saitenzug beeinflussbar?

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Hallo Leute,

ein Kumpel von mir will eine Westerngitarre verkaufen, Epiphone AJ-200SCE VSB! Mittlerweile kostet die ja 235€, er meint er hat vor 4 Jahren nur 170€ dafür bezahlt, kann das sein?

Naja jedenfalls will er die jetzt verkaufen, und ich hatte sie schon mal in der Hand aber ich fand die hatte einen unangenehm starken Saitenzug, das strengte mir nach längerem Spiel auch das Handgelenk und Finger usw. enorm an...

Saitenlage lässt sich ja alles einstellen, aber wie ist das bei dem Saitenzug?

Ich mein okay, man kann dünnere Saiten draufziehen :), aber meine Kaufentscheidung würde schon davon abhängen wie sich der Saitenzug abändern ließe...

Gruß, Otti
 
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Hallo Otti,

Du hast natürlich bei einer besonders langen Mensur automatisch mehr Saitenzug, weil ein und dieselbe Saite dort stärker gespannt werden muss als bei kurzer Mensur, um auf den gleichen Ton zu kommen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das bei der Epiphone irgendwie außergewöhnlich ist. :confused:
Bei etwas höherer Saitenlage entsteht oft auch der Eindruck, die Spannung wäre besonders hoch, weil Du halt mehr drücken musst.
Ich glaub also eher, dass der Hals schlecht eingestellt ist.

Was ist eigentlich momentan für ein Saitensatz drauf?
Also wenn Du auf dünnere Saiten unsteigen willst, dann kann - je nach dem was dauf war - eh eine Anpassung des Hals nötig sein, dann kann auch auf die Saitenlage geachtet werden.
Wenn Du das nicht selber machen kannst, dann würde ich das Geld für der Gitarrenbauer mit einplanen oder auf dem Kauf verzichten.
Eine Gitarre kaufen, die einem nicht in der Hand liegt und erst nach Regulation vielleicht gut sein könnte, das ist irgendwie nichts. :bad:

Bei D'Addario kannst Du mal gucken, wie unterschiedlich Saitensätze sein können:
http://store.daddario.com/category/144849/EJ16_Light_12-53
Aber wie gesagt, die Saitenlage macht auch viel aus. Dicke Saiten bei guter Halseinstellung mit niedriger Lage können durchaus angenehm sein.

GEH
 
Hallo Otti,



Was ist eigentlich momentan für ein Saitensatz drauf?

Eine Gitarre kaufen, die einem nicht in der Hand liegt und erst nach Regulation vielleicht gut sein könnte, das ist irgendwie nichts. :bad:

GEH

was da für ein satz drauf ist, kann ich leider nicht sagen. Ich vermute fast ein 12er, aber das müsste doch mit einem 10er/46er auch gut klingen...

Ich kenne einen anderen Typen, der sagte zu mir, Einstellen ist alles kein Problem, selbst Saitenzug, Saitenlage, Hals etc! ich mein, dass man da nicht zaubern kann ist mir klar, aber ich könnte die gitarre für recht wenig geld bekommen, und die hat ja sogar ne massive fichtendecke!
ich werd sie heute eh nochmal anspielen und dann fazit ziehen!

ist es dann normal, dass der preis der gitarre seit 4 jahren so weit angestiegen sein kann?
 
die hatte einen unangenehm starken Saitenzug, das strengte mir nach längerem Spiel auch das Handgelenk und Finger usw. enorm an...

Saitenlage lässt sich ja alles einstellen, aber wie ist das bei dem Saitenzug?

Damit es Dich nicht mehr so anstrengt: einfach mehr üben, bis sich Deine Hände und Finger daran gewöhnt haben. Irgendwann greifst Du auch nicht mehr so verkrampft, dann wird das Spielen angenehmer.

Ansonsten hast Du oben an der Gitarre sechs Knöpfe zum Drehen, damit kannst Du den Saitenzug verändern.:D

... aber mal im Ernst, der Draht muss halt solange gespannt werden bis z.B. die dicke E-Saite nach dicker E-Saite klingt, geht nicht anders.
 
was da für ein satz drauf ist, kann ich leider nicht sagen...aber ich kenn einen anderen Typen, der sagte zu mir, Einstellen ist alles kein Problem, selbst Saitenzug, Saitenlage! ich mein, dass man da nicht zaubern kann ist mir klar, aber ich könnte die gitarre für recht wenig geld bekommen, und die hat ja sogar ne massive fichtendecke!
ich werd sie heute eh nochmal anspielen und dann fazit ziehen!
Ja, mit Einstellung lässt sich da schon viel machen - wenn es jemand kann oder er jemand dafür kennt.
Wäre vielleicht ganz gut, wenn Du eine andere Western zum Vergleich hättest ...
Was will er denn für die Gitarre haben?

ist es dann normal, dass der preis der gitarre seit 4 jahren so weit angestiegen sein kann?
Ich hab jetzt nicht den Eindruck, allerdings schwächt er seine Verkäufersituation doch eher, wenn er zugibt, dass er sie vor 4 Jahren für weniger Geld bekommen hat. :D
Wäre doch klüger von ihm gewesen, er hätte Dich im Glauben gelassen, dass er bereits gleich viel bezahlt hat, wie sie heute noch kostet.
 
Ich hab jetzt nicht den Eindruck, allerdings schwächt er seine Verkäufersituation doch eher, wenn er zugibt, dass er sie vor 4 Jahren für weniger Geld bekommen hat. :D
Wäre doch klüger von ihm gewesen, er hätte Dich im Glauben gelassen, dass er bereits gleich viel bezahlt hat, wie sie heute noch kostet.
Ist halt nich jeder ein geldgeiler Sack auf der Jagd nach dem letzten Penny. :rolleyes: An korrektem Verhalten gibt es auch nix schlechtzureden. :bad:

Es ist garnicht ungewöhnlich dass der Zug soviel steifer ist als bei reinen E-Klampfen. Wenn du dich sehr an E-gitarren gewöhnt hast war nichts anderes zu erwarten. Sicher, evtl muss man mal etwas einstellen und könnte dünnere Saiten draufziehen. Aber etwas härter wird es wohl bleiben, denn akustische klingen mit dickeren Saiten einfach besser und brauchen auch mehr Höhe, weil man ja meist stärker anspielt und schnarren auf akustik viel störender ist als bei elektrisch.
 
schon richtig!

Ich spiele seit mehreren Jahren nur E-Gitarren, vielleicht kann das schon sein, aber trotzdem hat sich das ungewöhnlich unangenehm angefühlt und dass mit dem öfter üben, bis die finger nicht mehr wehtun....:) ich spiel schon ne weile, das wirds wohl nicht sein...

und zum preis: wir sind befreundet, da haut man sich nicht gegenseitig in die pfanne, verkäufersituation hin oder her!
Wir bequatschen heut nochmal den preis, aber es wird wohl um die 70 Tacken sein, und dafür wollt ich sie nehmen, dann noch neue saiten, plus die saitenlage einstellen lassen und alles paletti oder?
 
Wenn der Hals schön gerade und die Bünde noch gut sind, klar, wieso nich?:cool:
 
[...]aber das müsste doch mit einem 10er/46er auch gut klingen...

Da hab ich meine Zweifel, unter einen 11'er-Satz würde ich bei der Westerngitarre nicht gehen. Die Western braucht schon etwas Saitenspannung, damit was rauskommt. Ist halt keine elektrische.

Banjo
 
.. aber wie ist das bei dem Saitenzug?
Ich mein okay, man kann dünnere Saiten draufziehen :), aber meine Kaufentscheidung würde schon davon abhängen wie sich der Saitenzug abändern ließe...Gruß, Otti

Wenn Du jahrelang nur E-Gitarren gespielt hast, dann glaube ich schon, dass Dir der Saitenzug bei einer Western extrem vorkommt ;).

E-Gitarrensaiten z.b. 010-046 haben zwischen 6,5 - 8,5 kg Zug pro Saite --> gesamt ca. 46 - 50 kg.
Westernsaiten z.B. 012-054 ziehen mit ca. 10 - 15 kg pro Saite --> gesamt ca. 75 - 78 kg (dies wäre das 1,6 fache :D).

