig.
 
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Hi :hat:

Im "Normalfall" kommen an den Erstreflexionspunkten Breitbandabsorber hin. Billig/Effektiv. Stichwort: Kammfiltereffekt beseitigen. Ein Kammfiltereffekt lässt sich allerdings auch mit einem Diffusor vermeiden. :D Mit anderen Worten: An den Erstreflexionspunkten funktioniert beides. Bei der Kosten/Nutzenrechnung gewinnt jedoch klar der Absorber.

Mist, dann hätte ich mir anstelle der Diffusoren lieber die Absorber bestellen sollen ... Naja, die Diffusoren waren eigentlich für die Decke gedacht gewesen. Aber Ich weiß grad noch nicht, wie ich sie aufhängen soll, sodass sie auch leicht wieder abbaubar sind, ohne Rückstände zu hinterlassen oder Löcher zu boren. Kann nämlich sein, dass ich in einem halben Jahr wieder umziehe ... Ich werde mal probieren, sie auf dünne Styroporplatten zu kleben und diese dann mit doppelseitigem Klebeband an die Decke.

Diffusoren sind was Feines. Allerdings würde ich sie erst einsetzen, wenn grob die "akustischen Probleme" im Raum bereits behandelt wurden.
Na, dann lasse ich die bestellten einfach stehen und kaufe (wenn wieder Geld da ist - nächsten Monat) dann lieber noch einen Packen Absorber. Dafür habe ich mir eine dünne Holzplatte wie von einer Scrankwand sägen lassen. 120 * 180. Da klebe ich sie auf und stelle sie mir an die Rückwand meines Raumes.


Wenns "nur" um Flatterchaos geht, die kriegst mit wenig Aufwand unter Kontrolle. Hören sich schlimmer an als sie sind:D Das sind Reflexionen die sich zwischen paralellen Wänden aufschaukeln können.
Das ist mir bekannt.
Du brauchst nur einen dieser vier oder mehr Punkte an den Wänden zu finden und zu absorbieren oder abzulenken. Somit ist das Feedback unterbrochen, und das Flatterecho weg.
Ah, okay, danke!

Apropo "Spiegeltrick". Um sich das mal Bildlich vorzustellen, stell dir vor, alle Wände sind Spiegel, Decke und Boden auch. Egal wo du hinschaust, wirst du dein Spiegelbild sehen. Das ist OK. Nicht gut ist es, wenn du irgendwo das Spiegelbild des Spiegelbilds Spiegelbild siehst, sone Endlosschleife. Das wäre dann das Flatterchaos
Interessant! Danke!


;)

Die Gesangsaufnahmen setzen hauptsächlich voraus, dass keine Resonanzen im Raum sind. Natürlich klingen unterschiedliche Räume in der Aufnahme unterschiedlich, aber solange da keine störenden Resonanzen sind, finde ich das Geschmacksache, wie der Raum klingt.
Für Gesangsaufnahmen habe ich schon eine Lösung gefunden. Die Werkstatt meines Vaters mache ich mit Zudecken und Wolldecken so dicht, dass die Resonanzen auf ein mimimum reduziert werden. Funktioniert ganz gut.


Nicht so beim Mischen. Da ist eine Raumsymmetrie sehr wichtig.
Symmetrie im physischen Sinne werde ich hier nicht hin bekommen. Aber vielleicht schaffe ich es, den Raum mit kleinem Budget so hin zu kriegen, dass er sich besser eignet und ich das Zeug nicht so verbaue, dass ich es wenn nötig auch mit umziehen kann.


Danke für Deine Hilfe!
 
Aber wenn ich mir das so ansehe hier:


Dann haben die im Rücken immer Diffusoren sitzen. Nachdem ich die Diffusoren schon hier habe und mir Absorber erst bestellen müsste, werde ich die Diffusoren mal auf die Platte kleben, die ich für die Rückwand vorgesehen habe. Zur Not kann ich diese ja umstellen, denn sie soll nicht fest montiert werden, da sie vor einem Schrank steht.
 
Danke dir für die Kekse:) :mampf:

Ja, im Rücken machen sich Diffusoren sehr gut.

Ich hab mir die von dir verlinkten Diffusoren mal angeschaut. Also mMn ist das mehr Absorber als Diffusor. Von der Form her siehts wie ein Diffusor aus, jedoch das geschäumte Polystyrol dürfte mehr schlucken als reflektieren. Ein Diffusor sollte "Schallhart" sein und nicht porös. Klar wirds als Diffusor verkauft. Denke jedoch, das ist mehr ein Verkaufsargument, als tatsächlich diffus wirksam..
Mein Kollege hatte vermutlich die selben Dinger an seiner Rückwand, bevor wir Diffusoren Marke Eigenbau montiert haben. Als wir die Dinger runtergenommen haben, haben wir kaum Unterschede gemerkt, nur dass der Raum etwas dumpfer klang als ohne...
 
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Also mMn ist das mehr Absorber als Diffusor.
korrekt und es ist immer wieder verwunderlich, was bei Händlern alles so fehldeklariert wird. Man hat den Eindruck, dass sie selber nicht wissen, was sie da verkaufen.

Diese Schaumstoffteile und Polystrolplatten sind nur für sehr hohe Frequenzen schallhart genug. Weiches Polystyrol muss man mit Epoxy nachhärten, wenn sie wirken sollen. Anders als bei Luftwirbel- und Wasserdiffusoren, die das Material einfach zerstreuen sollen, brauchen akustische Diffusoren harte Reflektionen, um zu arbeiten. Die reflektierenden Flächen müssen auch gerade zueinander stehen, weil sonst die ureigene Funktion wieder konterkariert wird. Ich sage das, weil auf der gleichen Seite u.a. (Irgend)-"Wie-Kustik" Systeme angeboten werden, bei denen die Dornen schräg stehen.
 
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