Podcast automatisiert normalisieren

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DeerMo
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Liebe Community,

ich habe ein Recording-Problem, bei dem ich um ein paar Tipps bitten möchte. Ich experimentiere aktuell in einem Podcast-Setting mit zwei Sprechern (jeder eigenes Mikro). Als Mikrofon kommt das Rode NT-1A Großmembran-Kondensatormikrofon an einem Focusrite Scarlett 2i4 zum Einsatz. Ich pegele den Gain vorher so ein, dass es auch beim Lachen nicht zu Übersteuerungen kommt. Die Aufnahme mache ich in Logic Pro X.

Nun soll das Endergebnis gem. Spezifikation ca. -16 bis -19 LUFS erreichen und der LU Range < 8 sein. Ich habe mich diesbezüglich schon durch verschiedene Tutorials gekämpft, scheitere aber weiterhin insb. am Range (d.h. ich habe starke Lautstärkeschwankungen).

In der Effekt-Chain eines einzelnen Kanals habe ich insb. einen Kompressor mit den Einstellungen: "Platinum Digital", Thres. -20, Ratio 3:1, Verstärker +5db, Knee 1,0, Attack 15ms, Release 50ms. Dazu noch der Limited bei -5db aktiviert. Auf dem Master habe ich nur einen Limiter.

Habt ihr Empfehlungen, wie ich einen geringeren LU Range erreichen kann? Braucht ihr ggf. weitere Infos um die Frage zu beantworten?

Vielen Dank und viele Grüße,
Moritz
 
Eigenschaft
 
Der Platinum Kompressor ist schon ok, kaum färbend. Aber einfach nur die Einstellungen bringen uns hier wenig. Wir kennen den Pegel deines Audiosignals nicht. Wenn das dauerhaft unter -20db liegt, dann komprimiert da nix. Wenn es dauerhaft an die 0db grenzt, wird auch dauerhaft komprimiert.

Ich glaub als Ausgangssituation würde ich auf den einzelnen Kanälen einen Kompressor so einstellen, dass er die lautesten Stellen ordentlich komprimiert, um den Dynamikumfang schon mal ein wenig zu reduzieren. Dann – sofern keine anderen Medien dabei sind – auf der Stereosumme oder auf dem Sprecher-Aux-Kanal einen weiteren Kompressor mit niedrigem Threshold und niedriger Ratio, um das ganze noch ein wenig zu festigen. Mit dem Limiter den Master dann auf den gewünschten Pegel anheben. Das als Basis nehmen und ein wenig verfeinern und optimieren.

Mach dir nicht zu viel Kopf, diese Werte genau zu erreichen. Sämtliche Plattformen, auf denen du veröffentlichen könntest, haben inzwischen Loudness Normalization, d.h. sie passen die Loudness eh auf einen bestimmten Pegel an.
 
Joar, mehr und vor allem gezieltere Kompression. :)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Ich habe euch mal den nicht-vergrößerten Ausschnitt aus einer Tonspur hochgeladen. Wie man daran vermutlich sieht, bin ich eher vorsichtig und versuche Übersteuerungen zu vermeiden.
Spur1.png Spur 2.png

Ich habe es jetzt mal so gemacht, wie von euch empfohlen. Zwei Sprecherkanäle auf einen Sprecher-Master gruppiert. Jeder Sprecher hat einen individuellen EQ und Compressor (Thres -20, Ratio 8:1, keine Verstärkung). Auf dem Sprecher-Master liegt dann ein Compressor mit Thres. -30, 3:1, auch ohne Verstärkung. Danach ein Adaptive Limiter auch mit 0 dB Gain und 0 dB Output Level (Lookahead 5 ms). Jeder Kanal liegt auf 0 dB. Das ganze geht dann mit Musik auf einen Master, an dessen Ende erneut ein Limiter hängt.

Dabei ist mir noch nicht ganz klar: Verstärkt der Limiter das Signal auch, oder begrenzt er es nur nach oben? Auf verschiedenen Webseiten finden sich dazu widersprüchliche Infos. Denn das Ausgangssignal ist nun bei fast 0 dB.
Und: Habe ich eure Empfehlungen so halbwegs umgesetzt, oder sind die Einstellungen noch zu wenig extrem? (ich habe wenig Kompressor-Erfahrungen)

Danke euch und viele Grüße!
Moritz
 
Denn das Ausgangssignal ist nun bei fast 0 dB.

Das verwirrt mich. Du erhöhst weder im Kompressor noch im Limiter die Lautstärke und bis trotzdem mit dem Signal bei 0dB? Meinst du im Master-Bus? Dann müsstest du die Track-Fader runterziehen, um nicht ins Clipping zu geraten.
 
Solang du mit dem Limiter nicht den Gain erhöhst, begrenzt er nur.
Ok, ich glaube ich habe meine Verwirrung lösen können. In Logic Pro X gibt es den Limiter und den Adaptive Limiter, und ich hatte aus versehen den zweiten aktiviert.

Das verwirrt mich. Du erhöhst weder im Kompressor noch im Limiter die Lautstärke und bis trotzdem mit dem Signal bei 0dB? Meinst du im Master-Bus? Dann müsstest du die Track-Fader runterziehen, um nicht ins Clipping zu geraten.
Ich denke, das hat auch was mit dem Adaptive Limiter zu tun, der ja letztlich doch die Lautstärke erhöht.

Ich habe es jetzt so gelöst, dass ich auf den Sprecher-Aux einen Limiter mit Gain +2 und Output Level -2 gelegt habe. Auf dem endgültigen Mix (mit Musik) liegt dann der Adaptive Limiter, der das Signal auf ca. -2 dB bringt. Ich habe das Gefühl, dass ich so meinem Ziel relativ nahe gekommen bin. Gibt es denn Schritte in der Signalverarbeitung, die eher ungeschickt gelöst sind (z.B. Gain an der falschen "Stelle")?
 
Mir fällt gerade ein: kennst du Auphonic? Das ist ein Web-Dienst für die Post Production von Audio. Der deutsche Podcast Guru Tim Pritlove zum Beispiel jagt jeden seiner Podcasts durch Auphonic.
 
Danke für den Tipp mit Auphonic, das sieht auch ganz gut aus und ich werde es mir mal anschauen. Meine Motivation war primär das selber zu lösen, aber ggf. kann so ein Tool ja auch helfen. Danke!
 

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