[Review] Mackie EM-89D: Dynamisches Gesangsmikrofon (EleMent Serie)

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Einleitung

Mit der EleMent-Serie stellte der US-Hersteller Mackie zur NAMM 2020 mehrere Live- und Recording-Mikrofone vor. Neben dem Großmembran-Kondensatormikrofon EM-91C und dem USB-Kondensatormikrofon EM-USB wird auch das dynamische Gesangsmikrofon EM-89D angeboten, das Mackies bekannte Built-like-a-Tank-Verarbeitungsqualität zu einem vergleichsweise günstigen Preis bietet und sich somit speziell an Einsteiger und preisbewusste Nutzer richtet. Mir stand ein Exemplar dieses bühnentauglichen Mikros für einen Test zur Verfügung.

Mackie EM-89D


Anmerkung: Die Fotos sind, um den Lesefluss nicht zu unterbrechen, nur als Thumbnails eingebunden - zur kompletten Ansicht in voller Größe bitte einfach anklicken!


Lieferumfang, technische Daten

Das EM-89D kommt in einer für Mackie typisch schmucken Verpackung ins Haus. Diese enthält tatsächlich ein Rundum-sorglos-Paket für den Mikrofon-Einsteiger. Bevor wir uns dem Mikro widmen, werfen wir mal einen Blick auf das mitgelieferte Zubehör:
Zunächst ist hier der knappe (mehrsprachige) Beipackzettel zu nennen. Außerdem ist ein 5 Meter langes Mikrofonkabel enthalten - natürlich nicht mit XLR-Armaturen in Markenqualität, aber für den Anfang sicher OK.



Auch die obligatorische Mikrofonklammer ist mit im Päckchen, auch in eher einfacher Ausführung. Ich persönlich finde den Kunststoff etwas zu hart/unelastisch, so dass man das EM-89D eher nicht mit der Mitte des Schafts hineindrücken, sondern eigentlich nur mit dem Anschlussende voran hineinschieben sollte. Bei meinem Testexemplar fehlte das eigentlich übliche Reduziergewinde von 5/8" auf 3/8", das aber bei den Serienmodellen enthalten sein soll.



Auch ein Mikrofontäschchen gehört zum Lieferumfang: Es besteht aus ungefüttertem Kunstleder und ist innen recht grob/einfach gearbeitet sowie neutral ohne Markenlogo in Druck oder Prägung gestaltet.



Schauen wir mal, was das Mikro selbst zu bieten hat:
Schaft und Korb besitzen ein mattschwarzes Finish, und die Aufdrucke (Mackie-"Running Man" und Modellbezeichnung "EM-89D" in Weiß, Serienbezeichnung "EleMent" in dezentem Grün) verleihen dem Mikro ein edles Aussehen. Der Schaft liegt gut in der Hand (Durchmesser durchschnittlich ca. 28 mm) und verjüngt sich in Richtung des XLR-Anschlusses leicht bis auf ca. 22 mm. In Richtung des Korbs wächst der Durchmesser auf maximal 51 mm an. Insgesamt verteilt sich das Gewicht von 300 g auf eine Länge von 185 mm.
Auf einen Schalter hat Mackie übrigens verzichtet. Das könnte für manchen Erstanwender ungewohnt sein, freut aber den Mischpultbediener ;).



Der Mikrofonkorb besteht aus grobmaschigem Metallgitter mit innenliegendem Schaumstoff-"Spuckschutz". Der Äquator des Korbs ist vieleckig geformt, so dass das EM-89D auch beim Ablegen auf einem Tisch nicht wegrollen kann.
Der zwischen Schaft und Korb sichtbare grüne Ring ist übrigens nicht fester Bestandteil des Gehäuses, sondern "nur" eine eingesetzte große "Unterlegscheibe" ;). Nichts desto trotz fügt sich der farbliche Akzent dort gut in das schnörkellose Gesamtbild ein.

Nach dem Abschrauben des Korbs wird der Blick auf die dynamische Kapsel freigelegt. Sie besitzt eine nierenförmige Richtcharakteristik mit einer Impedanz von 600 Ohm und gutmütigen Klangeigenschaften (Empfindlichkeit -52 dB).
Als Frequenzbereich gibt Mackie 50 Hz bis 16 kHz an: Unter 100 Hz findet man im Frequenzdiagramm allerdings schon einen deutlichen Roll-Off, hingegen verläuft die Kurve zwischen 100 und 600 Hz nahezu gleichmäßig, um danach bis ca. 2 kHz weiter anzusteigen. Von dort bis ca. 8 kHz befindet sich ein weiteres "Plateau", um danach wieder abzufallen.




Praxistest, Fazit

Corona-bedingt ergab sich leider keiner der üblichen Praxiseinsätze :(, so dass ich das EM-89D nur im Wohnzimmer/Heimstudio ausprobieren konnte:
Zunächst einmal fällt auf, dass das Mikro angenehm in der Hand liegt und gut austariert ist. Dazu kommt, dass es auch keine auffällige Neigung zum Übertragen von Griffgeräuschen besitzt :great:. Im Gegensatz manchem Einsteiger-Mikro liefert es auch recht satten Pegel (als Vergleichsobjekt diente mir der "moderne Klassiker" Beyerdynamic TG-X 58), d. h. speziell an günstigen Mischpulten/Preamps bleibt man jenseits "Rauschbereichs" :). Das EM-89D zeigt einen recht ausgeprägten Nahbesprechungseffekt, ohne jedoch zu aufdringlich zu werden. Die Höhen "britzeln" weder, noch klingen sie nervig klingen, auch wenn sie im Vergleich zum TG-X 58 nicht ganz so brillant klingen - dies ist absolut nicht abwertend gemeint, denn so fügen sie sich gut in die Klangabstimmung des Mikros ein, den ich als "moderne Rockröhre" charakterisieren würde. Gravierende Schwächen kann ich angesichts des günstigen Preises von 69 € (Straßenpreis Stand Mai 2020) nicht ausmachen, so dass das Mackie EM-89D das Zeug hat, speziell bei Gesangs-Anfängern/Einsteigern zu punkten und auch dann nicht ersetzt werden zu müssen, wenn die Ansprüche/Fähigkeiten etwas größer werden. Das chice Optik trägt dazu genauso bei, ebenso das Zubehörpaket, welches Plug'n'Play ermöglicht; einziges Manko ist meiner Ansicht nach die bereits erwähnte Mikrofonklammer...
 
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gibt´s dazu vielleicht unbearbeitete Aufnahmen? Mit Stimme und/oder verzerrter E-Gitarre kann man zumindest abschätzen, obs wirklich was taugt :rock:
 
Leider nicht, da ich selbst weder Sänger noch Gitarrist bin und aktuell entsprechende Bandaktivitäten leider brach liegen. Soweit ich weiß, gibt's bei Bonedo aber einen Test mit Klangbeispielen.
 
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