Sattelfeilen selbst gemacht.

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Günter47
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Gute Sattelfeilen sind teuer und deshalb für Jemanden der nicht regelmäßig an seiner Gitarre bastelt in der Regel keine lohnenswerte Anschaffung.
Der Gang zum Gitarrenbauer kostet aber auch Zeit und Geld und so habe ich mir vor Jahren etwas einfallen lassen.

In dem Baubericht meiner 62er Strat habe ich ja erwähnt, das ich zum Bearbeiten des Sattels eine selbstgebaute Sattelfeile benutzt habe. Ich möchte hier einmal zeigen, wie und aus was man sich diese selbst bauen kann.

Benötigt werden eine Fühlerlehre und ein Gewindebohrer. Wenn man so etwas nicht besitzt….eine Fühlerlehre bekommt man Online oder im Baumarkt…kosten ca 3-5 Euro. Einen Gewindebohrer in M5/6 oder 8 kriegt man auch für 5 Euro oder beim Schlosser um die Ecke. Es braucht kein neuer sein…ein altes Teil tut es auch.

Die Fühlerlehre spannt man aufgeklappt fest in einem Schraubstock. Die einzelnen Blätter sollten möglichst in der gleichen Höhe eingespannt werden.
Dann legt man den Gewindebohrer mit der Schneide längs auf die Blätter.
Jetzt bitte eine Schutzbrille aufsetzen. Mit dem Hammer schlägt man nun auf den Gewindebohrer und treibt damit Hiebe (Zacken )in die Blätter. Das muss nicht besonders gleichmäßig sein…nur wichtig das alle Blätter ausreichend Hiebe bekommen.

Danach ausspannen und auffächern. Jetzt müssen die Blätter an der bearbeiten Seite seitlich mit einem Abziehstein, oder Schleifpapier ordentlich entgratet werden. Das ist wichtig, da die Blätter an dieser Stelle jetzt breiter geworden sind. Im Prinzip ist das Werkzeug jetzt fertig.

Man misst die Saitenstäke nimmt das passende Blatt (man kann auch zwei Blätter zusammen nehmen) und feilt die Kerbe nach Maß. Ich habe an meinem noch seitlich Schleifpapier geklebt, mit dem ich den Sättel bearbeiten kann. Auf einem Blatt habe ich eine String-Space Schablone angebracht, mit der ich schnell und genau den Saitenabstand am Sattel übertragen kann. Im Prinzip ist es ein Multitool. Man kann die Saitenabstände anzeichnen….die Schlitze feilen…den Sattel passend schleifen und prima die Saitenhöhe oder die Halskrümmung kontrollieren.
Das Alles geht jetzt nach Maß und nicht mehr ungefähr.

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20160411_112925.jpg
20160330_112346.jpg
Kostet keine 10 Euro…passt in jede Tasche und funktioniert seit Jahren sehr gut.
Viel Spaß damit….
 
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Gute Idee, heute würde man modern wohl eher "Life-Hack" sagen. :great:
Echte Sattelfeilen haben zwar ein V-Profil, damit die Kerben wirklich perfekt sind und die Saiten gut darin liegen, aber für den Hausgebrauch (dafür solls ja sein) und eben vor allen zum leichten Nachbearbeiten von Sätteln eine tolle Lösung.

Mach doch ein paar davon und Verkauf sie bei Ebay, da finden sich bestimmt schnell Käufer für. :)
 
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Das mit dem V geht auch. Kurz bevor die Höhe perfekt ist...ein..zweimal mit einem dünneren Blatt durch. So ist Gewährleistet das die Saite gut aufliegt und nicht schwirrt.

Vielen Dank für die Kekse und die Zustimmung :great:
 
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@Günther47

Gute Idee ... Deine Idee!!!

Ich habe eine Kannelierfeile, mit der man Riffelungen feilen kann.
Kann man so eine Fühlerlehre auch feilen? Dann könnte ich meine Feile dazu benützen, solche Sattelfeilen zu machen.
Oder ist die Fühlerlehre gehärtet?

Schönen Tag wünscht

Boisdelac
 
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Die Blätter sind schon relativ hart. Du könntest die mit einer Feile aber u.U. auch bearbeiten. Kommt auf die Feile an. Die Kerben müssen aber sehr fein werden....sonnst wird es eher eine Sattelsäge.
 
Ich kann mich da nur anschließen und werde es auf alle Fälle ausprobieren. Ist bei dem Geldeinsatz ja fast schon Pflicht.
Allerdings gebe ich zu bedenken: Ein "millionenfacher" Einsatz dieser Vorgehensweise könnte Arbeitsplätze in der Feilenindustrie kosten - allerdings würden eventuell neue Arbeitsplätze bei den Herstellern von Fühlerlehren entstehen.
Und btw.: Hast Du schon das Patent angemeldet? :juhuu:
 
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Ich kann mich da nur anschließen und werde es auf alle Fälle ausprobieren. Ist bei dem Geldeinsatz ja fast schon Pflicht.
Allerdings gebe ich zu bedenken: Ein "millionenfacher" Einsatz dieser Vorgehensweise könnte Arbeitsplätze in der Feilenindustrie kosten - allerdings würden eventuell neue Arbeitsplätze bei den Herstellern von Fühlerlehren entstehen.
Und btw.: Hast Du schon das Patent angemeldet? :juhuu:

Im Gegenzug wird die Anzahl der Arbeitsplätze bei den Gewindebohrerherstellern und bei den Hammermachern rapide Wachsen.
 
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Im Gegenzug wird die Anzahl der Arbeitsplätze bei den Gewindebohrerherstellern und bei den Hammermachern rapide Wachsen.

Man könnte fast sagen: Da ist ein völlig neuer Industriezweig in Aussicht - hoffentlich lesen hier die Chinesen nicht mit, sonst wird es wieder mal nichts mit Arbeitsplätzen in "Good Old Germany". :D
 
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Ich kann mich da nur anschließen und werde es auf alle Fälle ausprobieren. Ist bei dem Geldeinsatz ja fast schon Pflicht.
Allerdings gebe ich zu bedenken: Ein "millionenfacher" Einsatz dieser Vorgehensweise könnte Arbeitsplätze in der Feilenindustrie kosten - allerdings würden eventuell neue Arbeitsplätze bei den Herstellern von Fühlerlehren entstehen.
Und btw.: Hast Du schon das Patent angemeldet? :juhuu:
Ja...läuft bald auf HSE24 als Mc Günters Ultimate Guitar Tool. Dann zeige ich auch, wie man damit Bierflaschen öffnet...sich ne Knifte schmiert...Türen öffnet und Jemanden amtliche Platzwunden zufügt:D:D
 
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Geniale Idee!

Wieso bin ich nicht darauf gekommen?
Ich Blödmann habe Sägeblätter mit die Schieblehre ausgemessen.
 
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Hatte das selbe schon vor einiger Zeit mal im ML Factory Bau Thread vorgestellt nur das ich die Hiebe nicht mittels Gewindebohrer eingeschlagen habe sondern anfangs mit einer Feile gekreuzt Eingefeilt und mittlerweile mit der Dremel einsäge :)
 
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DANKE!

Auf die Idee mit der Fühlerlehre wäre ich NIE gekommen.
Wird gleich bestellt und angefertigt :D

LG,
Klaus

(kann dich gerade nicht bekeksen, sorry...)
 
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Setzt aber bitte beim Schlagen ne Brille auf....der Bohrer ist hart und der Hammer auch.
 
Mein "Senf" dazu: Ich habe schon alles Mögliche ausprobiert, Pucksägeblatt, Laubsägeblatt,
Stichsägeblatt, Bügelsägeblatt, Fühllehrengedöns und diese komischen Rockinger Sägeblätter.

Das ist aber nichts Halbes noch Ganzes, einfach nur eine Rumfuscherei.
Eine Sattelkerbe muss an der Saitenauflage ein U förmiges Profil haben,
das ist bei o.a. Werkzeug nicht gegeben und im schlimmsten Fall werden
die Kerben V förmig, oder als rechteckiges LI

Ich habe da ein Ibanez Feilenset (99 €) entdeckt, weiß aber nicht, ob die
an der Kannte abgerundet sind......Hat jemand diese Feilen schon getestet ?

Franky
 
Gute Frage, ich habe die Made in Japan Doppelfeilen von Rockinger (89 €). Damit kann man einwandfrei arbeiten und die haben auch ein U-Profil.
 
Sattelpopattel :D

Dieses Video müsste verboten werden (meine Meinung)

 
Ich nutze die Ibanez Feilen bestimmt schon ein paar Jahre und finde sie ziemlich gut. Plastik, Knochen, Messing, Titan, Saitenreiter (Les Paul z.B.)... geht alles ohne Probleme. Sind nicht zu grob und halten ne Weile. Das Profil ist abgerundet und falls der Sattel schon älter ist, oder die Kerben tief sind und die Saite festhalten, kann man mit der nächstgrößeren nacharbeiten, ohne ganz runterzufeilen. Dann klemmt auch bei abgewinkelter Saitenführung nichts.

sf1.jpg sf2.jpg

Auf Selbstbaulösungen hätte ich keine Lust. Wenn damit eine Kerbe einen Hauch zu breit wird, handelt man sich schnell einen Sitar-Effekt ein, oder der Auflagepunkt ist suboptimal, wie schon gesagt wurde, oder sie sind nicht scharf und fein genug, etc...
 
Danke für den Hinweis. Wer sich dort nicht anmelden möchte: Unter dem gleichen Namen gibts das auch bei Ebay.de für ~20 US-Dollar inkl. Versand aus China: http://www.ebay.de/itm/381583537333
 

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