Betreffend Zugkraft und Klang bei Westerngitarren zitiere ich mich selbst aus einem anderen Beitrag:D:
Die Zugkraft einer Saite wird ausschließlich von drei Faktoren bestimmt:
1, die Länge der schwingenden Saite (= Mensur der Gitarre)
2, die Tonhöhe (auf welchen Ton die Saite gestimmt wird)
3, die Masse der schwingenden Saite (Masse pro Längeneinheit)

Wenn man die Faktoren 1, und 2, außer acht läßt (z.B. Mensur durch Gitarre vorgegeben, Wunschtuning --> Standard E)
--> dann läßt sich die Zugkraft nur durch die Masse (Kombination von verwendeten Materialien, Dicke der Saite und Konstruktion) variieren.

und dabei muss man einen Kompromiß eingehen:
je geringer die Zugkraft einer Saite ist --> desto leichter wird die Bespielbarkeit
--> aber desto geringer wird auch die schwingende Masse und somit die Energie, Lautstärke und Klangspektrum.
Umgekehrt: je höher die Masse --> desto umfangreicher das Klangspektrum und höher die Lautstärke aber auch erhöhte Zugkräfte welche die Bespielbarkeit erschweren.

Jetzt werden in der Regel auf guten Klang gebaute Westerngitarren auf einen Zugkraftbereich abgestimmt (d.h. von der Stabilität und den Klangeigenschaften)
dies sind meist Saitensätze 011-052 oder 012-054 oder 013-056. (-->oft 012-054).
Die Einstellung der Gitarre spielt bei der Bespielbarkeit auch eine Rolle (Saitenlage, Halskrümmung, Sattelhöhe).

Jetzt liegt es an Dir welche Eigenschaften Dir wichtiger sind.
--> leichteste Bespielbarkeit oder beste Klangeigenschaften (ist subjektiv und auch abhängig von der Gitarre).
die optimale Einstellung der Gitarre sollte in Abhängigkeit von der gewählten Saitenstärke erfolgen.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Saitenarten. Auch die Stärken der einzelnen Saiten variieren teilweise sehr stark bei identischer Diskantsaite (nach welcher der Saitensatz oft benannt wird, z.B. 011er-, 012er-, 013er-Satz). Es gibt z.B. einen 012-052 und auch einen 012-056 Saitensatz --> bei letztgenannten sind die umwickelten Saiten um einiges stärker.

Für Deinen speziellen Fall als E-Gitarrist, der auch mit einer Westerngitarre ohne unerträgliche Schmerzen viel Freude haben möchte, gäbe es einige wenige Möglichkeiten (die aber mehr oder weniger einen Kompromiß darstellen):

1, Dünnere Saiten --> weniger Zugkraft, leichtere Bespielbarkeit, auch geringeres Klangspektrum
2, Gitarre um einen Halbton (-->12% weniger Zugkraft) oder Ganzton (26% weniger Zugkraft) runterstimmen
3, Gitarre nicht auf 440 Hz stimmen sondern auf z.B. 420 - 425 Hz stimmen (das wäre mehr als ein Viertelton)

Ich würde Dir anfangs einen speziellen Saitensatz empfehlen (bei dem sind die Zugkräfte jeder einzelnen Saite identisch und der entspricht vom Gesamtzug etwa einem 010-047er Westernsaitensatz)
--> Newtone Heritage Series 012-051 (Link zu einem anderen Beitrag)

--> dann nach Gewöhnungsphase und wenn der nächste Saitenwechsel erforderlich wird --> auf einen 011-052 Saitensatz wechseln (falls die zeitweise zu unangenehm wirken --> 1 Halbton oder weniger runterstimmen)

--> später dann nach vielem regelmäßigem Spielen (die erforderliche Kraft bzw. Technik wurde schon antrainiert) auf einen 012-054er Saitensatz wechseln (welchen man bei Bedarf auch wiederum etwas runterstimmen kann).

Natürlich kannst Du auch bei einem dünneren Saitensatz bleiben (aber das klangliche akustische Potential der Gitarre wird dabei nicht ausgeschöpft --> es gibt aber auch einige Gitarristen, die auch mit dünneren Saiten auf Westerngitarren zufrieden sind --> kommt halt auf die persönlichen Klangerwartungen bzw. -bedürfnisse und die Spielweise drauf an).
Auch hat die Gitarre ein Wörtchen mitzureden --> bei manchen Gitarren (eher günstigere Preisklasse) ist der klangliche Unterschied mit dünnen Saiten zu dickeren Saiten zwar schon vorhanden und merkbar, aber eventuell nicht so extrem ausgebildet wie bei hochwertigen Instrumenten, die auf eine bestimmte Saitenzugkraft optimiert wurden, um damit die besten akustischen Klangergebnisse zu liefern.
 

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