Saitenreiter auf Anschlag (Fender Mexico Strat); Wechsel von 009er auf 010er-Saiten noch möglich?

Vielen Dank für die Ergänzung, @OldRocker! :biggrinB:

Den Steg habe ich jetzt doch wieder auf Floating gesetzt, nachdem ich gelesen hatte, dass das "Decking" ohne "Blocking" (also Anlegen, ohne einen Block hinten rein zu stecken) bei Strats mit Two Pivot-System dazu führen kann, dass das Holz des Korpus Schaden nimmt. Weil der Steg durch den Saitenzug die ganze Zeit horizontal gegen die beiden Pivot Posts gezogen wird. Vintage-Style Strats mit sechs statt zwei Schrauben hätten dieses Problem nicht. Meine Yamaha Pacifica, bei der mein Gitarrenlehrer damals den Steg angelegt hat, hat einen Steg mit sechs Schrauben, daher kam das da wohl nicht zur Sprache. Auch er hatte jedoch dazu geraten, den Block einzusetzen. Damit wäre der Whammy Bar aber natürlich völlig unbrauchbar geworden. Auf Gitarren mit "gedecktem" Steg kann man ja immer noch die "dive only"-Anwendung verwenden.

Zum Einstellen des Stegs der Mexico Strat auf Floating habe ich die folgenden beiden Videos verwendet:


Original von Frudua:

View: https://youtu.be/7luUzgDwwcs?si=504AlNIe5qLHi5ar

Ergänzung von Dylan Talks Tone (für mich war ja vor allem wichtig, wie weit die beiden Pivot-Schrauben rausgedreht werden sollten, d.h. wie weit der Steg vorne angehoben werden musste)

View: https://youtu.be/eCxnH_CenPU?si=OYhTJ767Gtm4QKz_
 
Sorry, wenn ich mich jetzt ein Bisschen hart ausdrücke. . . . Kann es sein dass du von Physik und Mechanik nicht den blassesten Schimmer hast?
Die Kraft, die durch die Saitenspannung auf die beiden Posts wirkt, ist exakt die Gleiche, egal ob der Steg aufliegt oder floatet.
Aber: Je weiter die Posts herausgeschraubt werden, desto länger ist der Hebelarm mit dem der Saitenzug auf die Posts im Holz wirkt, also desto größer das Biegemoment.
 
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Und? Neue Saiten drauf?
Ich denke, @bagotrix s und @OldRocker s Erklärungen haben klar gemacht, dass das nicht die Ursache für das im Eingangspost genannte Phänomen ist. ;) So wie auch die Tatsache, dass ein am 1. Bund mit dem Zeigefinger gegriffenes F die korrekte Intonation hat, ein mit Daumengriff gegriffenes F hingegen nicht. Sowie die Erkenntnis, dass ich nicht der einzige in diesem Thread bin, dem es auf einer Strat so zu gehen scheint.

Sorry, wenn ich mich jetzt ein Bisschen hart ausdrücke. . . . Kann es sein dass du von Physik und Mechanik nicht den blassesten Schimmer hast?
Die Kraft, die durch die Saitenspannung auf die beiden Posts wirkt, ist exakt die Gleiche, egal ob der Steg aufliegt oder floatet.
Aber: Je weiter die Posts herausgeschraubt werden, desto länger ist der Hebelarm mit dem der Saitenzug auf die Posts im Holz wirkt, also desto größer das Biegemoment.
Ich sprach ja konkret davon, dass die Kraft sich bei einem angelegten Steg horizontal auf die Pivot Posts auswirkt. Von unterschiedlicher Kraft habe ich nirgendwo etwas geschrieben - es ging auch bei mir nur um den Winkel des Zugs. ;) Und bei sechs Schrauben verteilt die Kraft sich eben mehr als bei zwei.

Weil der Steg durch den Saitenzug die ganze Zeit horizontal gegen die beiden Pivot Posts gezogen wird.

Ich wiederhole also nochmal, was ich ein paar Seiten vorher schon geschrieben habe: Etwas weniger pauschaler Schwachsinnsverdacht hilft.
 
