[Review] Radig ART NET Node Bausatz

chris_kah
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Ich habe einen ART Net Node Bausatz von Ulrich Radig bestellt, zusammengebaut und erfolgreich in Betrieb genommen.

Der Bausatz kommt in einem kleinen Karton und enthält Platine nebst allen für die Bestückung notwendigen Bauteile.
Die Doku muss man sich von der Webseite herunterladen und ggf. ausdrucken.
Hier die noch ungeöffnete Tüte am Arbeitsplatz auf den Dokumenten (Bestückungsplan, Schaltplan).
ART_NET_Bausatz.jpg


Ich löte beruflich recht oft. Am Arbeitsplatz ist neben guten Lötkolben auch ein LCR Meter, bei dem man im Zweifel Bauteile auch mal nachmessen kann.
Der Zeitbedarf für den Aufbau war bei mir etwa 1 Stunde, Ungeübte dürfen gerne 2 Stunden oder mehr ansetzen. Ich kann Farbringe von Widerständen direkt lesen und bin auch durch 1% Widerstände mit einem weiteren Farbring nicht so leicht durcheinander zu bringen. Außerdem war mir die Funktion der Schaltung (und der Einzelbauteile der Schaltung) auch schon klar.
Manche Bauteile nicht so einfach zu Identifizieren, da war das bereitliegende LCR Meter vor allem bei den Kondensatoren hilfreich. Ich hatte aber immer richtig getippt.

Das Ergebnis:
ART_NET_Geloetet.jpg


Es gibt am Eingang zum Schutz eine selbst resettende Sicherung. Die sieht aus wie Keramikkondensator und hat damit einen anderen Formfaktor als auf dem Layout. Auf einem Bild in der beiliegenden Doku ist die abgebildet.
Sicherung.jpg


Bei 2 der 100 nF Keramik Kondensatoren (die beim 5V Spannungsregler) war ein zu zu großes Rastermaß im Layout, so dass die Beinchen entsprechend gebogen werden mussten. Wenn man die nicht entsprechend zurecht biegt sondern einfach auseinander biegt, dann sind die Kondensatoren kaputt.
Der Haupt - Spannungsregler war falsch im Bausatz beigelegt: es war ein Negativregler 7905 statt 7805 Positivregler. Habe ich vor der Bestückung bemerkt, daher fehlt der auf dem Bild der bestückten Platine.
Spannungsregler.jpg



Eine kurze Reklamations-e-mail und 2 Tage später war Ersatz im Briefkasten. Vorbildlicher Service.
Die beigelegten Stiftleisten mit Anschlussstecker sind mit Verpolungsschutz ausgeführt. Sehr löblich. Die Anschlussstecker müssen allerdings gecrimpt werden. Ohne geeignetes Werkzeug ist das schwierig. 1 Crimp Kontakt ist überzählig eingepackt, falls das bei einem schief geht. Obwohl ich das mit der feinen Zange sorgfältig gecrimpt habe, ist mir später ein Kabel aus der Crimpstelle gerutscht. Crimpverbindungen sind hervorragend, wenn sie mit dem dafür vorgesehenen Werkzeug durchgeführt werden. Aber mit einer einfachen Flachzange geht das leider nicht so gut.
Letztendlich habe ich den Anschlussdraht (auch aus Platzgründen) direkt an den Pfostenstecker gelötet.
Die LAN LEDs sind auf der falschen Seite, wenn man vom LAN Anschluss sehen will, ob es funktioniert. Bei mir hat es dann doch gepasst, weil ich die LEDs auf die Frontplatte gelegt habe.
Die Platine selber ist gut zu löten. Das Foto zeigt die noch ungereinigte Platine nach dem Löten. Mit Alkohol gehen die Flussmittelspritzer gut weg.
Hier sieht man den von mir zusätzlich eingebauten SMD Widerstand von 120 Ohm auf der Unterseite der Platine zwischen den beiden Anschlussbeinchen des Treibers , weil auf der Platine kein Abschlusswiderstand vorgesehen war. An der DMX Buchse wollte ich den nicht reinfummeln.

Terminator
ART_NET_Terminierung.jpg

Wichtig: es muss ein Abschlusswiderstand eingebaut sein, sonst ist die DMX Spezifikation nicht erfüllt.
1200 heißt "120 und keine 0", das ist ein 1% Widerstand, und der hat 120 Ohm und nicht 1200.


Nachem alles gelötet war, war die eigentliche Inbetriebnahme ganz einfach. Die voreingestellte IP Adresse war schon genau im Adressraum meines Routers und außerhalb des per DHCP zu vergebenen Bereichs. Bingo. Einschalten, LEDs blinken fröhlich vor sich hin. Der ART Net Node gibt sofort ein gültiges DMX Pattern aus, bei dem alle Werte auf 255, also auf Maximum stehen. Die meisten angeschlossenen Scheinwerfer gehen damit sofort auf maximale Helligkeit und weiß (wenn es RGB Scheinwerfer sind). Mit dem Smartphone Kontakt aufgebaut - gleich erkannt, funktioniert.
Das Einschaltpattern lässt sich auch umprogrammieren. Eventuell mache ich das sogar demnächst noch, damit man beim Aufbau ohne weiteres Steuergerät erkennen kann, ob die Scheinwerfer richtig aufgebaut (richtige DMX Adresse am richtigen Platz) sind. (Pattern gibt den einzelnen Scheinwerfern dann bestimmte Farben, z.B. links rot, rechts grün, Mitte blau und die beiden dazwischen z.B. violett bzw. türkis.)

Ich habe die Platine mit einer Lochrasterplatine um 2 weitere DMX Treiber erweitert, damit ich 3 DMX Ausgänge zur Verfügung habe und sternförmig verkabeln kann, wenn ich das brauche. Also quasi ein eingebauter DMX Splitter. Dazu greife ich am TTL Eingang des Treibers auf der Platine das Signal an und verteile das auf die Eingänge der beiden weiterenTreiber. Der Spannungsregler des Bausteins verkraftet den zusätzlichen Strom klaglos, so dass ich die beiden Treiberbausteine auch mit den 5V des Interface versorge.
RueckansichtOben.jpg
RueckansichtSeite.jpg

Das ist möglich, weil ich das Interface nur als Ausgang nutze. Es wäre auch ein Betrieb in umgekehrter Richtung möglich (aber dann nur ohne diese Erweiterung).


Mein Fazit:

es funktioniert, wie es soll. Weniger geübte Löter sollten sich überlegen, ob das ebenfalls erhältliche ART Net Modul in SMD Technik (ART NET Box) besser geeignet wäre. Das ist bis auf die Anschlüsse fertig bestückt.
 
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