Saitenberatung: sehr grundtönig

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König_Peter
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Hallo

Ich brauche ein bisschen Hilfe bei der Saitenauswahl, ein Thema, das ich bisher völlig ignoriert habe. Habe einen Peavey Grind Bass(4-saiter) und ein Jahr lang waren die originalen Saiten drauf und ich habe mich noch gewundert warum die Saiten so schlapp sind und so langsam reagieren.... Nichts desto trotz fand ich den Klang recht gut.

War dann beim Händler und mir wurden als Anfänger folgende Saiten empfohlen: Dunlop light (40-100). Die lassen sich sehr bequem bedienen, aber klingen so u n g l a u b l i c h daneben, dass ich keine Lust mehr zum Üben habe.

Ich brauche in etwa folgendes : Auf jeden Fall viel dickere Saiten mit sehr, sehr viel weniger Obertönen und reicherem Bassanteil. Meine Musikrichtungen sind im Moment akustischer Folk-"Punk" (Blues kommt noch dazu) und mein Klangideal weich (tiefe Töne dürfen auch knurren) , etwas "singend" (viel Bending, deshalb auch keine ultraharten Saiten) und kontrabassartig. Ich kann technisch wenig daher machen und deshalb muss der einzelne Ton schon sehr rund sein.

Allerdings brauche ich gelegentlich etwas blechernen Klang zum "Schreibmaschinen-Anschlag". Also schon ein paar Höhen, aber trotzdem satt und rund, nicht schrill und krass und funky (schwer zu beschreiben). Gut wäre auch eine tendenziell "zurückhaltende" G-saite.

Möchte noch hinzufügen: Mit weichem und grundtönigem Klang meine ich nicht wummernd, schwammig und undefiniert
 
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Hmm, abgesehn von dem singenden Part hört sich das nach Flatwounds an

Bei dicken und obertonarmen Saiten würde ich zu einem der drei hier raten, billig ist das ganz leider nich, dafür kannst du die Dinger praktisch für immer drauflassen ;)

Daddario Chromes
Rotosound SH77
LaBella James Jamerson-Set

Chromes sind die "modernste" von allen 3en :)

Edith sagt: das Knurren dürfte weniger von den Saiten kommen, mehr davon, dass du schön den Bridge-Pickup aufdrehst beim spielen :great:
 
Hm Flatwound also

Geht das da mit dem Schreibmachinen-Spielen einigermaßen?

Es heißt ja immer auch, Flatwouns seien sehr "steif". Was ist damit gemeint? Höhere Spannung? Das wäre nicht so schön wegen des Bendings
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann ja, funktioniert super

Dieser Typ hier benutzt die Steve Harris Flatwounds und hat auch sonst viel Steve Harris-Style an sich, inkl. Anschlag
ich denke, das sollte deiner Schreibmaschine einigermaßen entsprechen, oder? ;)


Edith sagt: es gibt diesen Knopf, der heißt "ändern".. ;)
Flatwounds können z.b. an der Brücke am Saitenraiter leichter brechen (natürlich nur wenn der Winkel zu groß ist!), da sie eben schon vorbearbeitet sind und daher etwas steif sind
mit den Bendings hat das mMn weniger zu tun, allerdings werden Bending natürlich schwerer je dicker die Saiten sind (dicker -> mehr Zugkraft), von daher ist das mit deiner Beschreibung nich ganz schlüssig
 
Oh ja, "dieser Typ" macht genau das, was ich meine und den Klang find ich ganz gut.

Dicke Seiten und leichtes Banding schließt sich dann also aus. Muss ich die Muskulatur eben trainieren, aber ich glaube der Klang ist mir wichtiger.
 
König_Peter;3714417 schrieb:
Oh ja, "dieser Typ" macht genau das, was ich meine und den Klang find ich ganz gut.

Dicke Seiten und leichtes Banding schließt sich dann also aus. Muss ich die Muskulatur eben trainieren, aber ich glaube der Klang ist mir wichtiger.

Es schließt sich nich aus, es macht Bendings natürlich nur etwas härter als mit bsp. 40-100 Saiten ;)
und wenn dir der Ton gefällt, then go for it :great:

ach ja: der hier benutzt die LaBella-Saiten, nur damit du einigermaßen Vergleichsmaterial hast
sind noch etwas dumpfer im Sound und klingen mehr nach Funk und Motown ;)
 
König_Peter;3714376 schrieb:
Es heißt ja immer auch, Flatwouns seien sehr "steif". Was ist damit gemeint? Höhere Spannung? Das wäre nicht so schön wegen des Bendings
Gibt solche und solche.

Fender Flats in 105 sind sehr steif... die Thomastik-Infelds in 100 dagegen sehr weich.

Wenn du davon absehen kannst, dass die Saiten dick sein müssen, würde ich dir die Thomastiks ans Herz legen. Spiele ich derzeit auch und bin begeistert.
 
die fender flats tun weh.
 
König_Peter schrieb:
viel dickere Saiten mit sehr, sehr viel weniger Obertönen und reicherem Bassanteil.[...] mein Klangideal weich (tiefe Töne dürfen auch knurren), etwas "singend" (viel Bending, deshalb auch keine ultraharten Saiten) und kontrabassartig. [...]
Allerdings brauche ich gelegentlich etwas blechernen Klang zum "Schreibmaschinen-Anschlag". Also schon ein paar Höhen, aber trotzdem satt und rund, nicht schrill und krass und funky (schwer zu beschreiben).

Zunächstmal muß ich von stärkere Saiten als .045 - .100/.105 doch recht entschieden abraten, wenn es singen und für die Entwistle'sche typewriter technique geeignet sein soll. Letztere verlangt auch nach einer Roundwound-Saite mit Hexcore, die sich gut kontrollieren läßt. Von schepperndem Blech, verschnupfter Nase und anderen aufdringlichen bis aggressiven Höhen und Hochmitten würde ich dabei abraten.

Möglichweise wird Dir auch sonst mehr mit besseren (lies: angenehmeren) als weniger Höhen gedient sein.

Als offensichtlichsten "Kompromiß" zwischen diesen ganzen Anforderungen würde ich zunächst mal D'Addario XL in .045 - .065 - .080 - .100 vorschlagen. Der Satz ist noch gut zu bespielen, klanglich deckt er das konservativ-solide Spektrum mühelos ab, knurrt schön, die singenden Höhen sind zumindest in den ersten Phasen sogar für gute Slap-Sounds ausreichend. Soll es reagibler sein (gerade bei der "Schreibmaschine" nicht so ganz sinnfrei), dann kann man die durchaus auch in .040 - .060 - .075 - .095 nehmen.

Braucht es mehr, aber immer noch nie unangenehme Höhen, farbige und knurrende Mitten, sowie so richtig schön tiefe Bässe, empföhle sich D'Addario ProSteel, auch wieder in .040 - .060 - .075 - .095 bis .045 - .065 - .080 - .100.

D'Addario ist für sehr gut ausgeglichene Sätze bekannt, da muß man also keine Angst haben, daß die G-Saite "herausfällt".

Auch würde ich nicht zu mehr Technik, sondern zu mehr Spieltechnik raten. Wie brillant vs. warm/rund der Ton wird, läßt sich sehr gut durch Anschlagstelle (von über'm Griffbrett bis kurz vor der Brücke), Anschlagsstärke und Anschlagsart (knochige Fingerspitze bis weichere Teile dahinter) kontrollieren. Dadurch hat man eine sehr große Flexibilität, auch wenn man dünne, harte und extrembrillante Saiten spielt, indem man die abtönt. Nur umgekehrt ist man ziemlich aufgeschmissen, aus dicken trägen Seilen wird nie ein elegant-drahtiger Slapsound kommen.
 
Also hab jetzt einfach mal Flatwounds ausprobiert (D'Addadrio Cromes 50-105) und der ungewöhnliche Klang imponiert mir, aber es ist nicht das, was ich in dieser Band gebrauchen kann, vor allem vom Spielgefühl her einfach zu träge. Das hätte ich vorher wissen können, wenn ich Heikes Beitrag gelesen hätte, aber die Saiten hab ich mir aus grenzenloser Neugier schon vorher gekauft.

Ich weiß aber nicht, ob es in der Tat damit getan ist, einfach eine andere Sorte dünner Normalsaiten aufzuziehen (ProSteels nennt D'Addadario "sehr brillant") weil Höhen kann man zwar rausdrehen, aber ich hätte sie lieber von vorneherein eher dezent.

Ich lass die Flatwounds jetzt erst mal drauf (und übe Walking Bass, das klingt ziemlich passend) bis in zwei Wochen die Bandproben wieder anfangen, dann werd ich wohl die Dunlops wieder aufziehen (mein Etat ist aufs erste erschöpft) und mir neue Läufe ausdenken, weil so unspektakulär wie bisher kann ich mit den leichten und hellen Saiten nicht spielen. Habe aber mittlerweile erkannt, dass die auch ihren Reiz haben, der allerdings mit meiner bisherigen Spielweise nicht harmoniert.

Wie ist das eigentlich, nehmen die Flatwounds oder Basssaiten allgemein es sehr übel, wieder abgezogen, liegengelassen und gelegentlich wieder benutzt zu werden? Gefühlsmäßig würde ich raten „ja, und zwar gewaltig“. Aber ich hab keine Ahnung.
 
König_Peter;3726010 schrieb:
Wie ist das eigentlich, nehmen die Flatwounds oder Basssaiten allgemein es sehr übel, wieder abgezogen, liegengelassen und gelegentlich wieder benutzt zu werden? Gefühlsmäßig würde ich raten „ja, und zwar gewaltig“. Aber ich hab keine Ahnung.
Bei Flats hast du im Gegensatz zu Roundwounds kaum Abnutzung... manche sagen, sie bräuchten ein wenig Zeit, bis sie sich voll entfalten^^

Also ich hebe alle Saiten auf, die ich mir kaufe... hab auch öfters mal nen alten Satz aufgezogen, von normalen Abnutzungserscheinungen abgesehen merkt man davon mMn nichts, wenn die mal ein wenig liegen...
 
König_Peter;3726010 schrieb:
Ich weiß aber nicht, ob es in der Tat damit getan ist, einfach eine andere Sorte dünner Normalsaiten aufzuziehen (ProSteels nennt D'Addadario "sehr brillant") weil Höhen kann man zwar rausdrehen, aber ich hätte sie lieber von vorneherein eher dezent.

Gibt ja auch noch XL, die sind tatsächlich dezenter, oder noch dezenter die beschichtete Variante EXP.

Pizz treten die Brillanzen aber eh' nicht so in Erscheinung. Und wenn, dann ist eben der Punkt, daß sie das in einer angenehmen Art und Weise tun. Daß sie das bei, mit Verlaub, schlechten Saiten nicht tun, kann ja wohl nicht der Maßstab aller Dinge sein.

Wie ist das eigentlich, nehmen die Flatwounds oder Basssaiten allgemein es sehr übel, wieder abgezogen, liegengelassen und gelegentlich wieder benutzt zu werden?

Man kann's mal machen, aber es ist eine mechanische Belastung. Und man muß auch bedenken, daß Saiten über die Zeit korrodieren, egal ob noch fabrikfrisch verpackt, aufgezogen, oder wieder abgezogen und zwischengelagert.
 

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