Profi-Technik: Mittel- und Ringfinger spreitzen, wie am besten üben?

Pete19
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Hallo,

also jeder richtige Profi spreitzt sowohl bei E-Gitarre, als auch Akkustik den Mittel- und Ringfinger beim Spielen IMMER... Habe mir auch verschiedene Videos von Profis angeguckt (nicht JerryC oder so), und die machen das auch alle. Mein Gitarrenlehrer hat mir erklärt, dass man damit die Tatsache ausgleicht, dass die Finger verschieden lang sind und damit die Sehnen immer unter ein wenig Spannung sind und so schneller reagieren können.
Nur leider habe ich keinen Schimmer, wie ich das wirklich effektiv trainieren kann. Wenn man immer wieder darauf achtet / Fingerübungen macht und dabei darauf achtet dauert das bestimmt Jahre, bis man das automatisch macht (ich kriege es ja manchmal nichtmal so hin)... Habe mir überlegt, ob ich vielleicht ein Gummiband um die beiden Finger spanne, so dass ich sie beim Spielen auseinanderspreitzen MUSS, so würde man dann vielleicht nach einem halben Jahr, wenn man dann wieder ohne spielt, automatisch mit gespreitzten Fingern spielen. Aber ich weiss nicht, das Wahre ist das auch irgendwie nicht.

Habt ihr eine Idee, wie man das trainieren kann?

Mit freundlichen Grüßen,

Pete
 
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Hallo Peter19,

ich hoffe ich verstehe das mit dem spreizen jetzt richtig.
Wenn alle vier Finger auf einer Saite je auf einem Bund sind, meinst du dann die "Lücke" zw. den Knöcheln/mittleres Gelenk der Finger?

Dieses Prinzip kenne ich von Scott Tennant aus dem Buch "Pumpin Nylon".
Er sagt dazu das die Finger (nicht nur Mittel- und Ringfinger) dadurch unabhängiger agieren können.

Tennant achtet nicht auf eine bewußte Spreizung sondern er gibt den Tipp darauf zu schauen WO die vier Finger die Saite berühren, dann kommt das mit dem spreizen automatisch:
Mit der Fingerkuppe die Saite runterdrücken dürfte ja jedem klar sein.
Er geht noch einen Schritt weiter und sagt dazu das die Finger nicht genau senkrecht auf die Saite treffen sondern kleiner Finger und Ringfinger ganz leicht rechts außen (wenn du von oben draufschaust), Mittel- und Zeigefinger ganz leicht links außen.

Er gibt keine spezielle Übung dazu an außer stinknormale Fingerübungen. In diesem Thread hier hatte ich mal eine Übung von ihm beschrieben, da hatte er kurz vorher das mit dem aufsetzten erklärt: https://www.musiker-board.de/vb/gitarren-anf-nger/250686-bungen.html (mußt ein bisserl runterscrollen bis zu meinem post).

Kannst du aber beliebig mit jeder Fingerübung machen solange du halt darauf achtest wie du die Saite berührst.

So, ich hoffe ich hatte deinen post richtig verstanden und war jetzt nicht total off-topic:redface:

Greetz gitisfun
 
Ja, das ist genau das, was ich meinte. Danke schonmal für den Tipp!

Die Sache ist nur, dass man das ja dann auch in der Luft machen soll, also wenn die Finger nicht auf einem Bund aufliegen. Mein Gitarrenlehrer macht das ganz automatisch, die Finger sind bei ihm immer gespreitzt.

Also na gut, ich denke schon dass auch das mit der Zeit kommen wird.

Kennt jemand vielleicht noch andere Übungen, die das Erlernen beschleunigen könnten?
 
Ich finde, dass sich für solche Sachen die Spinne oder die Petrucci-Übung (https://www.musiker-board.de/vb/faq...chneller-eine-bungsanleitung-zwei-teilen.html) recht gut eignen.

Wenn du was "praxisnäheres" haben willst, würde ich mir einfach Läufe aus 3NPS-Scales bauen, bei denen ich den Ring- und den kleinen Finger häufig einsetze. Ein paar Anregungen für 3NPS-Übungen findest du hier:
https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/134571-spieltechnik-speed-building-mit-3nps-scales.html

Allerdings sollte man, wenn es um die Fingerhaltung geht, diese Übungen betont langsam spielen. Also vergiss' für den Moment, dass es bei den Dingern auch um Speed-Building geht. Konzentriere dich ganz auf die Bewegung und achte, wie gitisfun schon so anschaulich beschrieben hat, auf deine Finger.

