Sammel- und Diskussionsthread: Legale alternative Beschaffungsmethoden für Audio-CDs

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gangstafacka
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Hi Leute ^^ ,

Ich weiß ja nicht, wie's euch geht, aber wenn ich daran denke, wie die
Musikindustrie (Abk.: MI) End-Verbraucher, Politik und Gesetze
behandelt, kotzt das alles mich richtig an. =/
Sie bemühen sich doch tatsächlich, einen riesigen Rückschritt in Bezug
auf technologische Errungenschaften, und den damit einhergehenden
Komfort moderner Haushalte einzuleiten - und das alles nur für's Geld ! :mad: -
indem sie ein Szenario konstruieren, in dem es nicht mehr möglich ist,
Privatkopien anzufertigen, weder physisch noch digital - aktuellste Neuigkeiten diesbezüglich.
Somit wäre das Überführen der CD-Inhalte in digitale Medien nicht mehr
möglich, und was das für Konsequenzen hat, könnt' ihr euch ja denken:
Vorbei ist's mit dem Archivieren seiner CD-Sammlung auf der Festplatte,
vorbei ist's mit Joggingtouren versüßt durch Klänge aus dem portablen
Mp3-player, vorbei ist's mit Mp3s im Auto hören, was ja gerade im
Sommer Sinn macht, da Hitzeeinwirkung in geschlossenen Autos im
Sommer höchstwahrscheinlich Schäden für die CDs als Folge haben...
und wenn man dann nicht mal eine Sicherheitskopie der CD zuvor gemacht
hat, oder sollte ich besser sagen, nicht machen konnte/durfte, sieht's
natürlich doppelt schlecht aus. :rolleyes: Dann hat man sein hart erarbeitetes
Geld durch so ein Missgeschick verloren... dies hätte man leicht verhindern
können... wenn man's noch dürfte...

"Aber wir bezahlen doch bereits Steuern für Utensilien, die uns das
Herstellen von Privatkopien ermöglichen - CDs halten bekanntlich nicht
ewig ! -, zugunsten der MI, welche in etwa als Lizens/Kompensation gedacht
sind !"
Das ist schon richtig, aber die Musikindustrie interessiert das nicht.
Sie verdienen weiterhin an jeden Verkauf eines Brenners, von CD-Rs,
etc., und verbieten einem dennoch das Recht, das man sich durch
Steuern quasi erkauft hat, eine Sicherheitskopie anzufertigen, durch Gesetze,
die durch ihren starken Druck und ihre regelrechte Hetze entstanden sind.

Wir müssen der Wahrheit ins Gesicht sehen: Wenn wir jetzt nichts unternehmen,
wird der Tag kommen, an dem die Musikindustrie ihre vollkommen übergeschnappten
Ziele erreicht hat, und wir finden uns in einer Welt wieder, aus der ein
weiterer tiefer Atem Freiheit entwichen ist.

Wir müssen auf die gegenwärtigen Entwicklungen reagieren, indem wir
diese *Schimpfwort deiner Wahl* genau da treffen, wo's ihnen am meisten
weh tut: - sagt's im Chor - Ihre Brieftaschen.



An dieser Stelle würd' ich gerne, dass ihr mir dabei helft, eine umfangreiche
Liste alternativer, legaler Beschaffungsmethoden zusammenzustellen, so
dass wir nicht auf unsere Lieblingssongs verzichten müssen, und DENNOCH
die Musikindustrie unterstützen.
Euch ist vielleicht gerade aufgefallen, dass der Weg, den ich in diesem
Thread skizziert habe ein bisschen von den "normalen" Reaktionen
verärgerter Endverbraucher und Institutionen wie der Chaos Computer Club
auf die bösartigen Machenschaften der Musikindustrie abweicht:
Normalerweise ist dies die Stelle, an der ihr zum totalen Boykott der MI
aufgefordert werdet. Aber imho - und zögert nicht, mich darauf hinzuweisen,
wenn ich mich irre - ist das komplette Bullshit.
Versetzt euch einfach in folgende Situation:
Stellt euch vor, eure Lieblingsband unterschreibt bei einem Major Label
wie Sony - *hust hust* Tool ;> - und veröffentlicht ein neues
Album.
NATÜRLICH MÜSST IHR DAS HABEN !!! *omfg aufgeregt schrei*
Aber wartet mal 'ne Minute, ihr wolltet/solltet doch eigentlich die Musikindustrie
boykottieren... *grübel* sich selbst für Ideale persönliche Freuden verwehren ?...
FORGET IT, ich bin nicht Jesus ! ;D ;D ;D

Kurz: Solche Reaktionen haben keinerlei Wirkung.
Also lasst uns mal etwas durchdachter ans Werk gehen...

