Selbstunterricht in Komposition

  • Ersteller Günter Sch.
  • Erstellt am
Günter Sch.
Günter Sch.
HCA Piano/Klassik
HCA
Zuletzt hier
28.02.19
Registriert
21.05.05
Beiträge
3.071
Kekse
44.385
Ort
March-Hugstetten, nächster vorort: Freiburg/Breisg
Diether de la Motte ist bekannt als autor von büchlein über melodie- und harmonielehre, kontrapunkt usw. , die für den fortgeschrittenen gedacht sind. Ich stieß wieder auf seine "Wege zum Komponieren", ermutigung und hilfestellung (Bärenreiter-Verlag, 18.50 EU), das auf 127 seiten anregungen besonders für junge leute gibt.
Die klangvorstellung wird angeregt, und wer dem wege folgt, kommt zu reizvollen lösungen. Begleitformen beschränken sich auf marsch und walzer, für andere rhythmen muss man sich anderweitig informieren, aber der grundsatz bleibt der gleiche, wie auch die anlage nach allen seiten offen ist.
Alles spielt sich auf dem boden "C" ab, ich würde empfehlen, manche beispiele zu transponieren, um die ganze skala kennenzulernen.
Wer das büchlein in einer bibliothek findet, mag sich selbst ein bild machen, ob das geld bei kauf gut angelegt wäre, muss jeder für sich entscheiden.
Und - wie immer - das studium ist mit arbeit verbunden.
 
Eigenschaft
 
Ich hab das Buch gelesen und durchgearbeitet und es ist nicht übel, aber ich finde, dass es naja, eher für Leute ist die zufällig gerade 10 Freunde da haben, die alle komponieren wollen. Ich würde eher das Buch "Komponieren aber wie!?" von Cesar Marinovici empfehlen, daraus konnte ich mehr nehmen.
Aber das ist denk ich Geschmackssache.

oli
 
Wieland Ziegenrücker, "ABC Musik, Allgemeine Musiklehre" dürfte den bedarf eines hobby-musikers abdecken, zum studium und zum nachschlagen. Die maximal 14.80 EU sind gut angewandt.
 
Also ich hab das de la Motte Buch auch mal bestellt - erfreulicherweise war meine Buchhandlung so kulant, es nach einer Stunde wieder zurückzunehmen. Hat mich absolut nicht angesprochen.
Hab mir grade bei amazon mal das andere oben genannte Buch angeschaut (das hier). Der Untertitel "Kompositionstechnik für Rock, Pop und Jazz" schreckt mich dann doch wieder ab. Werd' ich wohl weiter bei learning-by-doing bleiben.
Aber vllt. kann mir jemand ein gutes Buch zum Thema Kontrapunkt empfehlen?
 
Etwas angegraut ist alle theorie, man sollte sie auch nicht so fächerweise aufspalten, ich bevorzuge den ausdruck "satztechnik". Kontrapunkt wurde lange (heute noch?) gelehrt nach gregorianischen vorbildern als cantus firmus, da durfte man "note gegen note" setzen, dann zwei gegen eine usw., dann den doppelten mit vertauschbaren stimmen, nach der kanonbildung kam als meisterstück die fuge. Die fähigsten lehrer, Padre Martini, Albrechtsberger, Sechter usw. waren leider fast immer dürftige komponisten.
Auf der strecke blieb die motiv-, themen- und melodiebildung, die bei de la Motte gut behandelt wird, sodass der lernende nicht im trivialen steckenbleibt (wenn er das aus kommerziellen gründen nicht ausdrücklich wünscht). Dass er sich vor allem an volkslieder anlehnt, hat gute gründe: sie bilden "klassische" beispiele.
Das erlernen eines instruments wird oft mit kinderliedern begonnen zum missvergnügen "reiferer jugend", wer mit "Elise" und der "Mondscheinsonate" anfängt, wird nicht weit kommen, jeder anfänger steckt eben auf allen gebieten in den kinderschuhen!
Ich habe gerade einen klavierauszug von Pink Floyds "The wall", - rockmusik ist selten musikalisch dokumentiert -, aber ich könnte daran keine satztechnik lehren, man könnte das nachahmen, aber es führt nicht weiter.

