Schaumstoff für Schlagzeug gesucht, welche Dicke und ein paar andere Fragen

[Supernice14]

Hallo,
ich habe ein Großprojekt vor und brauche Eure Hilfe.

Wir wollen unser Schlagzeug hinter eine 2m hohe Plexiglaswand verbannen (Raumhöhe ca. 2,50m). Grund sind die zulauten Becken und die Snare. Nun muss ja wegen des Halls an die Wand hinter dem Schlagzeug Noppenschaumstoff/Pyramidenschaumstoff befestigt werden, meine Frage ist jetzt:

1. Reicht Noppe bzw. Pyramide aus? Hab gesehen, dass sog. Basotect-Absorber besserer Absorbierwerte hat, leider auch gleich deutlich teurer ist. Hatte ein bisschen gehofft bei Ebay billigen weißen Noppenschaumstoff erstehen zu können und damit glücklich zu werden (weiss wegen Optik). Wobei: Vielleicht reicht es ja auch hinter dem Schlagzeuger grauen billigen Schaumstoff zu nehmen und erst über seinem Kopf teureren.
Bei der Gelegenheit würde ich doch echt gerne mal wissen, wo jetzt eigentlich der Unterschied ist zwischen Noppe und Pyramide.

2. Muss die komplette Wand hinter dem Schlagzeuger mit Schaumstoff beklebt werden? Das wären dann 2m x 1,70m.

3. Was passiert eigentlich mit dem Hall der Basedrum? Bis jetzt (ohne Wand) klingt sie gut, aber ihr Schall wird doch auch zurück geworfen. Sollte man dann nicht gleich dickeren Schaumstoff nehmen? Oder ist das unerheblich?

4. Ich habe hier im Forum gelesen, dass man den Schaumstoff "falschherum" befestigen soll, also mit den Noppen zur Wand. Stimmt das und sind die dann nicht genau so gut wie platte Absorberplatten?

Hab natürlich schon mal die SuFu benutzt, aber wenn ich da was übersehen haben sollte, immer her mit den Links
Wir machen übrigens Live-Musik. Es ist also kein Studio o.ä.
Mikrofone und Monitor für Schlagzeuger ist schon vorhanden.

Ich bin wirklich auf Eure Antworten gespannt

 

[Rubbl]

Erst mal so aufstellen wie ihr denkt und dann nach dem Schaumstoff sehen. Vielleicht gefällt auch das ganze doch nicht und ihr braucht deswegen nix extra kaufen.
Wenn doch, ist weniger Basotect an der richtigen Stelle oft viel effektiver als die ganze Wand voll Noppenschaum.
Der unterschied zw. Noppe und Pyramide ist der, dass in der Pyramide mehr Material ist, dh es Absorbiert etwas mehr.

Andersum ankleben stimmt in der Theorie schon, weil es an sich mehr bringt, wenn der BAsorber nicht direkt auf der Wand ist, sondern leicht davor. Das würde dann aber auch nur für die dünnen Stellen gelten.
Ich bezweifle daher, dass man in der Praxis einen Unterschied hört.

 

[Supernice14]

Achso. Ok danke für deine Erklärungen
Was genau meist du denn mit "an der richtigen Stellen" beim Thema Basotect?
Auf Höhe der Becken/der Snare?

Hab mir bezüglich der Basedrum überlegt, dass ein dicker Absorber/Noppe direkt vor der Basedrum an der Plexiglaswand doch ausreichen müsste. Immerhin geht der Schall ja direkt vorne raus bei der Basedrum. Kommt das hin?

 

[Rubbl]

Die richtige Stelle ist gar nicht so einfach zu finden.
Ihr könnt aber einen Spiegel zu Hand nehmen und damit an der Wand entlagfahren. Sieht der Drummer im Spiegel zb. sein Becken (wenn er in Richtung des Spiegels sieht, aber auf seinem normalen "Spielplatz" bleibt), dann wäre da der Richtige Ort um dieses Becken gegen Reflektionen zu bedämpfen.

