Bei meinem Hohner Student 32 waren die Registertasten plötzlich schwergängig. Mein Lehrer hatte das Akkordeon aufgemacht
um einen Ton zu reparieren.
Sowas ist immer verdächtig - wenn sowas abrupt auftritt, zumal dann, wenn an dem Instrument zuvor was gemacht wurde, dann ist vorsicht angebracht
Habe mit etwas mehr Kraft gedrückt und jetzt gehen die schwarzen Tasten, Halbtöne nicht mehr auf,
d.h.
ich hatte dann etwas kräftiger gedrückt und da hat es "geknackt"- und jetzt tut sich da nicht mehr das nötige.
Das klingt nach dem Klassiker: "nach fest kommt ab!"
Für die Funktion der Register gibt es im wesentlichen drei Partien, die wichtig sind:
- Partie 1. Die Übertragung von den Registerdrückern auf die Schiebermechanik. Das ist unterscheidlich, wie das gelöst wird. Sehr häufig wird jedoch unter dem Registerdrücker über einen "Stößelstift" die Bewegung auf die quer verlaufende Registerschmachanik übertragen. Die Baugruppe sitzt in aller Regel direkt hinter den Registerdrückern direkt unter dem Verdeck. Wenn man das Verdeck abschreubt, sieht man die Teile. Um die Betätigungsstößel zu erreichen, muss man allerdings meist erst eine kleine Achse ziehen, auf der die Registedrücker aufgefädelt sind.
- Partie 2: Die Betätigungswellen, die die Bewegung ins Innere und auf die Stimmstöcke übertragen. Die haben im inneren des Gehäuses meist drehbare Wellen, mit Betätigugnsstiften, die dann in die eigentlichen Registerschieber an den Stimmstöcken eingreifen und die dann betätigen.
- Partie 3: Die eigentlichen Registerschieber an den Stimmstöcken. Wie die bei der Student 32 ausgeführt sind, weiß ich im Detail nicht. Ich vermute, aber, dass die (wie es bei Hohner um die Bauzeit gerne gemacht wurde) als Messingstreifen ausgeführt swurden, die in einen Schlitz in der Stimmstocksohle eingeschoben werden.
Wenn man jetzt einen Stimmstock herausnimmt, um daran was zu reparieren, dann muss man auch den Registerschieberstreifen an den Betätigungsstiften der Schaltwellen aushängen... und hinterher wieder richtig einhängen, damit das Ganze richtig funktioniert. Das ist ein bisschen eine Fummelei. Dabei kommt es gerne mal vor, dass der Mitnehmerstift nicht richtig in das dafür vorgesehne Langloch eingreift und beim Betätigen des Registerschalters dann den Blechstreifen vor sich herschiebt. Der Blechstreifen ist dann am Anschlag , aber der Registerdrücker hätte dann noch etwas Bewegungsraum. Weshalb der Registerdrücker nicht ganz durch geschaltet werden kann und sich Widerstand aufbaut.
Das Blöde daran ist, dass sich der Blechstreifen so aber nicht mehr zurückziehen lässt, weil der Mitnehmer ja jetzt ins Leere greift. Der Chor bleibt somit abgeschaltet. Weil jetzt aber die Halbtöne und die Ganztöne auf verschiedenen Stimmstöcken sitzen und das ja meist nur an einem Schieber passiert, dann geht nur noch die Hälfte der Töne einigermaßen richtig und die andere Hälfte nicht mehr richtig zu schalten.
Und wenn man jetzt mit mehr Kraft den Registerdrücker doch durchdrückt, gibt der Schwächere nach, was meist der Betätigungsstößel unter dem Registerdrücker ist.
Tja... ich fürchte, im jetzigen Zustand wird hier wohl ein Gang zum Fachman nötig werden, der entweder noch ein passendes Ersatzteil hat, oder das Ganze so wieder reparieren kann.