Rettung für eine "alte Japanerin" - oder: Swingstar, Tama und Verwandtschaft

Haensi
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Was man nicht so alles findet, wenn man mal wieder aufräumt. ;)

Z. B eine alte Stahlschnarre, die ich vor zig Jahren für ein paar Kröten auf dem Thomann-Flohmarkt gekauft habe. Der Kessel war Mist, die Hardware aber brauchbar. Irgendwann landete sie dann aber doch im Keller.
Jetzt ist sie wieder aufgetaucht und wird wohl eine neue Chance bekommen.

Seltsam das Badge:
SANY0042.JPG


Das hat aber nix mit Tama zu tun? Oder vielleicht doch?

Anscheinend irgendwie schon. Das war wohl mal die Student-Line von Tama in den End-60ern/Anfang 70ern. Sie wurden wohl von der Firma Star (die sich ja später in Tama umfirmierte) gebaut. Das sagt jedenfalls eine amerikanische Vintagedrum-Seite.

Der Kessel lässt allerdings böses erahnen. SANY0038.JPG Auweia! Was haben die denn damit angestellt? Und aus der Form ist er auch noch. Der Kessel wandert wohl zum Alteisen.

Die Kesselhardware schaut aber ganz gut aus und ist typisch für japanische Drums aus dieser Zeit. Ein seltsamer Mischmasch aus alten Ami-Kopien.

Die Böckchen erinnern an alten Slingerland aus dieser Zeit. SANY0041.JPG
Der Strainer ist eine 1:1 Kopie eines Ludwig P85.
SANY0040.JPG

Ich habe dann mal alles was noch verwertbar ist abgeschraubt. Für eine 40 - 50 Jahre alte Schnarre ist die Verchromung sehr ansehnlich. Hier und da ein paar Pittings, aber nix, das man nicht mit feiner Stahlwolle und (Geheimtipp! Elsterglanz)
elsterglanz.jpg
wieder auf Hochglanz brächte
SANY0039.JPG
Und da fällt gleich eins auf - nur 6 Lugs.

Und trotzdem werde ich da wieder eine Snare daraus bauen. Ich dachte zwar auch zuerst - 6 Lugs, bäh ist wohl nix gescheites.
Sicher eine Topsnare ist es nicht. ABER: in den 50ern bis Ende der 60er waren 6-Lug-Snare im Einsteigerbereich nicht selten.
Eine Ludwig Pioneer hat auch nur 6 Lugs und wird zu guten Preisen gehandelt. Kommt wohl auch immer auf den Kessel an.

http://www.google.de/imgres?imgurl=https://www.souldrums.com/wp-content/uploads/2013/03/front12-1024x1024.jpg&imgrefurl=https://www.souldrums.com/shop/ludwig-snares-vintage-2/ludwig-60s-pioneer-snare-drum/&h=1024&w=1024&tbnid=pRjDSGqegUSMiM:&zoom=1&docid=j2kxDtHXecQXdM&ei=rLuiVMDEDci1Opr-gaAB&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1137&page=2&start=15&ndsp=23&ved=0CHYQrQMwGg

Ich werde wohl bei Herr Stegner einen schönen Keller-Kessel und ein schönes Vintage-Wrap bestellen.
Für Vorschläge habe ich immer ein offenes Ohr.

Oh Mann, der Delbert mit seiner Bastelei - hat mich voll angesteckt.
 
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Jaja, jetzt bin ich wieder schuld...Hab ich schon erwähnt, dass ich heute meinen Snarekessel vom Schreiner geholt habe?? Der sieht jetzt komisch aus...:confused:

Gruß
Delbert

PS 2015 machen wir ein Treffen mit Selbstgebasteltem:hat:
 
Schön wären ja Gußreifen mit 6er Teilung.
Die sind wenigstens schön stabil.
 
Schön wären ja Gußreifen mit 6er Teilung.
Die sind wenigstens schön stabil.

Wäre dann eine kleine Sidesnare. 14" Spannreifen mit 6 Teilung gibt es meines Wissens nicht, oder? Bei Stegner (und der hat viel ausgefallenes Zeugs) hab ich die nicht gefunden)

Ich wollte eigentlich in die andere Richtung - eine tiefere Snare. Da die Stimmung dann eher im tiefen Bereich läge, wäre das wohl auch für die normalen Stahlreifen verkraftbar.
Von der Gratung stelle ich mir auch eher eine klassische (Bassball-bat) Rundung vor. Es soll halt fett tönen.

Außerdem wollte ich (bis auf eine paar Spannschrauben, die fehlen) keine neue Kesselhardware kaufen. Es soll schon noch eine Art "Restauration" sein.
 
Es muss doch was mit Tama was zu tun haben.

Auf einer Vintageseite fand ich sogar Seiten aus einem alten Star-Katalog.
Und da ist auf den Trommeln genau dieses Badge drauf.

http://www.vintagedrumguide.com/japanese_drums/images/Star/1965-1.jpg

Anscheinend wurde die Snare mal umgebaut (war wohl der Strainer kaputt) und mit dieser Ludwig-Kopie ausgestattet. Jedenfalls waren im Stahlkessel undefinierbare Löcher, die ich nicht zuordnen konnte.
Das ganze wurde leider sehr dilletantisch gemacht. So hat wohl auch jemand versucht ein Snarebed in den umgebördelten Rand zu machen und hat letztendlich den Kessel ruiniert.

Hab jetzt bei Stegner einen 14x6 Kessel und ein Black-Diamond-Pearl Folie bestellt.

Wird vom Stil her an eine Slingerland Hollywood Ace erinnern. Die Reinforcing-Ringe schenke ich mir allerdings.
hollywood ace.jpg

Hab da noch eine Seite gefunden und kann sogar das Herstellungsdatum ermitteln.

The oval/ black badge was used in the last years of STAR as an additional badge.

Das letzte Jahr von Star-Drums war 1973. 1974 wurde die Firma in TAMA umbenannt.
http://www.star-drums.de/index.html
 
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Haensi im Bastelwahn!! Genial!:claphands:

Gruß
Delbert
 
Jaja, die Geister, die ich rief... :rolleyes:

Ich bin ja schon immer ein Fan von so alten Drum-Zeugs (heute sagt man "Wintätsch" dazu) gewesen. Die Geschichte und Geschichten rund um die Marken haben mich immer fasziniert.

Neulich hätte ich auch noch fast ein altes Premier-Set (dürfte etwa mein Alter gehabt haben) ersteigert. Zum Glück ;) würde ich überboten. Ich weiss jetzt schon nicht mehr, wo ich das ganze Zeugs noch unterbringen soll.

Das kann echt zur Sucht werden. Bin mal gespannt, wann es da die ersten Kliniken und Therapiezentren gibt.
Vielleicht gibt es ja dann einen "Bastelkurs" auf Krankenschein, wenn man böse Entzugserscheinungen hat. :D

@Delbert
Wenn wir ein "Bastlertreffen" machen und jeder seine Ergebnisse mitbringen soll, muss ich noch einen 7,5 Tonner mieten. :D :D
 
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Ich hab auch noch keine 14" Spannreifen mit 6er Teilung gefunden.
Aber wenn du eh keine Neuteile kaufen willst ist das ja hinfällig;)


Lässt du die 'Gratung bei Stegner machen?
Ich würde trotzdem auf der Snareseite eine spitze Gratung empfehlen. Ganz rund würde ich nur auf der Schlagfellseite machen;)
 
Der Kessel ist jetzt doch ein "ganz normaler" 6-ply Keller Kessel mit 45°-Gratung geworden.

Ich hab mir schon vor einiger Zeit die Guerilla Drum Making DVD besorgt und finde sie genial. John Dutra ist jemand, der beweisst, dass das alles keine Raketentechnik ist. Man sollte zwar schon handwerklich begabt sein und auch ein bisschen Ahnung von physikalischen Zusammenhängen haben, aber das Getöns, das viele Drumfirmen machen, ist echt übertrieben.

Interessant ist seine Abhandlung über Gratungen. Da beweist er, dass vieles auch nur Marketing-BlaBla ist.
Erwähnen möchte ich da den Test eines Herrn Macaulay von der Uni Illinois, der sich mit der Position der Gratung beschäftigte (aussen, in der Mitte, innen). Der fand folgendes heraus: solange die Gratung nicht genau am Aussenrand des Kessel sitzt, ist es ziemlich egal wo sie platziert ist.

John Dutra selbst wollte wissen, ob es einen hörbaren Unterschied macht welchen Gratungswinkel man macht. Also drei Snares, gleicher Kessel, gleiche Fell, gleicher Teppich gleiche Stimmung. Hört man da einen Unterschied und wenn ja, kann man bestimmen welche Snare, welchen Sound hat. Antwort: vielleicht.
Ist etwa so, wie eine Wasserader mit einer Wünschelrute zu finden.

Früher hat er die Gratungen per Hand gefeilt. Er hatte keine Ahnung ob 45°, 30° oder was-auch-immer. Es sollte halt gut klingen. Jahre später nahm er diesen Kessel und fräste eine mittige 45°-Gratung mit einer Fräsmaschine. Und? Es klang genau gleich.
Der Winkel spielt scheinbar keine Rolle.

Das einzige was wirklich eine Rolle spielt: wie viel bleibt vom Holz übrig, quasi wie dick ist die Kante.
Und das ist dann wieder Geschmackssache. Wer es mehr holzig, warm mag, macht sich eine rundliche Gratung mit viel Fellkontakt. Der Sound kommt mehr vom Kessel.
Wer mehr Obertöne und Sustain will, braucht eine spitze Gratung. Der Sound kommt mehr vom Fell.

Das wichtigste ist aber, und da hat er 100% Recht, ein absolut planer Kessel. Ist er das nicht, ist alles für die Katz. Zum Glück lässt sich das relativ leicht beheben. Ein planes Brett (z. B. Küchenplatte), ein paar Blätter grobes Schleifpapier, doppelseitiges Klebeband und etwas Muskelkraft sollten dazu reichen. ;)
 
Bin gespannt.

Der Kessel ist jetzt doch ein "ganz normaler" 6-ply Keller Kessel mit 45°-Gratung geworden.
Hast du nun einen neuen Kessel geholt oder bearbeitest du den alten?
 
Ist ein neuer Kessel.

Der ursprüngliche Kessel war ja einer aus Stahl. Der ist allerdings echt hinüber. Die Bördelung hat Dellen und er ist auch nicht mehr rund (keine Ahnung was die damit gemacht haben :eek: ).

Wenn es ein Holzkessel gewesen wäre, hätte ich auch einen neuen gekauft. Die alten Swingstar-Holzsnares waren recht einfach gemachte Lauan-Kessel, das war keine gute Qualität und das hätte sich wirklich nicht gelohnt.
 
Und was hast du nun für einen? Birke? Maple? Erzähl! :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aaah, Keller Kessel. Überlesen :)
 
Schade, dass es bei Stegner keine Mischkessel und bei C&C Custom (http://www.candccustomdrums.com/) keine Rohkessel gibt.

So Vintage-Kessel wie ein Mahogany-Poplar-Mahogany oder Maple-Poplar-Maple wären schon cool. Das aber extra aus der USA (Gladstone Drums) zu bestellen, sprengt dann wohl doch den Rahmen.

Ist ja alles Geschmackssache, aber ich finde den Sound dieser C&C Drums super. Bill Cardwell klingt zwar immer so als hätte er gerade eine "Kräuterzigarette" geraucht :D, er weiss aber echt was er tut - er baut geniale Schlagzeuge.
 
Haensi, wenn du damit fertig bist, hast du aber keine "alte Japanerin" mehr, sondern eine "moderne Fränkin"! :tongue:
 
Macht euch nur lustig!

Wir Franken hatten schon Kultur, da waren viele Städte in Deutschland noch nicht mal Dörfer. :p

Es sind schliesslich nicht alle Franken so dämlich wie Lodda Maddäus!


Wenn dann wird es wohl eher eine "fränkische Japanerin mit amerikanischen Wurzeln" werden. :D
 
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Immerhin hat(te) dä Lodda schon die fünfte Perle am Schuh! Ausserdem hat er es neben dem Fussball zum fränkischen Raumausstatter gebracht! Jawoll! Da sag nochmal einer der wär dämlich! :D

Ach und was die Snare betrifft:
also eine Patchwork-Fränkin! :D
 
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Ich als Franken-Fan würde mich doch nie darüber lustig machen! Die Schnarre wird oberaffengeil werden!!! :great:
 
So! Habe fertig!

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