Romantik auf dem Akkordeon

  • Ersteller morino47
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Was ich noch ergänzen wollte:
Hier beim Thema Romantik zeigt sich wieder, dass es im Rahmen unseres Instruments hauptsächlich um Übertragungsmöglichkeiten anderer Instrumente auf das Akkordeon geht als tatsächlich auf die Musikstilrichtung generell.
Es wird nach Romantik gefragt und schon gehts eigentlich darum, wie man Klaviermusik auf einem Akkordeon spielen sollte.

Letztlich könnte man dann auch die Romantik dabei weglassen, zumal es eh nicht eindeutig war, was damit gemeint ist.
Ja, in der Epoche der Romantik und alles davor gab es noch kein Akkordeon wie heute. Folglich hat sich auch niemand aus dieser Zeit um entsprechende Literatur bemüht.
Bei dem Faden über Irische Musik ging es mehr um diese Musik an sich, woher sie kommt, wie sie ursprünglich geklungen haben könnte und welche stilistische Mittel warum auch heute noch darin enthalten sind, egal mit welchem Instrument man sie interpretiert.
So könnte es doch auch mit anderen Stilistiken wie z.B. der Romantik gemacht werden. Man schaut sich an, was die Merkmale dieser Musik sind, woher sie kommen, und wie solch eine Musik generell zu spielen ist bzw. klingen sollte. (Harmonisch wie emotional, beispielsweise hat sie keiner tänzerischen Elemente, hat erweiterte Harmonien, hat bestimmte Kadenzen, hat auch bestimmte Formen, etc .... )

Ich kann von mir z.B. sagen, dass ich großen Respekt vor dieser Musikgattung habe, da es hier nach meiner Erfahrung extrem mehr auf die musikalische/emotionale Interpretation eines Gefühls geht, als dies bei den meisten anderen Stilrichtungen der Fall ist. Für mich ist die Romantik daher generell eine Art Königsdisziplin der Instrumentalmusik, die einer sehr guten technischen Grundausstattung bedarf und darüber hinaus über ein hochgradiges Spielgefühl, das sich letztlich gar nicht technisch oder im Notenbild erklären lässt.

Dann hätte jeder so einen Überblick, was das überhaupt ist, kann sich eigene Gedanken darüber machen, was man wie auf Instrument X - hier halt Akkordeon- abbilden kann, und auch warum dieser Aspekt auf dem Akkordeon leicht, knifflig oder gar nicht erzeugbar ist.
Und es würde nicht darum gehen, wie gut oder schlecht man Klaviermusik a la Schumann oder Chopin auf nem Akkordeon imitieren kann. Das wäre, wenn, ein eigenes Thema, unabhängig von der Musikrichtung.

Und noch eine Idee dazu:
Als es um Jazz ging, kam die Idee, "Hänschen Klein" jazzig zu spielen. Ganz klar: Es geht um Verständnis der Stilistik, nicht um Nachspielen von irgendwas.
Was spricht denn dagegen, "Hänschen Klein" ROMANTISCH auf dem Akkordeon zu spielen ... o_O - Dann dürfte der Gedanke des Übertragens vorhandener Fertigprodukte gänzlich ausbleiben. :) Und die Stilistik selbst rückt alleinig in den Vordergrund, und das Instrument darf sich frei entfalten.
 
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s. Schlussbemerkung! ->
Wenn es irgendein Stück wäre, wäre es völlig in Ordnung. Aber als Adaption einer romantischen Vorlage käme es so für mich nicht in Frage.
Aus meiner Sicht ist vieles jetzt eh nur ein Spiel mit Begriffen.
„Irgendein“ schließt mMn auch die Adaption mit ein. Ich weiß natürlich, was du meinst. Aber die Entscheidung, was wie umzusetzen ist, oder gar nicht, fällt doch schon beim ersten Blick auf die Vorlage.
verstehe ich irgendwie nicht.
Ja mei :nix:. Ich kann‘s auch wiederholen:
sind wir noch beim Thema? … Um Romantik (Thema!), als Zeitabschnitt oder Emotionsbezeichnung geht’s jetzt nicht mehr. Sondern um Imitation/Umsetzung des Klavierpedals
Es ist meine Zusammenfassung des Threads. Eröffnung - erste essayhafte Beiträge, die aber weder mit Romantik oder Akkordeon zu tun haben, schon gar nicht mit beiden gleichzeitig - Träumerei-Exkurs, klar - zaghafter und gescheiterter Versuch, die Diskussion etwas zu kanalisieren - erste Fragen nach der Sinnhaftigkeit derselben - letztendlich mündet die Romantik in einer Fachsimpelei über Hallfahnen. Wo will man sich da sinnvoll einbringen?
Hat mir auch zu denken gegeben: Thema auf der Startseite, null response.
Siehe auch @diatoner s Flötist-Beispiel
Wie man … die ganze Umsetzung außer Acht lassen soll, erschließt sich mir nicht
warum so ausschließlich
Sobald ich mir diese Musik auf den Tisch ziehe bin ich doch augenblicklich damit konfrontiert?
sag ich doch, s.o.
zeigt aber, dass Begriffe wie Romantik für die einen ein weites Feld ist, für die anderen nur ein bestimmtes spieltechnisches Merkmal bedeuten, Jazz für die einen irgendwie alles ist, für die anderen nur ein ganz bestimmtes schöpferisches Merkmal innerhalb einer speziellen Stilistik
Das hat ja auch alles seine Berechtigung. Für eine sinnvolle Diskussion sollte man sich halt auf einen bestimmten Aspekt beschränken.

NB: Dieser Text liegt seit gestern Abend weg. Ortswechsel auf dem iPad und ist verm. überholt :nix:.
Und im Vinschgau tickt die Romantik eh anders
IMG_20230527_192246.jpeg
 
Es wird nach Romantik gefragt und schon gehts eigentlich darum, wie man Klaviermusik auf einem Akkordeon spielen sollte.
Der Ausgangspunkt war glaube ich, dass gesagt wurde, man könnte romantische Klaviermusik nicht auf dem Akkordeon spielen. Dem hatte ich - vielleicht etwas zu vehement - widersprochen.

Der ganze Thread war diesbezüglich schon sehr interessant. Ich nehme mit, dass es Stücke gibt, die man gut akkordeonisieren kann, andere brauchen etwas Anpassung im Notenmaterial, und eine dritte Art von Stücken, die beim Klavier sehr aufs Pedal angewiesen ist, ist nur schwierig zu übertragen und erfordert wohl ein bisschen Arrangement und spezielle Spieltechnik - legato, Pedalimitation u.ä.

Die Akkordeonprofis werden das wohl noch besser in worten ausdrücken können.

Ein "Trost" ist jedenfalls, dass manche Akkordeonstücke auf dem Klavier auch nicht unbedingt gut klingen.
 
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Noch etwas grundsätzliches: Ich empfinde es als eine Schwäche des Musikerboards daß Musik/Musikstile generell zu Instrumentenlastig betrachtet wird. Wie kann man es hinkriegen daß sich z.B. ein Flötist für das Thema "Romantik auf dem Akkorden" interessieren und an der Diskussion beteiligen?
Dafür gibt es u. a. den Bereich Musik-Genres. Das generelle Problem ist aber, dass seit den Anfangszeiten des Musiker-Boards die jeweiligen Instrumentalisten zunehmend lieber unter sich bleiben wollen und solche fachbereichsübergreifenden Bereiche mehr und mehr verwaisen, was ich persönlich sehr bedauere (und deshalb in meiner Funktion als Moderator gerne auch Threads über den Tellerrand des Akkordeon-Forums verschiebe, um dem etwas entgegenzuwirken - das führt bei einigen User dann leider zu Unmut :rolleyes:).
 
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Nochmal als Gedanke: Wir haben uns irgendwie komplett auf Akkordeon Solo festgelegt.
Wäre es nicht auch denkbar, wenn zB ein Akkonist die "pedalisierten" Töne spielt, der/die andere die Melodie?
 
Wäre es nicht auch denkbar, wenn zB ein Akkonist die "pedalisierten" Töne spielt, der/die andere die Melodie?
natürlich ist das denkbar - und auch machbar!

Möglich ist so ziemlich alles. Allerdings wollte ich den Faden gedanklich gar nie so weit spannen. Und so halte ich das auch nach wie vor - mich interesseiert hier nach wie vor hauptsächlich die Eingangsfrage: In wie weit können Klavierstücke aus der "Romantik" (wie auch immer man die jetzt grade definieren mag) auf Akkordeon übertragen werden...Und wenn ich davon ausgehe dass das Stück von 1 Pianör gespielt wird, geht meine Überlegung auch dahin, ob und wie das 1 Akkordenaut wiedergeben kann.

Alle weitergehenden Gedankem und Diskussionen im erweiterten Bereich überlasse ich gerne den Diskussionsteilnehmern, denen der Gedanke zu eng gefasst ist und die das gerne weiträumiger betrachten wollen.
 
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eine Aufteilung der linken Hand in links = Bass und rechts = Akkorde in der Nocturne Es-Dur ein besseres Ergebnis bringen würde.
Aber jemand müsste dann die Melodie spielen...
Dafür hast du doch mich :rofl:

Wäre es nicht auch denkbar, wenn zB ein Akkonist die "pedalisierten" Töne spielt, der/die andere die Melodie?
das ist die Variante, die @chnöpfleri und ich des öfteren anwenden (nicht nur für Stücke der Romantik). Allerdings sind das dann eher "von Haus aus" Stücke für Klavier(-begleitung) und Soloinstrument.
 
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