Rhodes Mk1 (77) auffrischen

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paulmagmusik
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Hey,

ich bin noch Rhodes Neuling und würde gerne mein Rhodes MK1 ein wenig auf vordermann bringen.

Manche Tasten klacken.. viele kommen eher schleppend zurück und der Ton ist manchmal zu schwach.. man muss zur stark anschlagen.

Ich hab nun mir angelesen neue Gummis wären gut gegen das Klacken.
Dämpfer sehen eigebtlich noch gut aus. Was genau bringt das austauschen der Hammertips?

Was würden die Profis noch empfehlen gerade für eine vernünftige Anschlagdynamik und einen gleichmäßigen Ton auf allen Tasten.

Für die Profireperatur fehlt mir momentan noch das Geld..

Dank euch.
 
Eigenschaft
 
wenn du (noch) keinen bis wenig Plan von der Sache hast, würde ich es vertagen bis entweder das Geld oder das Wissen beisammen sind.
Sonst ist das Risiko eines deutlichen Wertverlusts (im Fehlerfall) einfach zu gross.
 
Hallo Paul,
Ich stand vor dem gleichen Problem. Die Rumsbastelei hat aber nicht viel gebracht. Das Gehäuse habe ich selbt wiedr in Schuss gebracht. Ich hab das Rhodes dann zu @Jenzz gebracht, der hats überholt und seither macht das Spielen Spaß. Wenn die hier mal durchschaust, gibts noch 2 alternative Adressen (je nach Wohnort, in Berlin ist der User FantomXR). Mein Tip: bei dem Instrument nicht am falschen Ende sparen.
Gruß Bobbes
 
Zuallererst solltest Du Dir das Service Manual zu Gemüte führen:
https://cdn.shopify.com/s/files/1/0666/2821/files/Rhodes_Manual.pdf?6596484715058753348

der Ton ist manchmal zu schwach.. man muss zu stark anschlagen.
(Kapitel 4 im Service-Manual)
Um einen gleichmäßigen Ton zu bekommen, mußt Du an der Harp arbeiten. Die Tonebars haben 2 Schrauben: Zunächst schraubst Du die vorderen, tastensaitigen, so, daß der Abstand zwischen Tonebar und Holz ca. 1 cm beträgt und bei allen Tonebars gleich ist (Factory Setting: 9.525mm :dizzy:). Mit der anderen Schraube kannst Du den Klang des Tine einstellen. Wenn die Spitze des Tine genau in der Mitte des Pickups liegt, hörst Du nur den Oberton in der Oktave, wenn sie weit daüber liegt, hörst Du nur den Grundton. Das stellst Du dann so ein, wie es Dir am besten gefällt. Der Klang sollte über alle Oktaven hinweg dann ausgeglichen sein. Das braucht ein bißchen Erfahrung, aber wenn man es nicht ausprobiert, bekommt man sie nicht. Du kannst hier auch nichts wirklich kaputt machen, wenn Du Dich nicht völlig ungeschickt anstellst.

Jetzt kannst Du noch an einer gleichmäßigen Lautstärke arbeiten, indem Du den Abstand vom Tine zum Pickup regulierst. Je dichter der Pickup am Tine ist, desto lauter der Ton. Die Pickups sind mit einer Schraube im Holz befestigt. Schraube lösen und Pickup vor- und zurück schieben, bis die Lautstärke stimmt, dann Schraube wieder festdrehen.

Meiner Meinung nach sollte sich jeder Rhodes-Enthusiast mit diesen grundlegenden Einstellungsdingen befassen. Man kann damit seinen persönlichen Sound einstellen und ist nicht darauf angewiesen, jedesmal einen Techniker zu beauftragen, wenn man unzufrieden ist. Wenn Du z.B. bei einem Gig bemerkst, daß die Höhen zu schrill sind, kannst Du zuhause für den nächsten Auftritt nachbessern und die Pickups z.B. der oberen beiden Oktaven nochmal ein bißchen wegziehen etc. Das hganze macht Spaß und je öfter man es macht, desto besser gelngt es und desto mehr Feinheiten lernt man einzustellen.

Dämpfer sehen eigebtlich noch gut aus.
Man kann die Dämpfer durch vorsichtiges Biegen der Bleche so einstellen, daß alle Dämpfer gleichzetig dämpfen, wenn man das Pedal langsam kommen läßt. Service-Manual lesen!

viele kommen eher schleppend zurück
Kann ich nichts dazu sagen. Mein MKIII hat Kunststofftasten, da tritt das Problem nicht auf.

Was genau bringt das austauschen der Hammertips?
Es könnte sein, daß die Hammertips im Laufe der Jahrzehnte verhärten und dadurch ihren Klang verändern. Machmal haben Hammertips auch tiefe Riefen durch häufiges Spielen.

Alle Angaben ohne Gewähr, wichtig ist auch, daß Du weißt, aus welcher Zeit Dein MKI stammt. Da gibt es durchaus Unterschiede zwischen frühen und späten MKI. Immer überprüfen, ob die Angaben im Manual auch auf Dein Instrument zutreffen.

Ich habe mein MKIII einmal komplett zerlegt und wieder zusammengebaut, nachdem ich es bekommen hatte. Ich war auch völlig unerfahren mit Rhodes, habe viel gelesen und viel gelernt und bin jetzt sehr glücklich, weil ich mit meinem Instrument weitestgehend autark bin. Wenn irgendetwas nicht stimmt, weiß ich immer ziemlich genau, was es ist und bin meistens handlungsfähig. Außerdem macht es ziemlich viel Spaß, auf einem Instrument zu spielen, von dem man jedes Teil schon mal in der Hand gehabt hat. :juhuu:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Danke für eure Antworten. Welche Art neben dem normalen Kreuzschlitzschraubenzieher wird dort eigentlich gebraucht?
 
Der wichtigste Schraubenzieher ist ein Phillips No.2 (PH2). Damit geht fast alles. Für die Schrauben an den Pickups bin ich mir nicht sicher: Meine haben Kreuzschlitz, da geht auch der PH2. Ältere haben nur Sechskantschrauben. Ob man da spezielle Schlüssel braucht (Zollschrauben), weiß ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin .-)

Die Kreuzschrauben an den Pickups gibt es nur bei einigen Jahrgängen des Mk2, ansonsten sollte der geneigte Rhodes-Spieler noch folgendes Zoll-Werkzeug 'am Mann / Frau' haben:

1/4" Steckschlüssel für die Pickup-Justage.

5/16" Steckschlüssel für die Montage der Tines am Tongenerator.


McCoy hat vieles schon genannt, es gibt aber noch eine wichtige Sache, nämlich die 'striking line', also der genaue Punkt, wo die Schwingstäbe / Tines angeschlagen werden. Diese Sache ist essentiell und stimmt bei ca. 70% aller Rhodes ab Werk schon NICHT. Der 'Einstellvorgang' ist auch im Manual beschrieben, allerdings nur sehr rudimentär. Ausserdem ist die ganze Geschichte sehr exemplarabhängig. Evtl. muß hier dann doch mal der Fachmann ran....


Jenzz
 
Hey Paul,

mir haben seinerzeit die (alten) Videos von Vintage Vibe gut weitergeholfen, der Anfang der Serie ist dieses hier:

-

wobei es die Reihenfolge ein wenig verstrubelt hat.
Ich würde mir die an Deiner Stelle alle mal anschauen und dann überlegen, was Du alles machen willst (ich habe dann nahezu alles gemacht....)

Ciao,
Stefan
 
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Womit reinigt ihr die Pickups?
 

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