Die Sache ist ganz simpel. Eigentlich sind wir nicht auf Warenverzicht aus,
sondern darauf, der Musikindustrie den Geldhahn zuzudrehen - Schon allein
zum Selbstschutz, die MI ist einfach zu mächtig und hat zu viel politischen
Einfluss. Dafür muss man nicht zwangsweise auf die neusten Audio-CDs
verzichten, es reicht doch, wenn jemand anders die begehrte CD bereits
gekauft hat. ;) :D







Alternative, legale Beschaffungsmethoden :





Finanzielle 'second hand' Beschaffungen :

  • amazon.de -> 'Gebraucht'-Spalte
  • ebay.de -> Auf Verkäufer achten:
    Er/sie muss eine Privatperson sein, die höchstwahrscheinlich einfach nur
    das verkauft, was er/sie zuvor für seine/ihre eigenen Zwecke erworben
    hat ! (Evtl. Verkäufer einfach danach neutral fragen; Antworten folgen i.d.R.
    recht zügig...)
  • secondspin.com

Netter Nebeneffekt: Wie ihr sehen könnt, könnt' ihr dabei gleichzeitig
auch noch ziemlich viel Geld aparen. ^.^
Und jammert nicht über den Aspekt "Unversehrtheit" in Bezug auf die
CDs rum. Wenn ihr beim Kauf euer Augenmerk auf diesen Aspekt richtet,
werdet ihr auch finden, was euren Ansprüchen entspricht.
Ich hab' grad' mal amazon.de nach "Tool - 10000 days [2006]' zu Testzwecken
gesucht, da dieses Album brandneu und begehrt ist. Und was traf ich an ?

Seht's selbst:

[screenshot]

2 Gebrauchtangebote, und ich glaube nicht, dass den Käufer von diesen
Angeboten eine alte, rampunierte CD erwartet ;) ; Nicht mal ich bin so paranoid ! :D





Distributed Library Projects :

Kurze Definition:
wiki.org schrieb:
A distributed library is a collection of materials available for borrowing by members of a group, yet not maintained or owned by a single entity. The library catalog is maintained on a database that is made accessible to users through the Internet. An early example of this style of library (if not the first of its type) is the Distributed Library Project of the San Francisco Bay Area.

This style of library is still in its infancy. While libraries are being established in several cities worldwide, the San Francisco Bay Area library still only has a few hundred members. Administrative software continues to be developed and distributed.

Sorry, dass es auf Englisch war. Ich hab' 100 pro schon das deutsche
Pendant zu dieser Definition auf wiki.de gesehen, aber im Moment lässt
es sich par tout nicht auftreiben. =/ ...


(Falls ihr weitere kennt, erwähnt sie bitte; Ergänzungen sind erwünscht ! )





CDCrossing :

Kurze Definition:
wiki.org schrieb:
Als CDCrossing bezeichnet man ein Tauschsystem von unbekannt zu unbekannt durch Liegenlassen von CDs im öffentlichen Raum. Es ist von Bookcrossing inspiriert und wurde unabhängig von mehreren Personen angedacht und umgesetzt.

Wie beim BookCrossing werden CDs mit einem Hinweis auf eine Webseite und einer Identifikationsnummer (FDID = Free Disc Identity) gekennzeichnet, bevor sie in die Freiheit entlassen werden. Der Finder wird aufgefordert seinen Fund auf der angegebenen Website zu melden.

