[Review] Lewitt LCT 040 MATCH kompaktes Kleinmembranmikrofon

chris_kah
chris_kah
HCA PA- und E-Technik
HCA
Zuletzt hier
27.04.24
Registriert
18.06.07
Beiträge
8.896
Kekse
111.373
Ort
Tübingen
Bei meiner letzten Bestellung war ein Lewitt LCT040 Match dabei.
Das hier:
Lewitt LCT 040 MATCH


Warum?
Ich habe bereits ein Pärchen LCT140 Air und habe es schätzen gelernt. Besonders das wirklich gute Polar Pattern, das bis 8 kHz quasi konstant geht und erst bei 16 kHz schmaler wird, ist ein in der Praxis wirklich nutzbar und hörbar. Innerhalb etwa +/- 30 Grad ist kaum eine Klangveränderung wahr zu nehmen. Auch die Rückwärtsdämpfung ist gut (ein Vorteil bei Aufnahmen in einem Drum Set oder bei akustisch schwierigen Live Situationen).

Seit ich diese Mikrofone habe, sind die AT Pro37R und das MXL603S auf die Reservebank gewandert. Das MXL hat ja im Prinzip eine leicht eingedellte Kugelcharakteristik, die auch stark vom Einsprechwinkel abhängt. Nennt sich "breite Hyperniere"
.
Das LCT 040 Match hat die gleiche Kapsel wie das LCT140 Air nur keine Schaltmöglichkeiten. Dafür ist es aber deutlich kompakter. Diese beiden Eigenschaften finde ich für Live Einsätze eigentlich von Vorteil. Ich habe, wenn ich Tontechnik mache, eher kurze Aufbauzeiten und eventuell unerfahrene Akteure vor mir. Da ist es mir lieber, ein Mikrofon hat keine Schaltmöglichkeiten, denn eventuell steht dann einer der Schalter auf einer ungewollten Stellung.
Und die kleine Bauform kann entscheidend sein, wenn es bei der Abnahme irgendwo eng zugeht, z.B. in einem Drum Set.
Wie klingt es? Im Prinzip praktisch gleich wie das LCT140 Air ohne Pad und ohne Hochpass in Stellung Air(dort wird bei "Flat" die Überhöhung der Kapsel bei 5-10 kHz einfach etwas bedämpft). Auch wenn die Frequenzdiagramme leicht Unterschiede zeigen, ich höre da im Normalfall keinen Unterschied.
Unboxing:
Große Schachtel
SchachtelZu.jpg

Mit Etui
SchachtelAuf.jpg

Und drunter das Mikrofon mit Schaumstoff-Windschutz und Mikrofonklammer
SchachtelInhalt.jpg

Die Klammer ist ein guter Kompromiss zwischen "hält gut" und "geht gut rein und raus". Da gibt es nichts zu meckern.

Größenvergleich zum LCT140 Air:
VergleichLCT.jpg

Ohne Schalter, gleicher Druchmesser, gleiche Klemme, deutlich kürzer.

Vergleich mit dem recht kompakten Beyerdynamic TG I51
VergleichTGI51.jpg


Erste Aufnahmen habe ich schon gemacht. Eventuell kommen weitere in meinem Mikrofon Vergleichs- Arbeitsthread dazu.

Hier eine Demo Aufnahme, bei der das LCT040 Match einmal bei der Gitarre zusätzlich zum eingebauten Pickup verwendet wurde und 1x an der HiHat. (Cajon mit meiner Spezialabnahme, Snare: Beyerdynamic M88, Tom: Beyerdynamic TG I51, Overhead 2x LCT140 Air in Stellung Air und 80 Hz Low Cut). In den meisten Spuren ist nur ein angepasster Low Cut drin, sonst ganz eben eingestellt. Eigentlich ist die Aufnahme als Übehilfe für eine Drummerin entstanden, die mich bei einem anstehenden Auftritt begleitet, wo ich aushelfe.
HiHat.jpg
DrumsetMic.jpg

Links die Nahaufnahme an der HiHat, rechts die Totale des Drum Sets. Ich finde den gleichen Grundklang von HiHat Mikrofon und Overheads hilfreich (aber das muss nicht, manchmal will man da ja gerade damit etwas erreichen)
So klingt es:


Ich bin eigentlich nicht überrascht. Das Mikro verhält sich wie erwartet sehr gut.
Am liebsten würde ich meine 3 Reservebank-Kandidaten jeweils durch das LCT040 ersetzen.

Fazit:
Das LCT 040 Match ist ein sehr universelles und preislich attraktives Kleinmembran Kondensatormikrofon, das ich aufgrund der guten Richtcharakteristik, Frequenzgang und Kompaktheit gerne als Live Mikrofon einsetzen werde.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Danke fürs Review (Kekse gehen gerade noch nicht wieder, werden aber nachgereicht). Das Mikro steht schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, d. h. demnächst „muss“ ich auch ein Pärchen davon anschaffen ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe zwei gematchte Paare des LCT 040 und bin ebenfalls sehr zufrieden damit, sie haben meine Line Audio CM3 auf die Reservebank geschickt. Ich bin oft in Kirchen und ähnlich halligen Gemäuern unterwegs, und da kommt die breite Niere der CM3 nicht so gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mich würde ein Vergleich mit den AT4041… diese haben nämlich bei mir die CM3s in den Proberaum geschickt, also quasi auf die Reservebank der Dauer-Installation dort. Aber da meine AT4041 alt und gebraucht sind, wäre ein Direktvergleich mit genau diesen meinen unfair, vielleicht tönten die schon nicht mehr so original.

Interessant aber, dass Du das LCT 040 besser findest als das Pro37, letzteres begegnet mir ziemlich oft bei Verleihern.
 
Ich finde das spannend und für mich akut, dass ihr hier cm3 Killer ausruft, weil ich eigentlich gerade meinen cm4 Bestand von 4 auf 10 erweitern will. Ich schätze daran aber genau das Fehlen der ausgeprägten Präsenzbetonung, daher wäre vermutlich eher das 140 ein Konkurrent. Ziel ist ein Rudel gleicher Mikros, die sowohl im Rock’n’Roll als auch als Stützen für Klassik funktionieren. Das ganze soll endlich die NT5 ablösen.
Meine Pro37 habe ich vor vielen Jahren verkauft, ich war damit nie zufrieden und mache da einen großen Bogen drum, fast so groß wie der um das C1000…
 
Das CM3 ist klanglich ganz gut, aber da ich viel Beschallung mache, wegen seiner breiten Richtcharakteristik schwierig im Einsatz auf der Bühne.
 
Die CM4 halten die Niere perfekt ein, dieser Punkt ist daher für mich nicht mehr relevant. Interessant ist für mich der Klang On Axis, bisher bin ich mit dem CM4 sehr zufrieden, aber das bessere ist der Feind des Guten…
 
Interessant aber, dass Du das LCT 040 besser findest als das Pro37,
Der Unterschied ist jetzt nicht so gravierend, aber mein Eindruck ist, dass die LCT140 in schwierigen Situationen noch einen Ticken mehr rauskitzeln können als die Pro37R.
Das LCT 040 hatte ich jetzt noch nicht im direkten Vergleich. Aber das 140er hatte ich in Stellung Air also vergleichbar mit dem 040er.
Die Lewitt haben wohl eine bessere Rückwärtsdämpfung (Polar Pattern), was es hier unkritischer macht.
Das soll aber nicht heißen, dass ich die Pro37 schlecht finde. Das sind sehr gute und brauchbare Mikrofone, die mir schon oft in schwierigen Situationen geholfen haben.
Ich habe die Pro37R, angboten wird das Pro37. Es sollte aber praktisch keine Unterschiede geben.

Allerdings kostet ein Pärchen LCT040 weniger als ein einzelnes Pro37. Wenn man sich ein Rudel für Live Anwendungen zulegen will, könnte das schon einen Unterschied machen.

Bei Aufnahmen in unkritischen Umgebungen sind die Unterschiede nicht so gravierend. Da schlägt sich selbst das kritischere MXL 603 noch ganz gut. On Axis sind ja die meisten Kleinmembraner gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
... cm3 Killer ...

Klanglich sind CM3, CM4 und LCT 040 auf einem Level, saubere, entspannte Übertragung im Höhenbereich ohne die sog. "Chinahöhen," wie sie z.B. das NT-5 aufweist. Hätte ich das CM4 statt des CM3, hätte ich bei den Lewitts gar nicht erst zugeschlagen. Es ist wirklich nur die Richtcharakteristik. Neulich hatte ich ein Drumset mit einem einzelnen Overhead abzunehmen, und da habe ich bewusst das CM3 gewählt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben