.. aber wie ist das bei dem Saitenzug?
Ich mein okay, man kann dünnere Saiten draufziehen

, aber meine Kaufentscheidung würde schon davon abhängen wie sich der Saitenzug abändern ließe...Gruß, Otti
Wenn Du jahrelang nur E-Gitarren gespielt hast, dann glaube ich schon, dass Dir der Saitenzug bei einer Western extrem vorkommt

.
E-Gitarrensaiten z.b. 010-046 haben zwischen 6,5 - 8,5 kg Zug pro Saite --> gesamt ca. 46 - 50 kg.
Westernsaiten z.B. 012-054 ziehen mit ca. 10 - 15 kg pro Saite --> gesamt ca. 75 - 78 kg (dies wäre das 1,6 fache

).
Betreffend Zugkraft und Klang bei Westerngitarren zitiere ich mich selbst aus einem anderen Beitrag

:
Die Zugkraft einer Saite wird ausschließlich von drei Faktoren bestimmt:
1, die Länge der schwingenden Saite (= Mensur der Gitarre)
2, die Tonhöhe (auf welchen Ton die Saite gestimmt wird)
3, die Masse der schwingenden Saite (Masse pro Längeneinheit)
Wenn man die Faktoren 1, und 2, außer acht läßt (z.B. Mensur durch Gitarre vorgegeben, Wunschtuning --> Standard E)
--> dann läßt sich die Zugkraft nur durch die Masse (Kombination von verwendeten Materialien, Dicke der Saite und Konstruktion) variieren.
und dabei muss man einen Kompromiß eingehen:
je geringer die Zugkraft einer Saite ist --> desto leichter wird die Bespielbarkeit
--> aber desto geringer wird auch die schwingende Masse und somit die Energie, Lautstärke und Klangspektrum.
Umgekehrt: je höher die Masse --> desto umfangreicher das Klangspektrum und höher die Lautstärke aber auch erhöhte Zugkräfte welche die Bespielbarkeit erschweren.
Jetzt werden in der Regel auf guten Klang gebaute Westerngitarren auf einen Zugkraftbereich abgestimmt (d.h. von der Stabilität und den Klangeigenschaften)
dies sind meist Saitensätze 011-052 oder 012-054 oder 013-056. (-->oft 012-054).
Die Einstellung der Gitarre spielt bei der Bespielbarkeit auch eine Rolle (Saitenlage, Halskrümmung, Sattelhöhe).
Jetzt liegt es an Dir welche Eigenschaften Dir wichtiger sind.
--> leichteste Bespielbarkeit oder beste Klangeigenschaften (ist subjektiv und auch abhängig von der Gitarre).
die optimale Einstellung der Gitarre sollte in Abhängigkeit von der gewählten Saitenstärke erfolgen.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Saitenarten. Auch die Stärken der einzelnen Saiten variieren teilweise sehr stark bei identischer Diskantsaite (nach welcher der Saitensatz oft benannt wird, z.B. 011er-, 012er-, 013er-Satz). Es gibt z.B. einen 012-052 und auch einen 012-056 Saitensatz --> bei letztgenannten sind die umwickelten Saiten um einiges stärker.
Für Deinen speziellen Fall als E-Gitarrist, der auch mit einer Westerngitarre ohne unerträgliche Schmerzen viel Freude haben möchte, gäbe es einige wenige Möglichkeiten (die aber mehr oder weniger einen Kompromiß darstellen):
1, Dünnere Saiten --> weniger Zugkraft, leichtere Bespielbarkeit, auch geringeres Klangspektrum
2, Gitarre um einen Halbton (-->12% weniger Zugkraft) oder Ganzton (26% weniger Zugkraft) runterstimmen
3, Gitarre nicht auf 440 Hz stimmen sondern auf z.B. 420 - 425 Hz stimmen (das wäre mehr als ein Viertelton)
Ich würde Dir anfangs einen speziellen Saitensatz empfehlen (bei dem sind die Zugkräfte jeder einzelnen Saite identisch und der entspricht vom Gesamtzug etwa einem 010-047er Westernsaitensatz)
-->
Newtone Heritage Series 012-051 (Link zu einem anderen Beitrag)
--> dann nach Gewöhnungsphase und wenn der nächste Saitenwechsel erforderlich wird --> auf einen 011-052 Saitensatz wechseln (falls die zeitweise zu unangenehm wirken --> 1 Halbton oder weniger runterstimmen)
--> später dann nach vielem regelmäßigem Spielen (die erforderliche Kraft bzw. Technik wurde schon antrainiert) auf einen 012-054er Saitensatz wechseln (welchen man bei Bedarf auch wiederum etwas runterstimmen kann).
Natürlich kannst Du auch bei einem dünneren Saitensatz bleiben (aber das klangliche akustische Potential der Gitarre wird dabei nicht ausgeschöpft --> es gibt aber auch einige Gitarristen, die auch mit dünneren Saiten auf Westerngitarren zufrieden sind --> kommt halt auf die persönlichen Klangerwartungen bzw. -bedürfnisse und die Spielweise drauf an).
Auch hat die Gitarre ein Wörtchen mitzureden --> bei manchen Gitarren (eher günstigere Preisklasse) ist der klangliche Unterschied mit dünnen Saiten zu dickeren Saiten zwar schon vorhanden und merkbar, aber eventuell nicht so extrem ausgebildet wie bei hochwertigen Instrumenten, die auf eine bestimmte Saitenzugkraft optimiert wurden, um damit die besten akustischen Klangergebnisse zu liefern.