Probleme mit der Stimme – Überschlagen der Töne

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Bruni
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Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, um mich mit einer Frage an euch zu wenden. Ich weiß, dass es hier schon ähnliche Themen gibt, bisher habe ich allerdings noch keine mehr oder weniger eindeutige Antwort finden können.
Und zwar:

Ich mache seit längerem eigene Musik und veröffentliche diese im Internet. Ich habe keinen Gesangsunterricht genommen, allerdings wurde das schon gedacht (Unter anderem deshalb, weil sich bei mir nach dem vielen Singen ein Vibrato gebildet hat, welches ich nicht erzwinge und sich das alles auch sehr gut anfühlt).
Nun habe ich im Dezember des letzten Jahres beschlossen, dass ich gerne weiterkommen würde und mich deswegen auf die Suche nach einer Band begeben.
Tatsächlich haben sich schnell Leute gefunden, die gern mit mir Musik machen wollten und wollen.
Ich habe dort bisher 3 oder 4 mal geprobt (einmal wöchentlich, je 2 Stunden). Auf jeden Fall habe ich dann irgendwann bemerkt, dass meine Stimme nicht mehr so gut in Form war wie bisher. Zunächst habe ich es nur beim Sprechen bemerkt, da war sie manchmal plötzlich weg und ich dachte: Oh, nein, werd ich jetzt etwa krank? Es war nicht unmittelbar nach einer Probe, sondern erst etwas später, weshalb ich das erstmal nicht damit in Verbindung gebracht habe.
Die Sache ist: Ich hatte ja zuvor keinerlei Erfahrung mit so einer Probe. Bisher hatte ich immer alles im "Homestudio" aufgenommen, da herrschen natürlich andere Bedingungen. Ich habe bemerkt, dass ich bei den Proben sehr laut sein muss, wobei ich behaupten möchte, auch bei meinen Aufnahmen zu Hause nicht gerade leise zu singen. Aber im Proberaum kam ich dann manchmal meines Erachtens nach kaum gegen die Instrumente an. Aus der Band hat das niemand angesprochen, sie schienen mich gut zu hören, ich selbst hätte mich aber gern besser gehört, weshalb ich natürlich lauter wurde.
Bei einer dieser Proben habe ich dann bemerkt, dass sich meine Stimme manchmal etwas "überschlagen" hat, ohne, dass ich die Kontrolle darüber hatte. So etwas war mir tatsächlich noch nie zuvor passiert.
Falls ihr euch fragt: Es ist auch nicht so, dass ich jetzt irgendwelche Hemmungen hätte oder besonders gut sein will, meine Bandkollegen sind sehr locker und wir gehen das alles ohne großen Druck und Stress an.
Auf jeden Fall wollte ich dann einmal eine Probe mit einer anderen Band machen, die mich ebenfalls eingeladen hatte. Meine Stimme fühlte sich schon etwas angeschlagen an, aber ich wollte dieses Treffen unbedingt, einfach, um mal den Vergleich zu haben. Was ich dort bemerkt habe: Ich konnte mich um einiges besser hören.
Trotz alle dem kamen nach dieser Probe (die auch um einiges mehr als 2 Stunden dauerte) die richtigen Probleme. Zunächst fühlte ich einen Kloß im Hals, wenig später so etwas wie Atemnot (es war nicht so, dass ich keuchte oder nach Luft schnappte, einfach dieses Gefühl, dass alles schwerer wurde ...) Das ging dann einige Tage lang so. Ich inhalierte Kamille und Salz und lutschte Hustenbonbons, das Inhalieren half mir auch etwas. Aber: Meine Stimme ist seit dem einfach nicht mehr so wie sie mal war. Das seltsame: Nur ich empfinde das so, Außenstehende, die täglich mit mir zu tun haben (meine Eltern, Ärzte wohlbemerkt) hören keinerlei Veränderungen in meiner Stimme, also keine Heiserkeit!
Wenn ich die Stimme aufnehme, höre ich das auch nicht!
Aber es ist plötzlich so anstrengend zu sprechen und zu singen. Manchmal denke ich einen Fremdkörper im Hals zu haben, manchmal brennt er einfach nur. Ich habe Mühe etwas auszusprechen, hin und wieder vernehme ich dabei ein "Knarren" in der Stimme. Das Problem: Ich habe bereits zwei Proben abgesagt und morgen wäre die nächste. Ich habe vorhin versucht zu singen, aber es ist, als wäre da ein Wiederstand und mein Kehlkopf ein Fremdkörper, der mich dabei beeinträchtigt. Ich wollte morgen zu der Probe gehen, weil ich mir selbst so blöd vorkomme ständig abzusagen. Ich möchte ja Musik machen! Deswegen bin ich schon ganz deprimiert, habe aber Angst, dass ich alles nur noch schlimmer mache.
Natürlich muss ich auf kurz oder lang zu einem Arzt gehen, eine Ferndiagnose ist ja nur bedingt möglich. Allerdings frage ich mich, ob jemand von euch schon einmal ähnliches erlebt hat und mir vielleicht sagen kann, was es sein KÖNNTE und zu welchem Arzt ich da am besten gehen sollte.
Ich möchte hier noch mal betonen: Ich bin nicht heiser! Das ist das seltsame. Bei meinen Suchen im Internet habe ich ständig nur gelesen, dass bei allen möglichen Erkranken in dem Bereich auch Heiserkeit vorkommt.

