Saitenlage justieren inkl. Anpassung an Griffbrett-Radius -> Vorgehensweise?

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Moin zusammen!

Eigentlich dachte ich, dass ich die gängigen Dinge soweit kenne und halbwegs einstellen kann - also Saitenlage (Höhe), Trussrod (OK, ich versuch's zu vermeiden) etc.

Heute war ich mit einer meiner Jacksons bei einem Gitarrentech, damit der mit den Sattel etwas für dickere Saiten auffeilt. Dem fiel sofort auf, dass meine Saitenlage zu tief und der Hals etwaszu gerade ist. Und: dass die Saiten in Bezug zum Griffbrettradius völlig falsch eingestellt sind.

Damit habe ich mich tatsächlich NOCH NIE beschäftigt. Er hatte dafür so ein Metallteil zum Anlegen...wie macht Ihr das? Ich habe ja noch mehr Gitarren, die ich gerade in Bezug auf diesen Aspekt checken will, aber der Technik ist knapp 80km entfernt und ich würde es natürlich auch gerne mal selbst können/verstehen.

Hintergrund ist halt, dass mir die Werkseinstellung von Gitarren immer mit einer viel zu hohen Saitenlage daher kommen. Also schraube ich die Bridge/die Seitenreiter (fest Brücke, Jackson HT6) entsprechend runter. Ich mache das eigentlich auch gleichmässig...aber am Ende dann wohl doch falsch :cry: Oder sollte ich mir mal sowas holen?

Wobei meine Jacksons ja auch Compound-Radien haben...:rolleyes:

Besten Dank im Voraus!
 
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Wobei meine Jacksons ja auch Compound-Radien haben..

Ist ja nicht schlimm. Wenn Du jede Saite für sich betrachtet optimal einstellst brauchst Du ja auch kein Messwerkzeug.

Wenn Du den Compound-Radius bis zum Steg weiter denkst, ist er dort ja ohnehin noch mal deutlich größer also flacher.

.
 
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Mit einem deiner Lieblingshöhe entsprechend dicken Plektrum kannst du das auch ohne Werkeug. In diesem Video erklärt der Olli eigentlich alles ums Thema Gitarre einstellen ganz gut:
 
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Wenn mir meine Gitarreneinstellung passt und es bei der eingestellten Saitenlage und bei der eingestellten Halsbiegung nicht scheppert, würde ich jedem Gitarrentechniker auf die Finger klopfen, wenn er mir da etwas verstellen wollte.

Der Tech hatte wahrscheinlich Radiusschablonen. Zuerst wird die passende Schablone durch auflegen auf das Griffbrett ausgesucht. Danach geht man mit der Schablone zwischen Hals und Halspickup an die Unterseite der Saiten und schaut nach, ob all Saiten gleichmäßig an der Schablone anliegen.

Mit einer Fühlerlehre oder einem Bohrer mit entsprechender Dicke kann man auch ganz leicht den Saitenabstand an den Griffbrettradius anpassen, falls sich die Höhe der Saitenreiter überhaupt separat einstellen lässt.
 
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Wenn mir meine Gitarreneinstellung passt und es bei der eingestellten Saitenlage und bei der eingestellten Halsbiegung nicht scheppert, würde ich jedem Gitarrentechniker auf die Finger klopfen, wenn er mir da etwas verstellen wollte.
aber ganz genau:prost:
 
Wenn mir meine Gitarreneinstellung passt und es bei der eingestellten Saitenlage und bei der eingestellten Halsbiegung nicht scheppert, würde ich jedem Gitarrentechniker auf die Finger klopfen, wenn er mir da etwas verstellen wollte.

Haha, nee - alles gut. Hat schon gut gescheppert - da ich aber überall gelesen habe, dass eine wirklich flache Saitenlage irgendwann unweigerlich ins Scheppern kommt habe ich das für mich abgehakt.

