Röhenamp ohne Last

GalleG
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Ich benutze nun seit 2 Jahren einen in Griechenland hand gebauten Röhrenverstärker von Toaster-Amps mit 7,5W. Also eine Vorstufenröhre und eine in der Endstufe.

Ich erinnere mich, dass ich beim Kauf damals viel mit dem Hersteller geredet habe und er sagte, dass das Ding
1. Immer auf Volllast läuft, also die Röhren immer die volle Power bekommen.
2. Der Transformator vollkommen überdimensioniert ist

Deswegen könne das Teil komplett ohne Last gefahren werden. Bisher habe ich mich nicht getraut, aber nun habe ich eine RedBox in den Fingern, die ja zwischen Box und Amp gesteckt wird.
Leider konnte ich den Erbauer bislang nicht erreichen, daher mal die Frage ans Plenum der Elektriker:

Ist es theoretisch tatsächlich möglich einen Tubeamp so zu bauen, dass er ohne Last, also Box, betrieben werden kann?

Und bitte keine Grundsatzdebatte oder Halbwissen! Das Ding ist anders als alle Amps, die ich bisher hatte und kannte und ist mit nichts so recht vergleichbar.
Es geht um die rein technische Frage!
 
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Ohne Last betreiben => Nein, ohne Box betreiben = Ja wenn der Amp einen Widerstand verbaut hat der automatisch eine Last simuliert
Mehr kann man ohne den Amp und den Schaltplan zu sehen nicht zu Deiner Frage sagen
 
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Ja klar, gibt es sogar schon. Der Palmer Eins hat eine interne Loadbox, die aktiviert wird wenn am den anderen Ausgängen (direct out) etwas angeschlossen wird. So kann man direkt ohne Box damit ins Pult oder in einen anderen Amp gehen.
 
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Um das gesagte zu ergänzen; ja, rein theoretisch ist es möglich einen Röhrenverstärker mit Ausgangsübertrager so zu bauen, dass er ohne Last betrieben werden kann.
 
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^ ja, mit Catch-Dioden primärseitig und ner akzeptablen Grundlast + Snubber für höhere Frequenzen sekundärseitig geht es auch ganz praktisch ;-)
 
Einfach nur ne Endstufe, die sich zum Einen nicht aufschwingt und zum Anderen ne gescheite Lagenisolation, dann sollte das wuppen.
 
Ist es theoretisch tatsächlich möglich einen Tubeamp so zu bauen, dass er ohne Last, also Box, betrieben werden kann?

Und bitte keine Grundsatzdebatte oder Halbwissen! Das Ding ist anders als alle Amps, die ich bisher hatte und kannte und ist mit nichts so recht vergleichbar.
Es geht um die rein technische Frage!

Es ist sogar praktisch möglich. Alle meine Verstärker sind leerlauffest, kurzschlussfest und thermisch abgesichert. Auch gegen Röhrendefekte sind elektronische Vorkehrungen getroffen. Warum sollte das nicht möglich sein? Nur weil die meisten Hersteller das nicht machen, weil sie es entweder nicht können oder mehr Geräte verkaufen wollen?
Oder sie wollen ein paar Cent sparen.
 
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wo würde denn bei solch einem Verstärker das DI-Out Signal abgegriffen?? läuft das dann zum Pult vom Speaker OUT aus oder an einer anderen Stelle?
 
läuft das dann zum Pult vom Speaker OUT aus oder an einer anderen Stelle?
Das würd zwischen Vor- und Endstufe abgegriffen werden.
Hinterm Speaker-Out würds n zu starkes Signal haben, und wieder das Problem der fehlenden Last...
 
ach soooo.. okay.. ich dachte jetzt da wäre mehr Ampsound im Spiel - hätte man da also nur den Preamp, klingt ja eher unspannend mit einer Röhre
 
ich dachte jetzt da wäre mehr Ampsound im Spiel
Je nach dem wie der Amp den Sound formt passierts eh nur in der Vorstufe.
Und selbst wenn Du auch die Endstufe mit dran hättest, würde immernoch die Box und der Lautsprecher fehlen, die einen immensen Unterschied reinbringen können.
 
ja, deswegen wundert mich das Vorhaben, ein Amp mit 2 Röhren, der geil klingt.. nehme ich ja damit den Speaker, der maßgeblich Sound macht (kann ggf. noch kompensieren über ne Speaker Emulation) und die Endstufe
bei nur zwei Röhren muss da automatisch was fehlen (meiner Vermutung nach) - geht ja nicht um nen modern Metal Amp, der alles in der Vorstufe an Sound produziert..
 