CDCrossing ist eine moderne Form der Schnitzeljagd, und in gewisser Hinsicht auch eine Form der Aktionskunst und des Protests gegen die uneinsichtige Dominanz der Plattenindustrie. Die Gesellschaft soll dadurch in Bezug auf die ungelösten Fragen rund um die Themen Copyright und P2P-Tauschbörsen sensibilisiert werden. Dessen ungeachtet ist CDCrossing nicht politisch motiviert und soll vor allem überraschen und Freude machen.

Das wirkt auf mich wie eine witzige Fortsetzung von "Die Fabelhafte Welt der
Amelie" im realen Leben. :D




Habt ihr noch mehr legale, alternative Beschaffungsmethoden parat ?
Gibt es irgendwas, was ihr zu den genannten Methoden oder zur Thematik
generell loswerden wollt ? Dann immer her damit !
 
Eigenschaft
 
Zum Artikel; Quelle:spiegel.de >>>>

So könnt's übrigens mal mit CDs werden, wenn die Musikindustrie zu viel
Geld verdient, um sich solche Mittel leisten zu können. Das Geld des
Endkonsumenten wird gegen ihn selbst verwendet. Der Endverbraucher,
der sich ehrlich Produkte kauft, obwohl man sich bei eMule eh alles
runterladen kann, wird als potentieller Verbrecher eingestuft und
behandelt. Stellt euch mal vor, wenn ihr mit euren Freunden am
Airport seit, vielleicht noch mit eurem heimlichen Schwarm, zwischen
dem/der es bereits zaghaft eurerseits knistert, und auf einmal rückt eine
Eskorte samt, Drogen,- ehm CD/DVD-Hund ? (o_O'') an und fordert
euch auf, eure Reisetasche zu öffnen, weil der Hund euch bedrohlich
anknurrt. WIE PEINLICH MUSS DAS DENN BITTE SEIN ?!
Geradezu entwürdigend, und dann nur falscher Alarm, weil die CD/DVD,
wegen der der Hund ausschlug, nur eine Original CD/DVD war.

Zuspitzung:
Stellt euch mal vor, ihr seid in dem Besitz von Promo-CDs oder Bootlegs,
Augenscheinlich handelt es sich hierbei i.d.R. um gebrannte Datenträger -
ES HANDELT SICH DOCH UM LEGALE PRODUKTE; stellt euch vor, ihr
seid Fan von einer Band, ersteigert ein kostbares, teures Sammlerprodukt,
eine offiziel vom Label an Radioanstalten weitergereichte Promo-CD,
die oftmals unbedruckt sind, und natürlich keine konventionelle Verpackung
haben... meist handelt es sich nur um eine unbedruckte Papiertüte.
Dann habt ihr auf dem Airport mit verunsicherten, verstimmten
Freunden im Rücken, die euch mit bei euch Unbehaglichkeit auslösenden
Blicken durchlöchern, und der Eskorte vor euch, die jetzt stark dazu tendiert,
ein Strafmaß zu vollziehen, und euch angesichts des nackten, unbedruckten
Datenträgers "eure Story" höchst wahrscheinlich nicht abkauft, echt ein Problem !

- Ihr könnt mir nicht erzählen, dass diese Drogen, ehm, mist -CD/DVD-Hunde
dazu in der Lage sind, CDs von DVDs zu unterscheiden, also betrifft
diese neue Ebene der Kriminalisierung des Endkunden nicht nur
DVD-Besitzer, sondern auch CD-Besitzer... jetzt kommt man sich schon
so vor, als ob man Drogen schmuggelt, wenn man seine Lieblings-CD
mit in den Urlaub nimmt... -

Das unterscheidet sich nicht mehr stark von einem Tomatenhändler,
dem die Tomaten von den Endkunden aus den Fingern gerissen werden,
und als Dank besprüht er die nächste Ernte mit Rattengift, um zu
verhindern, dass Kinder einzelne Tomaten von den Feldern pflücken.
ICH werde sowas NICHT UNTERSTÜTZEN. Da ist mein Geld bei
anderen Musikliebhabern besser aufgehoben...
GENAU SOWAS bekräftigt mich von mal zu mal mehr, für mich als Konsument
ein Embargo gegen die Musikindustrie durchzuführen und nur noch so
CDs zu kaufen, dass diese Haie KEINEN EINZIGEN CENT daran verdienen,
und finanziell betrachtet bei jedem meiner Käufe leer ausgehen;
meine Güte, sowas darf doch nicht passieren, wir leben doch in keinem
Überwachungsstaat !


PS:
Wenn die das bei mir machen würden, würden sie nur 'factory sealed'
offiziell vertriebene CDs von anderen privaten Sammlern finden, da ich
gerne Diskographien von Bands, die mir wichtig sind, in unberührter Qualität
sammle. Wenn die jedoch auf die Idee kommen würden, die Verpackung samt
Einschweißfolie dennoch zu öffnen, um zu überprüfen, ob das auch wirklich
eine Original-CD und nicht bloß alles Fasade ist, würd' ich echt ausflippen.
Ich würde die Ärsche dieser Personen wegverklagen, dass sie gar nicht mehr
aus dem Gerichtssaal rausgehen brauchen !
 
Hach ja, endlich hab' ich mal schriftlich alles erfasst, was mir in Bezug auf
das Verhalten der Musikindustrie gegen den Strich geht, und dies alles
strukturiert zu Blatt gebracht. :)
Aaaaaaaaalso, holt euch schonmal Kaffee, geht noch mal auf Klo, und lehnt
euch zurück, denn jetzt folgt ein Beitrag, der in seiner unverkennbaren
Ausführung typisch gangstafacka ist. :D




Ich boykottiere die Musikindustrie wegen...




  • der durch Einwirken der Musikindustrie immer weiter aus den Fugen geratenden gerichtlichen Verhältnismäßigkeit und verbraucherfeindlichen Gestaltung von Gesetzten zugunsten der profitorientierten Interessen der Musikindustrie



Wenn ihr euch umschaut, werdet ihr euch umgeben von einer haaresträubenden Rechtssprechung hier in Deutschland sehen, in der ihr einen der Grundsätze einer jeden Rechtssprechung eines demokratischen Staates, die Verhältnismäßigkeit, mit der Lupe suchen müsst. Dies wird vor allem deutlich, wenn man kürzlich erlassener Strafen zu Gewalttaten aus niedrigen Beweggründen und im Gegensatz dazu kürzlich erlassene Gesetze im Internetrecht gegenüberstellt:

Gewalttaten:
  • Haftstrafen für rechtsradikale Schläger von Pömmelte

    Straftat:
    Die vier 16- 20-jährigen Täter hatten am 9. Januar im sachsen-anhaltinischen Ort Pömmelte den dunkelhäutigen Jungen mit Fußtritten und Fausthieben sadistisch gequält, sie hatten ihm unter anderem in seinem 75-minütigen Martyrium eine Bierflasche ins Gesicht geschlagen , seinen Kopf mehrmals hintereinander auf eine Tischtennisplatte gehauen, und eine Zigarette auf seinem Augenlied ausgedrückt. Der Zwölfjährige hatte ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Nasenbeinbruch, Blutergüsse und Platzwunden erlitten.

    Strafe:
    1. Haupttäter - 3 1/2-jährige Haftstrafe
    2. Haupttäter - 2-jährige Haftstrafe (ob mit, oder ohne Bewährung ist noch nicht klar)
    beide Mittäter - 1 Jahr und 7 Monate Haftstrafe auf Bewährung

  • Der Vergewaltiger von Spandau

    Straftat:
    Sie wohnten im gleichen Haus an der Spandauer Gartenfelder Straße und waren befreundet. So war das noch als sehr kindlich geltende Mädchen damals dann auch absolut arglos, als es von Christian Z. zu einem nahegelegenen Fabrikgelände gelockt, ganz plötzlich zu Boden gestoßen und vergewaltigt wurde.
    Anschließend drohte der Täter der 19 Jahre jüngeren Schülerin, sie und ihre Mutter umzubringen, falls sie irgendwo über die Vergewaltigung reden sollte.

    Strafe:

    3-jährige Haftstrafe ohne Bewährung



File-sharing:
Dem Text ist u.a. zu entnehmen, dass sich diese Strafe von 3 Jahren ohne Bewährung für Filesharing auf User bezieht, die nicht-kommerziell gehandelt haben. User, auf die letzterer Punkt nicht zutrifft, müssen mit bis zu 5 Jahren Haftstrafe ohne Bewährung rechnen.


Fazit:
Filesharing ist genau so schlimm, als wenn man eine Frau vergewaltigt, und schlimmer, als wenn man zu mehreren auf ein Kind losgeht, weil es schwarz ist, und es halb totprügelt, ganz zu schweigen vom seelisch zugefügten Schaden, der sogar noch schwerwiegender (da länger anhaltend) ist.

Könnt ihr mir bitte aufzeigen, wo da die Verhältnismäßigkeit ist ?

Klar, ich will jetzt nicht den Sündenbock allein auf die Musikindustrie schieben. Angesichts solcher Urteile muss die deutsche Justiz grundsätzlich überarbeitet werden, aber...
glaubt ihr, dass diese Gegenüberstellung, die ich jetzt gerade geleistet habe, auch ohne vehemente Mit- und Einwirkung der Musikindustrie auf die neuen Urheberrechte der EU und Deutschlands in dieser Form zustande gekommen wäre ?
Dieses System bemisst den Wert von Geld höher als den Wert eines Menschen. Brutale, skrupellose Gewalttaten aus abstoßenden Motiven können strafrechtlich "günstiger" ausfallen, als Filesharing.
Verspürst ihr da nicht auch einen Zorn in euch ?
Ich tu' es zumindest, und setze ihn auch um, indem ich das einzige mache, was ich als kleines Rädchen in diesem System tun kann, um in irgend einer Form Veränderung herbeizuführen und den Verantwortlichen die Rote Karte zu zeigen:
=> Bundesregierung bei der nächsten Wahl abwählen, da sie als Marinette von Interessenverbänden fungiert
=> Musikindustrie boykottieren, da sie aus Profitgier und verblendeter Ansichten skrupellos durch Einwirken auf den Bundestag und Medienhetze eine Mitschuld an eine Reihe von verbraucherfeindlichen, gesetzlichen Entgleisungen und der damit einhergehenden Unverhältnismäßigkeit in der deutschen Justiz trägt

Deshalb sag' ich, dass es grundsätzlich gut ist, die Musikindustrie zu boykottieren.

In dem Eingangspost hab' ich ja bereits gleichzeitig auch aufgezeigt, dass der Boykott der Musikindustrie nicht mit persönlichem Verzicht zusammenhängen muss...





  • der Kriminalisierung des ehrlichen Kunden + verbraucherfeindliche Implementierungen in Audio-CDs




Die Liste der verbraucherfeindlichen Vorkehrungen der Musikindustrie gegen EHRLICHE Kunden, die sich die Mühe machen, trotz Tauschbörsen und co. eine CD ganz altmodisch zu kaufenh, ist endlos:

  • Sony hat ein paar "Probleme", zu erklären, weshalb ihre neu-veröffentlichten CDs Spyware auf die Computer der ehrlichen Kunden, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen, installieren.
  • Einführung aggressiver Kopierschutzmechanismen:

    Die Red Book Spezifikationen sind die Referenz einer jeden CD. CDs können sich erst Audio-CDs nennen, wenn sie voll dem Red Book entsprechen; andernfalls ist das korrekte Abspielen auf sämtl. Abspielgeräten nicht gewährleistet - solche CDs werden allgemein auch Un-CDs genannt.
    Unter Labels ist bei Kopierschutzmechanismen eine Tendenz zu Abweichungen von den Spezifikationen der Audio-CD, dem sogenannten Red Book, zu vernehmen, um PC-Laufwerke dadurch in die Irre zu führen. Das klappt auch. Aber dummerweise nicht nur bei PCs. ^^ Auch bei Autoradios, DVD-Playern und sogar HiFi-Anlagen kann die Wiedergabe gestört oder unmöglich sein. Soll so das Musikhören der Zukunft aussehen ? - man hat bspw. 7 Abspielmöglichkeiten in seinem Haushalt und nur bei einer läuft die CD, aber Hauptsache man kann die CD dadurch nicht kopieren ?
  • Einführung des Kopierschutzes generell:
    In Deutschland gibt es Verwertungsgesellschaften wie die GEMA, die u.a. für die Entlöhnung der Künstler außerhalb des "normalen" Rahmens verantwortlich sind.
    Auf diesem Wege wird der Bereich "Musik in der Öffentlichkeit", wie zum Beispiel bei öffentlichen Festen, Diskotheken, Gastronomie, etc., gehandhabt.
    Darüber hinaus existiert eine Pauschalabgabe für Reproduktionsgeräte und Leermedien; sie ist bereits in jedem der Produkte dieser Produktgruppen enthalten und werden den Labels gutgeschrieben. Somit hat sich jemand, der eine CD für seine eigenen Zwecke brennen will, dieses Recht dazu quasi erkauft.
    Durch die Einführung des Kopierschutzes in Verbindung mit den "Früchten" der Aggitation der Musikindustrie, wird ihm genau das, wofür er durch diese Pauschalabgabe bezahlt hat, jetzt verboten.
    Für mich ist das Kundenverarsche !
    Man zahlt extra auf eine CD drauf, dass man eine Privatkopie anfertigen darf, und darf genau das aufgrund eines Kopierschutzes, der nicht umgangen werden darf, nicht tun.
    screwy.gif
  • symbolische, einschüchternde Kontrollen, die sofort Bilder aus einschlägigen Metiers wie der Drogen-Szene vorsätzlich hervorrufen




  • der Musikindustrie in ihrer Rolle als Inquisitor der Neuzeit:
    Volksverdummung und Hetze durch aggressive Medienkampagnen wie z.B. "Copy Kills Music"



Kern dieser Kampagne ist die Vermittlung der Ansicht, dass Kopieren, Brennen, und Filesharing - kurz: Die neue, moderne, mediale Evolution - zur Verarmung der der Musiklandschaft führt:

Copy => Umsatzeinbußen bei Labels => Massenbankrott => eingestellte Musikförderung (Anmerk. d. Autors.: *LOL*) => Verarmung der Musiklandschaft

Komisch nur, dass es nicht eine einzige Studie gibt, die nachweislich aufzeigt, dass ein Zusammenhang zwischen der medialen Evolution und zurückgehenden Umsatzzahlen der Musikindustrie besteht. Ebenfalls komisch, dass nicht andere Ursachen fokussiert werden, die imho WIRKLICH für die Umsatzeinbußen verantwortlich sind:

  • Verfall von Musik als Produkt (Casting-shows, etc. ...) => lockt weniger Käufer hervor
  • der CD-Markt MUSS zwangsweise nach dem aufplusternden Hype (Vinyl-Sammlungen, die in Form von CDs nachgekauft werden) eine ganz natürliche regressive Tendenz aufweisen
  • Die Pioniertage der Musikgeschichte der Gegenwart sind vorbei
  • eine haaresträubende Preis- und Produktpolitik (Sublime's Debüt-Album, eine CD, für 20 €; 1 € für qualitativ minderwertige,
    in der Benutzbarkeit stark praktisch und zeitlich eingeschränkte, digitale Dateien)
  • Negative Erfahrungen von Endkunden mit verbraucherfeindlichen Kopierschutzmechanismen => Wut auf MI => Boykott => sinkende Verkaufszahlen
  • Konjunkturschwäche
  • der ehrliche Endkunde wird in Bezug auf das Thema Privatkopie, was einem rechtlich zusteht, durch Kopierschutzmechanismen, die in Zukunft widersprüchlicherweise nicht umgangen werden dürfen, auf gut deutsch gesagt verarscht, was nicht spurlos an seinem Käuferverhalten vorbei geht. Kein Kopieren => weniger Flexibilität bis zu Inkompatibilität => Verlust von Attraktivität => sinkende Verkaufszahlen

Die "Copy kills Music"-Kampagne stieß bei Musikern viellerorts auf Unmut und Zorn. So taten sich viele Musiker in einer Gegenkampagne namens "Money kills Music" zusammen.