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Kraft, die durch die Saitenspannung auf die beiden Posts wirkt, ist exakt die Gleiche, egal ob der Steg aufliegt oder floatet.
...ja, aber nur genau dann, wenn das Tremolo durch den Zug der Federn mit möglichst geringem Druck auf dem Korpus aufliegt. Jegliches Anspannen der Federspannung darüberhinaus um das Tremolo richtig fest zu setzen kommt zu dieser Spannung als Belastung auf die Tremolo-Verankerungsbolzen teilweise obendrauf.
Ne Zeit lang wurde die Fender American Standard Strat mit Lindekorpus gebaut, die beiden Haltebolzen des Tremolosystems direkt ohne Hülsen ins Holz geschraubt. Was statisch schon im Floating Betrieb gewagt war, führte dann öfter bei Festsetzen des Systems ohne Block (alle 5Federn rein, Klaue bis zum Anschlag) zum Ausbrechen des Holzes und der Bolzen an den Verankerungslöchern...der Druck war dann zu groß.
Gruß,
Bernie
 
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Den Steg habe ich jetzt doch wieder auf Floating gesetzt, nachdem ich gelesen hatte, dass das "Decking" ohne "Blocking" (also Anlegen, ohne einen Block hinten rein zu stecken) bei Strats mit Two Pivot-System dazu führen kann, dass das Holz des Korpus Schaden nimmt. Weil der Steg durch den Saitenzug die ganze Zeit horizontal gegen die beiden Pivot Posts gezogen wird
Lesen kann ich noch! >>Nachdem du gelesen hast, dass das Decking zu Schäden im Holz führen kann hast du das Trem wieder floating gesetzt<<.
Decking oder Floating hat mit den möglichen Schäden am Holz erstmal garnichts zu tun. Wenn man aber für das Floating die Posts weiter rausdreht, wird die Kraft auf das Holz durch den längeren Hebel größer.
Die Kraftverteilung auf das Holz ist damit bei Standard Vintage mit 6 Schrauben immer besser als bei 2-Punkt.
Man muss das was man liest auch verstehen und ggf. die Quellen mal hinterfragen
Beitrag automatisch zusammengefügt:

bei Festsetzen des Systems ohne Block (alle 5Federn rein, Klaue bis zum Anschlag)
OK, wenn man das so macht habt ihr natürlich Recht. Mit Gewalt kann man alles kaputt kriegen.
 
Die Kraftverteilung auf das Holz ist damit bei Standard Vintage mit 6 Schrauben immer besser als bei 2-Punkt.
Da sind wir ja einer Meinung. :)

Und bei sechs Schrauben verteilt die Kraft sich eben mehr als bei zwei.

Dafür ist bei sechs Schrauben eben die Höhe des Stegs aufwändiger einzustellen. Beide Systeme haben ihre Nachteile, wahrscheinlich werden deswegen weiterhin beide angeboten. Die 6-Schrauben-Lösung allein hätte ja den Vintage-Faktor auf ihrer Seite, selbst, wenn das weniger nützlich wäre (so wie man bei manchen Vintage Strats den Hals abschrauben muss, um den Spannstab einzustellen). Die 2-Schrauben-Lösung hat nicht den Vintage-Bonus, d.h. wäre sie objektiv von Nachteil, hätte man sie wohl aus dem Verkehr gezogen.

Ne Zeit lang wurde die Fender American Standard Strat mit Lindekorpus gebaut, die beiden Haltebolzen des Tremolosystems direkt ohne Hülsen ins Holz geschraubt. Was statisch schon im Floating Betrieb gewagt war, führte dann öfter bei Festsetzen des Systems ohne Block (alle 5Federn rein, Klaue bis zum Anschlag) zum Ausbrechen des Holzes und der Bolzen an den Verankerungslöchern...der Druck war dann zu groß.
Vielen Dank für die Erklärung der Hintergründe, @OldRocker! :)

Bei mir sind bislang nur drei Federn drin, die ich dann aber entsprechend weit anziehen müsste. Das fühlte sich auch nicht optimal an. Insbesondere beim bloß vorübergehenden (!) nach-hinten-Neigen des Stegs über die Schraubenspannung allein (siehe die beiden obigen Videos zum Floating Setup mit Post-Its) wurde die Schraube auf der Rückseite, die sich auf der Seite der tiefen E-Saite befand, doch sehr schwergängig, selbst bei vollständig gelockerter Saitenspannung. Wie gesagt, es ist ja normalerweise nicht vorgesehen, den Steg so weit nach hinten zu kippen, ohne dafür den Whammy Bar zu nutzen, sondern nur über die Schrauben allein.

Frudua sagt in seinem Video, man solle einfach die Saiten lockern, falls es nicht weitergeht - was ich ja getan habe - aber selbst der fehlende Gegenzug half da irgendwann nur noch bedingt. Und Frudua hat in seinem obigen Video ja ebenfalls nur drei Federn eingebaut.

...ja, aber nur genau dann, wenn das Tremolo durch den Zug der Federn mit möglichst geringem Druck auf dem Korpus aufliegt.
Genau vor diesem leichten Aufliegen wurde ich hier früher im Thread ja aber umgekehrt ebenfalls gewarnt, weil dann die Vibration gegen den Korpus stärker sei und die Stimmstabilität sinke.
Tenor war, entweder Floating oder ganz angelegt, nichts dazwischen.
 
:LOL:...leider oft die Praxis!
 
