Räumliche Tiefe erzeugen

  • Ersteller Surferstefan
  • Erstellt am
Erkläre bitte mal wie/wo Du da den Zusammenhang siehst.

Naja, je weiter ein Signal im Raum weg ist, desto weniger Direktsignal und mehr ERs sind zu hören, oder lieg ich da falsch?

Zumindest bei einem großen Konzertsaal funktioniert diese Technik recht gut und viele Filmmusik-Kollegen machen das auch auf diese Weise.
Ob das in einem Bandkontext auch funktioniert, weiß ich allerdings nicht, es kann sein dass der Klang dadurch eher "matschig" wird...
 
Naja, je weiter ein Signal im Raum weg ist, desto weniger Direktsignal und mehr ERs sind zu hören, oder lieg ich da falsch?

Ich habe kurz gegrübelt bevor ich die Frage gestellt habe und werde, wenn ich es nicht vergesse, noch weiter grübeln. :)

Das Direktsignal hat immer den kürzesten Weg von Signalquelle zum Hörer, es kann also nicht wirklich von den ERs überlagert bzw. überholt werden. Auf dem Weg zum Hörer könnte es zu Interferenzen zwischen DS und ER geben, habe ich ehrlich gesagt noch nie intensiver drüber nachgedacht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Der Anteil der ERs bestimmt meiner Meinung nach die Beschaffenheit der Raumoberflächen/Wände des Raumes.

Die Predelay Time bestimmt meiner Auffassung nach die Raumgröße sowie Abstand der Signalquelle zum Hörer.
 
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Ich habe kurz gegrübelt bevor ich die Frage gestellt habe und werde, wenn ich es nicht vergesse, noch weiter grübeln. :)

Das Direktsignal hat immer den kürzesten Weg von Signalquelle zum Hörer, es kann also nicht wirklich von den ERs überlagert bzw. überholt werden. Auf dem Weg zum Hörer könnte es zu Interferenzen zwischen DS und ER geben, habe ich ehrlich gesagt noch nie intensiver drüber nachgedacht.
--- Beiträge zusammengefasst, Vor 11 Minuten --- Der Anteil der ERs bestimmt meiner Meinung nach die Beschaffenheit der Raumoberflächen/Wände des Raumes.

Die Predelay Time bestimmt meiner Auffassung nach die Raumgröße sowie Abstand der Signalquelle zum Hörer.

Ja über das Thema hatte ich schon öfters Diskussionen gehabt, da das für Orchestermischen das A und O ist... Aber ich bin nie zu einem wirklich zufriedenstellenden Schluss gekommen :) Predelay spielt auf jedenfall auch eine Rolle, für Orchestermischung mit furztrockenen Samples reicht das allerdings nicht aus.
Daher hatte ich einfach viel ausprobiert und recherchiert, und bin zu dem Schluss gekommen "je mehr ERs desto weiter weg" - vielleicht stimmt es theoretisch nicht, aber der resultierende Klang ist für mich zumindest sehr zufriedenstellend...

Ich bin mal so frei und verlinke hier ein Beispiel, dass "Beat Kaufmann" vom VI-Control Forum mal gepostet hatte, da kann man jedenfalls nicht leugnen, dass die Marimba bei mehr ERs weiter weg klingt. :rolleyes:

Es fängt mit dem trockenen Signal an und geht immer weiter bis 100% Wet - die Tail bleibt dabei immer gleich



Naja, aber wie gesagt, das ist so eine Orchesterklang Sache, bei Band-Aufnahmen versucht man ja ERs eher zu vermeiden soweit ich weiß.
 
Das Direktsignal hat immer den kürzesten Weg von Signalquelle zum Hörer, es kann also nicht wirklich von den ERs überlagert bzw. überholt werden. Auf dem Weg zum Hörer könnte es zu Interferenzen zwischen DS und ER geben, habe ich ehrlich gesagt noch nie intensiver drüber nachgedacht.
Interessant, so genau hab ich auch noch nie darüber nachgedacht. 100% Wet geht nicht, da bin ich einverstanden. Da wäre ja überhaupt kein Direktsignal vorhanden. Aber wenn man das mal ins Extreme zieht: Mal angenommen die reflektierende Wand ist ein grosser Parabolspiegel, der genau auf den Hörpunkt ausgerichtet ist. Wärs dann nicht möglich dass die Reflexionen lauter als das Direktsignal sind? Soweit ich weiss, gibts irgend ein berühmtes Gebäude, was eine "Flüsterecke" hat. (ich weiss jetzt aber grad nicht welches^^) In dieser Ecke hört man deutlich Leute flüstern die sich am anderen Ende des Raums befinden, und eigentlich sehr weit weg sind.

Nachtrag. Hab hier was gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flüstergewölbe
 
Zuletzt bearbeitet:
100% Wet geht nicht, da bin ich einverstanden. Da wäre ja überhaupt kein Direktsignal vorhanden.

Ich meinte nur in Richtung 100% im Sinne von "mehr = weiter weg", war wohl irgendwie seltsam ausgedrückt :rolleyes:

100% ist aber durchaus denkbar und hab ich auch schon gemacht - ein French Horn z.B. spielt in Richtung Rückwand und somit kommen in einem Konzertsaal fast kein Direktsignal beim Hörer an, sondern hauptsächlich Reflexionen. Ist aber eher ein Sonderfall denke ich...

lG
 
Zur natürlichen Räumlichkeit brauch es - neben den early reflections und dem gern überstrapazierten Tail - auch noch die Anfangsverzögerung des Direktschalls und die seitliche Verzögerung durch die Position im Panorama. Das spielt bei der Abbildung eines klassischen Orchesters in einem durchschnittlichen Konzertsaal eine wichtige Rolle, kann aber auch bei Bandaufnahmen eingesetzt werden, wenn man es natürlich haben will.
Ist aber kein Muss und geht schon in Richtung Geschmack. Viele Mixe verzichten auf die natürliche Räumlichkeit.
 
Post 2 von @Signalschwarz ist glaube ich etwas untergegangen.
Um Signale im Raum zu positionieren sind die genannten Punkte Pegel etc. zielführend.
Yepp so ist es.
Alleine mit Predelay wird das nicht gelingen.
Das hat viele Gründe.
Man muss sich einfach mal vorstellen, wie klingt es wenn jemand zum Beispiel in einem großen Raum weit hinten steht und laut singt, während weiter vorne Menschen stehen und sprechen.
Wie wird das wohl vorne klingen?
Pegel, Frequenzen (sehr wichtig) etc.

Nun ist es so, dass man in der Popmusik es ja im Grunde mit künstlichen Raumeindrücken zu tun hat.
War schon früh so, bspw. Dream Lover von Bobby Darin.
Diese lassen sich eben mit viel Tail oder Slapback etc. umsetzen.
Zudem gibt es auch Reverb Plugtypen die ohne rumschrauben den Gesang direkt auf die Ebene der Instrumente bringt, auch wenn der Gesang sehr trocken und mit einem Top-Mikro, das nach vorne will, aufgenommen wurde.

Da hilft dann tatsächlich viel Übung, wissen was man macht und ab und zu die Forenkollegen hier fragen ;-)
 
Schönes Tool für die Raumtiefe ist auch "Proximity".
Wenn man da erstmal durchgestiegen ist (für mich Handbuchmuffel einer der selteneren Fälle, wo es nicht ohne ging), belohnt einen das recht mächtige Tool mit sehr schönen Gestaltungsmöglichkeiten.
Finde ich klasse für lau.
 

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