LordB
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Worum geht es?
Je nach Location und Gig weiß man ja oft nicht, ob die dortigen Steckdosen über einen ausreichenden Schutz verfügen. Bei Kneipe, Kirche, Keller, Saal oder Partyhütte sind viele Optionen möglich, ob und wie Steckdosen abgesichert sind.
Sicherungsautomaten, die bei einer Überlastung und Kurzschluss die Leitung schützen sollen sind Voraussetzung und daher in verschiedenen Ausführungen überall zu finden.
Der Personenschutz hingegen war viele Jahre nur in Nassräumen, wie dem Badezimmer vorgeschrieben und ist daher eben nicht überall zu finden.
Was bedeutet Personenschutz?
Beim Personenschutz geht es um Fehlerströme. Wenn z. B. Kabel gebrochen sind oder das leitfähige Metallgehäuse eines elektrischen Geräts durch einen Fehler unter Spannung steht, aber nicht über den Erdleiter abgeleitet wird - was verschiedene Gründe haben kann - so fließt bei Berührung Strom über den Körper in den Boden, was im schlimmsten Fall tödlich enden kann, da solch ein Stromschlag den Sicherungsautomaten nicht (oder nicht schnell genug) auslöst und es zudem auch noch nach Stunden, wenn Betroffene nicht mehr damit rechnen, zu Herzkammerflimmern kommen kann.
Vor solch einem Szenario soll ein Fehlerstrom-Schutzschalter - kurz FI (F für Fehler, I für Strom) - schützen. Seine Funktion besteht darin zu prüfen, ob die Menge Strom, die zu den Verbrauchern gesendet wird, auch wieder zurück kommt.
Wird hier ein Unterschied größer 30mA festgestellt, weil der Strom gerade anderweitig als durch die reguläre Rückleitung abfließt, löst der FI aus und unterbricht in weniger als 30ms den Stromfluss. *Edit/Korrektur -> "Wenn ein Unterschied festgestellt wird, weil Strom anderweitig abfließen kann, muss ein FI bei spätestens 30mA innerhalb von 30ms den Stromfluss unterbrechen."- vgl. Diskussion ab #6*
Dies sind Stromstärke und Dauer, welche der Mensch noch ohne Gefahr überwinden kann. (Tiere nur die Hälfte, da sie mit vier statt zwei Beinen Kontakt zum Boden haben.)
Nun lassen die meisten Musiker ihr Equipment eher nicht regelmäßig auf elektrische Fehler prüfen und sind zudem selten ausgebildete Elektriker, welche an elektrischen Anlagen arbeiten dürfen.
Zudem obliegt letzteres ja auch dem Veranstalter und nicht den Musikern, für eine sichere elektrische Anlage am Veranstaltungsort zu sorgen.
Dennoch ist gerade Dies im Hobby- und Amateurbereich oft fraglich. Weiß ein Kneipenwirt über die Absicherung der Steckdosen hinten in der Musik-Ecke bescheid? Was, wenn Räume nur angemietet sind? Oft hat man es mit älterer Bauzeit und Elektrik zu tun, etc.
(Sicherlich auch ein spannendes Thema, wo hier die Verantwortungen liegen.)
Um sich selbst und andere in Eigenverantwortung auf einfache Weise zu schützen bieten sich Fehlerstromschutzschalter für die Steckdose an. Sie werden zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und überwachen diesen Stromkreislauf.
Es gibt sie z. B. als einzelne Einheit oder mit Verlängerung und Mehrfachsteckdose.
Zwei Modelle stelle ich hier nun vor.
Brennenstuhl PowerBlock
Als erstes schauen wir uns das ca. 45€ teure Produkt von Brennenstuhl an. Der PowerBlock vereint eine Vierfach-Steckdosenleiste mit 5m Verlängerung. An der anderen Seite befindet sich der Schutzschalter mit den zwei Tastern Test und Reset sowie einer Kontrollanzeige.
Doch schnell bemerke ich, dass die 4-Fach Steckdosenleiste recht leicht und der Kunststoff nicht so robust wirkt, wie die Optik versprechen mag. Der Haken zum Aufhängen ist praktisch.
Die Deckel werden mit Federn automatisch geschlossen, sind aber nur mit sehr einfachen Nieten, welche ebenfalls keinen allzu robusten Eindruck machen, befestigt. Eine Kindersicherung gibt es auch nicht. Dafür einen abdichtenden Gummiring.
Die Steckdose ist als IP54 gekennzeichnet, was Staub und allseitiges Spritzwasser bedeutet. Das gilt selbstverständlich nur, wenn die Deckel geschlossen und keine Stecker eingesteckt sind.
Das schützende FI Element befindet sich am anderen Ende des stabilen 5m Kabels des Typs 3x1,5mm² H07RN-F, welches als einzige Komponente das VDE Logo besitzt.
GS und Intertek Logos geben jedoch an, dass die Bauart geprüft wurde und somit auch regelmäßiger Kontrolle unterliegt.
Die vermeintliche rote LED am FI-Stecker ist gar keine, sondern ein rotes Stück Plastik, dass zur Zustandskontrolle hinter das kleine Bullauge geschoben wird.
Der Test-Schalter funktioniert einwandfrei und sollte vor jeder Verwendung benutzt werden um die einwandfreie Funktion zu überprüfen. Danach muss Reset gedrückt werden, um den FI-Schalter und somit die Steckdose wieder einsatzbereit zu machen. Tatsächlich macht der Stecker einen stabileren und hochwertigeren Eindruck, als die Mehrfachsteckdosen.
Zu beachten: den Stecker darf man nur wie gezeigt benutzen. Nicht über Kopf oder quer, da sonst nicht garantiert ist, dass der FI korrekt auslösen kann.
Die Einheit ist für 16A/3500W Belastung ausgelegt, was für die allermeisten Gigs ausreichen dürfte. Natürlich steht auch hier in der Anleitung, keine weiteren Mehrfachsteckdosen anzuschließen, sodass zwei oder drei dieser Modelle nötig wären um auf die passende Anzahl geschützter Steckdosen zu kommen. Aber so lange es sich insgesamt auf einige hundert Watt Gesamtleistung bezieht, sehe ich persönlich kein Problem darin, diese hier als zentrale Verteilung zu nehmen.
Eine PA würde ich wiederum separat absichern.
Etwas enttäuscht bin ich vom
PowerBlock allerdings schon, denn vom Markennamen Brennenstuhl bin ich bessere Qualität gewohnt. Die ca. 45€ sehe ich persönlich etwas zu hoch angesetzt. (Weshalb ich zu B-Ware gegriffen habe)
Das es sich bei den FI-Schutzschaltern um ein in China angefertigtes OEM Produkt handelt, dem beliebige Marken-Aufkleber und Logos verpasst werden können, erkennt man an dem ganz ähnlich anmutenden Produkt, zu dem wir nun kommen.
REV Ritter Outdoor RCD
Als günstigere Alternative für 16€ kann man sich mit mehreren FI-Steckdosen von REV eindecken und je eine vorhandene Mehrfachsteckdose anschließen. Für den Stecker sind 16A/3600W zulässige Gesamtbelastung angegeben.
Direkt beim ersten drücken der Knöpfe Test und Reset hatte ich ein Deja-vu. Druckpunkt und Klickgeräusch entsprechen absolut dem Brennenstuhl Stecker. Und genauso gibt es auch hier hinter dem Schaufenster ein rotes Stück Plastik als Funktionsindikator. Wenn auch an anderer Position ist die Ablesbarkeit ebenso schlecht.
Karton und der Deckel bescheinigen mit IP44 einen etwas schlechteren Schutz gegen Staub. Der Schutz vor Spritzwasser ist aber identisch zu den Mehrfachsteckdosen des PowerBlock.
Auch beim REV Ritter Modell finden sich auf dem zu großen und nicht richtig passend aufgeklebten Sticker die Logos von GS und Intertek. Neben den technischen Daten wird auch der originale Hersteller aus China angegeben, was meine OEM Theorie weiter untermauert.
Auch mit diesem Modell ist klargestellt, dass der FI-Schutz nur in der aufrecht eingesteckten Position gegeben ist. Lichtschalter über einer Steckdose werden verdeckt. Es bleibt aber ausreichend Luft zwischen Schalter und Stecker, sodass diese nicht betätigt werden.
Das Produkt wirkt stabil, der Deckel schließt ebenfalls per Federkraft und ist besser befestigt, als die Deckel des PowerBlock. Außerdem gibt es eine Kindersicherung.
Für 16€ kann mich der REV FI-Schutzstecker überzeugen.
Fazit
Egal für welches Modell man sich entscheidet, ob einzelner Stecker oder inklusive Verlängerung und Mehrfachsteckdose - ein Fehlerstromschutzschalter macht Sinn, um sich und andere Personen gegen einen Stromschlag zu schützen.
Geräte ohne Erdung haben idR. keine Metalgehäuse, welche Spannung führen können. Doch schon mein Bass-Combo von Warwick zeigt genau das Gegenteil: C8 Radio-Stecker in einer Metallrückwand.
Zudem ist gerade bei älteren Geräten nicht immer klar, ob Schutzleiter vorhanden, (noch) angeschlossen und in welchem Zustand sie sind.
Mit einem FI-Stecker kann man günstig für mehr Sicherheit sorgen, ohne sich auf die elektrische Anlage des Gastgebers verlassen zu müssen.
Die Preise sind akzeptabel bzw. moderat.
Je nach Location und Gig weiß man ja oft nicht, ob die dortigen Steckdosen über einen ausreichenden Schutz verfügen. Bei Kneipe, Kirche, Keller, Saal oder Partyhütte sind viele Optionen möglich, ob und wie Steckdosen abgesichert sind.
Sicherungsautomaten, die bei einer Überlastung und Kurzschluss die Leitung schützen sollen sind Voraussetzung und daher in verschiedenen Ausführungen überall zu finden.
Der Personenschutz hingegen war viele Jahre nur in Nassräumen, wie dem Badezimmer vorgeschrieben und ist daher eben nicht überall zu finden.
Was bedeutet Personenschutz?
Beim Personenschutz geht es um Fehlerströme. Wenn z. B. Kabel gebrochen sind oder das leitfähige Metallgehäuse eines elektrischen Geräts durch einen Fehler unter Spannung steht, aber nicht über den Erdleiter abgeleitet wird - was verschiedene Gründe haben kann - so fließt bei Berührung Strom über den Körper in den Boden, was im schlimmsten Fall tödlich enden kann, da solch ein Stromschlag den Sicherungsautomaten nicht (oder nicht schnell genug) auslöst und es zudem auch noch nach Stunden, wenn Betroffene nicht mehr damit rechnen, zu Herzkammerflimmern kommen kann.
Vor solch einem Szenario soll ein Fehlerstrom-Schutzschalter - kurz FI (F für Fehler, I für Strom) - schützen. Seine Funktion besteht darin zu prüfen, ob die Menge Strom, die zu den Verbrauchern gesendet wird, auch wieder zurück kommt.
Dies sind Stromstärke und Dauer, welche der Mensch noch ohne Gefahr überwinden kann. (Tiere nur die Hälfte, da sie mit vier statt zwei Beinen Kontakt zum Boden haben.)
Nun lassen die meisten Musiker ihr Equipment eher nicht regelmäßig auf elektrische Fehler prüfen und sind zudem selten ausgebildete Elektriker, welche an elektrischen Anlagen arbeiten dürfen.
Zudem obliegt letzteres ja auch dem Veranstalter und nicht den Musikern, für eine sichere elektrische Anlage am Veranstaltungsort zu sorgen.
Dennoch ist gerade Dies im Hobby- und Amateurbereich oft fraglich. Weiß ein Kneipenwirt über die Absicherung der Steckdosen hinten in der Musik-Ecke bescheid? Was, wenn Räume nur angemietet sind? Oft hat man es mit älterer Bauzeit und Elektrik zu tun, etc.
(Sicherlich auch ein spannendes Thema, wo hier die Verantwortungen liegen.)
Um sich selbst und andere in Eigenverantwortung auf einfache Weise zu schützen bieten sich Fehlerstromschutzschalter für die Steckdose an. Sie werden zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und überwachen diesen Stromkreislauf.
Es gibt sie z. B. als einzelne Einheit oder mit Verlängerung und Mehrfachsteckdose.
Zwei Modelle stelle ich hier nun vor.
Brennenstuhl PowerBlock
Als erstes schauen wir uns das ca. 45€ teure Produkt von Brennenstuhl an. Der PowerBlock vereint eine Vierfach-Steckdosenleiste mit 5m Verlängerung. An der anderen Seite befindet sich der Schutzschalter mit den zwei Tastern Test und Reset sowie einer Kontrollanzeige.
Doch schnell bemerke ich, dass die 4-Fach Steckdosenleiste recht leicht und der Kunststoff nicht so robust wirkt, wie die Optik versprechen mag. Der Haken zum Aufhängen ist praktisch.
Die Deckel werden mit Federn automatisch geschlossen, sind aber nur mit sehr einfachen Nieten, welche ebenfalls keinen allzu robusten Eindruck machen, befestigt. Eine Kindersicherung gibt es auch nicht. Dafür einen abdichtenden Gummiring.
Die Steckdose ist als IP54 gekennzeichnet, was Staub und allseitiges Spritzwasser bedeutet. Das gilt selbstverständlich nur, wenn die Deckel geschlossen und keine Stecker eingesteckt sind.
Das schützende FI Element befindet sich am anderen Ende des stabilen 5m Kabels des Typs 3x1,5mm² H07RN-F, welches als einzige Komponente das VDE Logo besitzt.
GS und Intertek Logos geben jedoch an, dass die Bauart geprüft wurde und somit auch regelmäßiger Kontrolle unterliegt.
Die vermeintliche rote LED am FI-Stecker ist gar keine, sondern ein rotes Stück Plastik, dass zur Zustandskontrolle hinter das kleine Bullauge geschoben wird.
Der Test-Schalter funktioniert einwandfrei und sollte vor jeder Verwendung benutzt werden um die einwandfreie Funktion zu überprüfen. Danach muss Reset gedrückt werden, um den FI-Schalter und somit die Steckdose wieder einsatzbereit zu machen. Tatsächlich macht der Stecker einen stabileren und hochwertigeren Eindruck, als die Mehrfachsteckdosen.
Zu beachten: den Stecker darf man nur wie gezeigt benutzen. Nicht über Kopf oder quer, da sonst nicht garantiert ist, dass der FI korrekt auslösen kann.
Die Einheit ist für 16A/3500W Belastung ausgelegt, was für die allermeisten Gigs ausreichen dürfte. Natürlich steht auch hier in der Anleitung, keine weiteren Mehrfachsteckdosen anzuschließen, sodass zwei oder drei dieser Modelle nötig wären um auf die passende Anzahl geschützter Steckdosen zu kommen. Aber so lange es sich insgesamt auf einige hundert Watt Gesamtleistung bezieht, sehe ich persönlich kein Problem darin, diese hier als zentrale Verteilung zu nehmen.
Eine PA würde ich wiederum separat absichern.
Etwas enttäuscht bin ich vom
PowerBlock allerdings schon, denn vom Markennamen Brennenstuhl bin ich bessere Qualität gewohnt. Die ca. 45€ sehe ich persönlich etwas zu hoch angesetzt. (Weshalb ich zu B-Ware gegriffen habe)
Das es sich bei den FI-Schutzschaltern um ein in China angefertigtes OEM Produkt handelt, dem beliebige Marken-Aufkleber und Logos verpasst werden können, erkennt man an dem ganz ähnlich anmutenden Produkt, zu dem wir nun kommen.
REV Ritter Outdoor RCD
Als günstigere Alternative für 16€ kann man sich mit mehreren FI-Steckdosen von REV eindecken und je eine vorhandene Mehrfachsteckdose anschließen. Für den Stecker sind 16A/3600W zulässige Gesamtbelastung angegeben.
Direkt beim ersten drücken der Knöpfe Test und Reset hatte ich ein Deja-vu. Druckpunkt und Klickgeräusch entsprechen absolut dem Brennenstuhl Stecker. Und genauso gibt es auch hier hinter dem Schaufenster ein rotes Stück Plastik als Funktionsindikator. Wenn auch an anderer Position ist die Ablesbarkeit ebenso schlecht.
Karton und der Deckel bescheinigen mit IP44 einen etwas schlechteren Schutz gegen Staub. Der Schutz vor Spritzwasser ist aber identisch zu den Mehrfachsteckdosen des PowerBlock.
Auch beim REV Ritter Modell finden sich auf dem zu großen und nicht richtig passend aufgeklebten Sticker die Logos von GS und Intertek. Neben den technischen Daten wird auch der originale Hersteller aus China angegeben, was meine OEM Theorie weiter untermauert.
Auch mit diesem Modell ist klargestellt, dass der FI-Schutz nur in der aufrecht eingesteckten Position gegeben ist. Lichtschalter über einer Steckdose werden verdeckt. Es bleibt aber ausreichend Luft zwischen Schalter und Stecker, sodass diese nicht betätigt werden.
Das Produkt wirkt stabil, der Deckel schließt ebenfalls per Federkraft und ist besser befestigt, als die Deckel des PowerBlock. Außerdem gibt es eine Kindersicherung.
Für 16€ kann mich der REV FI-Schutzstecker überzeugen.
Fazit
Egal für welches Modell man sich entscheidet, ob einzelner Stecker oder inklusive Verlängerung und Mehrfachsteckdose - ein Fehlerstromschutzschalter macht Sinn, um sich und andere Personen gegen einen Stromschlag zu schützen.
Geräte ohne Erdung haben idR. keine Metalgehäuse, welche Spannung führen können. Doch schon mein Bass-Combo von Warwick zeigt genau das Gegenteil: C8 Radio-Stecker in einer Metallrückwand.
Zudem ist gerade bei älteren Geräten nicht immer klar, ob Schutzleiter vorhanden, (noch) angeschlossen und in welchem Zustand sie sind.
Mit einem FI-Stecker kann man günstig für mehr Sicherheit sorgen, ohne sich auf die elektrische Anlage des Gastgebers verlassen zu müssen.
Die Preise sind akzeptabel bzw. moderat.
Grund: siehe Edit (in grün) by C_Lenny
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