Der Schall kommt bei der Bassdrum zwar überall raus, aber am stärksten schon Vorne. Nur geht das durch deinen Noppenschaum, wie ein heisses Messer durch Butter. Das hilft nix.
Wenn die Bassdrum arg verhallt klingt oder unschön wummert, leg mal nen Sandsack (ca. 3 Liter) innen rein und drück ihn leicht an das Resofell. Ich hab das kürzlich für ne Aufnahme gemacht und war recht angetan vom Ergebnis.

 

[Supernice14]

Ok, werden wir mal probieren.
Was die Basedrum angeht haben wir einen schönen Sound. Zumal da ja auch schon Decken usw. drinne sind. Hatte nur angst, dass er durch die Plexiglaswand verschlimmert wird.

 

[Rubbl]

Hatte nur angst, dass er durch die Plexiglaswand verschlimmert wird.

Das ist möglich aber nicht zwingend. Da hilft nur testen.

 

[Supernice14]

Stimme ich dir prinzipiell zu, bei fast 500 Euro alleine für das Plexiglas wäre etwas Sicherheit aber schon schön

 

[Rubbl]

In dem Fall würde ich vom Plexiglas komplett absehen und 500 Euro lieber in die Raumakustik stecken.

 

[HoneySideRec]

Hallo, also die Idee mit der Plexiglasplatte würde ich erst mal aussen vorlassen.
Das Problem ist dann der zu kurze Raum. Der Schlag der Base ist ja eine Welle, diese hat eine gewisse Länge.
Das führt bei dem kleinen Raum vermutlich zu einer stehenden Welle. Dies verursacht ein Dröhnen.
Basotec kostet ne Menge Geld... ist es aber auch wert. Alternativ dazu hab ich jetzt eine gute Lösung gefunden.
Schaumstoffmatratzen. Klingt erst mal nicht so pralle, funktioniert aber ganz gut. Die Matratzen kommen aus Pflegebetten. Also einfach mal im Sanitätshaus fragen, die Verleihen auch Betten und nehmen die Matrazen nicht wieder zurück. Demnach kann eine neue nicht so teuer sein...
In meinemAlten Studio haben wir hinterm Schlagzeug zwei in einem Holzgestell aufgestellt. Der Abstand zur Wand sollte wie die Dicke der Matraze sein.
Erhöht den Effekt ums Doppelte sagt man. VormSchlagzeug kann man das aufhalber Höhe auch gut machen. Quasi wie ein Zaun.
Weiter lachen alle über die Eierpappen an der Wand... Also dämmen tun die nicht. Aber die erzeugen eine Streuung der Schallwellen.
Hier ist die Wirkung ähmlich wie beim Pyramidenschaumstoff. Muß man experimentieren, wo es am besten klingt.
Ziel ist es, die hohen Töne/ Wellen zu streuen und diffus zu verteilen. Damit vermeidet man Flatterechos. Meiner Meinung nach einer der Störfaktoren nach aussen.

 

[The_Dark_Lord]

Hallo, also die Idee mit der Plexiglasplatte würde ich erst mal aussen vorlassen.
Das Problem ist dann der zu kurze Raum. Der Schlag der Base ist ja eine Welle, diese hat eine gewisse Länge.

Wenn du 60 Hz annimmst (das ist so der tiefste Bereich, in dem die Bassdrum noch Töne produziert), dann hat die "Welle" eine Wellenlänge von 5.7 Metern.
Wenn der Raum also in Abstrahlrichtung der Bassdrum (wobei wir bei diesen Frequenzen eh quasi schon Kugelstrahler haben) 5.7 Meter lang ist, kommt es zu einer stehenden Welle.

f=c/lambda, wobei:

F=Frequenz in Hz
c=Schallgeschwindigkeit in m/s, also rund 343 m/s
Lambda=Wellenlänge in m

 

[ThomasT]

Wenn du 60 Hz annimmst (das ist so der tiefste Bereich, in dem die Bassdrum noch Töne produziert), dann hat die "Welle" eine Wellenlänge von 5.7 Metern.
Wenn der Raum also in Abstrahlrichtung der Bassdrum (wobei wir bei diesen Frequenzen eh quasi schon Kugelstrahler haben) 5.7 Meter lang ist, kommt es zu einer stehenden Welle.

Auch schon bei 2.85 m -> lambda / 2

Aber das Plexiglas ist für Basswellen recht durchlässig, daher wird die Ausprägung nicht so extrem sein, wie an einer harten Betonwand.