Nach meiner Erfahrung kann man sich bestimmte Haltungen oder Bewegungsläufe nur antrainieren, indem man sie immer und immer wieder LANGSAM und bewusst übt. Irgendwann haben Muskeln und Gehirn die Bewegung so verinnerlicht, dass sie automatisiert abläuft.

Diesen "Verinnerlichungsprozess" kann man ein wenig unterstützen, indem man seine Übungs-Zeiten mit einer entsprechenden Übung, die man EXTRA LANGSAM und SEHR SAUBER spielt, abschliesst. Offenbar merkt sich das Gehirn solche "letzten Eindrücke" besonders gut.
 
Hi,
probiere doch mal, Dich mit den Rock´n Roll-Griffen an die Geschichte ranzuarbeiten. Ich glaube, daß in den Lehrbüchern der RnR absichtlich ziemlich am Anfang drankommt. Das dehnt die Hand und stärkt den kleinen Finger ungemein. Wenn Du den kleinen Finger aufsetzt, neigt sich der Ringfinger ganz automatisch.
Wenn Du im 7. Bund anfängst, hält sich der Schmerz in Grenzen. ;-)

Also:
---------------------------
---------------------------
---------------------------
-9--9--11-9--12--9--11--9-
-7--7---7--7--7---7--7---7-

Auch, wenn ich selbt das manchmal vergesse: Die hand kann und muß ganz locker sein! Es soll auch im Unterarm nicht ziepen.
Mach auch keine Gewaltübung daraus; immer mal wieder probieren, dann wird das.

Grüße
Angelika
 
du könntest ein paar 3-notes-per-string skalen spielen. speziell in den tieferen bünden muss man die finger ordentlich spreizen, das ist bestimmt ein gutes training.
 
du könntest ein paar 3-notes-per-string skalen spielen. speziell in den tieferen bünden muss man die finger ordentlich spreizen, das ist bestimmt ein gutes training.

Wieso 3 notes? Gerade hier sind die 4 notes per string Skalen ideal. Wenn die sitzen, hast du keine Probleme mehr mit deinen Fingern.
 
du könntest ein paar 3-notes-per-string skalen spielen. speziell in den tieferen bünden muss man die finger ordentlich spreizen, das ist bestimmt ein gutes training.

Ich glaube wir kommen vom Thema ab. Es geht nicht darum, dass ich die Finger nicht genug auseinanderbekomme, um andere Bünde zu erreichen. Es geht nur um den Mittel- und Ringfinger. Die beiden müssen auseinander sein, die anderen können (beliebig - so dass man die Bünde natürlich noch gut trifft) nah zusammen sein.

Ich habe heute mit meinem Gitarrenlehrer darüber gesprochen, und er meinte, dass die Methode von Gitisfun (2. Beitrag in diesem Threat) nicht empfehlenswert ist... Leider alles sehr schwer zu erklären, aber dafür gibts Fotoapperate...

Hand.jpg

Also Mittel- und Ringfinger sind deutlich mehr gespreizt als die anderen Finger.

So sollte es aussehen - und das immer (ich kriegs ja fast nichmal hin, wenn ich die Finger nur auflege und nicht spiele). Mir ist schon klar, dass es soetwas zu lernen und zu automatisieren Ewigkeiten dauern kann. Ich suche nur nach der besten Übung, um die Ewigkeit zu verkürzen :D
 
Ähm? Dein Bild zeigt doch genau das was ich oben beschrieben habe???
Ich bin verwirrt...

greetz gitisfun
 
Ähm? Dein Bild zeigt doch genau das was ich oben beschrieben habe???
Ich bin verwirrt...

Oh ja, stimmt ;) Habe ich falsch verstanden... Total falsch verstanden wie ich gerade merke.
Also darauf achten, dass die Finger die Saite nicht direkt senkrecht mit der Fingerspitze berühren, sondern wie oben beschrieben... Ja das ist schonmal ein brauchbarer Tipp, wie man sich das Lernen ein bisschen übersichtlicher machen kann. Danke ;)

Hat jemand noch mehr Vorschläge?
 
Also ich wollt noch was allgemeines dazu sagen:

Es geht doch nicht darum, dass man jetzt die Finger so oder so spreizt,

sondern:::

dass man mit der Fingerkuppe die Saite möglichst nah am Bund mit der gerade notwendigen Kraft herunter drückt.

Daraus ergibt sich je nach Bund Position automatisch ein Spreizen (je nach Hand Grösse auch verschieden).
Also man man muss das korrekte Treffen der Bünde üben, denn das gibt den Ton (Musik) und nicht das Spreizen.

Gruß
 

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