Ach, noch etwas: Ich hatte vor jetzt auch Gesangsunterricht zu nehmen, da das Livesingen ganz andere Herausforderungen bereithält. Allerdings kann ich in diesem Zustand ja auch keinen Unterricht nehmen. :(
Es wäre so traurig für mich, wenn ich die Band jetzt schon wieder verlassen müsste, sie wollen ja aber auch weiter kommen und können nicht ständig auf mich warten!
Verzwickte Situation. Über Ratschläge wäre ich deswegen mehr als nur dankbar.
 
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Hallo und willkommen,

sorry: ich habe nicht den ganzen Text gelesen, denn er ist ja recht ausführlich. Ich verstehe es zusammengefasst so, dass deine Stimme während der Probe mit Band 1 angeschlagen war. Bei Band 2 nicht, aber dafür hinterher bzw seitdem.

Ich mache seit längerem eigene Musik und veröffentliche diese im Internet.

Es wäre schön, wenn du uns hierzu einen Link spendieren würdest, damit wir ungefähr wissen, was die Ausgangsbasis war.

Bis dahin kann man erstmal nur spekulieren.

BAND 1: Spielt eventuell zu laut oder hat eine Anlage, die deine Stimme nicht ausreichend verstärkt. Also fängst du an zu drücken und schreien (dadurch auch das Überschlagen), was zur Erschöpfung führt und auch nicht so gut klingt.

BAND 2: Spielt leiser und/oder hat eine ordentlich Anlage, mit der du dich gut gehört hast. Das hat dir so einen Spaß gemacht, dass du das erstmal gleich zwei Stunden lang euphorisch durchgeprügelt hast.

Fazit: Unabhängig von den Bands und der Lautstärke hast du dich mit Sicherheit auch ganz allgemein übernommen. Praktisch von 0 auf 100. Das ist ähnlich wie ein Muskelkater. Die ersten Runden tun weh.

Tipps: Erstmal Pause machen, bis die Stimme wieder okay ist. Bemühe dich danach bei den Proben erstmal, nicht lauter zu singen als sonst und eher die band zum leiser spieln zu bewegen. Das wird deine Band erstmal nerven, aber da müssen sie durch. Nach und nach den Einsatz steigern.
 
dein Körper will dir (!) was sagen (deswegen hören es die anderen nicht) und du hast jetzt zusätzlich einen Knoten im Kopf... mental.
Der Warnschuss kommt aber wohl recht früh, also keine Panik.
Mit dem Unterricht hast du zumindest gedanklich schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
(daheim kannst du deinem Arbeits-Rhythmus folgen, für die Band brauchst du einen Trainer)
Ernstnehmen ist auf jedenfall angesagt - ist erstmal ein Schaden da, kann's richtig hartnäckig werden.
Zwischen den Zeilen liest es sich so, dass du mit den Leuten gut klarkommst.
Sprich es an und baut die Sache gemeinsam auf (wie Antipasti vorschlägt).
 
Noch eine Stimme dafür, mit den Leuten zu reden. Nachdem Du Dir eingehend und ehrlich überlegt hast, wie Du musikalisch weitermachen willst. Wenn Du sonst gut mit denen klar kommst, müsst Ihr herausfinden, woher die Probleme kommen (sich nicht hören ist dabei recht wahrscheinlich). MIr gibt zu denken, dass Du bei einer anderen Band vorbeigeschaut hast, das ist aber nur ein vages Gefühl.

Und wenn Du zu einem Arzt gehst, wäre ein Phoniater geschickt.
 