Wie gesagt, kommt sehr auf den Amp an.
Grad wenn die Endstufe mit zerrt wirds natürlich komplett anders klingen mit nem DI-Out.
Es gibt halt einerseits modern nicht-(nur-)Metal Amps, die das so ganz gut machen, meistens bedient man sich für so ein Vorhaben doch eher eines speziellen Geräts - z.B. einen Preamp mit Cabsim, oder sowas wie nem Laney Lionheart Studio.

Kommt halt immer drauf an, wo man hin will.
 
@RockTone
@crazy-iwan
@all

Erst mal danke für die Hinweise. Ich habe nun Antwort vom Erbauer erhalten und bringe Licht ins Dunkel:

Erstmal mein Vorhaben:
Mein Amp besteht aus einer Röhrenvorstufe und einer Röhrenendstufe. Je 1 Stück und kein FX Loop.

Da hinter habe ich eine H&K RedBox5, um das Ausgangssignal des Amps direkt per DI in die PA zu jagen. Dabei simuliert das Gerät eine Marshall 1960 Box, und das sehr gut für meinen Geschmack. Für mich klingt es viel geiler und vor allem flexibler als die echte Box in unserem Raum. Daher möchte ich mir das Tragen der 4x12" ersparen. (http://hughes-and-kettner.com/wp-content/uploads/2014/03/Red_Box_5_BDA_1_1_D_E.pdf )

Da die Redbox aber keine Last hat, muss dahinter ja eigentlich noch etwas kommen.

Der Hersteller hat den Amp so überdimensioniert, das das Teil eigentlich mehrere Tage laufen könnte ohne Last. Aber, um sicher zu gehen baue ich mir nun einen einfachen Dummy-Load, siehe Anhang.

Also um meine Frage zu Beantworten:
Ja es geht! Sicherheitshalber kann man aber für wenig Geld und Aufwand einen Dummy-Load bauen.

Wenn es Fragen dazu gibt, kontaktiert mich gerne. Hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken.
Guitar -> Effektboard -> Tube Amp Toaster -> DI Redbox 5 -> PA

Mein komplettes Setup passt dann in eine kleine Sporttasche zzgl. Gitarre. Das finde ich sehr reizvoll. Außerdem kann ich überall spielen, wo es eine PA gibt und das mit knackigem Röhrensound.
Ja, es ist nicht puristisch und widerspricht allem, was sich der Hersteller bei dem Amp gedacht hat. Ich mach es trotzdem, weil ich es mag!
 

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    DummyLoad2.jpg
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Noch zu bedenken gibt es da, dass die Art der Last einen Einfluss auf den Klang hat. Ein Speaker hat nicht in jedem Frequenzbereich die angegebenen 4, 8 oder 16ohm, sondern es ist eine Kurve mit 2 Peaks. (s. z.B. hier: http://images.audiojudgement.com/2016/08/impedance-chart-explained.jpg)

Entsprechend wird eine rein resistive Last, wie du sie gerade planst auch anders klingen (mMn dumpfer). Um das zu kompensieren, gibt es noch reaktive Dummy-Loads.
Probiere es aber einfach mal aus. Wenn es klingt, dann klingt es.
 
Noch zu bedenken gibt es da, dass die Art der Last einen Einfluss auf den Klang hat. Ein Speaker hat nicht in jedem Frequenzbereich die angegebenen 4, 8 oder 16ohm, sondern es ist eine Kurve mit 2 Peaks. (s. z.B. hier: http://images.audiojudgement.com/2016/08/impedance-chart-explained.jpg)

Entsprechend wird eine rein resistive Last, wie du sie gerade planst auch anders klingen (mMn dumpfer). Um das zu kompensieren, gibt es noch reaktive Dummy-Loads.
Probiere es aber einfach mal aus. Wenn es klingt, dann klingt es.

:confused::gruebel::hail:
ReakWAS?!? Resistiv?!

Ich greife das Signal doch am Amp ab, dahinter kommt nix mehr. Oder verändert die Impendanz den Sound?
Ich probiere es auf jeden Fall aus, nun bin ich aber sehr gespannt.
 
Ja genau, tut sie. Eine reaktive Last (in englisch reactive load) versucht halt den Impedanzverlauf eines realen Speakers zu imitieren.
Hier ist ein guter Vergleich zwischen verschiedenen Lasten (ansonsten alles identisch - ca. ab Minute 16):
Es lohnt sich auch das gesamte Video anzusehen.
Die günstigste reaktive Last ist wohl der Tonehound von Tube-Town. Allerdings nur als DIY-Kit zu kaufen.
 
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