[Review] Universal Acoustics Mercury-2

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Ein herzerfrischendes moin, moin zu meinem aller ersten Review :)

Tjoa, wo und wie fange ich an :gruebel: :nix:

Also ich habe in grauer Vorzeit (als es der Vorzeit noch graute) bei dem "Pimp Dein Studio-Gewinnspiel" oben genanntes Room Kit gewonnen und bin wirklich erst jetzt dazu gekommen mein Musikzimmer damit auszustatten.
Nach anfänglichen Fragen um das wie und wo (weil ich es ja perfekt machen wollte), habe ich mich dazu entschieden nix zu messen oder zu berechnen, sondern nach dem "Frei-Schnauze-Prinzip" zu verfahren.
Immerhin muss ich ja irgendwo hin mit meinem gesamten Geraffel (Gitarren, Amps........) und die wirken sich ja auch nochmal auf die Raumakustik aus ;)

Vorab muss ich sagen, dass ich mit dem Thema Raumakustik noch nicht so vertraut bin und das hier kein Review mit Messungen und Fachbegriffen wird!


Soooo, dann fangen wir mal mit dem Auspacken an.

Inhalt des Room Kits:

40 Wedges (20 in anthrazit und 20 in burgunderrot) je 300x300mm
4 Bassfallen
und 2 Kartuschen Knauf Acryl (anstelle vom angegebenen Sprühkleber)

Die technischen Daten und Bilder der Wdges habe ich mal eins zu eins vom Hersteller -> http://www.hyperactive.de/universal-acoustics übernommen. Da das ja eigentlich Werbung für den Hersteller ist, hoffe ich, dass das okay ist und kein Urheberrecht verletzt.
Wenn das doch der Fall sein sollte, dann bitte ich die Mods, Bilder und Angaben raus zu löschen.
Technische Daten

Material:flammhemmender Polyesterschaum
Lieferumfang:40 Wedges, 4 Bassfallen, 2x Sprühkleber
Abdeckung Wedges:3,6 m²
Gesamtlänge Bassfallen:1,2 m
NRC:86% (Ø)
Dichte:28-32 kg/m³

Anhang anzeigen 318950Anhang anzeigen 318951Anhang anzeigen 318952
Anhang anzeigen 318953
Okay, eigentlich hatte ich als Wunschfarbe auch violett/anthrazit angegeben, wenn man schon gefragt wird ;) aber im Nachhinein bin ich froh, das Set in burgunderrot/anthrazit bekommen zu haben.......sieht geringfügig dezenter aus :)
Was ich allerdings mit dem Acryl soll ...........:nix:........ keine Ahnung, aber 'nem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul ;)

Einen Vergleich zu anderen Sets kann ich natürlich hier nicht liefern, da ich außer diesem noch kein anderes gesehen, gehört oder geschweige denn in den Händen hatte. Was ich allerdings auch als Laie sagen kann ist, dass die Wedges und die Bassfallen auf mich einen recht ordentlichen Eindruck machen, so rein vom Gefühl her jetzt. Hundertprozentig genau sind sie nicht vom Maß her und können schonmal ein paar Millimeter größer ausfallen, aber der Schaumstoff lässt sich beim aufkleben ja auch um ein paar Millimeter zurecht drücken oder ziehen.


Der Aufbau
und andere Ungereimtheiten:
An anderer Stelle hatte ich vor etwa einem Jahr mal gefragt, wie ich das denn nun anstellen soll mit dem Anbringen der Wedges und wie ich sie am besten verteilen soll. Da habe ich von den Kollegen ThomasT und chaos.klaus erklärt bekommen, dass es besser sei, bei der geringen Dicke der Wedges, einen Rahmen aus Dachlatten zu machen, um so mehr Abstand zur Wand zu bekommen. Nach anfänglicher Dämlichkeit, habe ich dann im Nachhinein doch verstanden, was und wie sie es meinten :redface:
Besten Dank an dieser Stelle nochmal den Beiden :great:
Lange rede kurzer Sinn, ich habe also aus einer 48mm Dachlatte vier stinknormale Rahmen gebaut im Maß 1200x600mm. Dann habe ich, je Rahmen, 8 Wedges in zwei 4er Reihen mit Pattex zusammengeklebt, von hinten an den Nahtstellen noch mit Gewebeband verstärkt und anschließend auf die Rahmen geklebt.
Zu guter Letzt noch 2 Ringschrauben in den Rahmen, 2 Schraubhaken in die Wand und fettich. Bzw, einen Rahmen habe ich unter die Decke gehangen, den dann natürlich mit 4 Haken und Ringen ;) und der am Fenster ist einfach nur eingekeilt im Fensterausschnitt.
Die Bassfallen bekomme ich nicht ganz unter die Decke, da dafür die Gardinenstange im Weg ist, also hab ich sie schlicht in die Ecke geschoben und mit den Abhörmonitoren abgestützt.
Das Ganze ist mit Sicherheit nicht das Non plus ultra und der ein oder andere Raumakustiker hier wird auch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber ich für meinen Teil bin mit der Konstellation soweit zufrieden. Ich meine, immerhin ist das nur eine Mietwohnung und kein Eigenheim, kein professionelles Studio, sondern nur ein Zimmer in dem ich alleine und manchmal auch mit ein paar Kollegen Musik mache und diese dann hin und wieder auch aufnehmen möchte. Ich will da keine LP produzieren und hätte ich das Set nicht im Gewinnspiel gewonnen, wäre ich höchstwahrscheinlich auch nicht so schnell auf die Idee gekommen, mir so etwas zu kaufen ;)


Zwischendurch mal ein paar Bilder zum leichteren Verständniss:










Wenn ich Gesang und Westerngitarre jeweils auf einer Spur mit eigenem Micro aufnehmen will habe ich das Problem, dass das Gesangsmicro auch die Gitarre aufnimmt und umgekehrt. Also hab ich mir gedacht bauste Dir aus den restlichen 8 Wedges und einem Rest Noppenschaum so eine Art Schallschutzmauer/Paravan. Ich habe die Wedges und den Noppenschaum einfach auf je eine MDF-Platte geklebt und diese dann mit Klavierband verbunden. Naja, sieht ganz okay aus, bringt aber nicht wirklich viel......einen Versuch war es trotzdem Wert und ich weiß endlich wohin mit meiner KISS-Fahne :D





....and here are the Results:

Ob ich jetzt die superdupermega-Werte in meinem Räumchen habe weiß ich nicht und wage ich auch zu bezweifeln. Aber ich merke, dass wenn ich den Raum betrete, ich dort eine andere Akustik habe als vorher und diese Veränderung gefällt mir :great:
Leider habe ich es versäumt vor dem Umbau Aufnahmen zu machen um einen direkten Vergleich zu haben, aber ich habe trotzdem mal ein paar Files aufgenommen. Um das fehlende Akustikset zu simulieren, bin ich für die Aufnahmen ins benachbarte Wohnzimmer gegangen. Ist zwar nicht ganz das Gleiche, aber ich hab mir gedacht, dass es besser ist als nix.

Gitarre ohne Akustikset:
https://soundcloud.com/andy-scheffler/12string-ohne-acousticset

Gitarre mit Akustikset:
https://soundcloud.com/andy-scheffler/12string

Vocals ohne Akustikset:
https://soundcloud.com/andy-scheffler/vocals-ohne-acousticset

Vocals mit Akustikset:
https://soundcloud.com/andy-scheffler/vocals

Gesang mit Gitarre mit Akustikset:
https://soundcloud.com/andy-scheffler/we-had-it-all


Spiel- und Gesangsfehler möge man mir verzeihen, aber ich hatte heute nicht gerade meinen besten Tag.


Aufnahmeequipment:

Gesangsmic: Rode NT 1-A


Gitarrenmic: Rode M 3

Interface: Tascam US-1800

Sequenzer: Cubase 7 LE

Computer: iMac 2.7GHz Intel Core i5 / 8GB 1600 MHz DDR3 (ich dachte die gäbe es seit 1989 nicht mehr :D) OSX Mountain Lion

Raumgröße:Breite: 2,56m / Länge: 4,08m / Höhe: 2,53



Fazit:

Mit dem Set und dem damit verbundenen Klang bin ich sehr zufrieden und jetzt mal so richtig auf den Geschmack gekommen.
Ich habe mit den paar Wedges, Bassfallen und meinem gefährlichen Halbwissen dem Raum einen sehr angenehmen Klang verpasst, der mir gefällt und auf den ich stolz bin :)
Naja und das Eine oder Andere habe ich auch an Wissen mitgenommen und hoffe es noch erweitern zu können.

Alles in Allem würde ich dem Set eine ziemlich gute Qualität zuschreiben und das Prädikat "empfehlenswert" verleihen :great:

Ich hoffe, dass Euch mein Review trotz fehlendem Fachlatein doch ein wenig gefallen hat.


Allerbeste Grüße
Andy
 
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Hi Andy,

auch für einen Laien wie mich schön geschrieben. Selbst ich höre, dass Dein Musikzimmer deutlich "trockener", sprich weniger Raumanteil hat, als das Wohnzimmer. Super finde ich Deine Stimmen-Imitierungen bei den Soundfiles. Großes Kino und absolut hörenswert! :great:

Gleichwohl würde ich an Deiner Stelle Dein Musikzimmer auch mit installiertem Roomkit ausmessen.

Beste Grüße und noch viel Spaß mit Deinem Musikzimmer wünschend
Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Besten Dank Dieter,

freut mich, dass es Dir gefällt :)

Die Stimmen-Imitationen hatten soweit ihren Sinn, dass ich mir nicht ganz so albern vorkam, als wenn ich irgendetwas einfach vorgelesen oder trocken eingesungen hätte. Obwohl es ja eigentlich noch alberner ist ;)

Interessieren würd es mich ja auch mal, was bei Messungen rum käme, aaaaaaber wie macht man so etwas oder wer macht das und was kostet das?

Wenn jemand Vorschläge oder Ideen hat, immer her damit.

Allerbeste Grüße
Andy
 
Also um problematische Frequenzen für das Abhören mit den Studioboxen herauszufinden, habe ich die Freeware Audio SweepGen für Windows verwendet.

Welche Programme es da für den Mac gibt weiß ich nicht, aber da können Dir bestimmt die Experten aus dem Forumsbereich Raumakustik weiterhelfen. Einfach mal dort anfragen, sofern die Suchfunktion nicht weiterhilft. ;)
 
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Besorg dir doch einfach das Programm "Room Acoustic Wizard" (auch schlicht REW genannt). Das liefert professionell verwertbare Ergebnisse und kostet nix.

Was du allerdings schon brauchst, ist ein "Messmikrofon", was nix anderes ist als ein möglichst nicht färbendes Mikrofon, das den Sound genau so aufnimmt wie er ist, und nichts hinzufügt. Das Behringer ECM-8000 kostet quasi nix und eignet sich dafür perfekt, auch weil es für REW spezielle Entzerrkurven für genau dieses Mikrofon gibt.

Am besten strikt nach dieser Anleitung vorgehen:
http://recording.de/Community/Forum...makustik_und_Dämmung/147164/Post_1504318.html
 
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Euch beiden erstmal allerbesten Dank für eure Links :great:

Das Audio SweepGen habe ich mir gerade eben mal auf den Windoof-Läppi geladen und der Room Acoustic Wizzard kommt dann die Tage in Ruhe auf den Mac.

Mit dem Micro muss ich aber höchstwahrscheinlich noch bis Mitte Januar warten, weil mein Dezembergehalt jetzt schon beinahe aufgebraucht ist. Und gut ein Viertel ist beim großen T gelandet ;)
Wobei ich mich auch frage, auch wenn das Micro günstig ist, was kann ich nach der Messung noch damit anfangen :gruebel:???
Nur für die eine Messung, bzw. den einen Raum sind auch 55 Euronen nicht wenig ..............immerhin wäre das schon mehr als der halbe Korg Racktuner ;)

How ever, ich werde mir erstmal die Anleitung in aller Ruhe studieren und mich bei der Gelegenheit auch mal im Rest des Recording-Forums durchlesen und schlau machen!

Allerbeste Grüße
Andy
 
Da es ein recht neutrales Mikro ist, macht es sich recht gut als Raummikrofon, oder zum aufzeichnen von Naturgeräuschen :)
 
Wobei ich mich auch frage, auch wenn das Micro günstig ist, was kann ich nach der Messung noch damit anfangen :gruebel:???

Immer wieder messen... glaub mir, das Bedürfnis kommt ganz automatisch ;)

Weil du nämlich - teils auch aufgrund von Messergebnissen - immer wieder Änderungen vornehmen wirst... :evil:
 
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Okay okay, ihr habt mich überzeugt. Sobald mitte Januar meine Auslöse kommt, werde ich das Mic bestellen und dann auch messen, sollte ich nicht beruflich unterwegs sein ;)

Ich sehmich schon im Frühjahr dem Getier im Wald hinterher rennen um den Brunftschrei des zwitschernden Waldelfs aufzunehmen :D :rofl:
 
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