Röhrenamp Head über Comboamp betreiben?

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Schönen Nachmittag zusammen! Ich hab heute eine etwas exotische Frage. Vielleicht kurz zum Hintergrund: Seit etwa einem Jahr spiele ich einen Engl Powerball (100 Watt Röhrenhead) über eine 4x12er Box. Das Ding steht immer bei mir zuhause und ich spiele auch fast jeden Tag. Nun bin ich in eine Band eingestiegen, da deren eigentlicher Gitarrist ein Studium in einem anderen Bundesland betreibt und somit das Bandleben mehr oder weniger aufgeben musste. Die Jungs sind super, nur mit dem regelmäßigen Proben nehmen sie's nicht so genau ;) Der Proberaum ist im Dachboden bei unserem Drummer, und man muss dafür drei Stockwerke über eine enge Stiege hinauf. Ihr seht langsam worauf ich hinaus will: Jedes mal meine riesige Box da rauf und runter schleppen ist mir echt viel zu doof. Meinen Verstärker dort stehnlassen möchte ich jedoch auch nicht, da der Großteil des Probens zuhause erfolgt und ich dafür nicht auf meinen alten Übungsverstärker (der schon etwas angeschlagen ist) zurückgreifen will - der Soundunterschied ist einfach eins zu hundert. Die Lösung bisher war, dass ich über einen 2x12er Transitor-Comboverstärker vom Sänger (der sich jetzt nur mehr aufs Singen konzetriert und das Gitarrespielen lässt) gespielt habe. Nur das Teil hört sich (für meine Röhrenamp-verwöhnten Ohren zumindest *g*) so ... bescheiden an, dass ich es einfach nicht länger ertrage. Meine Idee war nun folgende: Zumindest theoretisch könnte ich ja nur den Head mitnehmen und ihn an über die Box des Comboverstärkers spielen. Da ich jedoch von Elektrotechnik generell und Verstärkerelektronik im speziellen nicht wirklich viel Ahnung habe und weiß, dass die Dinger bei falscher Handhabung ziemlich schnell ihren Geist aufgeben, habe ich jedoch bis jetzt die Umsetzung der Idee etwas aufgeschoben. Meine konkrete Frage nun: Wäre der Einfall praktisch umsetzbar? Was müsste ich dabei beachten? Falls es grundsätzlich möglich wäre, wie ermittle ich die benötigte Impedanz? Vielen Dank schon mal für die Antworten, ich hoffe die Frage wurde nicht schon gestellt, habe vorher die Suchfunktion benutzt, aber bin nicht ganz fündig geworden. Schöne Grüße aus Österreich!
 
Eigenschaft
 
Wie wärs denn mit ner günstigen 2x12er box die du da stehen lassen könntest?
Ne Harley Benton 2x12er mit V30´s. Die sind eigentlich gar nicht so schlecht.
 
Wenn der Amp im Combo mit einer 6,3mm Klinke angeschlossen ist und die Impedanz übereinstimmt, geht das natürlich. Den Widerstand kannst du mit einem Multimeter messen.
 
Impedanz und Watt müssen übereinstimmen bzw. passen, sonst gerätst du in Gefahr Amp oder Combo ins Nirvana zu schicken.
 
Kleiner, nett gemeinter Hinweis an Threadstarter: Absätze verbessern die Lesbarkeit enorm ;) Aber Groß- und Kleinschreibung sowie Zeichensetzung sind ja schonmal da (noch viel wichtiger) :great:

Ansonsten hat ELmia_90 bzw. dodona schon das Wichtigste auf den Punkt gebracht. Die Speaker des Combos sollten vorallem die Leistung deines Powerballs verkaften. Jetzt muss man es aber mMn nicht unbedingt so eng sehen, dass die Speaker mindestens die Belastbarkeit in Höhe der Leistungsabgabe des Amps haben. Oftmals laufen die Verstärker ja weit von Vollgas entfernt und da ist die Leistung ungleich geringer. Also wenn die Combo-Speaker beispielsweise zusammen 80 Watt Belastbarkeit haben wirst du sie sooo schnell nicht mit deinem Head zerstören. Ein bisschen sollte man dennoch aufpassen, bevor aber ein Speaker die Grätsche macht, hört es sich in der Regel schon sehr ungesund an und das merkt man. Also einfach mal vorsichtig an Probelautstärke herantasten und wenns noch passt etwas Headroom nach oben testen. Wenn das klappt (ohne dass die Speaker röcheln!) wieder zurück auf Bandlautstärke und so lassen. Dann sollte eigentlich nichts passieren. Vielleicht auch etwas die Bässe reduzieren um die Speaker nicht so sehr zu stressen. ;)

Also wenn da jemand technische Einwände vorlegen kann so soll er dies unbedingt tun. Meine Erfahrung zeigt mir allerdings, dass Speaker auch ruhig kleiner dimensioniert sein dürfen als ein Verstärker. Oftmals sollten sie das auch (bei Transistoramps z.B.). Man hört es wie gesagt wenn ein Speaker vor dem Tod steht. Also nicht übertreiben und dem Ganzen etwas "Ohr sein"...:great:

Wenn du die Impedanzen und möglichst auch die Belastbarkeit hier angibst könnten wir dir noch Verschaltungsmöglichkeiten aufzeigen.

gruß Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Määnsch tut mir leid Jörg.

Hab leider erst heute gemerkt, dass der Editor scheinbar meinem WYSIWYG-Prinzip nicht ganz folgen wollte xD
Ich schreibe mir meine Beiträge aus Gewohnheit immer in einem offline-Editor vor (ich hab die Angewohnheit oft sehr ausführlich zu schreiben und wenn du mal eine Stunde an einem posting sitzt welches dir durch ein Zeichenlimit oder nen Verbindungsfehler flöten geht weißt du warum ich das so mache ;)) und da waren eigentlich noch Absätze vorhanden. :confused:

Naja wie dem auch sei, in Zukunft benutze ich die Vorschaufunktion, hatte nur gestern ein bisschen Stress auf die Uni zu kommen.

Zurück zum eigentlichen Thema:

Danke schon mal an alle für die tollen Antworten.

@Dime15: Tjo das wäre dann meine Notlösung ;). Mein Gedankengang war aber der: Warum eine neue Box kaufen, wenn da oben eine ungenutzte rumsteht (auch wenn die eben in einem Comboverstärker steckt).

@ELmia_90: Sowas wollte ich eher vermeiden, ich bin mit einem Multimeter zirka so gut wie Bushido mit Dimmu-Borgir Riffs :D Ne jetzt mal im ernst: Ich hab garkein elektrotechnisches Vorwissen und ein bisschen Angst, dass ich hier falsch messen könnte... kann man die Impedanz vielleicht irgendwo am Comboverstärker bzw den Boxen finden?

@dodona: Genau deshalb wollte ich mich zuerst schlau machen. Nunja, der Comboamp ist im Prinzip ein alter 75 Watt Transistorverstärker, aber das sagt ja über die Wattzahl, die die Boxen verkraften nun recht wenig aus oder? Wie find ich das am besten heraus? (bin mir sicher, dass der Kerl die Betriebsanleitung nicht mehr hat)

@Lapdog/Jörg: Ich mach mir eher nicht so die Sorgen darüber die Boxen zu zerstören, sondern meinen Amp.. der hat ungleich mehr gekostet ;) Außerdem - das habe ich vergessen zu erwähnen - spiele ich bei den Proben ohnehin auf niedriger Lautstärke (Master und Channel Volume eigentlich nie über halb 9 Uhr), da wir alles per Mikrofon abnehmen, mischen und über Kopfhörer spielen. Also die Belastbarkeit der Boxen dürfte absolut kein Problem sein.
Meine Sorgen gehen eher in die Richtung Impedanz. Mein Amp hat Ausgänge für 4, 8 und 16 Ohm. Mein Musikwarenfachverkäufer (falls man das so nennt) hat mich ermahnt, dass der Amp innerhalb von Sekunden durchbrennt, wenn ich die falsche Impedanz wähle. Wie taste ich mich da am einfachsten heran?
Zweitens: Mein Plan war so in der Art: Gitarre -> Amp -> Comboverstärker-Front-In. Den Combo auf Clean stellen und ein möglichst neutrales Setting wählen. Ist das realisierbar? Oder ist das zu viel Eingangsleistung? Wo müssten ich andernfalls rein?

Ich entschuldige mich schonmal dafür, dass ihr es mit mir da mit einem schwierigen Fall zu tun habt aber (das hört sich vielleicht bescheuert an) ich bin eher der Musiker und weniger der Techniker. :redface: Vor allem spiele ich normalerweise Thrash Metal und da brauche ich selten mehr als meine Gitarre, meinen Amp samt Cab und zwei Kabel (das Maximum an zusätzlicher Ausstattung ist bei mir ein Delaypedal :D). Demzufolge fehlt mir bei solchen Fragen etwas die Erfahrung.

Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Ratschläge und bedanke mich nochmals für die bisherigen!

Grüße, Emu

PS: Achja und Jörg... ich weiß zum Glück genau wie sich ein Speaker vor und beim Tod anhört.. als ich angefangen hab Gitarre zu spielen hab ich meinen damaligen Mini-Comboverstärker, der eigentlich auf Country und Rock ausgelegt war über ein analoges Deathmetal-Zerrpedal betrieben... Ein dreiviertel Jahr hat er durchgehalten :twisted:
 
Mein Musikwarenfachverkäufer (falls man das so nennt) hat mich ermahnt, dass der Amp innerhalb von Sekunden durchbrennt, wenn ich die falsche Impedanz wähle.

Blödsinn. Der schwafelt.

Also, du steckst die Box ab (hinten am Combo-Amp), dann nimmst du dein Multimeter, stellst es auf Widerstand (bis 20 Ohm) und misst den Widerstand. Ca.6 Ohm bei 8Ohm Speakern, 3 bei 4 Ohm Speakern, 12 bei 16 Ohm Speakern.

Woher kommst du denn?

lg :)
 
Zweitens: Mein Plan war so in der Art: Gitarre -> Amp -> Comboverstärker-Front-In. Den Combo auf Clean stellen und ein möglichst neutrales Setting wählen. Ist das realisierbar? Oder ist das zu viel Eingangsleistung? Wo müssten ich andernfalls rein?

DAS ist eine ganz schlechte Idee! Da läufst du tatsächlich Gefahr dir den Amp zu schiessen (auch wenn jetzt wieder irgendwer sagt dass der Powerball kurzschlussfest ist, das würd ich wirklich trotzdem lassen), ausserdem wirds ganz mies klingen.

Wie siehts denn mit diesem combo aus - was ist das für einer? (Marke/Typ)

Im Idealfall wären Verstärkereinheit und Lautsprecher mit einem Kabel verbunden dass an einem Ende (meistens am Verstärkerausgang) eine Klinke hat. Wenns so ist, dieses Kabel vom Verstärker abziehen und mit dem Output (Impendanz-entsprechend) verbinden.
 
Zweitens: Mein Plan war so in der Art: Gitarre -> Amp -> Comboverstärker-Front-In. Den Combo auf Clean stellen und ein möglichst neutrales Setting wählen. Ist das realisierbar? Oder ist das zu viel Eingangsleistung? Wo müssten ich andernfalls rein?

Öhm, wenn der Combo-Amp einen Effekt-Loop hat könntest du aus dem Effect Send des Powerballs, in den Effect Return des Combos. D.h. Vorstufesignal vom Powerball geht zur Endstufe des Combos. Ob das klingt ist wieder ne andere Sache, aber hier stimmen die Pegel und deinem Powerball passiert nichts, solang er im Standby bleibt (okay, "Kathodenvergiftung" wäre das einzige Problem aber das betrifft afaik nur die Röhren der Endstufe). Es ist aber nicht bei jedem Amp der Fall, das im Standby das Vorstufensignal am Effect Send anliegt, musst du mal ausprobieren ob das beim Powerball so ist. Naja, ganz so edel ist die Lösung nicht, aber machbar. Ob die Kathodenvergiftung hier sehr ins Gewicht fällt vermag ich nicht zu sagen.

Wie schon gewarnt wurde, auf keinen Fall den Lautsprecherausgang eines Amps mit dem Eingang einer Verstärkerstufe verbinden. ;)

Im Idealfall verbindest du wirklich die Combo-Speaker mit dem Lautsprecherausgang des Powerballs. Impedanz kannst du, wie Kramusha schon sagte, im Zweifelsfall auch näherungsweise nachmessen. Da die Werte so "krumm" erscheinen soll dich nicht stören, die Impedanz ist nie genau 4, 8 oder 16 Ohm sondern irgendwas "rund herum" dieser Werte, im Betrieb schwankt sie dann ständig. ;)

Selbst eine Fehlanpassung macht dem Amp nicht sofort den Garaus. Viel schlimmer wäre es garkeinen Lautsprecher angeschlossen zu haben. Aber ich denke, auch das ist jedem schonmal passiert und mir schon zwei mal, wo ich bestimmt 10 Sekunden gebraucht habe um zu realisieren was los war. Den Amps hat das in der kurzen Zeit noch nicht geschadet. Also bei ner Fehlanpassung ist das noch weit weniger tragisch und innerhalb von Sekunden brennt da nichts durch. Dazu gab es hier im Forum schon einige, auch technisch versierte Beiträge, in denen eine Fehlanpassung bei Röhrenamps als nicht so tragisch dargestellt wurde und auch das kann ich aus eigener Erfahrung (bzw. eigenen Anschlussfehlern :redface:) sagen, wo über Stunden hinweg nichts passiert ist. Folgen wären hier eher erhöhter Röhrenverschleiß.

Aber durch das Messen kannst du ja die Impedanz der Speaker bzw. die Gesamtimpedanz der Speakerverschaltung (wenn vorhanden einfach am Klinkenkabel messen) herausfinden und dementsprechend Anschließen, von Fehlanpassungen wollen wir garnicht weiter reden (auch gern ein Streitthema hier). ;) Wenn du die Speaker einzeln misst, müsste man anschließend noch die Verschaltung derjenigen abklären. Beispielsweise ergen zwei 8 Ohm LS in Reihe geschaltet 16 Ohm, parallel verschaltet aber 4 Ohm. Das Ohmsche Gesetz verrät uns das ja ganz einfach.

gruß Lapdog
 
Ich würde es so machen:

Combo hinten öffnen (Falls nötig) und schauen was auf der(/n) Box(-en) steht (x-Ohm). Oder so machen wie Lapdog geschrieben hat, das ist wirklich einfach! Wieviel der Powerball braucht solltest du wissen. Wenn es übereinstimmt oder der Lautsprecher mehr hat: Klinkenkabel nehmen, an einer Seite den Stecker abschneiden und die Abschirmung mit dem einen, den Zentralleiter mit dem anderen Fähnchen des Lautsprechers verbinden, fertig (wie rum ist egal. Und wehe jetzt behauptet wieder einer es wäre nicht so :D ). Wenn das klappt können wir drüber reden wie, falls noch benötigt, beide Lautsprecher angeschlossen werden (hat Lapdog auch schon nen dezenten Hinweis drauf gegeben).
 
Also: Schon mal vielen vielen Dank für alle eure Antworten. Ihr habt mich in jedem Fall vor der Ausführung großer Dummheiten bewahrt ;)

Nunja, das Ende der Geschichte wird wohl ganz einfach so aussehen: Ich werde wohl dem Vorschlag von Dime15 folgen müssen. Der Sänger/damalige Gitarrist, dem der Combo-Amp gehört, ist 1.) fast nie da und hat es 2.) eher nicht so gern wenn ich an seinem Amp rumschraube xD Also werd ich mich um eine 212er Box umschauen.

Von Harley Benton hab ich ehrlichgesagt (allerdings offengestanden nur vom Hörensagen) bisher einen eher zwiegespaltenen Eindruck. Mal sehen, vielleicht spiele ich so eine Box an, wenn ich einen Händler in der Umgebung finde, der solche führt. Vielleicht finde ich ja auf Ebay oder hier am Flohmarkt eine tolle gebrauchte Box, die ich dann dort stehenlassen kann =)

Also nochmal: Danke für die viele Hilfe, tut mir leid, dass ich eure Ratschläge wohl nicht umsetzen werde können. Nun weiß ich aber wenigstens, an welche Community ich mich mit meine Fragen wende, und ich habe noch vieeeele ;)

Schönes Wochenende noch,
Gruß, Emu
 

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