Progressive Rock - brauche Hilfe beim Mastering!

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Hi,
ich habe vor kurzem einen Song fertiggestellt. Die Gitarren und den Bass nehme ich über ein Audiointerface am PC auf, das Schlagzeug erstelle ich mühevoll per Midieingabe (Software: Superior Drummer 2) und die Keyboard Parts spiele ich per Midi-Keyboard ein.

Vom Recording, über den Mix bis zum Mastering übernehme ich alles selber, deshalb brauche ich oft mal ne objektive Meinung von Anderen. Es geht mir jetzt ausschließlich um die Klangqualität. Das Ganze soll sich möglichst so anhören, als würde es eine richtige Band spielen und es soll CD Qualität haben.

Was mich persönlich bisher noch nicht so ganz überzeugt an dem Mix:
Ich arbeite gerade daran, das Schlagzeug und auch den gesamten Mix möglichst "fett" klingen zu lassen. Dazu benutze ich sehr hart eingestellte Kompressoren, allerdings fliegt mir da oft auch die Snare einfach weg an manchen Stellen oder die Becken "flattern" und das darf natürlich nicht sein.

Naja hier erstmal der Link zum Song:
http://www9.zippyshare.com/v/68864948/file.html

Hört ihn euch mal an und sagt mir, was ihr noch klanglich verändern würdet. Das ist jetzt bereits der fertig gemasterte Track als Mp3.
 
Eigenschaft
 
hey,

Der Bass ist untenrum ein wenig schwummerig... deine Synthies sind zu trocken.. besonders der, der nach dem Intro einsetzt... mit Hall könntest du ihn auch etwas im Mix "nach hinten" drücken, was gut tun würde.
Deine verzerrten Rhythmusgitarren können auch breiter und leiser (insgesamt schon deutlich leiser, dafür die Präsenz etwas anheben bei ~7khz. Dann kannst du sie um einiges leiser machen und sie sind immernoch gut hörbar) . Bei der Lead Gitarre um 4 Minuten rum find ich den Effektanteil zu Groß.

Insgesamt is das größte Problem, dass sich die Elemente alle ziemlich gegenseitig bekämpfen sobald viel auf einmal spielt. Da hast du letzendlich die Möglichkeit mehr mit Tiefenstaffelung, den Pannings und vor allem auch der frequenztechnischen Beschneidung/Spezialisierung zu arbeiten. Keine Hemmung auch bei Synthies untenrum mal relativ viel wegzunehmen!

Achja.. die Toms sind auch einen tick dumpf. Grade am Anfang mit dem Tomrhythmus kannste dir super Sachen von Porcupine Tree als Vergleich anhören.

Ich hab mir jetz auch mal die Mühe gemacht soviele Dinge anzumerken, weil ich dein Werk wirklich super finde. Mach am Sound noch nen bischen was und das Ergebnis wird sehr beeindruckend.

Schönes Wochenende,
phil
 
hey,

Der Bass ist untenrum ein wenig schwummerig... deine Synthies sind zu trocken.. besonders der, der nach dem Intro einsetzt... mit Hall könntest du ihn auch etwas im Mix "nach hinten" drücken, was gut tun würde.
Deine verzerrten Rhythmusgitarren können auch breiter und leiser (insgesamt schon deutlich leiser, dafür die Präsenz etwas anheben bei ~7khz. Dann kannst du sie um einiges leiser machen und sie sind immernoch gut hörbar) . Bei der Lead Gitarre um 4 Minuten rum find ich den Effektanteil zu Groß.

Insgesamt is das größte Problem, dass sich die Elemente alle ziemlich gegenseitig bekämpfen sobald viel auf einmal spielt. Da hast du letzendlich die Möglichkeit mehr mit Tiefenstaffelung, den Pannings und vor allem auch der frequenztechnischen Beschneidung/Spezialisierung zu arbeiten. Keine Hemmung auch bei Synthies untenrum mal relativ viel wegzunehmen!

Achja.. die Toms sind auch einen tick dumpf. Grade am Anfang mit dem Tomrhythmus kannste dir super Sachen von Porcupine Tree als Vergleich anhören.

Ich hab mir jetz auch mal die Mühe gemacht soviele Dinge anzumerken, weil ich dein Werk wirklich super finde. Mach am Sound noch nen bischen was und das Ergebnis wird sehr beeindruckend.

Schönes Wochenende,
phil
Also erstmal vielen Dank für deine wirklich sehr ausführliche und hilfreiche Antwort! Ich gehe mal deine Kritikpunkte der Reihe nach durch.

"Der Bass ist untenrum ein wenig schwummerig"
Folgende Elemente könnten daran beteiligt sein:
Drums (Kick und Toms, der Rest ist gecuttet) ab ~40Hz
Bass Gitarre ab ~80Hz
Synths sind alle gecuttet, tiefste Frequenzen ab ~180-200Hz
Gitarren sind auch gecuttet, da ist nichts unter 150Hz

Sollte eigentlich recht sauber sein der tieffrequente Bereich, ich vermute aber, dass meine Bassgitarre an dem sehr schwammigen Bassklang Schuld ist, da sie sehr billig war und wirklich keinen besonders klaren Bassklang abgibt. Wie es aussieht kann ich da leider nichts dran ändern..

"deine Synthies sind zu trocken.. besonders der, der nach dem Intro einsetzt... mit Hall könntest du ihn auch etwas im Mix "nach hinten" drücken, was gut tun würde"
Auf den Synths liegt bereits ein Reverb, allerdings habe ich den auf ein Minimum zurückgeschraubt, weil ich einen sehr präzisen und präsenten Sound haben möchte, wie man ihn z.B. von Dream Theater kennt. Meinst du ich sollte dennoch mehr Raum hinzugeben? Kann ich den gewünschten Klang vielleicht durch andere Tricks verstärken?


"Deine verzerrten Rhythmusgitarren können auch breiter und leiser (insgesamt schon deutlich leiser, dafür die Präsenz etwas anheben bei ~7khz. Dann kannst du sie um einiges leiser machen und sie sind immernoch gut hörbar) . Bei der Lead Gitarre um 4 Minuten rum find ich den Effektanteil zu Groß."
Ok, zur Information ich nutze folgendes Panning für Rhytmusgitarren: 80%L - 80%R meinst du ich sollte auf 100% gehen? Dadurch würden die Gitarren auch ein kleines Stück leiser werden, oder soll ich das Panning behalten und sie einfach so leiser machen? Oder sollte man vielleicht noch mehr Pannings benutzen und die Gitarre 4 mal aufnehmen und dann z.B. 100%L - 70%L - 70%R - 100%R nehmen? Gibts da vielleicht Tricks die wissenswert sind? Das mit der Anhebung bei 7kHz werde ich mal versuchen!

"die Toms sind auch einen tick dumpf. Grade am Anfang mit dem Tomrhythmus kannste dir super Sachen von Porcupine Tree als Vergleich anhören"
Nunja ich habe mir diesen Klang bei Pain of Salvation abgeguckt, mir kam es so vor, als würden sie bei den Trommeln und den Synths teilweise die höheren Frequenzen abschneiden, um Platz für Gitarren und Gesang zu machen. Vielleicht sollte ich das aber nicht ganz so stark machen. Der Klang der Drums von Porcupine Tree gefällt mir aber nicht so sehr (habe die Alben Fear of a blank Planet & The Incident) ich möchte eher einen Sound erreichen wie den von Mike Portnoy (Dream Theater z.B.). Allerdings zweifle ich manchmal daran, ob ich meinen Wunschsound mit der Software "Superior Drummer 2: The Metal Foundry" überhaupt erreichen kann, vielleicht sollte ich mich mal nach einer neuen umsehen/hören.
 
Die Porcupine Tree Alben an dich gedacht hab waren auch eher die vorangegangen. In Absentia oder Deadwing...
Beim Bass empfehlt sich normal allgemein eine 2fach Bearbeitung. Eine cleane Bassspur, die du ziemlich hart kompremierst und eine verzerrte Spur, die dann auf einem Bus zusammenmischen kannst. Das sorgt dafür, dass du mit dem cleanen Bass einen konstant druckvollen Klang erzeugen kannst und mit der Verzerrung die "Hörbarkeit" und Präsenz steuern kannst. Gibts im Internet auch ziemlich viele nette Anleitungen.

Die Gitarren würde ich nicht unbedingt 100% pannen. Das ist aber ne Geschmackssache... ich würd sie nur ein wenig leiser machen und einfach die Präsenz etwas erhöhen. Bei Musik mit ""sovielen"" Instrumenten würde ich die Gitarren auch auf gar keinen Fall Quadtracken. Das is einfach zuviel...

Bei dem Synthie den ich meinte, könntes du eine kurze Reverbzeit und ein höheres Predelay nehmen und dann den Wetanteil entsprechend hoch dazumischen.
Den Halleffekt mit der kurzen Reverbzeit könntes du letzendlich auch für andere Komponenten benutzen und mit verschiedenen Predelays arbeiten...


Ich hab zwar kein 2.0, aber was großartig besseres wirst du sowieso nich finden. Vergiss einfach den Gedanken einen anderen Drumsampler zu nehmen sondern konzentrier dich darauf den Mix zu verbessern...
 
Ok, also ich werde jetzt den kompletten Song nochmal neu aufbauen, von ganz Vorne. Habe soeben komplett neue Drums gemixt und werde jetzt den Rest neu dazu mischen bzw. teilweise neu recorden und den fertigen Song stelle ich dann wieder hier rein. Jedenfalls danke schonmla bis hier für deine Hilfsbereitschaft und die nützlichen Tips! Werde das berücksichtigen.

Zum Superior Drummer 2: Ich finde das Programm sehr gut, aber bei jeder Snare habe ich das Problem, dass sie auf höchster Anschlagstärke (127) echt schlecht klingen und das hört man letztendlich durch den kompletten Mix. Naja das stört schon, weil ansonsten hörts sich nicht so an, als würde ja jemand wirklich auf die Snare "schlagen" und das braucht man an manchen Stellen halt. Außerdem erkennt man die Drumsets sehr leicht wieder finde ich, man kann sie schwer "entfremden". Aber ich versuchs erstmal weiter damit :)
 
Wow !
SUPER song!!!! :great:
 
Hi,

der Song ist schonmal klasse. Wirklich etwas von PPT.

Zu SD2: Ich habe zwar leider keine Rechner am Start (habe auch die Metal Foundry), aber die Sounds kann man schon gut verfremden. Da musst Du mit dem Kompressoren und EQs etwas rumprobieren. Hast Du nur SD2 oder auch noch die Version 1.0 ? Da gibt es auch eine schöne Snare von Tom Haake. Die hab ich mal benutzt. Mit den richtigen Einstellungen hast Du einen schönen knackigen Attack. Aber da ich leider noch keine PCs aufgebaut und Boxen habe , kann ich es nicht ausprobieren und dann zeigen (ich wohne ja bei Dir nebenan :D). Aber vielleicht beim nächsten Song. Kommt da eigentlich noch Gesang drauf ?

Grüsse aus Schermbeck vom Nachbarn,

Pars_ival
 
Wenn du mal was hast würde ich gerne mal deine Drumeinstellungen hören, ich finde man hört immer raus, dass es der Superior Drummer ist, was zum größten Teil an der Snare liegt. Ich habe übrigens "nur" SD 2.0 + The Metal Foundry. Dennoch ist es bestimmt kein schlechtes Programm und mit meiner neuen Schlagzeugeinstellung bin ich auch recht zufrieden. Ich denke ich werde den Song heute fertig gemastert bekommen und dann nochmal neu hochladen, wär nett, wenn ihr dann nochmal eure Meinung abgeben könntet!

PS: Meine Songs bleiben alle instrumental ;)
 
Welches Programm (DAW) nutzt Du eigentlich ? Wir könnten ja, wenn bei mir alles in 1-2 Monaten steht, Deine Songs (nur die Drums natürlich) mal hin und her schicken, falls wir kompatibel sind. Oder die Dateien austauschen ;)

Bin erst ganz frisch Schermbecker. Und meine Studiosachen müssen noch aufgebaut werden. Dafür muss aber der Raum erstmal feddich werden.
 
Klar, das können wir gerne mal machen! Ich nutze Cubase 5. Na Schermbeck ist ja wirklich direkt um die Ecke ;) Ein Studio habe ich allerdings leider nicht, sondern lediglich einen PC mit einem paar aktiv Boxen, nem Midi Keyboard bzw. einem Audiointerface und ein paar Gitarren. Den Großteil erledige ich per Software. Aber das macht es sicher auch einfacher, sich auszutauschen.
 
So, habe mir den Song jetzt von Vorne bis Hinten nochmal komplett vorgenommen und einige der Dinge berücksichtigt, die hier genannt wurden. Manches hab ich neu aufgenommen, das Schlagzeug von der Auswahl der Trommeln/Becken bis zum Abmischen komplett neu erstellt und das Mastering auch nochmal komplett überarbeitet. Ich bin allerdings sehr auf eure Meinung angewiesen, da ich selbst Probleme habe, die Unterschiede noch genau rauszuhören. Ich habe den Song jetzt einfach zu oft gehört und ihr habt vielleicht gerade ne andere Band gehört und könnt jetzt viel objektiver beurteilen.

Hier ist der Link:
http://www28.zippyshare.com/v/51530539/file.html
Übrigens habe ich das Format Mp3 - 24bit und 320Kb/s gewählt, ist das in Ordnung? Dateigröße: 19.51MB

Edit: Der Mix ist jetzt allerdings etwas leiser geworden, aber wenn ich den Pegel noch mehr anhebe gibts Clipping. Wenn ich den Maximizer verstärke schädigt das den Klang (die Snare verschwindet z.B.). Kann mir da jemand Tips geben, wie ich noch mehr Lautstärke rausholen kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

habe mal reingehört und muss leider sagen das es sich nicht besonders gut anhört (nicht die Musik an sich;)).

Was sofort auffällt ist die Überbetonung des Bassbrereichs und der unteren Mitten. Meistens liegt es an zu kleinen Boxen, wenn diese Bereiche überbetont sind. Wenn Boxen nur bis 60 Hz runtergehen, dann werden selbst die 60Hz viel leiser als 100Hz dargestellt. "Zuhause" klingt es gut und irgendwo anders schlecht.
In einem anderem Thread habe ich mich über die KRK nicht besonders nett geäussert, aber als dann Pfeife mich daruf hinwies das er damit gut klar kommt, bin ich nochmal zum Laden und habe mir mal die Rokit 8" angehört und musste feststellen das diese 2er Version gut klingt. Für wenig Geld kannst Du gute Boxen bekommen. Das hilft enorm.

Und nun noch etwas zum Thema "LAUTHEIHT!!!":

Ich komme ursprünglich aus dem Trance Bereich. Und keiner kann sagen, dass diese Tracks aus dem Bereich zu leise sind. Hier ein paar Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=9jUAUhv_p1k&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=YnEUfeiSKt0

Wie man hören kann ist unten herum genug Bass und trotzdem laut. Das ist ja Dein Problem. Du hast viel Bass und bekommst dadurch den Track nicht laut, weil es sofort clippt.

Der Trick aus meinem Bereich ist folgender: Wir produzieren, mischen und mastern in einem.
Schon wenn die erste Spur gelegt wird, wird diese passend gemacht. Bei einer Snare wäre dies z.B. ein Lowcut, das Absenken von störenden Resonazen die Betonung des Fell klangs. Ich selber komprimiere bevor ich mit EQ ran gehen. Die meisten machen es umgekehrt.
So gehe ich Spur für Spur durch. Steht der Track,wird gemastert.

Anders als beim traditionellen Mischen und Mastern, wird nicht nach dem Mischen ein Stereo Master File exportiert, sondern wir legen im Masterfader des Misch Projects die Mastering-Kette. Wir mischen so zu sagen in die Mastering-Kette rein.

Im Normalfall lege ich erst einen Kompressor an. Fahre den Threshold runter (bei Ratio von 2:1 bis 4:1). Spiele etwas mit der Attack Zeit und Release. Meistens ist es dann so, dass die Bassdrum und die Snare schon komprimiert werden, dann gehe ich in den Misch und fahre diese etwas runter, bis diese wieder Normal klingen. Ich bin dann sozusagen immer wieder am rumschrauben bis es am Master Ausgang gut klingt. Etwas EQ hier und da, mehr oder weniger Lautstärke einzelner Instrumente.

Am Ende habe ich z.B. folgende Master Kette:

Lowcut und evtl. Highcut (E6 Filter Cambridge)
Buss Compressor
Brainworx EQ (M/S)
Musikalischer EQ wie Pultec
Maximizer
Limiter

Selnst wenn ich am Schluss den Limiter einschalte kann es sein, dass ich nochmal irgendeine Spur etwas Finetuning verpasse.

Würde ich jetzt die Mastering Kette wieder auf Bypass schalten, dann würde sich der Misch schrecklich anhören!
Deshalb immer den Misch abspeichern um nochmal von vorne anfangen zu können!!!

Es hört sich umständlich an, ist aber meiner Meinung nach die beste Methode um Lautheit zu erzeugen ohne das hinterher alles pumpt und zerrt.

Du musst vom traditionellen Mischen und Mastern gedanklich weg kommen, da Du ja der Produzent bist und somit die Möglichkeit hast, den oben genannten Weg zu gehen.

Hier noch ein paar Misch- Tipps:

Bassdrum und Bassline decken den Bereich von 30-100 Hz
Snaredrums haben ihren Grundton meist zwischen 180hz bis max.250Hz
Deine Gitarre kann also den Bereich von 100-180 decken. Dieser Bereich gibt der Gitarre den Druck.

Wenn dieses Fundament erst mal steht, dann hast Du schon viel erreicht. Senke bei Bassdrum und Bass den Bereich von 100-220 Hz. Mache bei der Snare einen Lowcut um die 160 Hz und Du hast Platz für die Gitarre, welche neben bei auch noch nach aussen gepannt wird. Am Schluss sollte es eine Einheit ergeben.

Teste diesen Weg, es kostet Dich nichts ausser Zeit und etwas Geduld.
 
Danke für deine Antwort Preci55ion. Deine Tips werde ich mir sehr zu Herzen nehmen und mich nochmal an ein Neumastering setzen. Allerdings habe ich bereits versucht schon beim letzten Mal Dinge wie Frequenzbeschneidung/Anpassung, Lowcuts/Highcuts zu berücksichtigen und außerdem gehe ich den gleichen Weg, wie du, beim Mastern. Gute Boxen habe ich auch (Yamaha HS 80M, recht bekannt) nur muss ich ganz ehrlich sagen, dass der Bass sich darauf lange nicht so stark anhört, wie beispielsweise auf einem Headset, dass ich hier herumliegen habe oder auf den sehr billigen 2.1 Boxen meines Bruders, weshalb ich angenommen habe, dass diese Audioausgabequellen den Bass künstlich anheben, um über den eigentlich schlechten Klang hinwegzutäuschen. Aber ich nehme mal an, dass du Preci55ion gute Studioboxen besitzt und wenn bei dir der Bass überbetont ist, dann wirds wohl auch so sein. Ich würde dich nur noch gerne fragen, ob du vielleicht feststellen könntest in welchem konkreten Frequenzbereich diese Überladung herrscht, damit ich den Erzeuger einfacher finden kann.

PS: Du hast aber schon meine überarbeitete Version angehört, oder sprechen wir von dem Song aus meinem Eröffnungspost?
 
Hi,

ich habe mal Dein Track genauer unter die Lupe genommen...aber erst ein kleiner Hinweis:

Mischen und Mastern ist eine Geschmackssache. Es gibt kein richtig oder falsch. Du kennst es ja selbst, zig Cds hören sich anders an. Ich kann jetzt nur das sagen was mich stört...vielleicht sehen es andere anders?

Ich habe mir Deinen nochmal angehört und hier die Punkte:

a) ich schrieb Du hast zuviel Bass, aber nach genauem hingucken liegt das Problem bei 2-3Khz. Diese sind etwas unterbeleuchtet und erwecken somit einen zu bassigen Sound. Wenn Du da etwas anhebst (im Mastering) dann höt sich alles schon besser an.

b) Deine Bassdrum ist zu laut und hat zuviel "wumms". Ein Lowcut bei 50Hz mit 30-36 dB würde helfen.

c) in den unteren Mitten zwischen 100-250 Hz hast Du störende Resonazen. Wenn diese Weg sind, dann hört sich das ganze nochmal offener an.

d) das grösste Problem: Die Snaredrum. Diese ist zu matt. Es fehlt ihr an Höhen irgendwo ab 6 khz. Ich schreibe deshalb das "grösste Problem", weil dadurch dieser Track nicht masteringfähig ist. Die Snare hat im Gegensatz zur Bassdrum und Becken deutlich weniger Höhen. Würde ich z.B. jetzt versuchen bei 6-7 Khz breitbandig im Master etwas anzuheben, dann würde ich der Bassdrum und den Becken auch mehr Höhen verpassen, womit diese dann unnatürlich wirken würden. tue ich es nicht, dann geht die Snare unter.
Dies ist ein Mischfehler und kann im Mastering nicht gut gemacht werden. Sollte es aber Deine Absicht gewesen sein, dass die Snare etwas dumpfer klingt, dann solltest Du diese zumindest lauter machen.


Hier noch ein Mastering Tipp:


Da es Dir auch um Lautheit geht, würde ich Dir einen Transient Designer (SPL, UAD, Sonnox) empfehlen.
Durch das komprimieren gehen die Transienten flöten und der Track verliert dadurch an Knackigkeit.
In Deinem Fall wären es die Drums und wahrscheinlich die Anschläge der Bassgitarre. Wenn Du z.B. den Transient Designer von SPL/UAD benützt und die Attack auf ca.3-3,5 einstellst, dann hört sich alles nicht mehr "komprimiert" an.


Deine Boxen sind sicherlich gut genug, aber vielleicht ist Dein Raum nicht Ideal? Ich habe akkustische Massnahmen unternommen, damit ich einen Linearen Frequenzgang und eine Nachhallzeit von 300 Milisekunden habe.
Wenn Bekannte zu mir kommen und ihre Lieblingstitel zum ersten mal hier anhören, dann kommen immer die selben Sprüche:
"Das habe ich ja noch nie gehört? Dieses Wasserrauschen!?" (Return to Innoncence von Enigma).

Würden Deine Boxen bei mir stehen und Du würdest hier abmischen, dann wäre Dein Ergebnis anders.
Handwerkliches Geschick hast Du meiner Meinung nach.
 
So, habe mir deine Kritik nochmal zu Herzen genommen und das Meiste auch geändert. Bassdrum hat jetzt weniger "Wumms" ebenso wie die Toms, Snare hat ein Lowcut unter 180Hz und wird in den Mitten und Höhen (~6kHz) nochmal zusätzlich betont, Gesamtmastering und auch die Gitarren nochmal speziell haben eine leichte Anhebung bei ~2-3kHz bekommen (Gitarren außerdem noch bei 200-600Hz), Bassgitarre hat bei mir 2 Spuren: einmal für unter 250Hz (diese habe ich etwas leiser gemacht und den Lowcut gesetzt auf 65Hz, dafür leichte Sidechainkompression hinzugefügt), zweite Spur ist für die höheren Mitten und etwas Höhen +Verzerrung und hier habe ich nochmal ein bisschen betont, damit der Bass besser zu orten ist.

Das einzige womit ich nicht so recht was anfangen konnte ist diese Aussage:
"c) in den unteren Mitten zwischen 100-250 Hz hast Du störende Resonazen. Wenn diese Weg sind, dann hört sich das ganze nochmal offener an."

Meinst du, dass dieser Bereich generell zu sehr betont wird von den einzelnen Instrumenten, oder von irgendwas speziellem wie z.B. den Gitarren oder der Snare? Genau in diesem Bereich habe ich übrigens Bassdrum und Toms abgesenkt, damit der Bass da besser durchkommt. Ist dieser vielleicht überbetont an der Stelle?

Außerdem habe ich noch eine generelle Frage:
Wie genau bist du zu diesen Erkenntnissen gekommen? Nur durch dein Gehör oder auch mit Hilfe eines Spektrum-Analyseprogramms? Ich benutze dafür das Tool "SPAN" von Voxengo (ist eine Freeware) und liegt ganz am Schluss in der Masteringkette. Ich habe hier mal ein paar Auszüge aus wesentlichen Teilen des Songs gemacht:

http://img843.imageshack.us/img843/1685/frequenzen.jpg

Aber ich finde, es sieht alles ziemlich gleichmäßig aus. Das sind natürlich jetzt bloß Momentaufnahmen, aber wenn das Ganze in Bewegung ist würde mir da kein wesentlicher Mangel z.B. bei 2-3kHz auffallen. Liegt das an dem Programm oder an meinen Augen?


Außerdem hier noch die überarbeitete Version des Songs:
http://www28.zippyshare.com/v/1508395/file.html


PS: mein Raum dürfte das größte Problem sein, die Boxen sind ja recht gut. Dennoch finde ich den Bass recht unterbetont bei den Yamahas. Übrigens einen Transient Designer habe ich jetzt noch nicht besorgt, werde mich da aber mal erkundigen! Von UAD scheint es ja viele nützliche Tools zu geben, aber braucht man dafür nicht ein externes Gerät? Meine das mal gehört/gelesen zu haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist spät und deshalb werde ich morgen irgendwann mir Deine überarbeitete Version anhören. Lautstärke muss sein ;-)