Ich halte aber weiterhin umschau, werde mich auch in Alan Belkin's "Counterpoint" vertiefen.
 
Ich fragte deshalb so explizit nach Literatur zum Thema Kontrapunkt, da die (mangelnde) Kontrapunktik ein Schwachpunkt in meinen bisherigen Stücken ist, den ich in zukünftigen gerne überwinden würde. Vielleicht wäre aber auch das Stichwort "polyphoner Satz" passender...
 
Versuch mal, pausen zu setzen bei den einzelnen stimmen, den satz aufzulockern, ein frage- und antwortspiel, gegenbewegung, verschiedene notenwerte, einander ergänzende (komplementär-) rhythmen und, wenn es tonal bleiben soll, achte darauf, dass die schwerpunkte in der harmonie liegen, zwischendurch ist alles erlaubt. Oft genügt auch eine charakteristische neben- oder gegenstimme, so etwas findet man sogar in militärmärschen. Manche themen eignen sich (oder man erfindet sie so) zur nachahmung, die aber nicht notengetreu sein muss. Nichts ist langweiliger als die vierschrötige, homophone satzweise, aber ein 4stimmiger blechsatz, von hohen stimmen umspielt, dazu synkopische bässe, kann gut klingen. Das gefiel mir an de la Mottes büchlein, dass es versucht, die vorstellungskraft zu entwickeln. Erst vorstellen, dann machen!
Mir geht ein "Musikalisches kochbuch" mit allerlei rezepten durch den kopf, daher auch meine anfrage, wie noten- und klangbeispiele ohne brimborium ins "board" zu bringen seien. Wird aber nichts vor Juli (reisen, besuche).
 
Das Buch "Komponieren aber wie!?" kann man für alle Stile gut nutzen. Als Grundlage zum lernen ist es denk ich geeignet. Ich habe vorher schon komponiert und es war nur ein Zusatz zum lernen. Aber ich finde es recht gut geschrieben.

oli

P.S.: Ich selber bevorzuge auch die Methode des learning by doing. Man kann es denk ich eh nicht gescheit lernen, weil es gewissermaßen ein Talent ist, das man hat oder nicht. Klar, ich kann jeden dazu bringen Musik zu schreiben, mit einfachen Kadenzen und billigen Melodien geht alles irgendwie.
 
Hmm... also ich versuch mich immer wieder am Lieder schreiben, aber ich hab diesbezüglich halt garkein Wissen, was für ein Buch würdet ihr da empfehlen? Ich will auch mal was schönes schreiben können :(
 
"Komponieren aber wie!?" von Cesar Marinovici, das kann ich dir wirklich empfehlen.

Aber....ich sags dir gleich vorneweg, nicht jeder Mensch kann komponieren, dass etwas rauskommt was den leuten gefällt. Und von einem Buch kann man das nicht lernen. Ich an deiner Stelle würde mich einfach hinsetzen, a weng theorie büffeln und dann loskomponieren, ohne buch als autodidakt.


oli
 
Genau das will ich machen, nur irgendwoher muss ich die Theorie ja haben, ich kenn mich Harmonielehremäßig halt garnicht aus. Hab gerade u.A. deswegen mit E-Gitarre angefangen, aber das dauert halt noch ein wenig, bin gerade erst bei Powerchords. Ein Freund von mir hat gerade ein Buch zur Harmonielehre bekommen, das leihe ich mir aus, aber ich werd mir sicher noch was eigenes kaufen. Ist in deinem genannten Buch genau die Theorie von der du meinst, dass ich sie lernen soll? Dann würd ich mir den Kauf echt überlegen. Ich will garnicht unbedingt etwas schreiben was allen Leuten gefaellt, sondern halt etwas... was Leuten meines Typs gefällt :D
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben