Incoming hat schon recht mit dem "Schwitzen". Der Koffer verhindert zwar zu schnelle Temperatursprünge (durchaus sinnvoll beim Weg zu Probenraum oder Gig), aber behindert eben auch den Luftaustausch. Physikalisch genau erklären kann ichs auch nicht, aber wenn es zB im Raum kälter wird, erreicht die Luft im Koffer diese Temperatur irgendwann auch, nur mit Verzögerung. Die warme Luft war aber womöglich feuchter und kann diese Feuchtigkeit bei geringerer Temperatur nicht mehr aufnehmen. Statt sich in der Raumluft zu verteilen, schlägt sie sich im Kofferplüsch und auf der Gitarre nieder, und gerade die Metallteile beschlagen und werden stumpf.
Wenn man die Gitarren meist im Koffer hat, tut man also gut daran, sie wenigstens alle paar Wochen mal kurz rauszunehmen und mit einem trockenen Bauwolltuch (altes T-Shirt) abzuwischen, zusätzlich bei wechselnden Umweltbedingungen oder wenn man sie am Vortag woanders hatte - die Luft aus der Kneipe ist nämlich mitgereist

. Dann sieht man auch frühzeitig, ob was zu korrodieren beginnt, und kann gegensteuern. Die Saiten halten übrigens auch länger, wen man sie nach dem Spielen und auch zwischendurch mal abwischt.
Weichmacher sind bei billigen Koffern oft ein Problem. Ich würde keine Gitarre in so ein stinkiges Ding legen, auch keine mit normalem Polyesterlack. Gesund ist das Zeug schließlich auch nicht gerade, und das willst Du echt nicht auf dem Lack und letztlich auf der Haut haben. Von daher würde ich die Gitarre in dem Fall erstmal außerhalb aufbewahren und den Koffer auf dem Dachboden oder im Heizungskeller "ausstinken" lassen. Je wärmer, desto besser, und nach einiger Zeit ist das Schlimmste verflogen.
gruß, bagotrix