Relic bei 1 piece Maple Necks - Sind da Dellen?

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Kalli91
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Hallo zusammen,

meine Frage steht im Grunde schon im Titel. Die Frage mag ein bisschen blöd klingen, aber ich hatte mangels Interesse noch nie einen Relic Neck in der Hand. Es ist ja nun so, dass bei Relic-Gitarren mit Maple Griffbrettern auch das Griffbrett geaged ist, im Gegensatz zu Relic-Gitarren mit Rosewood Griffbrettern. Der jahrzentelange Verschleiß einer alten Gitarre wird hier also optisch nachgestellt. Der Grund dürfte wohl schlicht sein, dass es bei Maple Griffbrettern optisch relevant ist, bei Rosewood Griffbrettern hingegen nicht, da diese dunkel sind.

Wenn man jetzt eine 08/15 Custom Shop Heavy Relic Strat mit Maple Griffbrett hernimmt. Handelt es sich bei den Verfärbungen auf dem Griffbrett nur um Stellen, an denen der Lack entfernt ist und ggf. auch das Holz ein bisschen nachgedunkelt wurde, oder wird da wirklich Material weggenommen, sodass man es mit richtigen Mulden (wenn auch evtl. schwach ausgeprägte Mulden) zu tun hat?

Vielen Dank schonmal für jegliche Auskunft.

Kalli
 
Im Prinzip kommt es darauf an, wie "gut" und sorgfältig geaged ist. Bei den echten, den jahrelang gespielten Hälsen gibt es "Dellen". Bei einigen "Ich-mach'-das-dann-auf-vintage" - Instrumenten die ich gesehen habe, war etwas Lack weggeschliffen oder abgekratzt und mit Bleistift "Schmutz" in den Ahorn gerieben. Das sieht unfassbar … unschön … aus - und kann bei "irgendeinem" 08/15 passieren. Wird das mit Arbeitsaufwand gut gemacht, sieht es authentisch aus und fühlt sich auch so an.
 
Interessant. Damit könnte ich noch leben. Ich bin generell kein großer Fan von Relicing, aber die Vorstellung, dass man in ein neues Griffbrett Mulden reinarbeitet und damit effektiv dessen Lebensdauer verkürzt, finde ich schon gruselig. Haptisch sicher auch nicht vorteilhaft.

Also ist es jedoch so, dass einem so ein super authentisches Mulden-Relicing bei einer bspw. Custom Shop schon durchaus mal begegnen könnte? Es gibt hier also keine generelle Praxis, dass bei Griffbrett Relicing auf die Mulden explizit verzichtet wird?
 
...dass man in ein neues Griffbrett Mulden reinarbeitet und damit effektiv dessen Lebensdauer verkürzt, finde ich schon gruselig. Haptisch sicher auch nicht vorteilhaft.

Die Lebensdauer wird dadurch sicher nicht verkürzt und die Haptik eher verbessert weil sich die Distanz zwischen Fingerkuppe und Griffbrett vergrößert und somit weniger Reibung entsteht.

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Griffbrett vergrößert und somit weniger Reibung entsteht.
Dafür könnte man aber auch einfach höhere Bünde nehmen.

Bei Relics, bei denen wirklich Material weggenommen wird bendet man ja sonst quasi in die Mulde rein. Also quasi ein „Light-Partial-Scalopping“, welches aber nicht über die Breite des gesamten Bunds konsistent ist.
 
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Sehe ich auch so wie fmueller, einen haptischen Mehrwert würde das für mich nicht bedeuten. Wenn ich auf das scalloped-Feel stehe, benutze ich einen scalloped Neck - da dann eben konsistent über das ganze Griffbrett scalloped und nicht nur an einigen Stellen. Bei einem reliced Griffbrett mit nur lokal verteilten Mulden bedeutet das für mich ein inkonsistentes Spielgefühl über das Griffbrett.
Also ist es jedoch so, dass einem so ein super authentisches Mulden-Relicing bei einer bspw. Custom Shop schon durchaus mal begegnen könnte? Es gibt hier also keine generelle Praxis, dass bei Griffbrett Relicing auf die Mulden explizit verzichtet wird?

So wie ich das jetzt hier rauslese: 1. Frage: Ja. 2. Frage: Nein.
 
Sehe ich auch so wie fmueller, einen haptischen Mehrwert würde das für mich nicht bedeuten. Wenn ich auf das scalloped-Feel stehe, benutze ich einen scalloped Neck - da dann eben konsistent über das ganze Griffbrett scalloped und nicht nur an einigen Stellen. Bei einem reliced Griffbrett mit nur lokal verteilten Mulden bedeutet das für mich ein inkonsistentes Spielgefühl über das Griffbrett.

Ich glaube Du hast das komplett falsch verstanden.

Ein Komplett gescallopetes Griffbrett bedeutet eine statische Schwächung des Halses und ist aus meiner Sicht nicht nur deswegen unsinnig.

Was Du "lokal verteilte Mulden" nennst ist das Ideal. Die Vertiefungen sind genau da wo man sie braucht und es ergiebt sich gerade dadurch ein konsistentes Spielgefühl.

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statische Schwächung des Halses
Naja, die hauptsächliche Zugfestigkeit eines jeden Halses wird fast immer vom zugfestesten verbauten Material kommen. Und das ist eigentlich fast immer das TrussRod. Umgekehrt könnte man ja sonst auch sehr dünne Hälse als unsinnig abtun.
Die Vertiefungen sind genau da wo man sie braucht und es ergiebt sich gerade dadurch ein konsistentes Spielgefühl.
Ich würde dir bei der Konsistenz Recht geben, wenn das Relicing auch immer gleichmäßig durchgeführt ist. In der Regel findet man es aber ja nur an ausgewählten Stellen. Wie der fehlende Werkstoff sich bei Bends positiv auswirkt erschließt sich mir dennoch nicht.
 
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Was Du "lokal verteilte Mulden" nennst ist das Ideal. Die Vertiefungen sind genau da wo man sie braucht und es ergiebt sich gerade dadurch ein konsistentes Spielgefühl.

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Ich würde dir bei der Konsistenz Recht geben, wenn das Relicing auch immer gleichmäßig durchgeführt ist. In der Regel findet man es aber ja nur an ausgewählten Stellen. Wie der fehlende Werkstoff sich bei Bends positiv auswirkt erschließt sich mir dennoch nicht.


Eben das. Wo ist denn da die Konsistenz, wenn die Vertiefungen über das Griffbrett ungleichmäßig verteilt sind.

Das "Ideal" mit lokal verteilten Vertiefungen? Wieso gibt es dieses "Ideal" nicht auf dem Markt? Gescalloped ist entweder das ganze Griffbrett oder ab einem bestimmten Bund (Ich glaube die JEM hat das von Bund 20-24..) - konsistent.

Und inwiefern sind die Vertiefungen dann genau da, wo man sie braucht? Solche Relic Maple Necks gibt es ja in den verschiedensten Ausführungen. Wenn ich jetzt eine Relic nehme, bei der diese Vertiefungen nur bis zum 9. Bund fühlbar ausgeprägt sind, muss ich beim 10. Bund beim Bending auf das "scalloped-artige" Spielgefühl verzichten?

Es ist jetzt aber müßig, hier darüber zu diskutieren, was du oder ich als ideal erachten. Ich wollte lediglich in Erfahrung bringen, ob einem bei einer reliced Gitarre mit Maple Neck solche Vertiefungen schonmal begegnen können. Für mich wäre das sehr wenig ideal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, die hauptsächliche Zugfestigkeit eines jeden Halses wird fast immer vom zugfestesten verbauten Material kommen. Und das ist eigentlich fast immer das TrussRod. Umgekehrt könnte man ja sonst auch sehr dünne Hälse als unsinnig abtun.

Ich denke Du ziehst da einen falschen Umkehrschluss.

In einem Gitarrenhals ist die Griffbrettseite Druck ausgesetzt und nicht Zug und ein trussrod wirkt keineswegs gleichmäßig über die Länge des Griffbretts.

Wie der fehlende Werkstoff sich bei Bends positiv auswirkt erschließt sich mir dennoch nicht.

Das hatte ich ja bereits in #4 geschrieben. Je weniger Kontakt die Fingerkuppe mit dem Griffbrett hat desto weniger Reibung entsteht.

Für mich wäre das sehr wenig ideal.

Ich gebe es jetzt auch auf mit meinen Erklärungsversuchen.

*
 
Hi Bassturmator,

nichts für ungut, aber Deine "Erklärungsversuche" ergeben keinen Sinn. Wie kann ein unregelmäßig scalloped Griffbrett ein konsistentes Spielgefühl bieten?
 
Ein Relic Hals hat, selbst wenn da ein bisschen Material weggescheuert wurde, absolut nichts mit Scalloping zu tun.

Um das Spielgefühl wird es bei dem Relic Hals kaum gehen, das ist eine eher optische Sache. Und ja, der ein oder andere alte Hals hat tatsächlich an den häufig gespielten Stellen nicht nur Dreck auf dem Griffbrett sondern auch unter Umständen leicht (minimal!) ausgehölte Stellen.

Ein Scalloped Hals hat zwischen den Bünden richtig tiefe und meistens gleichmäßige Vertiefungen. Wesentlich tiefer als alles, was ich bei einem Relic erwarten würde.
 
*edit*
Das ist natürlich klar, da gehe ich auch voll mit. Bassturmator hat ja die Brücke von solchen Vertiefungen bei Relic Necks zum Scalloped-Konzept geschlagen. Man kann natürlich argumentieren, dass so ein "Light-Scalloping" ein angenehmer Nebeneffekt bei einem Relic Neck wäre. Durch die Unregelmäßigkeit solcher Vertiefungen wird das dann allerdings wieder ad absurdum geführt - bei manchen Bünden hat mans halt, bei manchen Bünden nicht.
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man kann natürlich argumentieren, dass so ein "Light-Scalloping" ein angenehmer Nebeneffekt bei einem Relic Neck wäre.

Genau das meinte ich.

Durch die Unregelmäßigkeit solcher Vertiefungen wird das dann allerdings wieder ad absurdum geführt - bei manchen Bünden hat mans halt, bei manchen Bünden nicht.

Bei einer echt viel gespielten Gitarre entstehen diese Abnutzungen ja genau dort wo sie gebraucht werden, eben da wo durch zu viel Reibung der Lack abgenutzt wird und genau das sollte auch bei "gutem" relicing imitiert werden.

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In einem Gitarrenhals ist die Griffbrettseite Druck ausgesetzt und nicht Zug und ein trussrod wirkt keineswegs gleichmäßig über die Länge des Griffbretts.
Stimmt, Holz hat eine höhere Zug- als Druckfestigkeit. Wobei es da dann natürlich trotzdem noch auf das Fretboard-Material ankommt. Und der Zug der Saiten wirkt ja auch nicht auf die gesamte Länge des Halses gleichmäßig. Aber glaub wir werden hier bisschen OT. Darum ging es im Thread eigentlich gar nicht.:LOL:

Bei einer echt viel gespielten Gitarre entstehen diese Abnutzungen ja genau dort wo sie gebraucht werden

Vorausgesetzt der Spieler, der die Gitarre lange gespielt hat spielt sie auch weiter 👆 Anderer Spieler, andere Muster.
 

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