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Die Kraftverteilung auf das Holz ist damit bei Standard Vintage mit 6 Schrauben immer besser als bei 2-Punkt.
Na, geht so. Prinzipiell ist das durch Toleranzen der Schrauben und vor allem der Bohrungen (Position und Durchmesser) auch initial ein 2-Punkt System, 4 hängen minimal in der Luft. Praktisch wird sich das ganze zu einer Anlage an mehreren Schrauben zurecht ruckeln, indem sich die Schrauben im Holz bewegen. Statisch unbestimmtes System. Es werden praktisch nie alle Schrauben den gleichen Druck aufnehmen. u.a. deswegen werden i.d.R. ja gerne mind. 2 entfernt.
Mir sind 2 sinnvoll dimensionierte Bolzen in Einpressankern deutlich lieber als diese lummeligen kleinen Schrauben direkt im Holz mit eher unbestimmer Auflage.
 
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@Prospero Bei näherer Betrachtung ist das wohl in jedem Fall eine konstruktive Schwachstelle bei der Strat.
Du hast Recht damit, dass niemals alle 6 Schrauben mit gleicher Kraft anliegen. Zumal ja auch der Saitenzug bei den tiefen Saiten deutlich größer ist als bei den hohen.
Bei einer 2Punkt Version mit Buchsen ist aber auch der Lochdurchmesser erheblich größer und damit der Abstand zur Korpusausfräsung geringer..... beides nicht optimal und....

Sowas will ja keiner haben

strat trem.jpg


Foto 27.11.20, 16 35 12.jpg
 
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Bei einer 2Punkt Version mit Buchsen ist aber auch der Lochdurchmesser erheblich größer und damit der Abstand zur Korpusausfräsung geringer..... beides nicht optimal und....
Optimal nicht, das stimmt schon. Bei sehr viel gespielten Gitarren mit viel und heftig genutztem Floyd Rose lockern sich gerne die Einpresshülsen im Holz, oder es entstehen Risse, vor allem in Linde oder Pappel, siehe z.B. Steve Vais Green Meanie aus der Alcatrazz und ETAS Ära. Ich schätze aber, bei gleicher Belastung hätte ein 6-Punkt System schon viel früher aufgegeben.
 
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sieht so wohl aus d.h. spielt für ihn keine Rolle ........?
Er weiß seit 90 Posts, dass die Saiten fertig sind, aber vermutlich wird es erst noch ne LED-Beleuchtung fürs Tremolofach und einen Druckluftanschluss zur Kühlung der PUs geben, bevor er die Strippen endlich austauscht :ROFLMAO: ;)
 
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Er weiß seit 90 Posts, dass die Saiten fertig sind
Nö, das weiß niemand, das mutmaßt du nur aus der Distanz. :D Sie halten die Stimmung noch, sie fühlen sich noch glatt an (logisch, hat ja noch niemand vor mir drauf gespielt) und sie haben noch reichlich Höhen (tatsächlich klingt die Mexico Strat allgemein sehr höhenreich und "spritzig"). Gibt also bislang für mich keinen Grund, sie zu tauschen.

Einige haben es als Ursache für ungenaue Intonation vermutet, aber ungenaue Intonation der gesamten Gitarre ist ja längst nicht mehr das Thema. Es ging von Anfang an konkret um den 1. Bund der E-Saite. Und während ich anfangs noch den Eindruck hatte, dieser sei sharp sowohl mit Daumen als auch mit Zeigefinger gegriffen, hat ein späterer Test gezeigt, dass da doch ein Unterschied ist. Und so wandelte sich das Thema zu den Tücken des Daumengriffs bei Strats bzw. Gitarren mit 25.5"-Mensur - sowie zu den Tücken der Einstellung eines Strat-Tremolos (was ich bislang ehrlich gesagt aufwändiger und komplizierter fand als das Einstellen eines Floyd Rose, bei letzterem ist zumindest klar, wie der Winkel zu sein hat).

Ich würde also eher sagen, einige hier beißen sich seit 90 Posts an dem Thema Saitenalter fest, während andere neue Evidenz beigesteuert und die Diskussion entsprechend angepasst haben... :D
 
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Achtung, Achtung. Neue Probleme bei einer Inputbuchse einer Schecter Hellraiser Hybrid C-7 😉
 
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Meinst du vorne an den Schrauben des Vibrato-Systems, die laut Einschätzung hier zu weit reingedreht waren?
Bräuchte man das auch bei angelegtem Steg? Ich dachte, die müsste ich nur weiter rausdrehen, falls ich eine Floating-Einstellung wollte.
Umgekehrt: es gibt einfach keinen erkennbaren Grund, die Schrauben fest anzuziehen; wenn ich so drüber nachdenke, hat das eigentlich nur Nachteile.

Bildschirmfoto 2025-10-12 um 15.36.45.png
 
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