Ich meine, das Video mit Olli zu kennen. Schaue ich mir nochmal an. Wie gesagt - ich habe nur den Aspekt des Radius bislang komplett ignoriert.

Am Ende kann man also sagen, dass die Saiten an einem Bund immer den gleichen Abstand zu Griffbrett haben müssen, richtig?

PS: So eine Radiusschablone ist dann genau das, was ich oben verlinkt habe, richtig? Könnte ja vielleicht auch helfen, zumal die Dinger ja fast nichts kosten...
 
Am Ende kann man also sagen, dass die Saiten an einem Bund immer den gleichen Abstand zu Griffbrett haben müssen, richtig?
Nö. Schau einfach mal das Video zu Ende an.
edit.: (Die Saiten schwingen unterschiedlich weit, die dicken am weitesten. Also müssen die weiter weg vom Griffbrett als die dünnen.)
 
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Ah OK, danke! Nur zur Info - ich schaue mir das Video nachher an, hatte nur kurz reingelugt ;-)
 
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Perfekt, hab' ich! Ich muss nur gestehen, dass ich beim Ablesen echt meine Probleme habe...mir fehlt's da einfach an Erfahrung :rolleyes:

Der "Trick" mit dem Plec von Olli ist ja auch ganz schön - nur was an den beiden E-Saiten noch gut klappt, fällt (zumindest mir) bei den Saiten dazwischen deutlich schwerer. Bin vermutlich aber auch Grobmotoriker in diesem Bereich...
 
Bei dem Teil von Harley Benton bitte aufpassen.
Das ist nicht ordentlich abgeschliffen und wenn man damit unbedarft auf den Bünden herumwurschtelt, kann man diese schön zerkratzen.

Die Methode mit dem Plektrum ist auf jeden Fall empfehlenswert, um einen Anhaltspunkt zu haben.
Würde aber nicht wirklich JEDE Gitarre genau danach einstellen, weil es alleine schon bei der Halskrümmung Unterschiede geben kann.
Bei manchen Gitarren braucht der Hals einfach etwas mehr Krümmung als bei anderen, damit es venünftig schwingen kann.
 
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Dann bitte nochmal Butter bei die Fische - bleiben wir mal eben beim 1.5mm Plec. Sollte das denn am 12. Bund komplett durchfallen? Oder ab G- oder H-Saite nicht mehr?

Wie ist so Eure Einschätzung?
 
Wie ist so Eure Einschätzung?
Kommt darauf an... :D

...je nachdem was du spielen willst. Bei absolut Cleanen Ton stört es mich schon wenn die Saiten schnarren. Bei High Gain merkt man womöglich nix mehr davon.

Habe jetzt nicht so viele Gitarren aber die Werte sind höchstens Anhaltspunkte und dann muss man sehen, das kann auch je nach Gitarrenmodell sehr unterschiedlich ausfallen. Nimm das Ganze als Startpunkt und dann bring es im Einklang mit deinen Vorlieben. Wenn du dann immer noch nicht zufrieden bist, investiere die paar Scheine und lasse es jemand machen der es kann, dann wirst du auch sehen ob da mehr geht.

Edit: Mein Anhaltspunkt am 12. Bund ist 1,5 mm auf 2 mm zunehmend (und auch dem Griffbrettradius folgend), von der hohen E-Saite zur tiefen. Nach jeder Änderung neu stimmen und spielen und schauen ob es passt, am besten am Amp und nicht unplugged. Solltest du vorher die Halskrümmung eingestellt haben, macht es Sinn die Gitarre für eine Nacht wegzulegen und dann am nächsten Tag die Folgearbeiten zu machen. So hat der Hals die Zeit sich zu setzten.
 
