Saiten werden sehr schnell stumpf

hitulu
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Hallo beisammen,

ich habe folgendes Problem. Meine Saiten werden sehr schnell stumpf.

Ich spiele seit ca. 10 Jahren Bass und seit ca. 5 Jahren ausschließlich Stainless Steel Roundwound Saiten. Ich wechsle auch gern mal den Saitenhersteller aber die Stärke bleibt immer gleich. 45-65-85-105 (Longscale) in D-Standard (DGCF). Ich spiele einen starken Fingeranschlag sehr nah am Griffbrett mit einer sehr niedrigen Saitenlage (Viel "Bund" im Sound). Mein Instrument ist mein Fender USA Jazz. Ich suche immer einen brillianten, höhenreichen Sound wie er bei frischen Saiten bzw. leicht eingespielten Saiten der Fall ist. Soweit ich das selbst beurteilen kann schwitze ich beim spielen aber auch stärker als andere Bassisten. Ich benutze auch Saitenreiniger. GHS Fast Fret und Dunlop String Cleaner je nachdem worauf ich lust habe. Ich bin damit auch wirklich nicht sparsam, ich benutze es immer vor und nach dem Spielen.

Ich wechsle meine Saiten auch sehr oft. Ich habe keinen Saitensatz länger als 2 Monate drauf weil er dann totgespielt ist.

Nur nimmt es in letzter Zeit wirklich extreme Ausmaße an. Eine Zeit lang habe ich Dean Markley Blue Steel gespielt. Die Langlebigkeit nahm aber dann rapide an, anfangs waren 6 Wochen kein Problem doch am Ende musste ich den Satz nach 1 Woche runtermachen.

Bei den Fender Saiten verhielt es sich ähnlich. Erst 6 Wochen und dann immer weiter abnehmend. Sehr gut haben mir allerdings die D'Addario Pro Steels gefallen. Von denen habe ich immer einen Satz bei mir rumliegen. Die D'Addario haben auch schon mal 8 Wochen gepackt aber sind mittlerweile auch wieder so auf ca. 3 Wochen runter.

Der eigentliche Grund für diesen Thread und die mehr oder weniger große Verzweiflung bzgl. Saiten liegt einfach an den aktuellen Saiten.

Um mal wieder einen Saitenhersteller zu testen habe ich mich entschlossen mal die Pyramid Saiten zu testen, wie bei allen Saiten Stainless Steel in 45-65-85-105 D-Standard. Diesen Satz habe ich Dienstag abend aufgezogen und wie immer die intensive Pflegebehandlung fürs Instrument (Griffbrettreiniger, Bünde polieren, Lemon Oil). Etwas Ballistol Öl in den Sattel und Body mit Carnauba Wachs behandelt. Beim Saitenaufziehen ist mir auch kein Fehler unterlaufen. An jeder Mechanik 2-3 Windungen und der Saite vor dem Stimmen die Möglichkeit gegeben sich zu orientieren um eine Torsion zu vermeiden.

Am nächsten Tag (Mittwoch) dann eine Bandprobe. Es war zwar heiß aber die Belastung war meiner Meinung nach nicht höher als sonst.

Als ich heute dann den Bass in die Hand nahm stellte ich fest dass die Saiten absolut stumpf waren. Als wären sie schon Monate auf dem Instrument! Aber wirklich alle Saiten gleichmäßig stumpf!

Könnt ihr mir vielleicht helfen das zu verhindern oder fällt vielleicht jemanden auf woran es liegen könnte? Kann es vielleicht sein dass es an den Pflegemitteln liegt die ich verwende? Habe schon vermutet dass vielleicht das Lemon Oil / Ballistol Öl die Saiten verstumpfen. Über Hilfe würde ich wirklich sehr freuen

Mfg

EDIT: ein paar Rechtschreibfehler ausgebessert
 
Eigenschaft
 
Ich glaube, bei Dir kommen zwei Dinge zusammen:

Deine eigene Erwartung und deine meines Erachtens übertriebene Pflege.

Das Saiten irgendwann "stumpf" werden, sei es von der Haptik oder vom Klang her, ist ja normal. Bei Dir lese ich, dass sich dieses Gefühl immer schneller einstellt wenn Du einen Saitensatz öfters verwendest. Jetzt gibts hierfür mehrere Erklärungsansätze: Du hast Dich an den Saitenklang gewöhnt und erwartest beim Neuaufziehen mehr Brillianz als eigentlich vorhanden war. Oder: Dein Gehör wird allgemein schlechter und du hörst die Obertöne nicht mehr richtig, das kann zu einem falschen Klangeindruck führen.

Oder: Du pflegst deine Saiten zu Tode.
Eigentlich reicht es aus, die Saiten nach dem Spielen z.B. mit einem Mikrofasertuch (die sind waschbar...) abzuwischen. Wenn Du es ganz perfekt machen willst, ziehst Du ein dünnes Mikrofasertuch (wie die vom Optiker) unter die Saiten, schlägst es um und führst es mit dem Abwischen der Saiten (mit einem zusätzlichen Tuch) mit, dann hast Du gleich das Griffbrett mitgereinigt. Pflegemittel nur sparsam einsetzen, denn der Pflegemittelauftrag geht ja nicht von alleine weg! Gerade wenn Du die Pflegemittel VOR und NACH dem Spielen aufbringst - das ist m.E. way too much.
Aus meiner Sicht daher: Abwischen ist i.O., Pflegemittel vielleicht nur einmal die Woche.
 
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Ich kenn dein Problem nur zu gut...
Mein Erfahrungen:
* Pflegemittel:
Da kannst du reinschmieren was du willst... es wird nicht besser. Genauso ists mit dem Auskochen, Spiritusbädern, Ultraschallbädern. Damit lassen sich die Saiten zwar kurzfristig für 1-2 Tage wiederbeleben, doch danach sind sie dann meist ziemlich schlagartig komplett tot.

* Transporte in Koffer/Gigbag:
Ich hab den Eindruck, das die Saiten leiden, wenn sie quasi am Polster scheuern. Ich kann brandneue Saiten aufziehen, dann das Instrument nen paar Tage lang transportieren, danach sind die Saiten schon wieder ziemlich runter, ohne das ich gespielt hab. Eine schlüßige Erklärung habe ich dafür aber nicht.

* Umstimmen/Downtuning:
Ständiges Umstimmen fördert die Lebensdauer auch nicht, ebenso wie Einstellen der Intonation. Dadurch verschieben sich die Auflagepunkte der Saiten wodurch kleine Knicke in diesem Bereich entstehen, die die Höhen merklich dämpfen...

* Tagesform/Eigene Stimmung:
Wenn man mies drauf ist, dann kommt einem auch der Sound anders vor, meist schlechter :redface:)

* Beschichtete Saiten:
Ich hab Warwick EMPs und DR Extra Lifes probiert... das Spielgefühl ist bei beiden sehr "natürlich", allerdings ist die Haltbarkeit quasi nen Witz und genauso wie bei den normalen Saiten. Anders bei den Elixirs. Die spielen sich zwar etwas "glatter", halten dafür aber wirklich deutlich länger... Wenn man sich mit dem Sound arrangieren kann...

Ich habe mich aus preisgründen mit den Elixirs arrangiert. Die haben zwar nicht diesen geilen, ganz frischen "zzzzing" wie zum Beispiel DR HiBeams oder Rotosounds, aber dafür halten sie ausreichend Obertöne über Monate.
 
Danke schonmal für die Antworten. Ich habe erstmal die stumpfen Pyramids runtergemacht und wieder die altbekannten D'Addarios draufgemacht.

Ich werde in Zukunft mal nur das Fastfret gelegentlich draufmachen. Den Eindruck beim Transport im Koffer habe ich auch schon gehabt seitdem lasse ich das Instrument nie länger drin als es wirklich sein muss. Ich stimme auch nicht um sondern bleibe bei meinem Tuning (Auch kein Droptuning mit Hipshot etc.).

Von den beschichteten Saiten habe ich damals die Warwick EMP's gehabt. Die hielten schon mal 2 Monate aus aber die Rückstände auf den Bundstäben waren schon fast ekelhaft für mich. Vielleicht probiere ich ja mal die Elixier Saiten aus obwohl ich seit den Erfahrungen mit den EMP's eher gegen solche Saiten tendiere.

Mal sehen wie es sich die nächsten Wochen entwickelt
 
Die hielten schon mal 2 Monate aus aber die Rückstände auf den Bundstäben waren schon fast ekelhaft für mich. Vielleicht probiere ich ja mal die Elixier Saiten aus obwohl ich seit den Erfahrungen mit den EMP's eher gegen solche Saiten tendiere.

Ich kenne diese Rückstände eher nicht. Weder bei Elixier, noch bei den EMP´s (und die spiele ich regelmäßig). Man sieht den Bundstäbchen eigentlich immer den "Kontakt" mit Saiten an. Egal welche.
Aber auch das müsste sich, wie oben beschrieben, eigentlich mit einem Mikrofasertuch einigermaßen regeln lassen (beim Saitenwechsel benutze ich übrigens "Nevr Dull" um die Bundstäbchen zu polieren)
Ich habe vor kurzem Fastfret ausprobiert und bin davon nicht überzeugt. Ich hatte eher das Gefühl, dass ich die Saiten "zuschmiere".
Ich mache es wie die ganzen Jahre: Vor dem Spielen die Pfoten waschen, wenn man viel schwitzt zwischendrin am Handtuch abtrocknen und nach dem Spielen werden die Saiten mit einem Mikrofasertuch abgerieben.
 
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Wenn ich das mit dem Pflegeeifer so lese, drängt sich mir die Frage auf, wie oft man denn sein Griffbrett reinigen sollte?

Ich mache das so 1-2 mal im Jahr, wobei ich schaue, ob bzw. wieviel Rückstände sich an den Frets gesammelt haben. Spielzeit pro Bass pro Woche ca. 9-10 Std.
 
Wenn ich das mit dem Pflegeeifer so lese, drängt sich mir die Frage auf, wie oft man denn sein Griffbrett reinigen sollte?

Im Sinne von mal "trocken drüberwischen" wie bereits gesagt. Eine Anwendung mit Griffbrettöl sinnigerweise beim Saitenwechsel.
 
Hier passiert eindeutig zu viel des Guten, das wurde ja schon mehrfach gesagt. Griffbrettöl 1-2 mal im Jahr reicht. Nach jedem spielen Saiten abwischen (bei Gigs evtl. mal zwischendurch), wobei ich kein Mikrofasertuch nehmen würde. Meiner Erfahrung nach schieben die den Dreck bloß von A nach B, aber da gibt es möglicherwesie unterschiedliche Qualitäten. Keine sonstigen Schmiermittel (FastFret etc.) nehmen, die kleben die Saiten zu, vor allem bei zu häufiger Anwendung. Der Koffer bzw. der Plüsch sollte nichts ausmachen, schon gar nicht bei Stahlsaiten. Evtl. mal zum Transport ein Baumwoll-Tuch drüberlegen (darf auch Seide sein ;)), Streicher machen das immer. Möglicherweise ist der Koffer aber zu klein, so dass die Saiten zu fest gedrückt werden. Per Ferndiagnose natürlich nicht zu klären.

Gegen feuchte Hände ist sonst nicht viel zu machen. Kaffee und Alkohol weglassen hilft sicher etwas. Ansonsten sind beschichtete Saiten bereits genannt worden.
 
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Hab nun schon seit 3 Tagen die DR Lo Rider drauf und die Saiten dieses mal komplett unbehandelt. Sieht schon mal ganz gut aus.
 
.... aus einem G&B Interview mit Bill Wyman - Ausgabe 10.2012:

G&B: Man sagt, dass Sie überhaupt nur alle Jubeljahre die Saiten auf Ihrem Bass wechseln?

Bill Wyman: Das stimmt, manchmal ist ein Satz Saiten über mehrere Jahre drauf. Je älter sie sind umso besser klingen sie. (lacht) Ich weiß, dass Gitarristen ihre Saiten teilweise nach jeder Show wechseln, um diesen Twang zu bekommen. Aber ich brauche kein Twang, ich brauche einen knurrenden, knochigen Ton, und den bekomme ich dadurch, dass ich so gut wie nie meine Saiten wechsele.

Grüße - hotlick ;)
 
Dieser Herr Wyman ist wer und hat was genau mit meinen Soundvorstellungen zu tun?

Edit: Vorsicht Ironie!
 
bei Playback ist der Saitenwechsel obsolet...:D
 
Fast Fret sifft deine Saiten im Grunde nur ein. damit versiegelt man die Zwischenräume von den Wicklungen, oberwellen verschwinden und somit auch die Brillianz.

ich wechsel 2 mal im Jahr dei Saiten, und reinige beim Wechseln das gesamte Instrument. an sonsten tue ich rein gar nichts.

Ich denke viele der Pflegemittel und Helferchen die es gibt sind nicht notwendig. oder andersrum: wieso sollte ein Saitenhersteller ein Produkt entwickeln, das die Saiten haltbarer macht?
 
Dieser Herr Wyman ist wer und hat was genau mit meinen Soundvorstellungen zu tun?

Edit: Vorsicht Ironie!

.... anscheinend liegen Dir die knurrenden, knochigen Töne nicht. ;) ...... bin nur zufällig in das Thema gerutscht und gehöre eher der Fraktion "DünnSaitenSpieler" an. Und da ich gerade noch in einer älteren G&B-Ausgabe das Interview mit "Herrn Wyman" gelesen hatte, dachte ich, es wäre vielleicht interessant, auch mal das andere Extrem zu betrachten!?

..... Die Langlebigkeit nahm aber dann rapide an, anfangs waren 6 Wochen kein Problem doch am Ende musste ich den Satz nach 1 Woche runtermachen.

.... vielleicht hat sich ja in der Zeit auch etwas an den Ohren getan!? ..... dito: Vorsicht Ironie!

Ich kann und will mich hier nicht einmischen - kenne mich nur marginal mit Bässen aus, wobei das Thema "Soundvorstellungen" wohl jeden Musiker umtreibt.

Grüße - hotlick
 
Ich kann und will mich hier nicht einmischen - kenne mich nur marginal mit Bässen aus

Dann würde ich dich höflich darum bitten das auch konsequent zu tun. Ich habe diesen Thread erstellt um, wie du vermutlich bemerkt hast, Hilfe einzuholen bzgl. meiner Saiten. Jedoch nicht um meine Soundvorstellungen mit denen anderer Bassisten zu vergleichen. Das noch anhand eines mir aus unerklärlichen Gründen herangezogenen Interviews eines Musikers der mich glücklicherweise weder als Künstler direkt noch in irgendeiner Bandformation beeinflusst hat. Danach habe ich in keiner Weise verlangt und das solltest du berücksichtigen.

.... vielleicht hat sich ja in der Zeit auch etwas an den Ohren getan!? ..... dito: Vorsicht Ironie!

Ich bin andiu (#2) für seine Ausführung dankbar dass er diesen Fall in Betracht gezogen hat (auch mit Begründung) jedoch fasse ich deine Aussage als inhaltslos und beleidigend auf.

Wenn du auf objektive Art und Weise dazu bereit bist zum Thema "Saiten werden sehr schnell stumpf" deinen Beitrag zu leisten würde ich das sehr begrüßen.

Edit: Ach ja zurück zum Thema :D

Die Saiten machen sich sehr gut also die Nullpflege wirkt bis jetzt ganz gut. Das eindicken der Saiten mit Fastfret ist mir in letzter Zeit auch stark aufgefallen
 
wie immer die intensive Pflegebehandlung fürs Instrument (Griffbrettreiniger, Bünde polieren, Lemon Oil). Etwas Ballistol Öl in den Sattel und Body mit Carnauba Wachs behandelt. Beim Saitenaufziehen ist mir auch kein Fehler unterlaufen.
Wer zum Deibel hat Dir gesagt dass Öl und Wachs und das ganze geschmiere gut für Bass-Saiten sein soll ? Balistol : planst Du einen Amoklauf mit einer Schusswaffe? Oder möchtest Du vielleicht lieber Motorrad fahren , da darfst Du dann die Kette gut einölen.
Wie wäre es denn den Saiten ihren vom Hersteller angedachten Klang zu belassen , ohne sie durch Öl und Wachs abzudämpfen ?
Ein Satz Basssaiten geht richtig ins Geld , umso schlimmer wenn diese gleich wieder komplett unbrauchbar werden , ausser man hat ein
Musikgeschäft :D
 

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