Natürlich kann man dir an dieser Stelle nicht raten, nicht mal eine ärztliche Meinung einzuholen. ;)

Und: Als ich das erste Mal in einer Band gesungen habe, hatte ich ähnliche Probleme. Das ist erstmal einfach ein Belastungsniveau, das du so nicht gewohnt bist. Da ist es normal, dass es schonmal weh tut und zu macht, wenn du dich übernommen hast. Was nutzt du denn für ein Equipment? Für mich haben im Bandkontext ein gutes Mikro, das zu dir passt (!!!) und ein ordentlicher Monitor Welten eröffnet, sowohl in der Belastungskontrolle als auch in den Variationsmöglichkeiten. Ist ja geil, wenn man sich plötzlich hört, obwohl man nicht mal „am Anschlag“ ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Symptomen, die du beschreibst - Kloß im Hals, Mühsamkeit, knarren, überschlagen der Stimme, Unkontrollierbarkeit - würde ich dir als erstes raten, zu einem Phoniater zu gehen und das abzuklären.
Dann wird dir ggf Logopädie verschrieben und parallel dazu kannst du Gesangsunterricht nehmen bei jemandem, der oder die sich mit Stimmbildung im Grenzbereich zur Logopädie gut auskennt. Also nicht jemand, der sich ans Klavier setzt und sagt: "sing lauter".

Bei dem, was du beschreibst würde ich eine Form stimmlicher Überanstrengung vermuten. Du hattest auf einmal ganz andere Bedingungen bei den Proben als du es gewohnt warst. Und du singst ohne erlernte Technik, also vermutlich auch ohne richtige Atemverbindung.
 
Was ich mich bei dem ganzen frage ist, wird der Gesang bei den Bandproben nun verstärkt, also singst du mit Mikro, oder nicht?
Falls nicht, würde ich unbedingt den Gesang verstärken, dann kannst du entspannter und mit weniger Atemdruck singen. Sollte bereits verstärkt werden, kann man am Mischpult ja die Lautstärken ändern, also Instrumente (falls die ebenfalls verstärkt werden) leiser stellen und Gesang lauter.

Das alles ersetzt aber nicht den Besuch bei einem HNO-Arzt, der den Kehlkopf mal gründlich untersucht, denn es scheint ja schon ein relativ hartnäckiges Problem da zu sein, was man erstmal abklären sollte, bevor man weiter probt.
Gesangsunterricht ist parallel auch eine sehr gute Idee, dort kannst du lernen die Stimme auch ohne zu drücken lauter zu bekommen, mit besserer Atemanbindung und Ausnutzung der Resonanzräume.
Das ist aber eine langfristige Sache, bei der man Geduld braucht.

Singst du denn in der Band die gleichen Stücken, wie zu Hause alleine auch?
Falls nein, könnte es ja auch sein, daß du dich in für dich unbequemen oder neuen Tonlagen rum quälst.
 
Hallo,

sing bei der Probe in einer Lautstärke, bei der du dich wohlfühlst und keine Probleme hast und warte auf die Reaktion deiner Mitmusiker. Vermutlich wirst du den Gesang als zu leise empfinden und dann wird es spannend.

Wenn deinen Mitmusikern der zu leise Gesang egal ist, habt ihr als Band ein Problem. Das kann man auch gern verallgemeinern und auf alle anderen Instrumente ausweiten. Wenn es in der Band egal ist, ob man einen schlecht hört, ist die Band kein Team und jeglicher Verbleib reine Zeitverschwendung.

Beste Grüße

erniecaster
 
oder könnte es vielleicht sein, dass das Monitoring für dich ungünstig ist? Möglicherweise hören die anderen dich besser als du dich selbst ...
 
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Bei BAND 1 könnte das Problem auch an der Frequenzaufteilung (nicht zwangsläufig an der Lautstärke) liegen: Wenn Gitarre oder Keyboard im selben Frequenzbereich wie deine Stimme liegen, hörst du sie nicht mehr so definiert im Gesamtmix raus. Einfach mal mit EQ am Mischpult bzw. Amp experimentieren.

Wenn auch das nichts hilft, würde ich, wie schon lil erwähnt hat, etwas am Monitoring ändern. Ich persönlich habe deshalb auch bei der Probe auf InEar gewechselt. Ich hatte seitdem nie wieder Probleme, mich selbst nicht rauszuhören und zu laut bzw. zu leise zu hören. Kann ich mit den In Ears ja für mich selbst regeln, wie ich will, unabhängig davon, was die anderen Bandkollegen hören wollen.

Es ist normal, dass man die lauter singt und in Folge dessen die Stimme überanstrengt, wenn man sich selbst nicht gut oder zu leise hört. Kenne ich von mir selbst zur Genüge.

Gesangsunterricht würde ich aber trotzdem besuchen, ein Gesangslehrer hört ja was mit deiner Stimme los ist und kann dir Tipps geben, wie du die Probleme in Griff bekommst oder die Stimme schneller regenerieren kannst.
Oder er schickt dich im schlimmsten Fall zum Arzt.
 

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