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Bei dem Teil von Harley Benton bitte aufpassen.
war reine Bequemlichkeit. Von Stewmac gibt es z.B. auch welche.

bleiben wir mal eben beim 1.5mm Plec. Sollte das denn am 12. Bund komplett durchfallen? Oder ab G- oder H-Saite nicht mehr?
z.B.:
In der Praxis hat sich für die normale Saitenlage folgendes Setting bewährt: Hohe E-Saite: 1,8 mm, tiefe E-Saite 2,0 mm. Natürlich ist das lediglich ein Richtwert. Es gibt Gitarren, die auch flachere Saitenlagen klaglos zulassen (1,0 - 1,5 mm). Andere Instrumente benötigen mehr Luft zwischen den Saiten und den Bünden (2,5 - 3,0 mm), um korrekt zu funktionieren. Hier ist also Experimentieren angesagt!​
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_page_gitarrenpflege_saitenlage.html

oder:
Welche Saitenlage ist richtig?
Für die korrekte Saitenlage kann kein pauschal gültiger Wert angegeben werden. Sie variiert je nach Gitarrenmodell, verwendeter Saitenstärke und natürlich auch persönlicher Vorliebe. Die folgenden Angaben dienen daher lediglich der Orientierung.

Am 12. Bund sollte der Abstand zwischen Saitenunter- und Bundoberkante in etwa folgenden Werten entsprechen:

InstrumentE6-SaiteE1-Saite
E-Gitarre flach1,5 – 2,0 mm1,0 – 1,5 mm
E-Gitarre hoch2,0 – 2,5 mm1,5 – 2,0 mm
https://www.kirstein.de/Gitarre-Bass-einstellen/
 
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vielleicht sind die zwei wichtigsten Sätze diese hier:
Hier ist also Experimentieren angesagt!
...
Die folgenden Angaben dienen lediglich der Orientierung.
 
zwei wichtigsten Sätze
Das würde ich auch so unterschreiben. Für meinen Geschmack ist 1,5/1 mm noch nicht wirklich flach, aber sicher ein guter Ausgangspunkt, bei dem jeder ordentliche Hals eine saubere Saitenschwingung erlaubt. Letztlich sollten Saitenlage und Halskrümmung, denke ich, vor allem den Ansprüchen des jeweiligen Spielers entsprechen; das für dich ideale Instrument der Tonformung. Neben den akustischen Faktoren, Schwingungsverhalten, Nebengeräusche, Dynamik usw., und wie es sich greift und sich die Saiten ziehen lassen, empfinde ich vor allem die Auswirkungen auf mein Timing maßgeblich. Das hat sicherlich mittelbar mit der Distanz zum Bundstab zu tun, ein persönlicher Sweetspot, in dem das Timing einen Ticken besser ist, die Synchronität der Hände leichter fällt. Und das wirkt sich nicht erst bei komplexer Technik und hoher Geschwindigkeit aus. Die Gleichung flacher/schneller/besser würde ich zumindest als Grundsatz verwerfen und @dubbel folgend einfach viel ausprobieren.
 
Stimmen eure Messinstrumente?
E auf 1,5 und e auf 1,0 ist meiner Erfahrung nach einer verdammt niedrige Saitenlage.

Selbst bei meiner Thrash Metal Band wo wir Songs bis 230 Bpm haben, benötigt es bei E- ca. 1,8-2,0 und e 1,6-1,8.

Bei 1,0 wüsste ich gar nicht ob da nicht immer die Saite wegflutschen würde wenn man ordentlich Bendings rausjagd.

Die Liste von @dubbel ist ein sehr guter Richtwert.

Das würde ich auch so unterschreiben. Für meinen Geschmack ist 1,5/1 mm noch nicht wirklich flach, aber sicher ein guter Ausgangspunkt, bei dem jeder ordentliche Hals eine saubere Saitenschwingung erlaubt.
Das ist so nicht ganz richtig, laut meiner Erfahrung mit mehr als 20 Gitarren.

Der Guitar Tech von Slipknot hat da auch ein gutes Interview gemacht mit der Kernaussage:
"Selbst wenn Jackson 10 x die gleiche Gitarre schickt, lässt sich die eine sehr tief (E ca. 1,5 / e= ca. 1,3) einstellen und manche eben gar nicht"
 
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