Sattel schleifen bei Westerngitarre?

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Hallo zusammen

Ich habe folgendes Problem:

Barre-Griffe mit dem Zeigefinger am 1. oder 2. Bundstäbchen klappen bei mir nur schwer.
Ab dem 3. Bund gehts problemlos.

Ich habe mal gehört, dass man den Sattel etwas einschleifen kann, damit die Saiten etwas
weniger gedrückt werden müssen... Ich frage mich ob das bei meiner Gitarre Sinn macht.

Es ist eine Simon & Patrick Woodland (Drednaught). Die Saiten haben beim 1. Bundstäbchen
einen Abstand von ca. 0,8 mm (Ein 0.88 Pick kann gerade noch hinter die Saiten geklemmt werden, ein 0.73 fällt aber durch). Am 12. Bundstäbchen sind es rund 4 mm.

Eigentlich bin ich bis jetzt davon ausgegangen, dass bei Gitarren in dieser Preisklasse (ca. 400 Euro) die Saitenlage korrekt sein müsste, so dass man nichts daran schleifen muss.

Hat jemand Erfahrung mit diesem Thema?

Besten Dank!
 
Eigenschaft
 
...der (Grob-)Test wird anders gemacht: drücke die Saiten im dritten Bund herunter, wenn die einzelnen Saiten dann im ersten Bund gerade nicht aufliegen, ist gitarrensaitig - ich meinte natürlich gitarrenseitig - alles in Ordnung.
Der Test lässt sich auch noch genauer mit einer Fühlerblattlehre machen, bevor Du Dich aber am Sattel (vielleicht auch noch mit Schlüsselfeilen?) vergreifst, geh´lieber in einen Laden mit einer guten Reparaturabteilung und lass die Gitarre dort anschauen, und eventuell richten.
Dann bleibt Dir nur der Weg, Krafttraining zu machen, und vielleicht auch erstmal auf dünnere Saiten umzusteigen.
Wobei - wenn das genannte Plektrum wirklich durchfallen kann, dürfte die Gitarre zwar garantiert schepperfrei, der Sattel aber trotzdem zu hoch eingestellt, bzw. nicht richtig gekerbt sein. Wahrscheinlich ist irgendein vorgekerbter Sattel verbaut, der aus Kostengründen halt nicht auf die richtige Höhe gebracht wurde.
Ein neuer (handgearbeiteter Knochen-) Sattel dürfte beim Gitarrenbauer um die 50,-€ kosten, vorgekerbte Kunststoffrohlinge machen die Sache billiger.
Allerdings, möglicherweise wirkt auch eine Korrektur der Halskrümmung hier Wunder.
 
Hallo und herzlich Willkommen im Forum!
Ich würde sagen bei den Maßen lass deine schöne Gitte so wie sie ist und üben, üben ... .
Dein Problem wird die Fingermuskulatur sein, was sich nur durch ständige Übungsmaßnahme und gute Technik beheben lässt.

Gruss vom akustikpaule
 
Die Saiten haben beim 1. Bundstäbchen
einen Abstand von ca. 0,8 mm (Ein 0.88 Pick kann gerade noch hinter die Saiten geklemmt werden, ein 0.73 fällt aber durch). Am 12. Bundstäbchen sind es rund 4 mm.

Ich denke der Abstand beim 1. Bundstäbchen wäre mit 0,4 - 0,5 mm optimal. Der bessere Test wäre jede Saite am 3. oder 4. Bund greifen und dabei testen ob die Saite am ersten Bundstäbchen aufliegt (sollte gerade noch nicht aufliegen - also minimalster Abstand).

Wenn du mit "Sattel einschleifen" die Nacharbeit der Sattelkerben meinst dann würde ich davon abraten, sondern besser wäre den Sattel abnehmen und die Unterseite entsprechend plan abschleifen.

Die 4 mm beim 12. Bundstäbchen sind auch etwas hoch - da würde ich durch Abschleifen an der Unterseite der Stegeinlage auf 3 - 2,5 mm (gemessen an der Bass-E-Saite) runtergehen. (Manche bevorzugen hier auch 2,0 mm - kommt auf die Spielweise drauf an - die Gefahr des Schnarrens steigt bei tiefer Saitenlage).
 
na gut, dann halt noch ein Zusatz: die Idee mit dem Sattel auf der Unterseite abschleifen ist nicht die beste, da dazu der Sattel herausgeschlagen werden muss. Wie das geht, erzähl´ich hier aber nicht, weil dabei durchaus das Kopfplattenfurnier oder dessen Lack beschädigt werden können. Außerdem kann es dann sein, das der Sattel (der ja dann am Fuß schmaler geworden ist) nicht mehr in seine eventuelle vorhandene Nut passt (die zudem vorher fachgerecht mit einer speziellen Feile geplant werden muss), und die Gitarre beim unsachgemäßen Neueinsetzen (oder auch Feilen) dann nicht mehr oktavrein zu kriegen ist, weil die Mensur nicht mehr stimmt. Nebenbei kann der Sattel, wenn er nicht plan auf dem Holz aufsitzt, weil noch alte Kleberreste vorhanden sind, oder beim Lösen Holz herausgebrochen ist, dann auch zu einer Ursache von irgendwelchen Störgeräuschen werden.
Wenn man schon schleift, dann bitte von der Oberseite, und zwar so weit, daß die einzelnen Saiten nur mehr mit ca. einem Drittel Ihres Querschnittes in den jeweiligen Kerben liegen, um Verstimmungsproblemen vorzubeugen. Allerdings war eine derartige Sattelherstellung die alte Handwerkskunst, die sich heute eigentlich nur noch bei Instrumenten ab der 1000€-Klasse teilweise finden lässt, weil es biliger ist, gleich vorgegerbte Rohling zu verwenden, und sich der Aufwand bei Massenware nicht lohnt oder rechnet. Außerdem weiß das ja sowieso kaum ein Käufer mehr.
Um den Sattel aber abschleifen zu können - geh zum Gitarrenbauer, weil er dazu nämlich ebenfalls abgenommen werden sollte. Rausschlagen, in Schraubstock einspannen, feilen, grob kerben, montieren, fein kerben (auf die Saitenlage einstellen), fertig.
Der Zeitaufwand für die genannten Arbeitsgänge ist bei nicht demontierten Sattel wesentlich höher, außerdem kann wieder mehr kaputtgehen.
 
Danke für die vielen Tipps.

Ich habe den Test mit dem drücken am 3. Bund gemacht. Mit dem erstaunlichen Resultat, dass bei der hohen e-Saite zwischen Saite und Bundstäbchen gerade mal ein dünnes Papier dazwischen passt, bei der tiefen E-Saite hingegen passt ein 0.5 er Pick dazwischen... Soll ich mal zum Gitarrenbauer mit meinem Instrument?
 
Da bleiben jetzt zwei Möglichkeiten - Krafttraining machen, also wirklich so viel spielen, bis Du genügend Kraft hast, oder doch einen netten Menschen suchen, der die Kerben noch einen Hauch tiefer macht. Wenn dabei zu tief gefeilt wird, brauchst Du einen neuen Sattel, der wieder ein paar Euro´s kostet.
Ich würde deswegen das Krafttraining empfehlen, oder schlimmstenfalls (wie schon geraten wurde) für eine Übergangszeit einen Kapo auf dem ersten oder zweiten Bund anbringen.
 
...die Idee mit dem Sattel auf der Unterseite abschleifen ist nicht die beste, da dazu der Sattel herausgeschlagen werden muss.
Hi,
kleine VerständnisFrage:
Meinen Quellen zufolge hat die Simon & Patrick Woodland Gitarre einen "under saddle transductor" Tonabnehmer.
Also kann der Steg nicht geklebt sein, was wiederum bedeutet, dass es wesentlich einfacher ist den Steg von unten zu schleifen. Dazu legt man sich feines SchmirgelPapier (ca. 400'er Körnung) auf eine ebene Fläche z.B. auf einen Spiegel und streicht mit dem Steg gleichmäßig darüber. Dazu ist es von Vorteil, wenn man die beiden E-Saiten locker aufgespannt lässt, um immer wieder nach dem try-und-error-Prinzip den Steg einsetzt und die Saiten leicht stramm zieht. So lässt sich exakt die richtige Höhe des Stegs ermitteln. Dieses Verfahren muss natürlich so oft wiederholt werden, bis der Steg Deine gewünschte Höhe hat.

Grüße.
 
Meinen Quellen zufolge hat die Simon & Patrick Woodland Gitarre einen "under saddle transductor" Tonabnehmer.
Also kann der Steg nicht geklebt sein, was wiederum bedeutet, dass es wesentlich einfacher ist den Steg von unten zu schleifen.
Das liegt an der leider immer wieder zu Missverständnissen führenden Bezeichnung der Teile im englischen und deutschen Sprachgebrauch:

Der Sattel heißt auf englsich "nut"
Der Steg heißt auf englisch "saddle"
Immerhin, die Brücke heißt "bridge" :D

Dein Tonabnehmer ist also ein üblicher Stegpiezo.


Gruß,
Matthias
 
Hi Don Pepe,

Tonabnehmer unter dem Sattel? dann müsste ja ein Kabel im Hals verlaufen :eek:
Ich denke, das ist ein Druck- oder Übersetzungsfehler, da ist sicherlich die Bridge bzw. die "Brücken" - Stegeinlage gemeint.

€: jo - der Tempopunkt geht heute an Rancid :D

Greetz :)
 
Das liegt an der leider immer wieder zu Missverständnissen führenden Bezeichnung der Teile im englischen und deutschen Sprachgebrauch:
Ja, und wo ist jetzt mein MissVerständniss? Oder stehe ich gerade auf der Leitung?
Gruß
pete

EDIT: Nein es war kein ÜbersetzungsFehler, ich habe schlicht die ganze Aktion falsch interpretiert, indem ich S.Tscharles "Sattel" als Saddle gelesen habe und mich gewundert, seit wann Stege geklebt werden :D
Grüße
 
dein missverständnis liegt darin, dass dem threadertsteller sein sattel zu hoch ist. also das knochenstück, dass oben am kopf der gitarre zu finden ist, und nicht die stegeinlage.

und das hat alles nix mit dem steg, der stegeinlage oder irgendwelchen pick-ups zu tun.

@peter: das sind die 30 jahre unterschied *frechgrins* (der oppa muss halt erst seine brille suchen, dann die tasten finden und mit dem zehn-finger-suchsys.. nagut, bin ja schon ruhig.)
 
don pepe schrieb:
Ja, und wo ist jetzt mein MissVerständniss? Oder stehe ich gerade auf der Leitung?
Gruß
pete
na da: ;)

don pepe schrieb:
S.Tscharles schrieb:
...die Idee mit dem Sattel auf der Unterseite abschleifen ist nicht die beste, da dazu der Sattel herausgeschlagen werden muss.
kleine VerständnisFrage:
Meinen Quellen zufolge hat die Simon & Patrick Woodland Gitarre einen "under saddle transductor" Tonabnehmer.
Also kann der Steg nicht geklebt sein...
"under saddle transducer" bezieht sich - wie von dir bemerkt - auf den Steg.
S.Tscharles meinte aber den Sattel, der geklebt ist. :)


Gruß,
Matthias
 
Halt, ich auch noch:
ein "Transductor" ist nämlich auch noch was anderes als ein "Transducer". Aber vielleicht ist mir ja da wirklich etwas entgangen, und die Klampfe hat wirklich einen (Magnet-)Verstärker an Bord (onboard?). Die Frage ist dann nur - Backbord oder Steuerbord? Aber bevor es jetzt überbordet - Gut´ Nacht und Tschüss!

Nochmal Halt - @rancid: DANKE! Endlich versteht mich wieder jemand!

und @ don pepe: schon mal ´ne ganz alte Martin (pre war, also aus den 30er Jahren) mit dem früher verwendeten, komplett durchgefrästen Steg gesehen? Rate mal, wie da die Stegeinlage gegen Verrutschen gesichert wurde - richtig, sie wurde mit Leim fixiert! Aber Du hast recht, leimen und kleben sind zwei verschiedene Sachen.
 
ruhig immer feste druff, ;)
ich habs ja gefressen...:p
Grüße
 
@don pepe: neee, so war das nun nicht gemeint! Also - nix für ungut! Aber wenn´s immer so ernst zugeht, isses doch auch nichts, oder?
Einen bis zwei Grüße!
 
@S.Tscharles,
kein Problem, schliesslich war ich der Jenige, der alles verwechselt hat? Ich hätte mich mal besser zu so später Stunde aufs Ohr hauen sollen :bang:, statt hier geistigen Dünnsch... zu verbreiten.
Grüße
 

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