Probleme mit Zischlauten

  • Ersteller Mixtour
  • Erstellt am
Mixtour
Mixtour
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.01.24
Registriert
05.02.12
Beiträge
252
Kekse
0
Ort
Ebersberg
Liebe Gemeinde,

wir hatten am Samstag große Probleme mit unserer PA in einem Saal.
Wir nutzen den X32 als Mischer und die EV Evolve als Lautsprecher, als Micro verwenden wir die EV ND96.

Bei fast allen Micros hatten wir das Problem das die Zischlaute extrem auffällig waren. Wie auch das "S".
Welche Möglichkeiten würde es hierfür geben um dies zu vermeiden?
Gibt es auch beim Einstellen der Micros Tips für eine bessere Verständlichkeit?

Vielen Dank bereits vorab.

Gruß
Cheesy
 
Ich persönlich kenne die EV ND 96 nicht, verwende aber für Sprachmikros (und bei Rappern/SängerInnen mit starken S-Lauten ebenfalls) gerne externe Windscreens als zusätzlichen Popschutz.
the t.bone Windscreen WS60

Das hilft auch bei S-Lauten, zumindest beim Windanteil der S-Laute.
Ansonsten sind die Mikros ja schon in den oberen Höhen unempfindlich durch ihren Frequenzgang.
Trotzdem kann es sein, dass bei der Lokation eine gewisse Überbetonung/Erhöhung der oberen Frequenzen stattgefunden hat.
Dann entweder auf dem Summen-EQ, oder in den einzelnen Kanälen individuell die oberen Höhen im Bereich der Zischlaute minimieren. Ich würde da bei 12000-14000 mal absenken und dann die korrekte Frequenz suchen.
Verständlicher werden die Mikros oft, wenn man zu deutliche Bässe absenkt.
 
Ansonsten sei mal erwähnt, dass bei praktisch allen CD Aufnahmen Deesser als Effekt genutzt werden. Das sieht aber glaube ich die X32 nicht vor, bin mir aber nicht sicher, ob es nicht sogar einen Deesser zum Einschleifen gäbe.

Viele Grüße
Tobias
 
ob es nicht sogar einen Deesser zum Einschleifen gäbe

Jepp, den gibt es tatsächlich. Dual DeEsser bzw. Stereo DeEsser. Kann man in jedem der 8 Effektracks verwenden. (y)

Wenns ein generelles Problem der Raumakustik ist, evtl. schmalbandig mit dem vollparametrischen EQ auf der Summe absenken. Kann man ja schön durchnotchen. Würde ich in diesem Fall einem Grafik-EQ auch vorziehen, weil man einfach noch analytischer arbeiten kann und zudem auch Frequenzen geziehlt anwählen kann, die zwischen zwei Bändern auf der Skala vom Terzband-EQ liegen. Ich würde im Falle überzeichneter Sibilanten aber eher bei 6-9k suchen, die genannten 12-14k halte ich fast für etwas hoch gegriffen. Kommt aber immer auf die konkrete Situation an.

Ein guter Tipp ist auch immer, das Vocalmic einfach mal ein paar Meter vor die Bühne an einen Punkt zu stellen, wo die PA auch wirklich vernünftig "einschlägt" (gerade bei Säulensystemen klingts ja unmittelbar vor der Bühne oft merklich anders) und dann mal das System an die Koppelgrenze zu fahren. Dann mal die ersten drei, vier Koppelfrequenzen absenken. So schmalbandig wie möglich, so breitbandig wie nötig. Eventuelle Eigenheiten des verwendeten Mikrofons dabei berücksichtigen (z.B. eine Präsenzanhebung bei 4k, diese ggfs. temporär am Channel-EQ "korrigieren"). Was bringt das? Man hat die PA und das wichtige Mikrofon schon mal aufeinander linearisiert und dabei auch die Raumresonanzen noch mitgenommen. Mit der Methode kommt man schon erstaunlich weit und sie hilft einem enorm, wenn es darum geht, die Stimme natürlich klingen zu lassen, was mir persönlich immer extrem wichtig ist. Leider reicht teilweise bei den Gigs die Zeit nicht, aber wenn ich mal dazu komme, das nach dieser Methode zu machen, ist das Ergebnis immer deutlich besser, als wenn ich rein per Musik tune oder versuche, kritische Frequenzen bei den Vocals rein nach Gehör "in Echtzeit" zu ziehen. Als Nebeneffekt hat man sich außerdem einiges an Gain before Feedback gesichert. Denn wer kennt es nicht bei Hochzeiten: XY möchte kurz etwas durchsagen, stellt sich dabei einen halben Meter vor das PA-Top, hält das Mikrofon auf Bauchnabelhöhe und von den Gästen kommt nach zwei Silben der vorwurfsvolle "Geht das nicht lauter?"-Blick. :cool:

Will man einzelne Frequenzen ausfindig machen - egal ob koppelnd oder hinsichtlich Zischlauten & Co. - und der interne RTA reicht nicht, kann ich für Android die App "Spectroid" empfehlen. Hat sogar ein Wasserfalldiagramm, damit lassen sich einige Sachen doch nochmal deutlich besser im zeitlichen Verlauf beurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hab das früher mal, in Ermangelung eines Deessers, mit Gates im Ducker Modus gemacht. Side Chain Filter so um die 5 kHz, Absenkung 5 bis 8 dB und den passenden Threshold raus suchen. übertreibt man es damit aber, hat man einen lispelnden Sprecher, weil alls S zu F werden;)
 
weil alls S zu F werden
Das ist ja fast wie beim Fönig von Walter Moers!
Aber im Ernst - die 12 bis 14 Kilo sind weit außerhalb des Problems. Fiese S-Laute liegen irgendwo zwischen 3,5 und 7 Kilo, da könnten man mal einen Blick riskieren.
Ansonsten ist die Idee mit dem problematischen Mikro im Saal und die Koppelgrenze anpeilen herrlich 70er, aber immer noch ein probates Mittel.
Ich hab eben mal am Handy (also q&d) nach einem Frequenzschrieb von besagtem Mikro geschaut und beim Überfliegen sind mir zwei Kleinigkeiten aufgefallen: EV bewirbt eine beabsichtigte Anhebung zwischen drei und fünf Kilo, in einem Review wird genau in dem Bereich von gewisser Unruhe berichtet. Vielleicht liegt genau da dein Problem - und einfach mal ein anderes Mikro auswählen könnte des Rätsels Lösung sein?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nutze vernüftiges Material, also eine ausgewogene(s) PA / Topteil und ein (am besten für die Stimme des Akteurs) passendes Mikro.
Ein Problem bei solchen Säulen ist, dass da sehr viel per DSP schöngerechnet wird, damit das überhaupt funktioniert.

Welche Mikros wurden sonst noch verwendet und bei welchen waren die S-Laute nicht überbetont?
Manchmal ist so ein SM58 doch besser. ;)
Auch so ein Puschel auf dem Mikro kann hilfreich sein.

Da es bei nach dem TS fast bei allen Quellen Probleme (bei welchen nicht?) damit gab, darf man von einem systematischen Problem ausgehen.
Falsches oder mangelhaftes EQing, fehlende oder falsche Entzerrung/Raumanpassung oder eben das Problem schon beschriebene Problem von zu viel DSP zum Ausgleich schwacher Treiber.

Das Behringer hat genügend Rechenleistung für entsprechendes EQing (4-fach vollpara. EQ pro Kanal). Diesen entsprechend in Verbindung mit dem Gehör selbst im Vorfeld nutzen.
Man könnte die Sprachkanäle auf eine Subgruppe legen und dieser dann einen GEQ oder PEQ hinzufügen, um eine generelle Bearbeitung per EQ durchzuführen.
Im Sprachkanal eben DeEsser nutzen, wenn vorhanden (ist vorhanden). Wurde schon angesprochen. Allerdings ist es immer besser so wenig wie möglich hiervon einzusetzen.

Die Tips von @SB unterschreibe ich gerne.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben