Rauschen bei Zusammenschaltung von 2 Mischpulten

rusher
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Hey,
ich hatte es heute schon zum 2. Mal, dass ich massives Rauschen auf der PA beim Zusammenschluss von 2 Mischpulten hatte. Kurz zur Erklärung: In der Acappellaszene ist es üblich, dass jede Band mit eigene Pult anreist, weil diverse Routings für Echos, Octaver usw. gespeichert sind. Bei Veranstaltungen mit mehreren Gruppen ist es also üblich, dass es ein Pult gibt, was einfach mit PA und Monitoren verkabelt ist. Die Ensembles routen die Mikrofonkanäle dann durch ihr Pult und schicken zwei Signale (Stereo) sowie ein oder mehrere Monitorsignale zurück an das "Verwaltungspult".

Alleine durch die XLR-Verkabelung meines Digitalpults (Roland M300) mit dem vorhandenen Yamaha Analogpult kam es zu bösem rauschen, was aber nichts mit dem üblichen und gewohnten 50Hertzbrummen zu tun hat. Einfach quasi weißes Rauschen, selbst wenn auf beiden Seiten die Pulte komplett im Bypass und alle Fader unten waren. Das Problem haben wir - wie auch beim letzten Mal - gelöst bekomen, indem meine Pultsignale vorher durch die entsprechende Anzahl an DI-Boxen liefen. Ich kanns nur nicht ganz begreifen, wie es zu dem Rauschen kommt, aber es muss eigentlich ja was "galvanisches" sein. Symmetriert sind die Signale aus dem Pult raus ja schon, die DI-Box verrichtet also nur den Dienst der galvanischen Trennung. Seltsam ist, dass das Problem bei weitem in den seltensten Fällen auftritt. Heute Abend habe ich das Pult bei einem weiteren Gig dann mit einem anderen Digitalpult zusammengeschlossen, ohne dass es auch nur irgendwelche Probleme gab.

Die Rauschlautstärke war weder abhängig von der Anzahl der verlegten Kabelverbindungen, noch von der Faderstellung des Pultes oder sonst irgendwas. Hat da jemand ne plausible Erklärung für?
 
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Mir fiele höchstens noch eine eventuell aktivierte Phantomspeisung als Übeltäter ein, falls die XLR-Mikrofoneingänge benutzt wurden und nicht die Line-Eingänge.

Aber habe ich das richtig verstanden? Am "Hauspult" waren sogar die Masterregler für Mix und Auxe runtergezogen und es hat trotzdem überall munter rausgerauscht? :eek:
 
Auch schon mal die verwendeten Leitungen mal überprüft?
 
Mir fiele höchstens noch eine eventuell aktivierte Phantomspeisung als Übeltäter ein, falls die XLR-Mikrofoneingänge benutzt wurden und nicht die Line-Eingänge.

Aber habe ich das richtig verstanden? Am "Hauspult" waren sogar die Masterregler für Mix und Auxe runtergezogen und es hat trotzdem überall munter rausgerauscht? :eek:

1) Phantom fällt wohl weg. Am Hauspult hingen nur SM58, ich weiß es nicht aber glaube nicht, dass die an war. Und selbst wenn, bei der anschließenden Trennung der beiden Pulte via DI Box nutzte ich ja trotzdem die XLR-Eingänge des Hauspultes, auf der ja dann die Phantomspeisung gelegen haben müsst. Das Problem hätte sich also nicht beheben lassen dürfen dadurch.

2) Ja, das Hauspult war komplett "aus", also Aux und Master unten und trotzdem hats schön gerauscht.


Auch schon mal die verwendeten Leitungen mal überprüft?

Nein, aber die verwendeten Leitungen waren dieselben, wie die an den DI-Boxen, insofern muss es eigentlich ein Masseproblem gewesen sein. Ich verstehe nur nicht, wie das zustande kommt.
 
War es ein Rauschen oder eher ein Brummen? Falls Brummen, dann kommt das möglicherweise durch Potentialdifferenzen - soll heissen, was das eine Pult für 0 Volt hält, ist was anderes als bei dem anderen Pult. In dem Fall fliesst ein Brummstrom über Masse von dem einen zum anderen Pult. Könnte man evtl. beheben durch Anschluss an der gleichen Steckdosenleiste oder eben durch echte galvanische Trennung.

Oh, zu spät gesehen, Du schreibst was von einem Rauschen. Ist aber eigentlich egal - wenn man mehrere Anlagen verkabelt und das professionell lösen will, trennt man ebenfalls galvanisch. Guckst Du hier:


Das sollte Euch die garantierte Brumm- und Rauschfreiheit schon wert sein.

Viele Grüße
Jo
 
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Besten Dank. Ganz doof gefragt: Was spricht denn dagegen, einfach 2 XLR-Kabel mit getrennter Masseader an Board zu haben und die zur Verbindung zu nutzen? Geerdet sind alle Geräte ja über den Netzstecker, sollte von daher doch also ungefährlich sein.
Außerdem: Bei meiner Verkabelung bräuchte man ja wenigstens 3 Kanäle (Der Monitorkanal sollte ja auch getrennt sein) und 360€ ist natürlich ein Haufen Geld dafür.
 
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Gegen das Brummen einer Potentialdifferenz oder einfach eine Brummschleife würde das mit dem XLR-Kabel mit geöffneter Masse wohl helfen. Der Unterschied besteht darin, dass mit dem Palmer-Kistchen eben tatsächlich keine Verbindung mehr besteht, die Pulte sind absolut voneinander getrennt - die Übertragung findet ja über das Magnetfeld im Übertrager statt. D.h. die Plamers werden Dir auch bei ganz anderen Problemen gute Dienste leisten als das offene Kabel.

Wenn Du Dir trotzdem diese Kabel baust (man kann's ja mal damit versuchen): Bau sie als kurze Adapterkabel mit einer schreienden Farbe, um Verwechslungen und Verlust zu vermeiden. Aber falls es damit auch nicht klappt, helfen wohl nur zwei von diesen Kistchen.
 
Wobei mir trotz allem unklar ist, wieso aus dem analogen Yamaha-Pult bei geschlossenen Ausgangsfadern lautes Rauschen rauskommen kann :gruebel:
 
Wie gesagt, ich kanns auch absolut nicht nachvollziehen. Langsam werde ich paranoid, aber ich bin mir absolut sicher, dass die Masterfader unten waren. Der Kanal war in jedem Fall absolut gemutet, was doch prinzipiell denselben Effekt haben sollte.


Alles klar, ich wusste nicht, dass das über Magnetfeld läuft. Das erklärt wohl auch den Preis. Ich werde das wohl erstmal mit den Kabeln versuchen, schließlich hat die DI-Box (bzw der darin enthaltene GroundLift) in beiden Fällen perfekt geholfen. Die Farben werde ich definitiv mehr als augenkrebserregend wählen ;)
 
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