Nein ich benütze nicht immer gleich einen Analyzer. Ich habe gelernt mit umlaute usw. Frequenzen bestimmen zu können. Ein "S" liegt bei etwa 7kHz. Ein "SCH" bei etwa 3 kHz usw. So kann ich schon mal Frequenzen eingrenzen. Die Suche nach störende Resonanzen ist einfach:

Stelle beim EQ ein Band sehr schmalbandig ein und drehe das Gain für das Band auf maximum. Wenn Du dann langsam durch die Bänder sweepst, wirst Du ein komisches Dröhnen ausfindig machen. Dieses dröhnen solltest Du dann schmalbandig etwas absenken. Dein Track wird alleine dadurch transparenter/offener klingen.
Was man beachten sollte sind die Raumoden. Wenn man bei 125Hz eine Mode hat, dann wird diese wahrscheinlich als störend empfunden und fälschlicherweise abgesenkt. Du solltest deshalb wissen welche Moden Dein Raum erzeugt. Bei hunecke.de gibt es einen Raummoden-Rechner. Eine Deckenhöhe oder Wandabstand von 2,6m würde eine Raumode von 125Hz erzeugen. Diese Frequenz wird lauter wiedergegeben als andere Frequenzen.

Thema Analyzer? Ich würde Dir mal den Blue Cat Audio Multi Analyst empfehlen. Da kannst Du nämlich mehrere Spuren gleichzeitig sehen. Nur sollte der Regler Precission oder so? auf 7 stehen anstatt 5, damit auch der untere Bassbereich richtig dargestellt wird. Mit diesem Analyzer wirst Du sofort sehen wo sich Instrumente in die Quere kommen. Zum Abmischen eine grosse Hilfe. Ich hatte letztens 52 Spuren und da sind die Ohren schnell mal taub und da freue ich mich auf dieses Tool zurückgreifen zu können.

Bei dem Snapshot 0:30 erkennt man das die Mitten (um die 500Hz) stark herausbrechen. Sogar stärker als der Bassbereich. Wie gesagt ich hatte mir Dein Track nicht mit dem Analyzer angeschaut. Aber durch die starke Betonung um die 500Hz kamen mir wohl die 2 kHz zu unterbelichtet vor. Das war auch mein Höreindruck.
Aber irgednwie ist bei allen Sanpshot der Bereich um 500Hz sehr präsent, wobei ich jetzt auch nicht mit Span arbeite und nicht weis wie sich das Tool verhält?

Lade doch mal ein Track der Dir gut gefällt und ähnliche Instrumentierung aufweist in Deiner DAW. Schaue doch wie da die Kurve aussieht. Wenn ähnliche Instrumente vorkommen, dann sollte Deine Kurve nicht all zu sehr abweichen.

So ich gehe mal ins Bett und schaue morgen nochmal vorbei und höre mir deine Letzte Version erst an
 
Ich habe mir mal eine Demoversion des von dir erwähnten "Blue Cat Audio Multi Analyst" besorgt und mal einen Vergleich zwischen diesem und dem von mir verwendeten "SPAN" erstellt, benutzt habe ich dafür ein Lied der Band Dream Theater. Hier der Vergleich:

http://img842.imageshack.us/img842/3527/frequenzen2.jpg

Anmerkung: Beim unteren Bild ist hellblau das Maximum und dunkelblau die aktuelle Frequenzanzeige, also hellblau hier ignorieren.

Beide Analyseprogramme liefen gleichzeitig und es handelt sich bei beiden Anzeigen um ein und die selbe Stelle im Lied. Dennoch finde ich den Unterschied der gezeigten Frequenzen recht groß. Beim oberen (SPAN) stechen die Mitten (250-400Hz) sowie der Bereich zwischen 1-6kHz hervor. Beim unteren Bild (Blue Cat) ist es eher umgekehrt und der Bassbereich ist am stärksten. Wie kann man das erklären? Wie gesagt, die Bilder wurden zeitgleich erstellt.
 
Ich möchte jetzt nichts behaupten, aber das von mir gehörte geht eher Richtung Blue Cat Audio als SPAN. Ich denke SPAN solltest Du nicht mehr verwenden.
 
Okay, ich werde mir eventuell das Programm von Blue Cat Audio besorgen, aber eine Frage habe ich noch zu dem obigen Frequenzbild:
Es handelt sich ja um ein fertig gemasterten Song einer erfolgreichen Band und trotzdem sieht doch der Bass überbetont aus, während Mitten und Höhen immer weiter absinken. Ist das nicht eigentlich ungeschickt?
 

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