Für wie haltbar, tauglich und gewichtig haltet ihr die Argumente und die Darstellung der Musikindustrie, wenn selbst MUSIKER, die Opfer sozusagen, fordern, dass...
  • Musik gemacht werden soll, weil es den Musikern erstens Spaß macht und es ihnen ein Bedürfnis ist, und zweitens weil es andere Menschen erfreut. Das Verdienen von Geld ist ein zweitrangiger Grund. Das bedeutet, dass es Musikern Freude bereiten soll, wenn andere Menschen Aufwand betreiben, um genau ihre Musik zu hören.
  • Musiker sollen individuelle Achtung und Respekt aufgrund ihrer Leistung erhalten, nicht wegen des finanziellen Erfolges, der Fan - Anzahl, des Kleidungsstiles oder der Musikrichtung.
  • Das Urheberrecht ist als zentral und wichtig anzusehen. Nur der Urheber soll entscheiden können, was mit seinem Werk geschehen soll, und zwar von Fall zu Fall.

und sich wünschen, dass...

  • Musik ein freies Gut sei, das heißt Zugang, Kopieren und Verändern sollen frei sein.
  • die Urheber entlohnt werden.
  • außer den Urhebern niemand mit dem Verkauf von Musik Geld verdient. (Presswerke verdienen an der Herstellung des Tonträgers, Labels an der Dienstleistung für die Musiker etc.)

???




Achja bei diesem Beitrag ist Verbreitung ausdrücklich erwünscht (per copy&paste), also tut euch keinen Zwang an, wenn ihr in irgend einem Forum Hilfe bräuchtet, eure Ansichten ausführlich darzulegen, und kopiert und referriert diesen Beitrag einfach. Hier geht es nicht um einen Aufruf zur Destruktion, sondern um einen Aufruf des Idealismus, denn diesen sieht man in letzter Zeit immer mehr aufgrund von profitgeilen Interessenverbänden aus unserer Welt entweichen, und das find' ich traurig !
DRM, teure CDs, CDs ausgeschlossen von den komfortablen Errungenschaften der Moderne (Musikarchivierung seiner Sammlung, Extraktion, um auch unterwegs Musik genießen zu können, etc. ) - wollt ihr, dass so die Zukunft von Musik aussieht ?

copy.jpg
 
Übrigens hab' ich noch eine weitere legale Beschaffungsmethode für
Audio-CDs ausfindig machen können. :great:




Virtueller Tauschbasar :

Der Untertitel ist selbsterläuternd, darum fass' ich mich kurz:

Zitat von tauschticket.de schrieb:
Auf unserer Tauschplattform können Sie Ihre Bücher, Filme, Musik und PC/Games mit vielen anderen Gleichgesinnten kostenlos tauschen.

Status-Leiste schrieb:
Aktuell
Mitglieder 52.763

Kataloge
Bücher 504.239
Filme 23.261
Musik 46.076
PC/Games 12.515

>>>>>>>>>
 
ähm, mich würde interessieren, wer oder was sich eigentlich hinter der ominösen killer phrase "musikindustrie" verbirgt. zählt etwa cuneiform records auch dazu? herrliche musik gibts da nämlich. wüsste nicht, was dagegen spricht, die dort unter vertrag stehenden KÜNSTLER zu unterstützen?!
 
Houellebecq! schrieb:
ähm, mich würde interessieren, wer oder was sich eigentlich hinter der ominösen killer phrase "musikindustrie" verbirgt. zählt etwa cuneiform records auch dazu? herrliche musik gibts da nämlich. wüsste nicht, was dagegen spricht, die dort unter vertrag stehenden KÜNSTLER zu unterstützen?!

In Europa ist "Musikindustrie" hauptsächlich der Sammelbegriff für die Major
Labels und den international agierenden Lobbyverband IFPI (International
Federation of the Phonographic Industry)

Cuneiform records ist doch ein kleines Independent Label. Dieser
Boykottaufruf, der u.a. Thema dieses Threads ist, gilt nicht für kleine
Independent Labels - mir kommt bei Independent Labels immer als erstes
Elektrohasch Records (Label von Colour Haze) in den Sinn.
Imho macht es keinen Sinn, kleine Independent Labels zu boykottieren,
denn kleine Independent Labels üben keinen indirekten politischen Einfluss
aus. Kleine Independent Label etablieren auch keine flächendeckenden
Kopierschutzmechanismen. Und sie betreiben auch keine Medienhetze.
 

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